Finanziell vom Partner abhängig - und das frustriert

Mein Partner und ich sind seit mehreren Jahren zusammen und haben drei Kinder.

Wir bewohnen eine Doppelhaushälfte mit 140qm zur Miete, fahren 2mal im Jahr in Urlaub. Können unseren Kindern mehrere Hobby's gönnen. An und für sich gibt es keinen Grund zu klagen.

Und doch stört es mich, dass wir uns all das nur mit seinem Gehalt leisten können.

Wir haben beide stark unterschiedliche Einkommen. Er hat studiert und verdient monatlich über 4.000 € im Monat, ich hingegen habe nur Hauptschulabschluss und bringe es gerade mal auf 800 €, u.a. auch weil ich nur Teilzeit arbeite, mit Haushalt eigentlich ebenfalls Vollzeit. Es ist diese finanzielle Abhängigkeit die mich frustriert. Ohne ihn könnte ich mir hier gar nichts leisten. Ich könnte nicht mal ausziehen wenn ich es wollte.

Vor kurzem hat er mir einen Heiratsantrag gemacht. Innerlich widerstrebt es mir, weil ich dadurch in die Steuerklasse 5 mit noch mehr Abzügen rutschen würde. In der Praxis macht es zwar keinen Unterschied, da wir beide (auf seinen Wunsch hin) ein Gemeinschaftskonto haben - und ich sogar als einziger von uns beiden noch eine Kreditkarte besitze, Vorschriften oder Vorhaltungen macht er mir auch nicht - aber irgendwie frustriert mich die Tatsache so abhängig zu sein.

Was kann man da machen?

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Hallo,

Ihr seit beide voneinander abhängig.

Du finanziell, er Betreuungstechnisch bzgl. der Kinder.

Ihr habt ein schönes Leben. Genieße es doch einfach! Und häng dich bitte nicht an solch überflüssigen Themen auf!

Gruss
Maxlander

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Nun ja, wenn sie wegfallen würde, könnte er die Betreuung der Kinder gegen Bezahlung ersetzen. In Abhängigkeit des Alters der Kinder wäre das nicht einmal in grossem Umfang nötig. Haushalt könnte er auch alleine erledigen. Sie kann das höhere Gehalt hingegen nicht einfach extern einkaufen oder selbst erwirtschaften. Daher hat sie schon Recht, dass ein Ungleichgewicht und eine einseitige Abhängigkeit besteht. Nur, was kann man da tun?

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Bezahlte Betreuung ist nicht das selbe wie die Betreuung durch die Mutter.

Was man tun könnte? Fortbildungen, Umschulung, erneute Ausbildung.

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Er kann nur so viel Geld verdienen, weil du ihm den Rücken freihältst. So musst du das sehen.

Ihr seit nicht verheiratet zahlt er zumindest in deine Altersvorsorge ein, weil du ja reduziert hast für seine Kinder?

Was spricht dagegen eine Weiterbildung zu machen für einen besseren Job oder Stunden aufzustocken?

Hast du eine Ausbildung gemacht? Möchtest du einen höheren Schulabschluss erreichen? Das kannst du alles immer noch machen.

Ich glaube nicht dein Mann ist das Problem sondern deine berufliche Unzufriedenheit. Überlege dir was du willst und wo du hin möchtest. Es gibt immer die Möglichkeit beruflich weiterzukommen.

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So sehe ich das auch. Eine Umschulung kann man immer machen, mein Mann macht auch derzeit eine. Ja, wir haben keine Kinder, da ist es einfacher. Aber denn Mann meiner Tante hat mit zwei Kleinkindern eine Umschulung gemacht und hat nun eine Festanstellung. Er kommt aus der Türkei, hat einige Jahre in Amerika gelebt. Und hier musste er erstmal deutsch lernen und seine Ausbildung machen. Er hat also zwei mal sein Leben von 0 angefangen. Wenn der Partner den Rücken stärkt, ist so vieles möglich. Man sollte auch dabei denken, dass das meist nur zwei Jahre sind, also ganz überschaubar.

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Hey!

"Was kann man da machen?"
Ab zur Abendschule, die Schulabschlüsse nachholen und dann nochmal durchstarten.

Oder eine Weiterbildung besuchen- aber ohne das Wissen, welchen Job du hast, kann man dir nichts raten.

Liebe Grüße
Schoko

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Hi,
ja, dann erhöhe doch deine Stunden und die Kinder haben weniger Hobbys.
Oder
Mach noch eine Ausbildung, wo Du hinterher mehr verdienst, muß aber auch erstmal den Kinder die Hobbys gekürzt werden, da Ganztagskita und Schule. Weil Du auch mehr unterwegs bist und auch mal lernen musst. Der Gatte muß mehr Haushalt übernehmen, etc.
Oder .....?

Ja, bisschen jammern auf mittelhohen Niveau.................was frustet Dich denn? Ich hatte nie ein gemeinsames Konto, trotz Heirat und 2 gemeinsame Kinder. Alles Geld vom Haus ging von meinem Konto ab, die Kinder zahlte ich alleine, bis auf das Mittagessen in Kita und Schule. Nach 7 Jahren kamen dann endlich mal Nebenkosten.

Urlaub war alle 2-3 Jahre mal, eine Fewo für max. 600 Euro die Woche, essen gehen kaum, bis nie.

Da er kaum vor 18 Uhr daheim war, konnte ich auch nur Teilzeit arbeiten, immer den alten Eltern die Kinder aufhalsen ging auch nicht, und sie haben mich schon mega unterstützt.

Wenn ihr ein gemeinsames Konto habt, kann dir die Steuerklasse doch egal sein, oder musst über jede Ausgabe, Rechenschaft ablegen?

Schau Dich mal um, was kannst Du verbessern, wie kann sich der Mann einbringen, daß Du weniger Kinder und Haushalt hast, um noch eine Fortbildung zu machen.

Gutes gelingen

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Spannend. Alle, die es in deinen Augen besser haben, als du es hattest, jammern auf hohem Niveau?
Du dann wohl auch, denn es gibt Frauen, die gar nicht arbeiten können.

Ich frag mich ja echt immer, was das soll. Jemand sucht Rat, und bekommt die Lebensgeschichte von anderen um die Ohren geknallt, und natürlich hat derjenige es so viel schlechter. Was soll das? Was bringt das der Fragestellerin?

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Tja, dann überlese mich doch.

Manchmal sind Tipps so weltfremd, dass man sich denkt, "die" findet 5.000 Euro netto Familieneinkommen hart an der Armutsgrenze.

Ich schreibe Romane davor und dahinter, sorry.

Ich hoffe das die TE von deiner Antwort viel wertvolles mitnehmen kann!

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Hallo,

soweit ich das (bin nicht aus Deutschland, also betrifft mich das nicht) mitbekommen habe, ist es keineswegs ein Automatismus, dass du in Steuerklasse 5 rutscht, nur weil ihr heiratet. Es gibt auch andere Modelle, zB beide Steuerklasse 4. Ob und wie viel Unterschied das steuerlich real macht, müsstest du dich beraten lassen.

Psychologisch ist es ein riesiger Unterschied, weil Frauen, wenn sie ein niedrigeres Einkommen haben und davon dann hoch besteuert werden, das Gefühl haben, noch weniger zu verdienen (dabei wird davon das zweite, höhere Einkommen „mitsubventioniert“).

Wenn du jetzt schon ein ungutes Gefühl hast mit deinem Einkommen, dann würde ich mir das genauer anschauen.

Ansonsten:

1) Mindset: ist es wirklich sein vs. dein Einkommen oder euer Familieneinkommen? Und leistet ihr nicht beide hohe Beiträge zum Wohl der Familie, der eine mehr monetär, die andere mehr zeitlich?

2) Wie schon angesprochen, wenn du so nicht glücklich wirst, schau dir berufliche Entwicklungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten an und die Möglichkeit, die Kinderbetreuung 50:50 zu teilen (kann aber sein, dass euer Familieneinkommen dann erst einmal etwas sinkt, wenn er dann deutlich weniger verdient, aber du das noch nicht kompensieren kannst).

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Ja, automatisch sind erstmal beide in Steuerklasse 4. Den Wechsel zu 3 und 5 muss man aktiv einreichen.

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Hm... bei uns ist das ähnlich. Da ich wenig arbeite für unsere Tochter und auch im Januar Minimaus Nummer 2 kommt.

Ich kann Dir nur versichern, dass Dein Mann noch abhängiger von Dir ist.
Du bist der Dreh und Wendepunkt. Du hälst ihm den Rücken frei. Mein Mann sagt mir oft, dass er es ohne mich nie so weit geschafft hätte, wenn ich ihn nicht unterstützt hätte. Bestärkt bei Entscheidungen etc.

Für mich klingt das eher als ob Du von Haus aus ein wenig mit deinem Selbstwertgefühl zu kämpfen hast. "Er studiert, du nur Hauptschulabschluss" na und?
Bei uns haben wir beide studiert. Nur ich arbeite einfach nicht viel. Kann also auch nicht die Karriereleiter nach oben, wie mein Mann es konnte. Ist das gleiche letztlich. Trotzdem stehen wir an ähnlicher Stelle.

Werte Dich nicht ab. Genieße Dein Leben. Wenn du unzufrieden bist dann ändere was daran. Ich bin mir sicher Dein Mann unterstützt Dich dabei auch 💖

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Ach Mensch, du lebst ein Leben welches sich viele Frauen nur wünschen würden. Warum jammerst du? Du musst dich nicht mit einem Job rumschlagen, der dir vielleicht nicht mal richtig zusagt, mit Mitarbeitern auskommen, die du eventuell nicht magst, du musst nicht auf den Euro schauen, du hast einen Mann der mit euch in den Urlaub fährt, der finanziell für euch sorgt was möchtest du mehr? Hast du Langeweile?

Ich bin von Anfang an alleinerziehend, habe ein krankes Kind, nur in Teilzeit gearbeitet, jetzt Bürgergeld. Der Vater kümmert sich nicht, aber er zahlt. Es geht uns nicht schlecht finanziell, allerdings Urlaub ist nicht drinne. Jetzt habe ich einen Partner an meiner Seite, der nur für sich verdient, es reicht für einen wie er immer sagt, nicht das ich die Erwartung hätte das er mich sonstwie unterstützt, allerdings ist Urlaub zum Beispiel so auch nicht drinne, oder gar das er meiner Tochter etwas finanzieren könnte. Er pocht dauernd auf Arbeit meinerseits, es dreht sich dauernd darum, wir leben nicht zusammen wohlgemerkt. Mein Kind ist krank, ich betreue es ganz alleine, habe Hilfen durch Beratung im Alltag, aber es ist hart. Was ich dir damit sagen möchte, sei doch froh was ihr habt! Es könnte soviel schlechter laufen, ich höre dauernd von ihm ich solle mir Arbeit suchen, am besten noch Vollzeit. Das geht aber nun mal nicht, weil ich mein Kind pflege. Und du hast einen Mann der für euch da ist, dass ist doch toll. Du machst schon sehr viel, kümmerst dich um Kinder, Haushalt, das Wohl deines Mannes, eure Partnerschaft. All das ist wertvolle Arbeit, du erziehst deine Kinder, damit sie zu anständigen Menschen werden und sich in der Gesellschaft zurechtfinden. Daneben arbeitest du noch Teilzeit. Du vollbringst hervorragendes Tag für Tag und hast dabei noch einen lieben Mann an deiner Seite.
Du bist nicht zu wenig.

Bearbeitet von nimmesan
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Soll Frauen geben, die sich im Leben mehr vorgestellt haben als in der Teilzeitfalle festzuhängen und finanziell abhängig vom Mann zu sein 😉
Je nachdem wie viel die TE tatsächlich arbeitet, sind 800€ wirklich nicht viel und das würde mich auch frustrieren.

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Das ist aber Blödsinn was du schreibst-weil es nicht zur Situation der TE passt. Die TE hat sich Karrieretechnisch nicht gekümmert und ist dem Familienleben nachgegangen, was auch völlig in Ordnung ist. Es gibt Frauen wie du sie beschreibst, die wollen beides, für die ist eine Familie gründen nicht das Kernthema, sie haben eine Gute Ausbildung, studiert, Jahre gearbeitet etc. kriegen dann Kinder, sind eine Zeit raus und machen dann weiter, oder sie haben einen Mann der sich rausnimmt und die Carearbeit übernimmt. Das kannst du also nicht mit der TE vergleichen. Jedes Modell ist anders. Sie hat sich für all in entschieden.
Vergleiche bringen da nichts. Mein jetziger Partner wirft mir sogar vor die Füße, ich hätte ja damals was anderes Karrieretechnisch machen können, weil ich jetzt "so" da stehe, nun ja, ich habe mich wie die TE, für Familie entschieden, ich klage aber auch nicht, weil ich nun eben nicht studiert habe, oder viele Jahre gearbeitet habe in Vollzeit. Man kann nicht alles. Ich habe den Anspruch auch gar nicht. Meine Familiengeschichte hat nicht hingehauen, ist nun mal mein Lebenslauf, mein Kind ist nicht gesund, dafür kann niemand etwas, so nehme ich das für mich als mein Leben und meine Situation an. Vergleichen bringt da mal gar nichts :)

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Aufhören zu jammern. Also sorry weißt du wie viele sich so ein Leben wünschen??
Ich verstehe dein Problem echt nicht.
Haus, Kinder, Geld, urlaube, Liebenden Mann, hochzeit... was will man mehr? Ist dir dein Gedankenkarusell um das: ich könnte nicht mal selber wohnen, wichtiger als all das was du hast??
Wow. Ich bin echt sprachlos.

Wenn es dich so sehr stört, dann beweg deinen Hintern und jammer nicht rum! Geh mit den Stunden hoch, besuche eine abendschule, etc. Ja, wird eine harte Zeit, aber dann wärst du unabhängiger. Außerdem finde ich in einer guten Beziehung ist man immer voneinander abhängig. Sei es emotional, finanziell oder oder oder.

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Nur, weil Ihr heiratet, musst du nicht die Steuerklasse 5 nehmen. Nehmt einfach 4/4 und du hast sann das selbe raus wie bei der Steuerklasse 1.

Ansonsten kannst du doch auch mit einem Hauptschulabschluss weiter kommen. Du kannst entweder noch Schule machen, eine andere Ausbildung oder eine Weiterbildung, damit du mehr verdienst.