Babyjahr = „kein“ Beziehungsjahr?!

Hallo zusammen!!

Mich würde mal die Meinung der Personen interessieren, die ein „Babyjahr“ hinter sich haben. Ist es normal, dass die Beziehung so sehr drunter leidet, oder ist es der Anfang vom Ende?!?

Ich weiß nicht, ob ich der naiven Vorstellung nachhänge, dass die Geburt eines Kindes die Eltern doch eigentlich so sehr zusammen schweißen sollte & man dadurch unzertrennlich wird… Bei uns habe ich eher das Gefühl, dass wir total auseinander driften. Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?

Ich bin meinem Mann zuliebe in ein anderes Land ausgewandert. Hab mir hier eine Existenz aufgebaut. Hab relativ schnell einen guten Job gehabt & Verantwortung übernommen. Lange arbeiten war an der Tagesordnung. Mein Mann hat mir den Rücken frei gehalten. Hat trotz 40 Std. Job den gesamten Haushalt geschmissen, gekocht, etc. Gemeinsame Interessen hatten wir zu dem Zeitpunkt auch schon wenige, aber es hat trotzdem gut funktioniert. Die Sachen, die wir aufgrund fehlender Gemeinsamkeiten nicht zusammen gemacht haben, habe ich halt mit meinen Freundinnen kompensiert. Wir waren dennoch ein Team, gestritten haben wir äußerst selten.

Mit dem Kinderkriegen hat es lange nicht funktioniert. Es hat sich herausgestellt, dass wir auf künstliche Befruchtung angewiesen sind. Irgendwann hat’s endlich nach einigen Rückschlägen geklappt & unsere Freude war riesig. Baby ist geboren & die ersten Wochen waren bei mir geprägt vom „klar kommen auf das neue Leben“. Ich merke, dass ich keine „Babymama“ bin. Ich liebe mein Kind abgöttisch, aber es ist so anstrengend 24/7 nur Baby. Wenig Schlaf, Bedürfnisse dauernd zu erraten & manchmal zu scheitern.

Für mich hat sich schnell herausgestellt, dass mein Mann mit dem „Babyjahr“ noch weniger was anfangen kann. Geheule geht ihm auf die Nerven, er geht zu wenig auf das Kind ein, hat keine Geduld, schlafen legen kann er nicht, paar Stunden aufpassen machen ihm schlechte Laune. Da man hier keine Elternzeit hat, musste ich nach 6 Monaten wieder arbeiten gehen, da ich bei uns beiden der Hauptverdiener bin. Zu zweit hätten wir die Betreuung nicht hinbekommen, weil ich mich mit der Babybetreuung nicht auf ihn verlassen konnte & mein Job extrem fordernd ist. Also ist meine Mama für paar Monate hier hin gekommen und unterstützt uns. Wir kommen in der Konstellation gut zurecht, bald fliegt sie allerdings wieder nach Hause & das Kind kommt mit 12 Monaten in die Kita.

Aber zwischen meinem Mann und mir ist es irgendwie „abgekühlt“. Ich merke, dass ich mich zurückziehe. Mich nervt, dass er so wenig mit dem Kleinen macht & immer irgendwelche Ausreden hat. Ich hab jetzt schon Angst, wie es sein wird, wenn meine Mama wieder weg ist. Die Nächte wieder komplett alleine machen, sich dauernd ums Baby kümmern & parallel der fordernde Job. Und ein Mann, der zwar weiterhin den Haushalt schmeißt, aber ansonsten wenig aus eigenem Impuls heraus macht.

Ist das nur diese Phase & mit der Zeit wird’s besser? Oder driften wir wirklich auseinander? Gab es bei euch im Babyjahr auch Zweifel an der Beziehung?

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1. Stabile Beziehungen werden in der Regel gefestigt durch ein Kind (es ist trotzdem Herausfordernd!), instabile Beziehungen zerstört.

2. Die Annahme "ein Baby schweisst zusammen" ist unfassbar naiv. Das Gegenteil ist der Fall. Es fordert jeden einzelnen und die Beziehung unglaublich heraus. Wenn in einer Beziehung keine guten Konfliktstrukturen bestehen und der Zusammenhalt in schwierigen Situationen nicht vorhanden und erprobt ist, funktioniert das nicht.

3. Ein Baby grosszuziehen braucht eine unglaubliche Einsatzbereitschaft von jedem Elternteil. Das sehe ich bei deinem Partner nicht. Warum wollte er ein Kind? Warum habt ihr euch nicht vorher überlegt, was genau ein Kind zu haben bedeutet und wie eure Vorstellungen von Familienleben sind?

4. Mir kommt vor ihr habt trotz lange Kiwu Zeit das ganze schlecht überlegt und besonders dein Mann hatte keine Vorstellung davon wie das Leben mit Baby so ist.

5. Mein Mann und ich sind auch beide keine wahnsinnigen Babymenschen. Aber genau weil wir das beide wissen hängen wir uns beide rein um den jeweiligen anderen zu entlasten.

5. Warum kann dein Partner das Kind nicht ins Bett bringen? In den Arm drücken und sagen heute bist du drann. Klappt es nicht? Am nächsten Tag wieder üben bis es funktioniert. Ausser der Typ hat überhaupt keine Bindung zu seinem eigenen Kind. Dann kann es nicht funktionieren.

6. Das Babyjahr (und auch die Kleinkindzeit) ist hart. Sehr hart. Insbesondere wenn man arbeitet (kenne ich). Da muss in der Beziehung der Grundsatz herrschen, den jeweiligen anderen bestmöglich zu entlasten und Freiräume zu schaffen.

7. Dein Partner zieht sich auf deine Kosten aus der Affaire. Du machst das schon viel zu lange mit und es verschlimmert sich dadurch zunehmend. Warum genau hat er nicht von Anfang an sich mehr einbringen müssen?

Bearbeitet von Mandala95
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Das erste Jahr ist schwierig ja und mit Schlafmangel usw. raunzt man sich schon mal an, aber wir haben uns immer trotzdem gegenseitig unterstützt und auch die Nächte aufgeteilt. Gerade Kind 1 war ein fürchterlicher Schläfer.

Was sagt er denn dazu, wenn du ihn darauf ansprichst? Ich meine gerade die Nächte muss man sich in so einer Konstellation doch teilen können? Kind schlafen legen usw. das muss man halt einfach üben ist alles kein Hexenwerk.

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Hier ähnlich 😅

Mein Job ist auch fordernd, und der Kleine verweigert Papa abends und nachts. Zudem ein katastrophaler Schläfer. Es ist echt hart, sich auf den Job zu konzentrieren, wenn man nachts kaum geschlafen hat.

Mein Mann kümmert sich rührend um den Kleinen, von Anfang an. Keine Berührungsängste oder sowas. Aber am liebsten fahren sie zu Oma 😅 Mein Mann sagt, er weiß nicht, was er den ganzen Tag mit dem Kleinen machen soll, der Kleine will ja permanent Mama suchen (was vielleicht auch anders wäre, wenn Papa was spannendes mit ihm machen würde - zum Beispiel Haushalt), also ab zu Oma. Und abends ist er fix und fertig, obwohl er nebenher ja nicht mal kocht oder Haushalt macht oder Gassi geht. Er ist ja einfach bei Oma.

Er macht ja auch wirklich viel im Haushalt, aber eben dann, wenn ich ihm den Kleinen abnehme, nicht während er den Kleinen hat 🤷 Multitasking geht gar nicht. Dass der Kleine vielleicht auch nicht ständig Mama suchen würde, wenn er mit ihm auch mal die Waschmaschine aufsuchen würde, kann oder will er nicht verstehen.

Genug gelästert: Er ist trotzdem ein toller Papa! Der Kleine liebt den Papa. Die beiden lachen unglaublich viel, haben ihre gemeinsamen Rituale und Spiele. Papa ist in der Lage Windel zu wechseln, Zähne zu putzen, weiß, was der Kleine gerne isst, kennt seinen Kleiderschrank. Begleitet ihn auf Töpfchen, tröstet wenn er hinfällt. Weiß, welche Worte er schon spricht, welche Spielsachen er gerne mag.

Aber trotzdem ist er gefühlt schon morgens überfordert, wenn ich sage, ich geh dann mal 😅

Vielleicht musst du mal einen Schritt zurück machen und mal von außen drauf schauen: dein Mann macht den kompletten Haushalt. Arbeitet Vollzeit. Du schläfst nicht. Zudem fehlen dir deine Freundinnen. Dir fehlt ein Ausgleich, und du hast die Angst, dass es bald noch schlimmer wird. Und dann tingelt noch Oma dazwischen rum.

Wann und wo sollte da noch die Beziehung Platz finden?

Dass da der Tonfall ruppiger wird und alles abkühlt, ist normal, denke ich. Jeder muss ja auch erst mal seinen Platz in der neuen Konstellation finden, da rumpelts auch mal.

Versuch dich doch mal aktiv darauf zu besinnen, was du an deinem Mann magst. Was er gut macht. Was er besser macht als andere Männer. Bei mir hier ist die Liste ziemlich lang 🥰

Schau vielleicht auch mal wieder alte Fotos an, von vor der Babyzeit und erinnere dich mal, warum du dir genau DEN rausgesucht hast 😊

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Dein Beitrag ist irgendwie widersprüchlich.

Einerseits kümmert er sich rührend andererseits weiß er nichts anzufangen und fährt dann zur Oma. Wie kann man sich das vorstellen fünf Tage die Woche fährt er zu Oma wenn du arbeiten bist? Macht die das mit? Mit Kind Haushalt machen scheint er auch nicht zu schaffen.

Ich hab für sowas halt wenig Verständnis, denn ganz ehrlich als Mutter fällt einem das auch nicht in den Schoß. Ich fand das wie einen neuen Job nur ohne Einarbeitung und auch hart sich dran zu gewöhnen. Aber ist halt alles Übungssache.

Soll er sich halt to do Listen schreiben für den Haushalt und auch für die Tagesstruktur. Baby z.b. in Hochstuhl setzen ihm was in die Hand drücken z.b. nen Schneebesen und nebenbei kochen kriegt er das wirklich nicht hin? Das kann ich mir nicht vorstellen.

Regelmäßig z.b. Babykurs besuchen und auch regelmäßig raus gehen. Vielleicht lernt er dann auch Leute kennen auch mit Baby wo man gemeinsam mal was machen kann. So klein scheint das Kind ja nicht mehr zu sein.

Es klingt nicht danach als würde er sich Mühe geben da was zu verbessern oder das Thema ernsthaft angehen. Irgendwie würde mich das an deiner Stelle schon aufregen.

Bearbeitet von Hasimausix
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Ein toller Papa, der keinem Tag mit seinem Kind verbringen kann? Aber er wechselt ja mal ne Windel und blödelt mit dem Kind rum. Das reicht für dich.

Mh. Wow. Wie tief können Ansprüche sein?

Würdest du dich als tolle Mutter bezeichnen weil du mal ne Windel gewechselt hast und dein Kind bei dir ab und zu lacht?

Stell mal vor du wärst genauso wie dein Partner. Wer würde sich dann wirklich ums Kind kümmern?

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Hallo .. es ist doch eigentlich allgemein bekannt ,dass ein Baby kein Beziehungsretter ist .. und ich kann dir sagen,die nächsten 2 Jahre setzen dem ganzen nochmal die Krone auf . Ich als mehrfachmami finde,dass es ab 4 besser wird .. bekommt man noch ein zweites Kind , wird es noch schwieriger etc ..
Paarzeit ist erstmal ein Fremdwort bzw. sie bekommt einen ganz anderen Begriff .Paarzeit ist dann eher abends wenn das Kind kurz schläft ,zusammen eine Serie schauen ,wenn man nicht völlig übermüdet einschläft . Ich fand das erste Jahr noch mit am entspanntesten,wenn man mal von den Nächten oder der anfänglichen Kolik-Zeit absieht .als mein Sohn laufen konnte ,ging es erst richtig los. Innerhalb von 2 Sekunden stand er plötzlich oben an der Rutsche und wollte mit seinem laufrad die Rutsche runterfahren . Im
Schwimmbad hat er sich einfach seine Ärmel ausgezogen und wollte ins tiefe Wasser springen,was er auch getan hat (ich musste hinterher springen ), alles innerhalb weniger Sekunden (einmal umgedreht quasi ) .. Zuhause hat er gerne mit Gegenständen auf den Fernseher gehauen ,der jetzt einen Hagelschaden hat, Tapetenabgepult .. alles wenn man 10 Sekunden weggeschaut hat ..
Jetzt ist er 6 und sehr vernünftig .. aber die ersten Jahre waren echt ne Hausnummer 😂😂😂
Will sagen ,halte durch !
Etwas anderes kann man einfach nicht raten . Irgendwann kann man mal an Oma und Opa abgeben und sei es nur mal für 2 Std ,die Zeit kommt auch .

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Bei uns hat das Kind die Beziehung gefestigt.
Wir hatten heftige Streits und ganz viel geklärt im neuen Leben sozusagen. Jeder hat seinen Platz gefunden.

Aber unsere Beziehung war sehr stabil, es gab keine Ungereimtheiten und mein Mann wusste einfach vom Gefühl her schon, was auf und zukommt. Hat sich nie rausgehalten.

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so war es bei uns auch , jedoch kann man das eben erst im Nachhinein sagen und muss durchhalten .. viele glauben es kann dann nicht mehr besser werden und alles ist kaputt. .. wenn man es dadurch geschafft hat , dann ist die Beziehung noch stärker .. aber man muss es halt auch erstmal schaffen und viele scheitern daran ,weil sie aufgeben 🙈

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Beziehung gefestigt durch die gemeinsame Sorge um das Kind - das klingt gut!

TE schreibt dagegen:
> Aber zwischen meinem Mann und mir ist es irgendwie „abgekühlt“.
> Ich merke, dass ich mich zurückziehe. Mich nervt, dass [Kleinigkeiten]

TE,
die erste Zeit mit Kind ist anspruchsvoll und fordernd zudem eine Umstellung für alle. Ich gebe mal eine Sicht als Vater auf das was du so schilderst.

Jetzt geistert auch noch deine Mutter - seine Schwiegermutter - über Monate(!) bei euch rum. Wie sollt ihr euch da den bitte als Familie finden?!

Und sich zurückzuziehen und den Fokus darauf zu legen, was dich alles nervt ist Gift für Euch, für Eure Beziehung und langfristig fürs Kind. Als erstes bist mal du verantwortlich für dein Denken und Fühlen. Oben war schön beschrieben, einfach mal die Vorzüge Deines Partners zu sehen und diese in deinem Denken zu fördern. Daneben, einfach mal weniger genervt sein. Was Vorzüge sind: u.a. hält er es mit der Schwiegermutter so lange aus. Vermutlich ist gemeinsame Zeit auch nicht mehr vorhanden von Intimität stand sehr beredt nichts in deinem Text. Es muss ja nicht immer und kurz nach der Geburt Sex sein aber verbringt ihr als Paar d.h. nur zu zweit Zeit miteinander, kuschelt, seid einfach mal zusammen ohne einander anzugiften. Oder bevorzugst du da dann auch in der wenigen verfügbaren Zeit die Gesellschaft deine Mutter, solange sie zu Besuch ist? Verständlich und einleuchtend - aber völlig kurzsichtig. Solange deine Mutter da ist, solltet ihr diesen Umstand nutzen, um euch gemeinsam umeinander als Paar zu kümmern.

Soviel zu Dir:
Er kümmert sich um den Haushalt. Klingt doch gut. Was genau willst du eigentlich mehr. Ist das auch berechtigt? Auch sein Tag hat nur 24 h. Ja, hier bei Urbia wirst du ganz sicher Rückenwind bekommen. Was dir, euch und eurer Beziehung aber mehr helfen würde, wäre, dass ihr ins Gespräch kommt. Verständnis füreinander entwickelt und einfach auch mal lernt, nach euren Stärken und Schwächen zu handeln. Entbinde ich ihn davon, dass er sich ums Kind kümmert? Nein, aber wenn es dir deutlich leichter fällt, wäre es doch hirnrissig, wenn er 1 h zu Bett bringt während du dich 1 h um eine ungeliebte Tätigkeit im Haushalt kümmerst, die er besser könnte, die ihn weniger belastet oder die er sogar mag. Lass dich nicht von dem Gedanken, "wir müssen alles hälftig machen" in die Irre führen.

Letzter Denkimpuls: "Maternal Gatekeeping" Wie sehr steht ihr zwei Frauen zwischen ihm, und dem Kind? Nehmt ihr ihm das Kind aus der Hand sobald die Windel voll ist, wisst nur ihr, wie es "richtig" geht und lasst ihn nicht einfach machen? Wäre auch mal etwas zum Googlen. Ich bin deswegen darauf gekommen:
> ... er geht zu wenig auf das Kind ein, hat keine Geduld, schlafen legen kann er nicht,
Lass Vater und Kind lernen. Bei mir war es umgekehrt. Die Mutter war viel zu schnell genervt von unseren Kindern. Bettzeit war fast immer meine Aufgabe. Aber natürlich müssen sich Elternteil und Kind eingrooven, damit es funktioniert. Besprecht das davor. Sag ihm, dass du auf keinen Fall ungefragt kommst und störst und das auch deiner Mutter verbietest, aber sage auch zu, dass du sofort übernimmst, wenn es dann zuviel wird. Wird eigentlich mit Flasche gestillt? Eigentlich ist erst ab da ein Zu-Bett-Bringen durch Papa sinnvoll möglich und richtig Spaß macht es der Kind-Papa-Kombo erst, wenn das Kind auch Bilderbücher erfassen kann. Also da wird sich auch noch einiges entwickeln.


Zusammenfassend: Ich glaube, TE, ihr könntet schon mit kleinen Verhaltensänderungen viel im Miteinander bewegen. Erschreckend ist, dass du in einem Satz erwähnst, was du glaubst beizutragen, darüber nachgedacht zu haben oder auch nur danach zu fragen. Solange du davon ausgehst, das er Quell allen Übels ist und damit auch er allein sich ändern muss, sehe ich ein weiteres Scheidungskind in der Zukunft.


> Oder driften wir wirklich auseinander?
Ja, solange du so denkst und solange du das "abkühlen" zwischen euch zulässt und ihn spüren lässt.

JEDER im Paar hat die Aufgabe, die Beziehung aktiv zu gestalten. Du bist maulig, weil er irgendetwas übersieht oder eine Kleinigkeit anders als gewünscht erledigt und du lässt ihn das deutlich spüren. Was passiert wohl? Glaubst du er wird die Aufgabe beim nächsten mal mit besonderer Freude angehen? Erwartest du, dass er sich dann besonders um Dich und deine Belange kümmert oder dass er Smartphone, Sportschau, etc, dann mittelfristig vorzieht, statt sich anmaulen zu lassen.
Seht zu, dass ihr liebevoller miteinander kommuniziert, woran du schon allein viel tun kannst und das einfach mal im Paar eine paar Wochen wirken lassen kannst. Lass deine Mutter nicht zwischen Euch kommen, ihr seid als Elternpaar das Allerwichtigste für das Wohlergehen und die Zukunft eures Kindes. Deine Mutter kommt erst weit, weit danach.

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Man wird dadurch nicht unzertrennlich, im Gegenteil - man hat eine Baustelle mehr, die man bearbeiten muss :-D Deswegen ist es auch immer eine dumme Idee wenn Leute Kinder bekommen, um eine Beziehung retten zu wollen. Das funktioniert in der Regel nicht. Außer man ist so reich, dass man alle Probleme auslagern kann...

Bei uns war es auch immer wieder kritisch. Nicht so, dass die Trennung bevorstand, aber die Nerven waren merklich dünner. Mein Mann ist auch öfter mehrere Wochen am Stück weg, was für mich echt hart war, als die Kinder sehr klein waren. Ich bin Lärm und Babys gewohnt, ich habe sehr viele Geschwister, mir waren die ganzen harten Fakten schon sehr bewusst. Trotzdem war es nochmal was anderes, als es dann mein Kind war, und wir mussten wirklich viel aktiv tun, damit das läuft. Es war nicht so, dass sich das ergeben hat - und den Eindruck vermitteln eben Instagram und die fröhlichen Babyzeitschriften: Wenn das Baby da ist, rutscht ihr einfach als Team in eure neue Rolle und es läuft!

Es wird besser. Aber man darf sich keine Illusionen machen: Es kann lange anstrengend bleiben, und auch mit steigendem Alter der Kinder kommen Phasen, wo man auf dem Zahnfleisch geht. Uns hat sehr geholfen, dass wir nach den ersten chaotischen Wochen die Aufgaben wirklich zugeteilt haben. Wer macht was? Wie kann jeder mal eine Entspannungsphase haben? Was funktioniert gut, was klappt er nicht so? Wie überleben wir Phasen, wo er weg ist und ich mit zwei Kindern alleine bin? Kann man vorarbeiten? Sowas.

Und was ich immer nur raten kann: Nimm dich nicht selbst als Referenz dafür, wie die Versorgung auszusehen hat. Sofern dein Mann keine gravierenden Fehler macht (wovon ich nicht ausgehe), würde ich ihm das Kind einfach mal überlassen und gehen. Menschen wachsen mit ihren Aufgaben, und manche Männer brauchen den Schubs ins kalte Wasser. Manchen muss man auch klar sagen: Sorry, auch die unangenehmen Aufgaben werden wir uns teilen müssen. Vielleicht wird es auch besser, wenn ihr beide klare Freiräume habt. Also jeder weiß: Heute Nacht muss mal nicht ich aufstehen. Morgen Abend darf ich ohne schlechtes Gewissen mit meinen Freunden weggehen. Und so weiter.

Beide Seiten müssen von dem Gefühl wegkommen, dass eine Mutter per se mehr Ahnung von Kindern hat (hat sie nicht, es gibt keine mysteriös mit der Geburt einschießende Weisheit, wie das alles funktioniert) und deshalb mehr dafür verantwortlich ist.

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Nein, hier gab es keine Zweifel. Sonst wären Kind 2 und 3 nicht direkt danach gekommen. Wir waren aber auch ein Team. Wir waren natürlich beide für das Kind da & haben unser gemeinsames Leben weiter gelebt und sehr darauf geachtet auch Paarzeit zu haben.

Dein Partner macht es sich zu einfach. Das we sich nicht ums Kind kümmert obwohl er eher zu Hause ist und du dich nicht auf ihn verlassen kannst, liegt ja nicht am Babyjahr, sondern am „Beziehungsmaterial“.

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Warum lässt du dir das gefallen? Es ist auch sein Kind. Was er ebenso wollte wie du, sonst hättet ihr keine künstliche Befruchtung gehabt.

Ich versteh immer nicht wieso so viele Frauen dem Mann nicht einfach mal in den A**** treten. Sie sind schließlich die Väter und nicht aussenstehende Bekanntschaften...

Wovor habt ihr Angst? Vor einer Trennung? Wenn es so wäre, dann war es einfach nicht der richtige Partner

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> Ich versteh immer nicht wieso so viele Frauen dem Mann nicht einfach mal in den A**** treten.

Weil vielleicht ein kleiner Teil des rationalen Denkens darauf hinweist, dass so etwas der beste Weg ist, die Paarbezeihung endgültig zu ruinieren.

Nicht immer, wenn man genervt ist, ist der andere auch Schuld oder hat irgendetwas vorwerfbar getan oder unterlassen. Das gilt immer aber ganz besonders im ersten Babyjahr, wenn beide übermüdet und belastet sind.

Erstaunlich auch, dass hier niemand drauf eingeht, dass die Schwiegermutter über Monate im Haushalt zu haben nicht thematisiert wird. Im Abschnitt "Familienleben" kann man viele Beiträge nachlesen, wo so etwas weit mehr Belastung and Hilfe für die junge Familie ist - leider wird das gerade von der/dem Partner/in nicht gesehen, die ihre Elternteile so eng in die Familie einbindet.

> Wovor habt ihr Angst? Vor einer Trennung?
Ja, denn eine Trennung ist weiterhin der größte Risikofaktor für die künftige Entwicklung gemeinsamer Kinder. Da sollten Eltern halt immer auch erst mal an sich - d.h. an sich als Paar - denken. Langfristig ist das fürs Wohl des Kindes bedeutsamer als die kleine Eitelkeiten des Alltags.

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Also deine Ansicht ist dem Wohle der Familie soll Frau sich alles gefallen lassen und mehr machen als der Mann, damit die Beziehung bestehen bleibt der Kinder willen? Und Mann kann sich immer mit irgendeiner Ausrede aus der Affäre ziehen?

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Wir haben zwei Kinder, hatten viele Gemeinsamkeiten und normale Arbeitszeiten. Als unser Sohn da war, hatten wir auch unsere Probleme. So eine Veränderung ist nunmal häufig sehr belastend für eine Beziehung. Alles ändert sich, der Schlafmangel, die Fremdbestimmung usw. Man ist gereizt, meckert, streitet sich mehr.
Wichtig ist, dann im Gespräch zu bleiben. Wir hatten es nach einem Jahr überstanden und alles hatte sich eingespielt. Bei Kind 2 hatten wir gar keine Probleme.

Was ich aber dazu sagen muss, ist, dass sich mein Mann immer genauso um die Kinder gekümmert hat und kümmert, wie ich auch. Hier müsst ihr dringend reden, denn es kann nicht sein, dass er sich da so rauszieht.