Schwangerschaftsabbruch und dann die Trennung?

Hallo ihr Lieben,

meine Situation ist seit Kurzem ziemlich kompliziert.

Ich bin seit 2 Jahren in einer Beziehung. Zu Beginn der Beziehung haben mein Partner und ich uns darauf geeinigt, dass falls ich ungeplant schwanger werde, wir das Baby nicht bekommen.

Nun ist der Worst Case eingetreten. Ich bin nach 2 Jahren Beziehung ungeplant schwanger geworden und ich wusste bereits, er möchte noch nicht Vater werden. Ich habe mich um alles gekümmert, so wie wir es besprochen hatten. Als ich ihm erzählt habe, dass ich schwanger bin und am Tag darauf den entscheidenden Arzttermin habe, wurde er sauer. Wieso ich nicht eher von der Schwangerschaft erzählt habe, hat er gefragt. Ich wusste es allerdings selbst erst seit wenigen Tagen.

Schließlich kamen die Arzttermine und natürlich fielen sie mir schwer. Da wir eine Stunde entfernt voneinander wohnen, war er nicht da, um mich abzuholen. Am Wochenende darauf ging ich von seinem Besuch aus und dass er für mich da sein würde. Schließlich waren es starke Schmerzen und Blutungen. Aber nichts da... Er ging zu seinen Kumpels. Natürlich war ich traurig und konnte sein Desinteresse nicht verstehen.

Nun, einen Tag vor meinem Geburtstag, haben wir uns zum ersten Mal seit der Sache gesehen. Anstatt ein ordentliches Gespräch darüber zu führen, hat er sich von mir getrennt. Er bräuchte seine Freiheit und hätte es am vorangegangenen Wochenende genossen, mal nicht auf den Terminplan gucken zu müssen etc. pp. Wovon er gesprochen hat, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Aufgrund seiner Arbeit sehen wir uns nur am Wochenende. Er hat sehr viele Freiheiten. Wir haben uns immer mal ein Wochenende genommen, an dem jeder gemacht hat, was er wollte. Was möchte er also?

Wie ich mich fühlen soll, weiß ich noch gar nicht. Ich habe mich exakt an unsere Absprache gehalten. Vor der Schwangerschaft lief alles prima und ich war froh, diese schöne, beständige Beziehung zu haben.

Er war zwar nie mein Traummann, aber ich habe mich für ihn entschieden und dafür, dass diese Beziehung funktioniert. Er hat viele Macken, ist ein kleiner Macho und nimmt sich oft viel zu viel vor. Dennoch liebe ich ihn.
Aber verstehe nicht, wieso jetzt plötzlich alles anders sein soll? Wieso diese Beziehung an dieser Situation scheitert?

In 2-3 Monaten wollen wir uns noch einmal treffen. Er ist der Meinung, dass wir dann sehen, ob es wieder etwas wird oder nicht. Normalerweise gebe ich keine zig Chancen.

Was würdet ihr tun? Damit komplett abschließen? Oder würdet ihr Hoffnung schöpfen? Wie soll ich die Zeit bis zu dem Treffen verbringen?

Es ist zur Zeit einfach doppelt schwer. Weder Baby noch Partner.. Es macht mich einfach traurig. Zumal morgen mein Geburtstag ansteht, der mir jedes Jahr sehr wichtig ist und an dem ich frei habe. Eigentlich hätte ich diesen Tag mit meinem Partner verbracht. Dass ich einen Plan B brauche, hätte ich nie gedacht.

Danke für eure Zeit!
Liebe Grüße, Blaufluegel-Libelle

1

Was ist das für ein Mensch, der lieber mit Freunden los zieht, als seiner Freundin beim Abgang beizustehen? Dann erzählt er dir auch noch brühwarm wie sehr er das genossen hat.
Der Typ wäre für mich gestorben.

2

Jup 🫤

3

Er war eben nur ein Freund für gute Zeiten.
Er wollte sich nicht mit den Schwierigkeiten und deinen Gefühlen, die die Schwangerschaft und der Abbruch mit sich gebracht haben ,befassen.
Er will sein freies Leben führen, und wenn du da nicht mehr hineinpasst, dann war es das wohl.
Ich würde dir raten, dich von diesem Freund zu distanzieren und dir jemanden zu suchen, der wirklich zu dir hält, auch wenn es schwierig wird.

4

Was man in der Theorie bespricht ist das eine, die Praxis dann das andere.

Du hast den Abbruch organisiert und ihm erst einen Tag vor dem Arzttermin überhaupt Bescheid gegeben, dass du schwanger bist verstehe ich das richtig?

Natürlich ist es am Ende dein Körper und deine Entscheidung, aber als Partner würde ich schon erwarten da irgendwie miteinbezogen oder zumindest sofort in Kenntnis gesetzt zu werden.

Also an seiner Stelle würde ich mich da auch fragen ob das wirklich mein Verständnis von Beziehung ist, wenn irgendwelche Arztpraxen schneller informiert werden als ich.

5

Hallo du,

es tut mir leid, was dir widerfahren ist.

Es klingt für mich so, als hättest du für ihn und für das Gelingen der Beziehung ziemlich viele Kompromisse gemacht. Er ist dir seinerseits offenbar wenig bis gar nicht entgegengekommen ("Er hat sehr viele Freiheiten") und hat dich, als es hart auf hart kam, im Stich gelassen. Für mich klingt es auch so, dass dir die Abtreibung nicht leicht fiel und du das Kind unter anderen Umständen behalten hättest.

Insofern würde ich ihm mitteilen, dass ein Gespräch in zwei bis drei Monaten (was soll das denn? Gibt er sich so lange Zeit, zu schauen, was sich sonst so ergibt oder wie kommt er auf den langen Zeitraum?) nicht in deinem Interesse liegt. Auf dieses Hinhaltespiel würde ich mich persönlich auf keinen Fall einlassen.

Und was den Geburtstag angeht: ja, das ist jetzt etwas blöd, wird aber nächstes Jahr schon wieder anders aussehen. Mach morgen das Beste draus und kümmere dich ganz um DICH. Du bist der einzige Mensch, der jetzt zählt.

Liebe Grüße und alles Gute,
DieKati

6

Für mich klingt es so, als wollte er dich absichtlich verletzen, da du ihn verletzt hast.

Eine Beziehung in der man eine Schwangerschaft nicht sofort dem Partner erzählt, ist für mich keine Beziehung, die auf Liebe, Vertrauen und gegenseitigen Respekt fundiert. Nur weil er vor 2 Jahren sich gegen eine Schwangerschaft ausgesprochen hat, ist doch kein Grund das Thema nicht mit ihm neu zu besprechen? Aber du setzt ihn einen Tag vor Abbruch vor vollendete Tatsachen. Und dann erhoffst du dir Interesse?

Der Grund die Beziehung zu beenden klingt für mich nach purer Ausrede. Ich vermute als Grund die fehlende gemeinsame Vertrauensbasis. Ich kann seine Gründe verstehen, die Beziehung zu beenden aber finde es nicht schön von ihm, dich so im Stich gelassen zu haben.

Ich denke, es könnte nochmals eine zweite Chance bestehen, wenn ihr euch ehrlich aussprecht zum Thema Abtreibung. Ihr hättet dieses Gespräch schon führen sollen, als du von der Schwangerschaft erfahren hast, anstatt das alleine durchzuziehen. In einer guten Beziehung sollte man immer miteinander reden. Das Leben ändert sich - wer weiß ob er nicht gerne nun doch ein Baby wollte?

7

Meine Meinung dazu ist, mach dir das Leben nicht weiter schwer.

Du hast es so gemacht wie du es für richtig gehalten hast und es, wie du sagst, abgesprochen war.

Ist natürlich trotzdem schade, dass ihr als Paar nicht zusammen darüber geredet habt, was sich absolut im einer Ehe oder Partnerschaft in solch einem Fall auf jeden Fall gehört, da es viel mit Vertrauen zu tun hat.

Aber du hast nun auch seine Reaktion darauf erfahren und bist mit einem Arsch Tritt bedient worden, er hätte, wenn er dich lieben würde zu gehört und dich unterstützen, auch wenn du es erst nicht erzählt hast.

Aber an deiner Stelle würde ich mir einen Partner suchen, der IMMER hinter dir steht und ihr euch alles erzählen könnt und ihr glücklich seid!

Frage : Willst du denn jemals Kinder haben???

Dann wäre dieser Mensch eh nicht der Richtige, so wie er zu dir ist.

Und wieso legt ihr es überhaupt drauf an schwanger zu werden??!! Wenn ihr klar sagt, dass ihr es nicht wollt, das Baby?!

Es gibt hier so viele, wie du weisst die auf alles setzen um schwanger zu werden (ich übrigens auch!!) und lieben Kinder.

Da kann ich es absolut nicht verstehen, warum ihr nicht doppelt und dreifach verhütet habt.

Oh man.


Daher, alles gute für deine Zukunft, aber wie gesagt, ihr macht Kindergartentheater!

8

Naja, was heißt "zig Chancen" - es wäre ja die erste, wenn ich es richtig verstehe...?

Von dem Wenigen, was ich weiß, würde ich sagen: Er war ziemlich verletzt oder wütend, weil du ihm erst ein paar Stunden vor der Abtreibung davon erzählt hast. Meine erste Schwangerschaft war auch nicht geplant, und ich habe lange gebraucht, es meinem Mann zu sagen. Wir hatten keinen Plan wie ihr, im Grunde meines Herzens war mir von Anfang an klar dass wir das Kind bekommen werden. Aber es war so gegen alles, was ich vom Leben wollte, dass ich es zwei Wochen lang für mich behalten habe. Das hat meinen Mann schon ziemlich getroffen, zusätzlich hat er sich auch noch einen Haufen Vorwürfe gemacht, dass er es hätte merken müssen, dass ich mich jetzt zwei Wochen alleine gequält habe und so weiter... War schwierig. Für uns beide.

Und um wie viel schwieriger ist das bei euch? Euer Plan sah doch sicher nicht vor, die ganze Anlaufphase zu verheimlichen? Die Termine, die Beratungen, die Gespräche? Außerdem waren zwei Jahre inzwischen vergangen, viel Zeit, um sich der Sache vielleicht doch nicht mehr so sicher zu sein. Außerdem klingen solche Pläne in der Theorie immer ganz einfach. Für mich war auch immer klar, dass ich kein Kind möchte. Und dann passiert es und plötzlich ist nicht mehr alles so klar.

Für mich ist das schwer nachzuvollziehen, wieso du deinen Partner nicht ins Vertrauen gezogen hast. Das wäre das Mindeste gewesen. Es ist auch sein Kind. Du hast ihm keinerlei Chance gegeben, die Sache mit dir zu besprechen. Darüber nachzudenken. Ein paar Tage alles zu verdauen. Plan hin oder her - das ist krass.

Seine Reaktion danach steht auf einem anderen Blatt - das geht natürlich trotzdem nicht. Aber ich schätze, da ist einfach sehr viel Kränkung im Spiel. Deswegen wäre mein Rat, mit ihm offen zu sprechen und jetzt nicht zu sehr auf dem hohen moralischen Ross zu sitzen. Ihr habt beide in der Situation Fehler gemacht, und das ist normal, denn es ist ein schwierige Sache. Also trefft euch, redet darüber und seht dann weiter. Es ist die erste große Krise, das kann man durchaus schaffen. Haben wir auch. Aber es geht nicht, wenn jeder für sich alleine loszieht.

9

Ganz mieser Charakter. Der Mann wäre für mich Geschichte.

10

Deine Situation tut mir sehr leid.

Schreib den ab. Der ist ein Vollidiot. Und: „ Er war zwar nie mein Traummann, aber ich habe mich für ihn entschieden und dafür, dass diese Beziehung funktioniert.“ - das ist für mich eine deutliche red flag. Klingt für mich eher nach Nützlichkeitsbeziehung, wo du zu große Abstriche gemacht hast.

Du bist mehr wert.

Ich habe auch nicht „meinen Traummann“. Aber einen loyalen Partner mit Kanten und Ecken, der zu mir steht und dem ich alles (!) sagen kann.

Drunter sollte es nicht gehen.

Alles alles Gute!

22

Ich habe auch nicht „meinen Traummann“. Aber einen loyalen Partner mit Kanten und Ecken, der zu mir steht und dem ich alles (!) sagen kann.

Das kann ich nur unterstreichen!
LG Moni