Ex-Mann in Strafhaft, was nun?

Gefühle für ihn zu haben, obwohl er in Haft ist, ist eine super Idee. Diese Männer haben nicht wenige Frauen, die diesem Abhängigskeitsmuster folgen, obwohl sie die schlimmsten Taten begangen haben. Für fachlich Wissende ist das nichts Neues, für Normalos einfach nur *würg*.

Sag dich von ihm los. Er hat offensichtlich eine sehr dunkle sadistische Seite wenn er es fertig bringt Kinder zu quälen.
Es muss sehr heftig gewesen sein wenn er dafür tatsächlich auch verurteilt wurde, es gab also deutliche Beweise.

Er ist kein Guter, auch wenn du eine andere Seite an ihm kennst. Weshalb sollte er sich ändern? Weil er im Gefängnis ein bisschen Gesprächstherapie bekommt?

Du oder eure potentiellen Kinder hättet die nächsten Opfer sein können.

Nutze deine Therapie und stell dein Leben neu auf.

"soll"

Dein Ex-Mann wurde doch rechtskräftig verurteilt. Er "hat" die Kinder also misshandelt. Das solltest du auch so benennen.

"lernte ihn damals in einer sehr düsteren Zeit meines Lebens kennen."

Dann solltest du doch verstehen, wie es den Kindern seiner ex-Partnerin damals ergangen ist und mit welchen Traumata sie für den Rest ihres Lebens zu kämpfen haben.

"Mich würde interessieren, wie würdet ihr mit der Situation umgehen?"

Ich würde ganz ganz schnell das weite Suchen und möglichst wenig mit dieser Person zu tun haben wollen. Kinder zu misshandeln ist so ziemlich das niederträchtigste und abartigste, was man tun kann. Ich würde keine Sekunde mehr als notwendig mit dieser Person verbringen wollen.
Da ist kein Mitleid.
Versuche anzuschließen.

Ich kann verstehen, dass du Antworten suchst.
Sicher wird er auch das ein oder andere sagen, was dich beruhigt, weil er eine Erklärung findet.

Aber vergiss nicht, wenn er dich einlullt, dass es kein Versehen war die Kinder zu quälen. Es kam auch wohl nicht nur ein Mal vor. Denke daran, dass er es bei voller Entscheidungsfreiheit absichtlich, mehrfach gemacht hat.

Er hat also eine tiefe und böse Seite. Wenn du diesen Mann weiterhin attraktiv und anziehend findest, würde ich dir dringend raten eine Therapie zu machen.

Du entschuldigst sein Verhalten mit seiner schlimmen Kindheit und bagatellisiert ("er soll...").
Damit verhöhnst Du die Opfer.
Er hat schreckliche Dinge getan, nicht er "soll" sie getan haben. Es ist nachgewiesen. Oder glaubst Du er sitzt zu Unrecht in Haft?
Sag den Besuch ab und distanziere Dich von ihm. Es tut Dir nicht gut und er wird Dir Deine Fragen nicht beantworten können.

Da du die Gerichtsverhandlungen ansprichst reden wir hier ja nicht U-Haft, sondern von einem Gefängnisaufenthalt nach einen rechtskräftigem Urteil. Also erspare mir hier bitte dein "er soll"....das ist blanker Hohn für die Opfer.

Da du keine gemeinsamen oder mit in die Beziehung gebrachte Kinder erwähnst, hast du diese Seite an ihm eben nie kennengelernt....wie denn auch, denn du bist ja kein Kind? Das eine schließt das andere ja nicht aus, er kann ja zu dir lieb und nett gewesen sein, aber er wurde nun mal wegen Kindesmißhandlung (?) verurteilt. Das ist ein Fakt und der ist bei dir offensichtlich noch nicht angekommen.

Du bist seit März von diesem Mann geschieden, ich kann mir hier nicht vorstellen, das das eine Härtefallscheidung war, denn du warst ja nicht involviert. Also war die Ehe doch sicherlich auch vorher schon kaputt, warum auch immer. Solltest du doch eine Härtefallscheidung durchbekommen haben, dann ja alleine aufgrund seiner Straftaten.....passt also nicht zusammen, wenn du ihn jetzt besuchen willst und noch "Gefühle" für ihn hast. Egal was es nun für eine Scheidung war, ihr seid getrennte Leute und das eben nicht grundlos.

Ich gehe nicht davon aus, das er dir beim ersten Besuch deine Fragen beantworten kann oder wird, oder das du sie ihm überhaupt stellen wirst. Wenn das also deine Begründung für den Haftbesuch sein sollte, dann machst du dir selber was vor. Das könnte man ja auch schriftlich machen.

Fakt ist, das dieser Mann offensichtlich die schwächsten Mitglieder unserer Gesellschaft gequält hat (was immer das bedeutet, es ist dein Wort, das du da benutzt und eben ein sehr dehnbarer Begriff). Ich kann mir durchaus einige Urteile vorstellen, wo ich weiterhin zu (m)einem Mann stehen würde....Kindesmißhandlung gehört definitiv nicht dazu. Himmel, du warst doch bei der Gerichtsverhandlung anwesend, so klingt es jedenfalls.....du hast doch dort gehört, was ihm vorgeworfen wurde und ob er gestanden hat, bzw. die Beweise das klar belegen konnten.

Es ist völlig irrelevant, wie seine eigene Kindheit verlaufen ist, die ist lange vorbei und er kann sich darauf nicht mehr ausruhen, wirklich nicht. Als Rechtfertigung ist es auch untragbar.

So, also mein Fazit ist heir eigentlich nur (und das wird ja auch bei deinen Worten sehr deutlich).....DU bist komplett emotional abhängig von diesem Mann. Mehr kann doch da nicht hinter stecken.

Für mich wäre so eine Person gestorben, komplett.....egal wie lieb und toll er immer zu mir war. Eine Person, die Kinder mißhandelt, die hat in meinem Leben und in meinen Gedanken nichts verloren. Und genau so würde ich damit umgehen. Eine Alternative gäbe es für mich nicht.

Oh scheiße. Was für ein Alptraum für so viele Menschen. Ich verstehe total, dass dich das...na gut ich habe keine Ahnung was genau das mit dir macht, denn es ist unvorstellbar, wenn man es nicht erlebt hat, aber es muss furchtbar sein.

Du schreibst du gehst ihn besuchen, hast Hoffnung auf Änderung, dass er das niiieee wieder tut...kurz um: In dir ist ein Teil der einfach nur will, dass alles gut ist und dass du dich nciht getäuscht hast und du sehr wohl deinen Mann fürs Leben gefunden hast. Und dass du nicht in einem Alptraum sitzt, sondern dass dein Lebenstraum weiter geht.

Das ist verständlich und für diesen Wunsch brauchst du dich nicht verurteilen. Der ist doch urmenschlich. Aber leider wohl nicht die Realität.
Du sagst du warst schon mal psychisch angeschlagen, machst Therapie....ich denke du hast selbst ein Thema, welches aufgearbeitet gehört, bist daher ggf. empfänglich dafür Wunschschlösser in deinem Kopf zu bauen. GAnz oft ist es runtergebrochen so, dass Menschen sich selbst nicht geliebt fühlen, sich einfach nur einen Platz in dieser Welt wünschen und Liebe. Dass sie sich wünschen gesehen und anerkannt zu werden usw. Weil sie das z.B. in der Kindheit nicht erlebt haben. Je nach Ausmaß wenden Menschen viele Strategien an, um aus dem Schmerz (ich bin nciht geliebt) in ihren Lebenstraum (ich habe es geschafft, ich bin wertvoll, ich habe eine Familie) zu kommen. Auch Strategien wie leugnen, verdrängen, und irrationale Wunschschlößer bauen. Nicht selten geraten sie hierdurch in schlimmen und schmerzliche situationen, in denen die Realität ihnen immer wieder zeigt "nein ich bin dein größter Alptraum" und die Psyche immer massivere und irrationalere Verdrängungsmechanismen einsetzt und an dem Wunsch "nein...es ist doch alles gut" festhalten zu können. Zum Schutz vor dem Schmerz und der enttäuschung. Manchmal werden so starke Verdrängungsmechanismen eingesetzt, dass diese Menschen fast schon in einer Parallelwelt leben, weil das Leben in der realen Welt fast nicht mehr möglich ist. Weil man in der realen Welt zu sehr, auch von anderen, damit konfrontiert würde, dass man sich was vormacht und in einem Alptraum lebt. Das macht dann oft auch noch einsam und noch mehr abhängig von der Alptraum-Situation, weil man nur diese hat...und niemand wo man hinkönnte, wenn man dem Alptraum entfliehen möchte. Das könnte auch bei dir so sein, wenn du dich auf einen sadistischen Kinderquäler einlässt.....Ich weiß nicht, was das mit deinem realen Leben und deinen Kontakten machen würde.

Ich würde dir raten dich nicht für deine Wünsche und HOffnungen zu verurteilen, sie aber eben als das anzusehen was sie sind. Wünsche und Hoffnungen, die sich nicht erfüllen werden. Und dann in der Therapie aufarbeiten, wie du mit diesen geplatzen Wünschen und Hoffnungen und dem Schmerz der da aufkommt umgehen kannst. Und aufarbeiten, was zuvor schon war und welches Bedürfnis da in dir sitzt, dass du so unbedingt eine Beziehung/eine heile Welt (oder ich weiß nciht was genau es ist) brauchst, dass du zumindest im Ansatz bereit wärest in dieser Situation, um diesen Mann, dessen Taten ganz klar und abartig zu sein scheinen, ein irrationales Wunschschloß zu bauen, um dich nicht komplett trennen zu müssen.

Liebe TE,

was du erlebst hast, das kann ich mir kaum ausmalen. Du liest dich noch wie unter Schock.

Im Grunde auch wie traumatisiert von der Gerichtsverhandlung und den Enthüllungen.. Mir geht es so, dass ich Bilder und Schilderungen von Grausamkeiten absolut nicht lesen und hören kann, am wenigsten Bilder davon sehen möchte, da ich so etwas nur schlecht aus meiner Vorstellung wieder raus bekomme. Wenn jemand sensationslüstern so etwas ausmalt, gehe ich sofort.

Du hast jetzt diese Bilder zu verarbeiten, die sicher in der Gerichtsverhandlung viel zu gut beschrieben wurden. Und den Verlust von dem Mann, den du wirklich nicht gut gekannt hast. Weil er dir ja seine Vergangenheit vorenthalten hat. Gut, dass du in Therapie bist.

Ich habe eine Frage: Bist du nicht total wütend auf deinen Exmann? Dass er dich belogen hat, dass er diesen Kindern die Kindheit geraubt hat und sie für ihr Leben traumatisiert hat? Dass er dich jetzt traumatisiert hat? Hattest du wirklich kein, gar kein Bauchgefühl irgendwo und irgendwann, dass er dir etwas vorenthält oder etwas nicht stimmt?

Dass du alle, wirklich alle Gefühle nebeneinander hast, das finde ich völlig verständlich. Wichtig fänd ich aber auch, Wut gegen ihn zuzulassen, die dir helfen kann, dich zu lösen. Vielleicht kannst du ja besser loslassen, wenn du ihn persönlich fragen kannst, was dich so permanent beschäftigt. Ich stelle mir den Besuch sehr schwierig vor und hätte Angst an deiner Stelle.

Ich kann mir vorstellen, dass er nicht unbedingt ehrlich zu sich selbst und damit zu dir ist. Vielleicht bekommst du Antworten, vielleicht keine ehrlichen. Dazu müsste er sich vor sich selbst Rechenschaft ablegen. Und das dauert ja manchmal sehr, sehr lange. Das ist ja das eigentliche Ziel der Haft. Da ist er anscheinend noch am Anfang.

Du hast ja hier einige Warnungen mitbekommen. Vielleicht ist er hoch manipulativ. Das wäre typisch für Soziopathen oder Sadisten. Oder was auch immer dein Exmann ist, vielleicht hat er ja eine Diagnose. Ich kann mir vorstellen, dass es dich Mühe kostet, deinen Verstand oben zu halten. Du brauchst ganz schöne Stärke dafür. Fühlst du dich stark genug?

Hast du etwas, womit du deine Gefühle verarbeiten kannst? Schreiben, Reittherapie, Malen oder was auch immer?
Ich wünsche dir alles Gute, einen Trost und schärfe dein Urteilsvermögen! Du hast therapeutische Unterstützung und kannst jetzt an dem Unterschied zwischen der harten Realität und deinem kindlichen Wunsch, dass dein Exmann sich ändert, arbeiten. Kann dir die Therapie helfen, die Realität besser zu begreifen und tatsächlich anzunehmen?