Freund keine Lebenslust- kein Verständnis mehr!

Hallo, ich weiß ehrlich gesagt nicht mehr an wen ich mich wenden soll, deshalb schreib ich’s jetzt einfach mal hier.

Mein Freund und ich sind 3 1/2 Jahre zusammen und haben eine 8 Monat alte Tochter.

Unser kennenlernen war damals extrem hart, nur ich war so verliebt, dass ich wirklich einiges über mich ergehen hab lassen (Betrug , Lügen usw.). Er war in dieser Zeit auch gesundheitlich angeschlagen (Oberschenkelbruch sowie psychisch) und ich hatte einfach ständig das Gefühl ich müsste ihn „helfen“. Obwohl er oft im Streit (wenn er getrunken hat) wirklich extrem tief mit mir geredet hat. - Aber darauf will ich gar nicht eingehen. Ich hab ihn dann mal klar gesagt, wie meine Sicht ist und seitdem hat er sich auch echt bemüht und seit 2 Jahren auch keinen Schluck mehr getrunken .

Es geht jetzt darum, dass ich in der Schwangerschaft draufgekommen bin, dass er spielsüchtig ist- was mir völlig den Boden weggezogen hat und extrem viele Schulden hat. Ja , schön und gut- sein Papa hat ihm einen Haufen Erbe hinterlassen mit dem er jetzt die Schulden beglichen hat und auch zur Therapie ging.

Mein Problem ist, dass immer wieder diese alten Themen bei uns hoch kommen und es völlig im Streit ausartet .. Weil er mich einfach ständig verletzt hat und ich trotzdem immer für ihn da war, obwohl er es nicht verdient hat.

Jetzt ist es so, seit das Kind da ist, tut er gar nichts mehr.. schaut nicht auf sich selber, duscht manchmal gar nicht mehr und jammert nur rum. Sein Bein würde weh tun, Long COVID hat er auch und verharrt ständig in dieser Rolle. Ich kann mir das alles nicht mehr anhören.. damals hat er schon immer seine Krankheiten in den Vordergrund gerückt wenn er scheisse gebaut hat , weil er wusste ich Steig drauf ein und helfe ihm (bin Krankenschwester) . Eigentlich ist mir selber erst nach der SS bewusst worden was für ein „Arsch“ er immer war , hat mir immer Betrug, Schulden und alles vorgeworfen.. obwohl er diese Probleme hatte und scheisse gebaut hat und nicht ich. Er wälzt ständig seine Sachen auf mich ab oder er verharrt im „krank“ sein, sodass ich wieder Mitgefühl hab. Aber irgendwann reichts. Jetzt ist er in Elternzeit und ich geh arbeiten und steh in der Nacht noch immer für die Kleine auf und er nimmt mir absolut nix ab (Haushalt alles bleibt an mir- er ist wie im Urlaub) . Heute Nacht war die Kleine 4h munter und ich am verzweifeln , sodass ich um Hilfe gebeten hab. Schreit er mich an, dreht sich um und schläft einfach weiter. Ich bin schon so übermüdet, dass meine Gedanken schon völlig ausarten . :/ Empathie seinerseits - null, er sagt „das ist halt mal so mit Kind“ .

Ich kann nicht alles schreiben, weil es zu lang wird. Aber schön langsam bin ich verzweifelt und will endlich jemanden an unserer Seite , der mit uns was unternimmt , Freude hat und mich unterstützt und nicht einen der sein Leben nicht im Griff hat und nur schuld bei mir sucht. Ich bin sogar in Therapie gegangen und zur Psychiaterin , weil ich dachte ich spinne. Bis mir beide bestätigt haben, dass ich völlig gesund bin und das Problem wo anders liegt.

Vll. hat jemand ähnliches durch und kann mir helfen. Danke 😟😟

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Lass dich umgehend beraten, was in eurer Situation gerade das Beste und Wichtigste ist. Ihr habt einen Haufen Themen und wahrscheinlich wäre eine Trennung der einzig vernünftige Weg. Was bei mir gerade die Alarmglocken angehen lässt: Eure Tochter ist 8 Monate, du arbeitest, er ist in Elternzeit. Das heißt, er ist tagsüber mit mir alleine?! Ich kann natürlich nicht beurteilen, wie verantwortungsvoll er im Umgang mit ihr ist, aber beim Lesen hinterlässt das kein gutes Gefühl.

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Hallo Leni,

das hört sich alles echt bescheiden an. Spätestens bei der Geschichte mit eurem Kind Nachts hätte ich Ihn vor die Tür gesetzt. Geht gar nicht. Das er dich beim gemeinsamen Kind auch null unterstützt und nur seine eigenen Probleme in den Vordergrund stellt, wird sich vermutlich nicht ändern. Er nutzt deine Hilfsbereitschaft aus. Bin generell kein Fan von solchen Aussagen, aber trenn dich von dem Kerl, bevor er dich und euer Kind mit in den Abgrund reisst. Nach der Alkoholsucht die Spielsucht, was kommt als nächstes?

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Was du dir wünschst ist völlig verständlich. Du musst halt final akzeptieren dass du das von deinem jetzigen "Partner" niemals bekommen wirst. Dafür wirst du - irgendwann - einen anderen Menschen an deiner Seite brauchen.

Für den Moment würde ich an deiner Stelle die Trennung aussprechen und zusehen, dass ihr getrennte Wohnräume schafft. Ihr müsst über Umgang und Finanzen sprechen. Am besten lässt du dich da beraten, bei einem Anwalt oder einer Familienberatung.

Ich bin ja immer dafür an einer Beziehung zu arbeiten, aber was willst du da noch investieren. Der Mann wechselt von einer Sucht in die nächste, belügt dich, beschimpft dich, lässt sich von dir den Haushalt machen und geht exakt keins seiner Probleme an. Du hast ihn inzwischen durchschaut, also kann er dich hoffentlich nicht mehr bei deinem Helfersyndrom packen. Du trägst keine Verantwortung dafür, ob und wie er sein Leben auf die Kette bekommt. Aber du trägst Verantwortung für dich, für das Lebensumfeld deines Kindes und dafür, was für Vorbilder dein Kind beim Großwerden um sich hat. Du bekommst das hin, für dich und dein Kind. Alles Gute!

Bearbeitet von Laniluna
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Dir haben bereits 2 Fachleute bestätigt, dass du kein Problem hast.
Du selber schreibst, dass dein Freund ein absoluter Energiefresser, Ar... ist und nun zusätzlich zum Ekel mutiert.

Ich würde ihn verlassen und die Kraft endlich für dich und das Kind verwenden, damit ihr es wieder besser im Leben habt, als mit so jemanden an der Seite. Der Typ rutscht von einer Sucht in die nächste, reißt euch evtl irgendwann in finanzielle Nöte und lässt sich zusätzlich noch 24 Stunden lang von dir pudern.

Dir wird es wirklich sehr viel besser gehen ohne ihn. Ihr liebt euch ja gar nicht. Ist es wirklich nur aus Gewohnheit oder weil du helfen musst? Mach das doch mit deinem Kind und mit dir? Da kann man doch sicher auch ganz viel geben.

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In deiner Therapie wird hoffentlich aufgearbeitet, warum du dieses „Helfersyndrom“ hast und was du dagegen tun kannst ;)

Ansonsten: schau, dass ihr euch trennt und du ohne ihn klar kommst. Er zeigt zwar Ansätze sich zu reflektieren und zu ändern, aber so ganz durchbricht er seine Muster einfach nicht und grade mit Kind wäre mir das viel zu anstrengend!