Trennung wg fehlender Abgrenzung

Hallo,

Ich würde mich über Meinungen und ein bisschen mutmachende Worte freuen. :)
Seit mittlerweile zwei Jahren überlege ich, mich von meinem Partner zu trennen.

Wir haben ein kleines kind, ich arbeite Vollzeit, wir haben extreme Tiefen und ich fühle mich total erschöpft. Mein Partner gibt mir keine Energie.

Die Schwiegermutter ist immer wieder ein Thema, welches wir nicht lösen können. Ich grenze mich soweit ab, dass ich nahezu keinen Kontakt zu ihr habe. Es ist mit ihr zu skurril, zu grenzüberschreitend, empathielos.
Mein Partner fühlt sich zwischen den Stühlen sitzend, kann sich nicht klar abgrenzen.
Er hat auch nicht so viele soziale Kontakte, trifft sich nur etwa 4x im Jahr mit Bekannten/Freunden. Da hat Kontakt mit der SW alle paar Wochen dann doch regelmäßigen Impact. Er sucht nicht aktiv kontakt zu ihr.
Seit etwa drei Jahren liegt sie ihm mit einem gemeinsamen Urlaub in den Ohren. Nächstes Jahr könnte er sich das vorstellen. Getrennte Ferienwohnungen und man verabredet sich oder sie schaut mal aufs Kind, damit man entspannen kann. In meinen Augen kein echtes Interesse an den Eltern, eher aus Gemütlichkeit.

Ich möchte sie nicht bei uns als Übernachtungsgast haben. (Sie wohnt weiter weg). Wenn sie in der Gegend zu Besuch sind, stoße ich nur noch mal für ein Essen dazu.

Meinen Partner lsst diese glaube ich nicht los. Er sucht nun auch Fehler bei meinen Eltern. Streitigkeiten werden extrem. Ich weiß nicht, ob ich mich im Falle eines zweiten Kindes überhaupt noch blind auf ihn verlassen könnte.
Es fallen Sätze wie: " er würde mir diese Leben in unserer Wohnung in der Großstadt ja ermöglichen".
Dazu ist zu sagen, dass wir beide Vollzeit arbeiten, er aber mehr verdient.

Hinzu kommt, dass Urlaube auch nicht mehr so entspannt sind. Drei Urlaube wollte er wegen Banalitäten abbrechen.

Ich überlege mittlerweile ernsthaft, ob ich so weitermachen möchte. Für die nächsten... 15 Jahre?!

Wie sollte sich eine Beziehung mit(trotz) Kleinkind anfühlen?
Es wird anders, aber in meiner Vorstellung auch schöner trotz mancher Anstrengung.

Ist es zu spät mit Anfang 30 "nochmal zu starten"?

Danke

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Ist es zu spät mit Anfang 30 "nochmal zu starten"?

Entschuldige, ich schmunzle gerade breit.... ich bin 2023 mit 69 nochmal komplett durchgestartet und habe mein Leben auf den Kopf gestellt mit einem neuen Freund.
Mein erster "Neustart" war nach meiner Scheidung, die war 1977, 5 Jahre später, mit 28, startete ich mit 2 kleinen Kindern und einem Berg Schulden in meine zweite Ehe, die dann 35 Jahre bis zum Tod meines Mannes bestand.
ALLES ist besser als in einem Leben zu verharren, welches Dich todunglücklich macht.
LG Moni

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Es ist nie zu spät für ein schönes Leben.
Und du bist doch noch jung.

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So richtig habe ich nicht verstanden, was an der Schwiegermutter so schlimm ist, dass dein Partner sich mehr von ihr abgrenzen sollte. Kannst du mal Beispiele nennen? Wenn er sie alle paar Wochen sieht, so finde ich das nicht sehr häufig.

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Hi,
ich startete mit fast 51 Jahren neu.

Ich hätte am 24.12.2010, mich mit den 2 Jungs ins Auto setzen sollen und die fast 90 km von den Schwiegereltern heimfahren und ihren Sohn dort lassen.

Aber, ich gab ihm Chance um Chance, bis dann im Juni 2023 keine mehr übrig war. Ich fragte ihn dann noch fast 4 Wochen täglich, wie er denn glaube es weitergeht, aber er hat den Schuß bis heute nicht gehört.

Ich habe es noch keine Sekunde bereut ihn vor die Tür gesetzt zu haben, nur, viel viel zu spät. Der Kleine hat sich schon viele schlechte Seiten abgeschaut.

Seit Fastnacht treffe ich mich mit jemanden, und das ist wunderschön. Er war mit mir und dem Kleinen schon in 1 Woche in Urlaub. Beide Jungs mögen ihn.

Alles was mit Ex unmöglich war, "keiner macht sowas, nur ich", "nur in Deiner Familie, ist sowas normal", ist bei meinem neuen auch "alles ganz normal". Und der neue war ein Großstadtkind, 200 km entfernt, einer alleinerziehenden Mutter, Jahrgang 1970. Der Ex vom Kuh Kaff, 25 km weiter.

Alles Gute

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Mir geht es ähnlich. Ich habe seit Juni einen neuen Partner. Mit ihm ist das Leben plötzlich wieder ganz anders. Er ist übrigens Baujahr 1971 . Ich 1981.
Habe Jahrzehnte verschwendet.

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Es ist nicht zu spät mit 30 neu zu starten. Aber man startet nicht neu für jeden Scheiß.
Es gibt wirklich schlimmere Probleme als die Schwiegermutter (wobei du eigentlich nicht wirklich Probleme genannt hast, außer "Skurril"?), wo du selber schon sagst, dass er auch nicht den riesen Kontakt sucht (dann reduziert man das auf ein erträgliches Maß und hält es aus). Einen gemeinsamen Urlaub ein paar Jahre mal für ne Woche halte ich für zumutbar.

"Er sucht nun auch Fehler bei meinen Eltern."
Ja klar, wenn du ihm selbst den wenigen Kontakt zu seiner Mutter madig machen willst - was denkst du denn, wie er reagieren soll? Deine Eltern supertoll, seine Eltern Mist?

Auch wenn seine Mutter "speziell" sein sollte, verletzt ihn das. Im Alter ist meine Mutter auch ziemlich schrullig geworden und es fällt mir oft schwer, das nachzuvollziehen. Trotzdem bleibt es die Mutter, ein gewisser Respekt ist einfach nur angebracht, sofern keine bleibenden Schäden zurückbleiben.

Bearbeitet von Papaschlumpf
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Wenn man wie du schon seit zwei (!) Jahren über Trennung nachdenkt, ist man nicht glücklich. Und daher ja, trenn dich und finde dich wieder.
Das Leben wird immer wieder Neustarts erfordern. Sei es nun privat oder beruflich. Ausharren und dabei unglücklich bleiben, sollte da nie eine Alternative/Option sein.

Ich persönlich würde niemals Urlaub mit Eltern oder Schwiegereltern machen. Dazu hat man Freunde. Die Interessen passen doch da meistens gar nicht zusammen. Das klappt doch schon nicht mit den eigenen Kindern, wenn sie Teenager sind.

Bearbeitet von Diddl97