heimweh trotz großer Liebe

Hallo!

Bin seit einem Jahr in HH und wegen der großen Liebe (die sie immer noch ist) von Stgt hochgezogen..ich hab aber immer mehr Heimweh..nach meiner Familie meinen Freunden meiner guten Arbeitsstelle und nach den Menschen dort...sollte ich denn nicht so richtig glücklich sein ohne wenn und aber??? Oder leigt das am Herbst???
meine Arbeitstelle hier ist na ja , finde hier so richtig keinen Anschluss und das ist auch schwer weil die Norddeutschen so distanziert und kühl sind.....kennt das jemand oder wer hat ein paar tröstende Worte für mich alte Heimwehkranke???#heul

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Hey Du,
Deine Zeilen kommen mir sehr bekannt vor. Bin vor fast 7 Jahren von Esslingen in den Köln/Bonner Raum gezogen. Bin vor Heimweh fast verflossen ... Geheult ohne Ende ... Die Freunde, Familie & Weinberge haben mir sehr gefehlt. Dazu kam anfangs ein Job, der mir nicht gefallen hat. Ich hab mir unheimlich schwer getan, Kontakte aufzubauen. Bin sogar über Inserate gegangen :-) als ich mich schrecklich einsam gefühlt habe. Besser geworden ist es mit der Geburt unseres Sohnes vor 3 Jahren. Über ihn habe ich auch Kontakt zu anderen Frauen gefunden und es hat sich die ein oder andere Freundschaft entwickelt. Sich einzuleben ist ein Prozess, der einem leichter, dem anderen schwerer fällt. Und ich glaube, es liegt an der Mentalität von uns Schwaben, dass wir uns schwerer tun. Gib Dir ein wenig Zeit, erwarte nicht zu viel nach erst 1 Jahr. Erst wenn Du gelernt hast loszulassen wird das Heimweh weniger. Hast Du Hobbies? Oder schalte auch mal ne Kontaktanzeige. Sehr viele nette Leute sind in der gleichen Situation, echt. Am besten Du lernst auch jemand kennen, der zugezogen ist. Gleiche Probleme schweißen zusammen :-).
Wünsche Dir alles Liebe. Du packst das! Geh raus, lenk Dich ab, nur lass Dich nicht hängen. Alles Liebe
schnegge 31 mit bald 2. Kind

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ganz ganz vielen Danke für deinen Beitrag ich glaube das mit dem loslassen ist der Punkt....aber es macht Mut zu lesen dass das andere auch mitgemacht haben..also ein herzliches DANKE!!

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Hallo,

bin zwar nicht ganz so weit von zu Hause (200km) weg gezogen, hab aber auch Heimweh. Ich wohn jetzt schon seit einem Jahr hier und finde einfach keinen Anschluss. Mein Mann arbeitet sehr viel und ist deshalb wenig zu Hause.

Obwohl ich schon oft für längere Zeit im Ausland war und ich umziehen eigentlich gewöhnt bin, fällt es mir hier außerordentlich schwer und ich will einfach nur noch weg hier.

Eine Lösung hab ich leider auch keine, außer dass wir planen zurück nach Freiburg zu ziehen, aber das wird wohl nich ein bisschen dauern.

Liebe Grüße von einer Mitfühlenden,
Simone

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Hi,

mir geht´s ähnlich. Bin vor 3 Jahren nach S-H gezogen und nun knapp 700 km weg von "daheim".
Ich fahre so 1 bis 3 mal im Jahr für ein paar Tage runter um meine Oma und meinen Vater zu besuchen, meine Mutter ist mittlerweile auch hier hoch gezogen. Also wenigstens ein Familienmitglied in greifbarer Nähe ;-)

Ich kenne hier zwar mittlerweile vile Leute, aber so richtige Freunde habe ich nicht. So alle halbe Jahre kriege ich auch eine massieve Heimwehattacke, dann meine ich fast platzen zu müssen wenn ich da nicht schleunigst hinkomme.

Habe auch oft daran gedacht irgendwann zurück zu gehen...

Aber im Juni diesen Jahres war ich zur Hochzeit einer alten, guten Schulfreundin eingaladen, habe meine letzten Kröten zusammengekratzt und bin auch gefahren.
War eigentlich ganz nett (war leider der einzige auf der Feier der Solo war). Allerdings habe ich da zum ersten Mal festgastellt, daß ich dort nicht mehr ganz reinpasse. Es war zwar schön, wieder mal in der alten Heimat zu sein, aber ich bin in den letzten 3 Jahren doch Norddeutscher geworden als ich gedacht habe. Ich spreche anders, ich habe teilweise einen anderen Sinn für Humor bekommen etc. Auch habe ich schon viele "geflügelten Worte" aus der Region so gut wie vergessen, und mit viele Ausdrücke im Dialekt fallen mir erst wieder ein wenn ich sie höre. Bei meiner Familie fühle ich mich nach wie vor wohl und geborgen, dort fällt mir sowas auch nicht auf. Aber wahrscheinlich haben die sich auch schon auf mich ingestellt.

Jedenfalls hat mir dieses Hochzeitserlebnis sehr geholfen. Ich habe mich zwar dadurch sehr Heimatlos gefühlt, hatte einfach das Gefühl, daß ich momentan nirgends 100% dazugehöre. Aber ich habe eingesehen daß man nicht seiner Vergangenheit nachrennen sollte, nichts wird mehr wie es mal war. Man verändert sich selbst und daher denke ich, man kann nie genau sagen: Wenn ich da und da wieder wäre, wäre alles viel besser. Kann so sein, muß aber nicht.

Kopf hoch, du schaffst das schon! Immerhin bist du ja nicht ohne Grund so weit weg gezogen ;-)

Da fällt mir noch ein schönes Sprichwort ein:

"Mögen die alten Brücken,
die ich hinter mir niederbrenne,
meinen neuen Weg hell erleuchten."

(sorry, bin gerade sehr Gefühlsduselig #hicks)


In diesem Sinne,

LG

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Weißt du da ist soviel wahres drin in deiner Mail...ich war ja mittlerweile auch schon ein paarmal wieder unten merke aber auch immer wieder dass sich da die WElt einfach weitergedreht hat..und hier eben auch aber ganz ehrlich ich weigere mich eben so strikt meinen humor herzugeben und diese Geflügelten Worte wie du si nennst sind doch einfach auch Worte die das Leben herzlicher machen oder?
Aber ich weiß ja irgendwann wird das schon ..oder ich muss einfach in ne kleinere STadt ziehen als HH ...da ist es eindach persönlicher...
Danke für deinen netten Beitrag
Suna

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*flüster an*

zieh nach Wedel, liegt neben hamburg

*flüster aus*

Hallo Suna,

ganz ehrlich denke ich das du die falschen Norddeutschen kennengelernt hast bisher. Normalweise sind wir sehr herzlich und aufgeschlossen.

Wir brauchen vielleicht für Freundschaften etwas länger, aber dafür hat man diese Freundschaft auch ein Leben lang.

DAs wird schon #liebdrueck

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