Zusammenziehen?ich will aber nicht

Hi
mein Freund und ich sind jetzt 4 jahre zusammen , alles läuft prima , zumindest empfinde ich es so.
Seit einiger Zeit drängt er darauf das wir eine gemeinsame Wohnung nehmen
Seine Argumente mehr Zeit füreinander, weniger Kosten, Zusamengehörigkeitsgefühl usw

Nun habe ich aber arge bedenken, ich habe schon 3 längere Beziehungen hinter mir und irgendwie sind alle 3 Männer mutiert nachdem wir in eine gemeinsame Wohnung gezogen sind

Ich versuchs in Kurzform zu beschreiben

Auf einmal war ich für die Wäsche zuständig, konnte er vorher selber waschen und bügeln oder zumindest seine Wäsche in wäscherei geben , war das plötlich mein Part

Es wurde gefurzt und gerüplst wo immer man stand oder lag
Geld wurde aufgerechnet und spielte plötzlich eine große Rolle

und das Klo wurde mit der Bildzeitung stundenlang belagert

vor dem zusammenziehen war es selbstverständlich seine aktivitäten offen zu legen- Schatz ich gehe nach der Arbeit noch ein Bier trinken-
danach - du konntrolierst mich-

Naja nach 3 gescheiterten Beziehungen bin ich dann zu einscicht gekommen, ich bin nicht der Mensch der räumliche Nähe leben kann und nun ist das permanent Thema zwischen uns

Im moment ist es so das wir mal bei mir mal bei ihm sind und jeder von uns benimmt sich wie ein Gast mit etwas mehr Rechten

Er käme nie auf die Idee seine Unterwäsche nach nettem Wochenende neben dem Bett liegen zu lassen , die nimmt er wider mit.
Und ich komme nicht auf die Idee für seinen Kühlschrank einzukaufen

Das Wochenende habe ich bei ihm verbracht und diesmal ließ er es arg durchblicken entweder gemeinsame Wohnung oder Trennung , so mag er die Beziehung nicht weiter führen.

Ich liebe ihn mag ihn nicht verlieren, aber ich möchte nicht in eine Wohnung ziehen.

Ich will mir den Streit um Haushalt, Geld und Freizeit ersparen

Bin ich da wirlklich so ein Exot oder hatte ich immer die falschen Männer?

Lebt sonst noch jemand so wie ich oder gibt es wirklich diese Friede Freude Eierkuchen Zusammenleb Beziehung

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Hi du!

War jetzt vielleicht nicht deine Absicht, aber ich habe beim Lesen deines Textes schon hier und da grinsen müssen, ist echt schön geschrieben.:-)

Nun zu deinem Problem: ich würde an deiner Stelle ihm das genau so sagen (oder gib ihm einfach den Text zu lesen#freu).

Natürlich ist es klar, daß wenn man zusammenlebt, der eine gemeinsame Aufgaben übernimmt. Mir macht es z. B. nix aus auch seine Wäsche mitzuwaschen. Wär ja Quatsch, daß ich erst meine Sachen wasche und er schmeißt seine dann später rein...oder so#kratz.
Dafür bringt er eben den Müll raus#freu.

Mit dem Sachen rumliegen lassen habe ich Riesenglück gehabt, das macht meiner nämlich nicht. Schmutzige Wäsche kommt in die Tonne und auch so räumt er alles weg (manchmal sogar meine Sachen#schein).
Meine Freundin hatte sogar das Glück, ein Exemplar zu finden, der die ganze Bügelwäsche gemacht und gesaugt hat. Allerdings hatte er andere Defizite und heute sind sie getrennt....

Setz dich mal mit ihm zusammen und rede mit ihm drüber, wenn er wieder mit dem Zusammenziehen anfängt.
Stell Regeln auf. Sag ihm, daß du nicht in die "Hausmütterchen-Ecke" gedrängt werden willst. Und wenn er es bisher auch geschafft hat, seine Hemden zu bügeln ohne Ausschlag zu bekommen, sollte das doch auch weiterhin klappen.#kratz

So würde ich es zumindest tun. Bei uns hat jeder seine Aufgaben. Gut, zur Zeit arbeite ich nicht, da übernehme ich natürlich mehr (viel mehr), aber als ich auch Vollzeit gearbeitet hatte, wurde sich beim Geschirr spülen abgewechselt, am Wochenende GEMEINSAM die Wohnung geputzt, usw.
Das hatte auch recht gut geklappt.#schwitz

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Hi Samy,
Danke für deine Antwort
und Scusi für die späte Retoure, aber man sollte Sonntags spät nie ein Thread eröffnen wenn man Monntags nach der Arbeit Saunatag hat.
Er kennt meine Bedenken, allerdings nimmt er sie nicht wirklich ernst.
Eins meiner Probleme ist ja das es Anfangs ja immer geklappt hat und erst hinterher hat sich der Schlendrian eingeschlichen.

Dennoch werde ich nicht leichtfertig über unsere Zukunft entscheiden

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>Ich versuchs in Kurzform zu beschreiben

Einfach nur genial, deine Beschreibung.
Du bist ein gebranntes Kind und in der Lage, nicht den gleichen Fehler wieder zu machen.
Lies in diesem Forum, immer die gleiche Leier, er tut nix, läßt alles rumliegen ect. , genau, wie du das beschrieben hast.
Ja, du bist ein Exot, allein aus dem Grund, dass du weißt, was du nicht willst.
Solange du nicht selber mit fliegenden Fahnen mit einem Mann zusammenziehen möchtest, lass es.
Oder macht mal vier Wochen Probe. (War jetzt nicht so ganz ernst gemeint)
Und lass dich nicht unter Druck setzen, beim ersten Krach würdest du ihm das unter die Nase reiben.

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Hallo
Danke für deine Antwort
Ein weiterer Grund ,warum nicht nur eigene Erfahrungen meine Entscheidung oder besser unentschlossenheit prägen ,sind negativ Beispiele im Bekannten und Verwanten Kreis.
Und ja wahrscheinlich würde nach den ersten Monaten Eupherie es dazu kommen das ich wegen einer stehengelassenen Tasse ausflippe und sage, siehst du ich habs ja gesagt.

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Hallo Du,
zu diesem Thema will ich auch mal meinen Senf dazu geben. Dein Beitrag ist echt schön geschrieben und jede Zeile die du schreibst kann ich verstehen oder nachvollziehen. Meine letzte Beziehung hat 10 Jahre gedauert (Muttersöhnchen, ist aber ein anderes Thema) und wir sind nicht zusammen gezogen, aus den verschiedensten Gründen. Ich hab mich mit meiner Tochter so wunderbar eingelebt, konnt tun und lassen was ich wollte und war keinem Rechenschaft schuldig. Wenn ich dann Abends in meinem Bett lag, war ich froh und konnte mir wirklich nie mehr vorstellen mit einem Mann zusammen zu wohnen. Und was soll ich sagen, hab meinen Schatz kennengelernt und wir sind nach ca. 1 Jahr zusammen gezogen und es ist herrlich. Ich freu mich jeden Tag auf ihn und ich war mir so sicher, das das Zusammenleben mit ihm toll wird. Wir lieben uns sehr. Wenn du dir nicht sicher bist, dann lass es und versuch deinem Freund deine Gründe zu erklären. Horch einfach was dir dein Bauch sagt. Viel Glück

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Hi Zwerg,
Danke für die Antwort

Auf meine Situation bezogen würde es ja bedeuten ER wäre nicht der Richtige.
Aber ich bin sehr sehr gerne mit ihm zusammen.
Liebe ich nicht genug ?
Es fühlt sich aber genug an.

Nein, ich glaube nicht das es an mangelnder Liebe liegt, nur an der Erfahrung das Liebe nicht zur selbstaufgabe zwingen darf

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Zusammenleben ist sicher immer mit Kompromissen verbunden, aber ich z.B. bin NICHT alleine für den Haushalt zuständig. Ich wasche zwar für uns beide bzw. inzwischen für drei, aber dafür macht er andere Sachen, saugt Staub, kauft ein oder was auch immer. Gebügelt hab ich für ihn noch nie, warum auch.

Ich denke nicht daß man nach soundsoviel Jahren zusammenziehen MUSS, aber wo wollt ihr hin? Wenn ihr z.B. ne Familie gründen wollt, wäre das in zwei Wohnungen auf Dauer eher unpraktisch ;-) und es würde sich anbieten zu testen, ob Du mit diesem Mann besser leben kannst als mit den Vorgängern.

Deine Bedenken kannst Du ihm ja schildern und im Vorfeld klare Absprachen über Haushalt, Geld und Freiräume treffen.

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Hallo Anya

Danke für deine Antwort.

Eine Familie werden wir nicht gründen ich bin 44 und habe eine erwachsene Tochter
Er ist 45 und hat 2 erwachsene Söhne

Klar könnte man es versuchen auch mit der Option wenns nicht passt dann ändert man es wieder, aber ob dieser Bruch dann noch kitten wäre

Also heute wünschte ich das Leben wäre weniger verzwickt

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Wie lange warst Du denn mit den anderen Männern zusammen, bevor Ihr in eine gemeinsame Wohnung gezogen seid? Vielleicht kanntest Du sie bis dahin ja noch gar nicht richtig, aber ich denke, dass man seinen Partner nach vier Jahren doch schon ganz gut einschätzen kann, wie er sich beim Zusammenleben anstellen wird.

Stellt doch vorher einfach klare Regeln auf und wenn diese dann nicht eingehalten werden, muss halt Klartext gesprochen werden, und zwar sofort.

Bei meinem Mann und mir klappt es ganz wunderbar - wenn jemand sieht, dass was getan werden muss, macht er es eben. Sei es Wäsche waschen oder den Müll rausbringen. Nach einiger Zeit haben wir uns den Luxus einer Putzfrau gegönnt. Aber nicht, weil die Arbeit sonst nur an mir hängen geblieben wäre, sondern weil wir unsere gemeinsame Freizeit lieber anders als mit putzen verbringen wollten (vorher hat's uns immer irgendwie den Samstag versaut, weil wir einkaufen und putzen mussten, aber mit Putzhilfe war alles viel entspannter). Was auch hilft: eine Spülmaschine!

Naja, und ansonsten muss man sicher schon den einen oder anderen Kompromiss eingehen, aber das gemeinsame Einschlafen und Aufwachen entschädigt für Vieles!

LG
siebzehn

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Hi, danke für deine Antwort

Bei meinen vorherigen Beziehungen war das unterschiedlich von 10 Monaten angefangen bis etwas über 3 Jahre.

Abgesehen von meinem Ex Mann den ich eindeutig zu Jung und Früh geheiratet habe, dachte ich ich kenne die anderen gut, aber wie schon beschrieben die mutierten einfach.
Erst klappte alles prima und nach und nach schlich sich diese selbstverständlichkeit ein , und die widerum führte zu Disharmonie und Streit.

Ich habe die befürchtung das ich es bin die nicht mehr gerne Kompromisse eingeht

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Hi,

ich finde deine Einstellung keineswegs exotisch sondern sehr vernünftig. Nach 20 Jaren in einer Beziehung genieße ich jetzt meine Freiheit und würde in einer neuen Beziehung auf jeden Fall auf getrennte Wohnungen bestehen.

So hält man immer Spannung und die Beziehung erstickt nicht im profanen Alltag.

Und man kann sich in sein eigenes Reich zurückziehen, wenn man gerade keine Lust auf Gemeinsamkeiten hat!

Mach da keine Kompromisse bei denen du jetzt schon Bauchschmmerzen hast.

LG Litha

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Hi Litha,
Danke für deine Antwort.
Klar du sprichst mir aus der Seele
Ich fühle mich sehr wohl so und auch in dieser Form der Beziehung, er leider nicht.
Ich hoffe sehr das wir noch eine Lösung finden die für keinen einen faulen Kopromiss darstellt

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Wir wohnen seit ein paar Jahren zusammen und ich bin eindeutig nicht die einzige die sich um den Haushalt kümmert.

Eigentlich solltest du deinem Freund einfach (naja... oder ohne einfach) mal in Ruhe auseinandersetzen, was aus deiner Sicht dagegen spricht und wovor du Angst hast.
Natürlich wird er dir nicht sagen, naja Schatz, ich dachte schon wir ziehen zusammen, weil ich irgendwie keine Lust mehr hab auf einkaufen und Betten machen ;-) aber ernst nehmen sollte er das schon können.
Zusammenleben kann auch wunderschön sein!!!!!!!!!!!!!!

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Hallo Anna
Danke für deine Antwort

Das glaube ich dir das es schön sein kann
Aber für mich war es nur kurzweilig schön, evt liegt es ja gar nicht an den Männern sondern ich bin kein Zusammenlebe Mensch.

Ich denke schon das bei meinem Freund das tägliche zusammensein im Vordergrund steht. Aber er ist auch ein Pragmat. Meine Bedenken kennt er kann sie aber nicht teilen

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Ich habe das Zusammenleben bisher auch als eher belastend empfunden - aber ich denke, das lag eher daran, daß es in meiner ExBeziehung schwerere Probleme gab...ich fand es eigentlich nicht schlimm, den Partner im Alltag zu erleben - mit allem drum und dran - ganz im Gegenteil. Was ich belastend fand war der Abstand, der zwischen uns wuchs, weil er sich nicht fallen lassen konnte...ein Abstand, der von seiner Alkoholabhängigkeit beibehalten wurde, den er nicht bereit war, zu bekämpfen. Er war nicht bereit, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen und die Lücke zwischen uns zu schließen. Sonst wäre er mit all seinen Macken und Ecken immer noch mein Partner....

Dennoch habe ich durch das Zusammenleben etwas erfahren, was ich heute noch vermisse und was ich hoffe, irgendwann wiederzufinden - es mit einem Partner erleben zu dürfen, den ich von Herzen liebe - eine tiefe Nähe, Momente von inniger Liebe, eine untrennbare Verbindung entsteht - die man nur erlebt, wenn man intensiv miteinander lebt und sich richtig in den geliebten Partner vertiefen kann....ich kannn es schwer beschreiben aber ich glaube, jede/r die/der das erlebt hat weiß, wovon ich spreche...wenn man so liebt, ist alles andere vollkommen egal...

Eine Kollegin hat 6 Jahre gebraucht, bevor sie mit ihrem Partner zusammengezogen ist...zuerst haben sie es als Experiment gesehen, weil sie auch sehr skeptisch war, aber sie sind sehr vorsichtig rangegangen, haben ihren Weg gefunden und es funktioniert. Du solltest vielleicht mit deinem partner über deine Bedenken sprechen - er hat bestimmt Verständnis dafür - und vielleicht eine Zeitlang ein Probezusammenleben versuchen...

Viel Glück + LG
Bärenmutter

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"untrennbare Verbindung entsteht - die man nur erlebt, wenn man intensiv miteinander lebt"

Wenn Du Dich mal nicht irrst....... Intensität hat nicht grundsätzlich mit geographsicher Nähe zu tun ....

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Nein, da hast du Recht....aber wenn man sich zu selten sieht und gewisse Momente nicht teilt, entsteht sie erst gar nicht....

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Wie wäre denn eine WG für Dich?
Jeder hat ein eigenes Zimmer, es gibt eine gemeinsame Küche und ein gemeinsames Bad, evtl. noch ein Wohnzimmer (falls gewünscht und finanziell möglich).

Ich kenne zwei Paare, die so wohnen. Es ist ihnen wichtig einen eigenen Bereich zu haben, die anfallenden Aufgaben werden verteilt (also Wäsche, Kochen, Putzen etc.).
Aber jeder kann sich auch zurückziehen, so gibt es weniger Stress.

Allerdings gibts auch Friede Freude Eierkuchen Zusammenleb Beziehungen, meine funktioniert so. Das liegt aber daran, dass mein Partner gewillt ist, viel im Haushalt mitzuhelfen und sich nicht auf die faule Haut legt.

Wie soll denn Eure Zukunft aussehen? Möchtest Du dauerhaft mit ihm eine planen, auch mit Familie evtl. oder ist das für Dich sowieso ausgeschlossen?

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Hi und Danke für deine Antwort,
Unsere Familienplanung ist abgeschlossen, beide haben wir erwachsene Kinder aus vorangegangenen Beziehungen.

Wenn ich mich dazu entschließen sollte ein Zusammenleben zu versuchen, dann nur unter der Vorausetzung das jeder oder zumindest ich mein eigenes Reich habe .