Trotz hochrisiko nochmal schwanger werden?

Hallo Zusammen

Da ich niemanden in meinem Umfeld mit ähnlichen Problemen habe und da immer nur zu hören bekomme, "ah das wird schon gut gehen", wollte ich mal in den weiten des www schauen, ob sich jemand findet, der sich mit den gleichen Fragen rumschlägt.

Wir haben vor 2 Jahren, nach einiger Zeit des bangens und einer Horrorschwangerschaft unseren wunderbaren Sohn zwei Monate zu früh begrüssen dürfen.
Sooo gerne würde ich dieses Wunder noch einmal erleben...
Das Problem: Auf Grund anatomischer besonderheiten meiner GM wird auch die nächste Schwangerschaft mit sicherheit monatelange, strenge Bettruhe mit sich bringen und eine erneute frühgeburt ist quasi garantiert. Auch das abortrisiko ist deutlich eröht.

Mein Verstand sagt ganz klar: es grenzt an ein wunder, dass wir ein kerngesundes kind in den armen halten können und es wäre alles andere als vernünftig, das glück noch einmal herauszufordern. Das risiko nochmal eine oder mehrere fehlgeburten zu erleiden ist riesig. Eine solche schwangerschaft kann ich eigentlich weder meinem sohn noch meinem mann zumuten (der müsste vom arbeitgeber auch sicher 6 monate pflegeurlaub bekommen...)
Den spagat nach der geburt, zwischen neonatologie und kind zu hause, kann ich mir auch nicht vorstellen....

Mein Herz "denkt" dann aber immer wieder, vielleicht sollte ich ein wenig mutiger sein und es einfach versuchen? Vielleicht wird es ein mädchen und die schwangerschaft hält 2 wochen länger wie beim letzten mal? (mädchen haben deutlich weniger probleme bei frühgeburtlichkeit)...
Was sind schon ein paar monate, wenn wir nachher ein lebenlang ein weiteres familienmitglied bei uns haben dürfen?

Ach, wenn ich eine Glaskugel hätte, die mir zeigen würde, dass wir in 2 jahren ein gesundes baby zu hause hätten, wär die sache klar. Aber ich habe einach grosse angst, dass das nicht der fall sein wird und wir alle unter der situation leiden werden...

Vielleicht gibt es ja jemanden, der mit ähnlichen Problemen zu kämpfen hat oder hatte...

1

Hallo,
erst mal eine Nachfrage: was ist der anatomische Grund?

Ansonsten sind 2 Monate (d.h. in 32 SSW?) heute nicht mehr ein echtes Problem, besonders wenn das Risiko bekannt ist. Dann sollte es die Lungenreife präentiv geben. Es gibt im Umgang mit den Patienten/Eltern riesen Unterschiede zwischen den Häusern:
1. Neo mit unserer ersten Tochter: Massenneo mit 3 bzw. 8 Betten, alles laut, Ärzte nehmen sich kaum Zeit für die Kleinen, keine Strukturen erkennbar, für Eltern nur ein ausgelutschter Gartenstuhl, die ganze Zeit laut weil irgendein Alarm runtergeht. Nur die Schwestern waren meist nett. In Summe ein gefühlter Horror. Zum Glück haben wir Eltern uns verbündet und zusammengehalten.
2. Neo mit unserer ersten Tochter in einer großen UniKlinik: eindeutig besser, Einzelzimmer mit Rooming-in und Ärzte nehmen sich mehr Zeit. Medizinisch top, aber trotzdem unangenehmes Gefühl. Alarm war auch im Einzelzimmer an.
3. Neo mit den Twins: Einzelzimmer (okay für uns eher Doppelzimmer) mit Rooming-in. Super nettes Personal (auch hier gab es ganz wenige Ausnahmen) und sowohl viele Ärzte als auch Schwestern die sich viel Zeit nahmen und immer ein offenes Ohr hatten. Alarme im Zimmer waren lautlos gestellt, es gab eine Person im Stationszimmer die nur die Überwachungen überwacht hat. Es war angenehm ruhig. Man fühlte sich umsorgt.

Ob dir das Risiko Schmerz zu erleiden, dass ganze Wert ist, musst du wissen. Aber dein Neo-Erlebnis kannst du "verbessern" in dem du dir das Haus suchst, dass die Neo so führt wie du es willst.

viel Erfolg

2

Ergänzung:
Unsere Twins kamen bei 32+1, erste stationäre Aufnahme war bei 32+x. Mama war beides mal ca. 1,5 oben, Papa und große Schwester über 100km weit entfernt daheim. Möglichst täglich waren alle im KH: Mama und große Schwester 2h allein im Park und in der Cafeteria Kuchen essen, Papa bei seinen Kleinen. Auf der Rückfahrt gab es ein Tablett mit Bobo Siebenschläfer sowie Caprisonne.
Während der Arbeit passte Oma auf die Große auf.
Es hat uns zusammengeschweißt! Ja es war für die Große anfang schwer, aber sie hat sich schnell dran gewöhnt.

3

.

weitere Kommentare laden
6

Nachdem ich deinen Beitrag gelesen habe, hatte ich das Gefühl: dein Herz ist doch sehr laut hier. Wo sind denn deine, eure Grenzen? Vllt könnt ihr darüber nochmal sprechen......dann wird vllt vieles klarer.
LG und alles Gute 🍀

7

Hallo,
klingt vielleicht etwas seltsam, aber ich würde es versuchen, wenn nicht dein eigenes Leben in Gefahr dadurch gerät.
LG 🤗

9

Vielen lieben Dank für eure Zusprüche!

Klar es gibt einige Frauen, die erfahren erst beim Kaiserschnitt nach problemloser Schwangerschaft von dieser Fehlbildung. Meine doofe GM war aber alles andere als erquickt über die Schwangerschaften. Die ersten zwei hat sie frühzeitig beendet, sich mit vernarbungen und verwachsungen für die Ausschabung bedankt, was wiederum diverse operationen nach sich zog und bei der 3. war es wie beschrieben ein riesen kampf den wurm lange genug drin zu behalten.

Ich habe gestern noch ein langes gespräch mit meinem mann geführt. Er möchte es zumindest im moment nicht riskieren. Er sieht nicht, wie es möglich sein soll, dass ich mit kleinkind zu hause monatelang konsequent liegen soll und hat grosse angst, davor, ein extremfrühchen mit behinderungen zu bekommen. Er ist diesbezüglich auch schwer gezeichnet. Seine 5 jahre jüngere schwester kam mit downsyndrom ikl. schwerem herzfehler und darmproblenen zur welt. Nach unzähligen operationen und monatelangen krankenhausaufenthalten verstarb sie dann im alter von 7 jahren. Auch wenn seine eltern ihr bestes gegeben haben, er sagt seine kindheit war mit der geburt seiner schwester vorbei und er möchte unserem sohn diese erfahrung nicht zumuten.
Wir haben uns darauf geeinigt uns in einem jahr noch einmal gedanken darüber zu machen und dann eventuell abzuklären, wie es in meiner gebärmutter mittlerweilen aussieht und eine schwangerschaft überhaupt noch einmal in frage kommt.
Wenn unser sohn in den kindergarten kommt (mit 4) wäre er 1. Weniger zu hause und 2. Würde er vielleicht schon ein wenig verstehen, warum die mamma ein halbes jahr nichts mit ihm unternehmen kann...