Weiteres Kind? Bin hin- und hergerissen

Achtung lang …. :(

Ich habe nach 6 quälenden Jahren, unzähligen ÜZ, nicht enden wollenden Horrordiagnosen, einer IUI, 4 ICSIs und 5 Kryos endlich im März letzten Jahres meine kleine Tochter in die Arme schließen dürfen. Nicht nur der Weg dahin war der Horror. Die Schwangerschaft leider ebenso. Ich musste quasi die komplette Schwangerschaft lang liegen. Zuerst wegen einem riesigen Hämatom, durch das ich in der 8. Woche Sturzblutungen hatte, dann verkürzter GmH. Insulinpflichtiger Schwangerschaftsdiabetes, wegen Gerinnungsstörung jeden Tag vom positiven Test bis zur achten Woche nach der Geburt eine Heparinspritze in den Bauch. Ich hatte 4 Panikattacken in der Schwangerschaft weil ich solche Angst um meine Kleine hatte. Ich hatte aufgrund meiner Fehlbildung starke Schmerzen. Ich hab gelegen und geweint, geweint und gelegen. Dann der Kaiserschnitt, dann Neo bei der Kleinen weil sie den Blutzucker und die Temperatur nicht halten konnte. So…. Nun wird die Maus bald ein Jahr. Und der Gyn meinte ich soll mindestens ein Jahr warten wenn ich wieder schwanger werden will. Deshalb ploppt das Thema grade auf. Dazu kommt, dass wir noch eine letzte Blasto eingefroren haben und da natürlich auch entscheiden müssen was damit passiert. Ich bin im Oktober letztes Jahr 40 geworden.

Nun frage ich mich ob ich das Ganze noch mal wagen soll. Ich hab’s trotz dem ganzen Mist ohne eine einzige Fehlgeburt da durch geschafft sozusagen. Und eine Stimme in mir drin sagt „Sei dankbar und froh über das kleine Wunder in deinen Armen und strapazier dein Glück nicht über.“ Und eine andere Stimme ist sehr sehr traurig wenn sie sieht wie die Kleine größer wird, weil ich dann denke das ist mein erstes und letztes Baby. Da ich ja knapp 40 Jahre älter bin als sie, werden wir nicht ewig da sein. Deshalb denke ich ein Geschwisterchen für sie wäre so schön. Aber dann denke ich wieder an diese Horrorschwangerschaft. Ich denke an das Fehlgeburtsrisiko und daran in was für eine Lage ich mich bringen könnte und das nun mit einem kleinen Kind. Außerdem fielen mir die ersten Monate sehr schwer. Sie hat 12 Wochen nur geschrien. Diese Umstellung und der Schlafmangel, die plötzlich komplett fehlende, körperliche Autonomie, die Verantwortung, die Angst…. Will ich das alles noch mal? Leider habe ich aufgrund meines Alters nicht mehr lange Zeit zum Nachdenken. Aber jetzt weiterhin verhüten? Fühlt sich irgendwie nicht „richtig“ an. Kann aber auch einfach sein dass ich aus der KiWu Zeit den „Jeder Zyklus zählt“ Knall zurück behalten hab. Klar die Blasto bleibt wie sie ist. Aber mit 44-45 nochmal schwanger werden?

Mich würden sehr eure Gedanken dazu interessieren. Danke fürs bis zum Schluss lesen :)

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Liebe Erinb,

meine Geschichte war nicht wie deine dennoch haben wir die Diagnose bekommen das ich niemals schwanger werde nach der Nachricht konnte ich mich nicht mal erholen den ich wurde im natürlichen Zyklus schwanger. Da ich seit meiner Jugend schwere Gesundheitliche Probleme habe und die Geburt mit fast 37 einen großes Risiko war, hat alles gut geklappt und wir bekamen einen wunderbaren gesunden Sohn. Die Ärzte rieten uns unser Glück nicht herauszufordern, mein Mann hatte so Angst mich zu verlieren das wir für einige Jahre das Thema Ruhen haben lassen. Wo der Wunsch wieder da war und der Mut war es zu spät ich war voll im Wechsel mit 40! Hin und her überlegt, nicht akzeptieren zu wollen das es vorbei ist und eine große leere da die Sehnsucht nach einem zweiten Kind nie vergehen wird. Heute bin ich 45 und ich bin fit und stark trotz meiner Krankheit, aber es ist zu spät! Ich habe keine Eier eingefroren und ich bereue es vom ganzem Herzen!!!
Ich habe die letzte Hoffnung mit einer Eierstock Verjüngung, wobei mir ehrlich gesagt klar ist das es vorbei ist. Aber das tue ich für meine Psyche.
Mein Rat an dich, falls du noch Eier abschöpfen kannst tu es, lass dir und euch Zeit mit eurer Tochter genießt es und erholt euch 😅. Glaube mir es ist nicht zu spät mit 44/45 vielleicht genau richtig!

Liebe Grüße
Belinas

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Hi! Kurze Frage: Was ist denn eine Eierstockverjüngung? Da bin ich jetzt echt neugierig geworden! LG

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Das ist eine eigebluttherapie da wird dein Blut aufbereitet und in die Eierstöcke injiziert, leider habe ich noch keine Erfolgsgeschichte gehört ich bin selber auf der Suche danach. Bekam heute eine Antwort das nach 4 x prp Therapie nichts gebracht hat. Ich möchte niemanden Hoffnungen machen bitte erkundigt euch! Prp Eierstöcke Verjüngung. Falls es doch Erfolgsgeschichten über prp Eierstock Verjüngung gibt bitte schreibt mich an.
Beste Grüße
Belinas

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Tja schweres Thema... da musst du wohl echt noch mal in dich gehen. Sicher nicht leicht.

Bei meinem Sohn hatte ich eine echt üble Schwangerschaft. Von Anfang an. Auch schwanger zu werden war nicht so leicht. Aber trotzdem hielt ich mit 40 einen gesunden Sohn in den Armen. Es folgten viele OPs und ich war einfach nur froh, es unter mir zu haben.

Ja und dann machte sich da der Wunsch nach dem 2. Kind breit. Wir haben es ewig versucht, auch über die Kiwu aber es klappte erst nachdem wir abgeschlossen hatten. Da war ich 42,5 Jahre. Diese Schwangerschaft war ein einziger Alptraum und ein Bangen bis zur letzten Sekunde. Aber seit 4 Monaten mit 43 Jahren habe ich meinen 2. Gesunden Sohn im Arm und muss sagen, dass es alles andere als leicht war und ich einige Zeit brauchte im zu verarbeiten aber es hat sich gelohnt und alles andere ist unwichtig geworden.

Aber: es hätte auch schief gehen können. Mkr dem Wissen von heute hätte ich auf keinen Fall noch mal eine Schwangerschaft angestrebt.

Ist halt echt alles total individuell und ich wünsche dir, die richtige Entscheidung zu treffen 🍀

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ich muss weinen wenn ich deinen text lese ... mir geht es im moment ähnlich mit der frage ...

ich hatte kein icsi oder sonstetwas, aber operationen an der gebärmutter (myome) um platz und zeit zu gewinnen ... die meisten ärzte wollten mich sofort ausräumen, aber einer hat mich dann minimalinvasiv operiert, spezialisiert auf solche fälle ... viel hoffnung hatte er mir nicht gemacht, denn ich war schon 39, fast 40, als die op durchgeführt wurde und ich wurde nur mit der "auflage" operiert danach in einer kinderwunschklinik zu gehen ... lange rede kurzer sinn, wir waren in keiner klinik, da es uns finanziell schlicht überlastet hätte, so groß der wunsch auch war, es war nicht machbar und ca. 1 1/2 jahre nach der op wurde ich auf natürlichem weg schwanger ... das glück war groß, die sorge aber auch, genetische defekte aufgrund des alters, abgang wegen der vielen myome die ich noch hatte? massig horrorgeschichten im kopf ... die schwangerschaft war nicht so schlimm wie bei dir, aber mega ätzend, ich hatte früh starke symphysenschmerzen und konnte oft nicht mehr laufen, meine beschwerden haben zum glück nie meinen sohn in gefahr gebracht, aber ich kann nicht sagen, dass ich eine schöne schwangerschaft hatte, dennoch hab ich letzten februar meinen sohn per kaiserschnitt bekommen und kann kaum glücklicher sein... ähnlich wie bei dir war er ein schreikind, schlimme koliken, die ersten fast 4 monate aber seither ist er ein sonnenschein .. ja es ist stressig, er ist ein high need und klammert extrem an mir, ich schaffe kaum irgendwas anderes als mit ihm zu kuscheln und derzeit zu laufen und ihn irgendwie zu berühren, denn er will am liebsten nur an mir dran sein, er hat eine trotzphase gerade und lernt mehr oder weniger mit "nein" umzugehen, was wir ihm liebevoll mit erklärungen (die er vielleicht noch nicht versteht, aber irgendwann verstehen wird) beibringen, aber trotz ist natürlich trotzdem da ... nunja, ja, mir wurde auch gesagt, ein jahr warten und wir grübeln und grübeln

meine myome werden wieder wachsen, das zeitfenster schließt sich, nicht nur von den knoten her, sondern auch vom alter ... ich frage mich auch täglich mehrfach, will ich das ganze noch einmal riskieren? wir hatten auch glück, die erste schwangerschaft und sie hat von anfang bis ende super gehalten, nichts lief schief und der kleine ist kerngesund ... sollen wir das schicksal noch einmal herausfordern? schaffe ich so eine schwangerschaft noch einmal und dann mit kind? in der ersten konnte ich mich ja ständig ausruhen und mir die pausen nehmen die ich brauchte... schaffen wir so eine schlimme erste phase nocheinmal und das dann mit einem älteren kind, das aber auch seine aufmerksamkeit und nähe braucht? kann ich meinem sohn weiter seine bedürfnisse erfüllen, für ihn da sein und ihn spüren lassen, dass ich ihn genauso liebe wie das neue geschwisterchen oder werde ich ihn zwangsläufig "vernachlässigen"? bekommt das neue geschwisterchen die gleiche aufmerksamkeit die wir ihm geschenkt haben (zb. eine außergewöhnliche taufe im freien mit wohl überlegten liedern und texten) ... legen wir uns da noch so ins zeug?

ich habe mich letztens mit einer freundin unterhalten und sie hat mich zum nachdenken gebracht ... sie hat selbst zwei kinder die schon erwachsen sind und hat es durchaus liebevoll gemeint und nicht vorwürflich, aber sie hat mich gefragt, ob es nicht aus eigenem egoismus heraus ist, dass ich noch ein kind haben möchte ... und irgendwie hat sie recht ... die schwangerschaft war mist und ich hätte gerne noch eine schöne, ich bin übergewichtig und niemand hat meinen bauch bemerkt, den ich in der zeit stolz vorgeführt habe, die meisten dachten einfach, ich wäre noch fetter geworden, dann die schmerzen ... die hoffnung ist (eigentlich bescheuert) dass die nächste schwangerschaft schön wird ... denn die schmerzen kamen von meinem kleinen, der nicht gerade perfekt gelegen hat und auf irgendeinen nerv gedrückt hat ... dann ahben wir von seiner neugeborenenzeit nicht viel bewusst mitbekommen, die ersten wochen und monate waren nur anstrengend, von tag 1 an wollte er nicht schlafen (das ist heute noch anstrengend) ab woche 2 die koliken die ihn den ganzen tag geplagt hatten woche 4 auf 5 klinikaufenthalt wegen einer späten neugeborenensepsis ... wirklich "genießen" können wir ihn und alles erst ab monat 4 ... alles andere liegt jetzt schon in den nebeln ... aber nur um das alles noch genießen zu können und noch einmal zu erleben ein zweites kind? ich weiß es nicht und weine oft deswegen, es macht mir angst, aber der wunsch ist groß, ich wollte immer 2 kinder aber es war mir nicht vergönnt, bis letztes jahr und jetzt finde ich es einfach nur schade und traurig, dass es so lange gedauert hat und die zeit so drängt

ich habe heute noch einmal mit meinem mann gesprochen, ich brauche sicherheit und wir waren seit der geburt nicht wieder intim, auch weil ich angst habe das etwas passiert, dass wir dann bereuen ... aber er hat mir noch einmal versichert, dass er es auch möchte ... aber wir werden die natur entscheiden lassen, kein blick mehr in den kalender, keine kleinen helferchen, temperatur messen oder sonstetwas, wenn es passiert passiert es ... eigentlich dürfte es nicht einfach so geschehen und wieder zeit brauchen, aber wer weiß schon ... es kann sofort passieren oder erst in drei jahren ... oder gar nicht ... aber dann haben wir unseren sohn, den wir so dermaßen über alles lieben ... trotzdem endet mein kopf immer bei der frage, sollte er mir nicht reichen?

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I feel you! Lass dir einfach mal ne Umarmung da 😘

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An deiner Stelle würde ich es noch einmal versuchen. Wenn es nicht klappt, hast du es wenigstens versucht. Sonst fragst du dich immer, was wäre wenn... Mein zweites Kind war als Baby so anders als mein erstes, dass ich die Babyzeit auch einmal richtig genießen durfte.

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Hi!
Die Entscheidung kann leider niemand abnehmen…. Aber wer sagt dass eine 2. Schwangerschaft auch so schlimm verlaufen würde?!

Ich hatte auch einiges hinter mir (siehe Vorgeschichte) aber mein Wunsch auf ein 2. Kind war zu groß. Ich bin selbst Einzelkind und habe mir immer ein Geschwisterchen gewünscht!!

Ich hatte in den Schwangerschaften immer mit extremer Übelkeit zu kämpfen, nichts half, auch Medikamente nicht oder nur kurzfristig. Zwischen der 12. und der 15. Woche war’s immer am schlimmsten, da brauchte ich Infusionen zusätzlich. Währenddessen hab ich mich immer gefragt warum ich mir das angetan habe aber als die Kinder dann auf der Welt waren wusste ich dass ich richtig entschieden hatte!

Die letzte blasto würde ich allerdings nicht verwerfen lassen…. Und wer weiß, vielleicht klappt es ja auch ganz ohne Unterstützung?!

Alles gute, Julia!

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Vielen Dank für deine Antwort. Wow, hab grad mal deine Vita gelesen… is ja irre. Meine Kleine ist zwar durch ne Kryo entstanden, aber eigentlich auch erst, als ich das gedanklich schon fast abgehakt hatte. Vorletzte Blasto. Das heißt du hast 2 deiner 3 Kinder nach dem 40. Geburtstag bekommen, richtig?

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Hallo! In ganz neu hier. Aber ich möchte nur sagen ich habe drei Jungs, und jede Schwangerschaft wareine Katastrophe. Ab der 1.schwangerschaft litt ich unter dem restlegsless syndrome (rastlos Beine Syndrom) dies bedeutet :sobald ich zur Ruhe kam und die Beine hoch legen wollte,
begannen meine Beine an zu schmerzen und zu zucken, dazu kam das Sodbrennen
Das so schlimm war das ich mich meistens übergeben musste. Aber ich wusste das es nur vorübergehend war. Und ich wusste wenn mein Wunder auf der Welt ist dann ist alles vergessen.

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Ich würde es versuchen. In einer Abwägung käme ich vermutlich zu dem Ergebnis, dass es wahrscheinlicher ist, dass du es bereust, es nicht versucht zu haben.
Eine Problemschwangerschaft ist sicherlich grauenhaft- aber trotzdem nach 40 Wochen vorbei. 40 Jahre vielleicht bereuen, dass man es nicht versucht hat, ist vielleicht schlimmer.
Ich hatte einige FG und mein Mann meinte immer, dass wir auch mit einem Kind so happy sind und eine super Familie. Ich hab immer gesagt, dass ich es versuchen werde, solange ich kann und es Sinn macht. Es hat geklappt (mit 40) und ich hätte nie gedacht, dass ich jetzt tatsächlich ein unglaubliches Gefühl des als Familie vollständig zu sein habe.