Spät Eltern werden

Mich beschäftigt seit längerem dieses Thema, vor allem aus privaten Gründen.
Immer wieder lese ich hier, dass sich Paare ab 40 oder später ( Männer auch mit 50-55) noch für ein Kind entscheiden. Die Gründe warum so spät sind nicht relevant, das Leben hat nunmal seine eigenen Regeln. Mich beschäftigt eher die Frage, wieviel Mut und Zuversicht, oder was benötigt man noch dazu, diesen Schritt ab einem gewissen Alter zu gehen? Meine Ängste wären keinen guten Draht zu meinem Kind aufbauen zu können und wohlmöglich sogar auf Ablehnung beim Kind zu stoßen, weil man zu alt ist. Natürlich ist da auch die Angst zu früh zu versterben und das Kind zu früh allein zurückzulassen. Findet ihr man sollte irgendwann einfach Stopp sagen oder wenn für den jetzigen Moment nichts dagegen spricht sich einfach trauen?
Vielleicht gibt es Erfahrungen von Eltern die mit 60 aufwärts Schulkinder haben, ich würde mich freuen.

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Wir haben beides durch, jung und alt. Unsere Älteste kam, als ich 24 war. Beim zweiten Kind war ich 26, Nr. 3 kam mit 34 und bei Baby Boy war ich dann 40 1/2 Jahre. Mein Mann ist nochmal 8 Jahre älter als ich.

Mal ehrlich, die Natur sagt doch eigentlich zumindest für die Frau mit Anfang bis Mitte 40 eindeutig, das es nun reicht. Spätere Schwangerschaften kommen zwar vor, aber doch eher selten.
Allgemein kann ich keinen Nachteil darin sehen, später Eltern zu werden. Was mich betrifft, ich bin wesentlich ruhiger als mit Anfang 20, wir sind abgesichert und können unsere Energie auf die Familie richten. Mit Anfang 20 war ich mitten im Studium, wir hatten nur eine kleine Wohnung und viel Stress. Jetzt ist alles schön.

Was die Angst vor Krankheiten und einem frühen Tod betrifft. Ich hatte mit 20 Krebs und wieder mit 39, man steckt nicht drin und muss das Beste hoffen.
Zwei Freunde mit denen ich Abi gemacht habe, sind mit Mitte 30 verstorben. Einer bei einem Unfall, die Andere hatte Magenkrebs. Beide damals kinderlos, weil man hat ja Zeit.

Ich weiß nicht, ob es den perfekten Zeitpunkt gibt, Kinder zu bekommen. Ich wurde immer nur schwanger, wenn es eigentlich gar nicht passte. Aber wir haben genommen, was wir bekommen haben und letztlich war es dann doch immer der richtige Moment.
Was die Bindung betrifft, da passt kein Blatt dazwischen, ob es jetzt um die fast 19jährige geht oder den kleinsten Bruder mit seinen knapp 3. Bindung liegt nicht am Alter, sondern an dem, was du daraus machst.

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Mein Mann und ich sind auch eher spät dran. Wir haben uns "spät" kennengelernt und vorher hätte ich mir mit keinem Mann ein Kind vorstellen können.

Ich finde unsere Entscheidung nun nicht mutiger als bei jüngeren Paaren. Eher haben wir schon jede Party gefeiert, viel Urlaub gemacht und uns zum Beispiel beruflich etwas aufgebaut, was die Entscheidung für ein Kind deutlich leichter macht.

Natürlich habe ich manchmal Sorge, dass einer von uns beiden krank wird, aber ich glaube, die hätte ich auch, wenn wir jünger wären. Dass ich keinen guten Draht haben könnte, habe ich noch nie in Erwägung gezogen. Das ist doch mein Kind und wir haben eine Bindung und noch dazu bin ich durchaus offen für all das, was da so an "neuem Zeug" kommen kann. Unsere Eltern haben auch in ihrer Jugend keine Handys gehabt und trotzdem sind wir uns ja nicht fremd. Das liegt dann eher an der Person selbst: Wer sich für nichts interessiert, was sein Kind so macht, der wird halt auch nie wirklich teilhaben.

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Hi,

ich finde es bis 50 noch ok, ich meine die normale Lebenserwartung liegt bei über 80 Jahren. Krankheit und Unfälle können einen auch jünger treffen, das ist jetzt für mich kein Argument.

Alles darüber ist für mich schon seltsam, nicht dass ich das jemandem so sagen würde, ich denke mir bei sowas meinen Teil, gratuliere und gut ist. Am Ende muss es jeder selbst wissen.

Das Argument, dass andere Kindern hänseln würden, finde ich unsinnig. Klar bin ich die Mama von meinem Sohn und keines der Kinder hat mich jemals gefragt wie alt ich bin. Ich versorge mit Essen, Trinken und Süßem und alle sind zufrieden. Meine Mutter wird 60 dieses Jahr und ich bezweifle, das jemand sie als Oma bezeichnen würde.

In unserem erweiterten Bekanntenkreis haben wir alles von früh Eltern (17 - 24) bis spät Eltern (40+) Wir alle haben unsere Probleme und Sorgen mit den Kindern. Meist sind die sich sogar sehr ähnlich. Ich sehe da keinen großen Unterschied. Ja vielleicht steckt man mit Anfang 20 den Schlafentzug noch besser weg, dafür hat man mit 40 + meist mehr Ruhe und Lebenserfahrung und weiß schon, dass sich manche Kämpfe nicht lohnen.

Für mich persönlich wäre 40 zu spät gewesen, allerdings habe ich meinen Mann auch schon mit 21 kennen gelernt, mit 30 wurden wir Eltern, für uns der richtige Zeitpunkt. Ich hätte auch schon mit 25 Kinder gewollt, aber da war mein Mann noch nicht so weit.
Hätte ich meinen Mann erst mit 30 kennen gelernt, wer weiß, ob ich dann 40 immer noch als zualt betrachten würde.

Ich denke, solange man gesundheitlich soweit fit ist, dass nicht in den nächsten 10 Jahren mit eine Ableben wegen der Krankheit zu rechnen ist, dann kann man auch noch Kinder bekommen. Egoistisch finde ich es so ab 60, hier sinkt die Chance sein Kind wirklich komplett durch die Kindheit begleiten zu können einfach. Werden die 18 ist man schon 78. Mein Vater ist jetzt 72 und hatte vor 3 Jahren einen Schlaganfall. Er hatte Glück, könnte aber einem Kind nicht mehr gerecht werden. Er braucht seine Ruhe immer mal wieder und hat auch nicht mehr die Kraft sowas wuselndes lange zu beaufsichtigen.

Und das Risiko für schwerwiegerende Erkrankungen nimmt eben leider im Alter zu.

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Ich bin ein Kind von späten Eltern

… oft wurden meine Eltern als Oma und Opa gehalten - hat mich nie gestört, es war nur nervig
… ich hatte einen super Draht zu ihnen, wir sind bis zum Tode zusammen in den Urlaub gefahren
… sie waren nie zu alt für Aktivitäten
… sie haben sich schwerer getan mit Anschluss an andere Eltern weil diese teilweise 20 Jahre jünger waren

Ich wurde relativ früh Waisenkind. gerade eigene Wohnung, auf eigenen Beinen und dann noch die Aufgabe mit Pflege, Organisation, etc. war nicht schön und das war der einzige Moment In dem ich es wirklich doof fand so alte Eltern zu haben. Aber gerade solche Schicksalsschläge kommen einfach und hier spielt alter nicht unbedingt eine Rolle.

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Hallo,

ich finde es persönlich besser, wenn man jung Eltern wird. Ich habe mit 24 mein erstes Kind und mit 27 mein zweites Kind bekommen.

Ich hatte jedoch auch das Glück, meinen Mann schon mit 17 Jahren kennenzulernen.
So hatten wir ein paar Jährchen für uns und jetzt leben wir das Familienleben.

Einer meiner Gedanken war, dass ich noch viel von meinen Kindern und auch von meinen Enkeln miterleben möchte.
Auch finde ich den Gedanken schön, dass meine Kinder erwachsen sind, wenn ich gerade mal Mitte 40 bin. Da sind mein Mann und ich immer noch "jung" und können auch noch super viel als Paar erleben.
Klar könnten wir auch krank werden in jungen Jahren aber das wäre dann ja eher "pech" und nicht die norm.
Es ist nun mal so, dass oft im Alter die Gesundheit nachlässt.
Meine Eltern sind 55 und 62J und haben auch schon einiges hinter sich. Auch merkt man, dass sie teilweise nicht die Geduld haben und körperlich einfach nicht mehr so viel leisten können.
Sie brauchen öfters mal Pausen und auch der Trubel ist Ihnen zu viel.

Sie sagen z.b sie lieben ihre Enkelkinder und haben viel Spaß mit denen aber könnten sich niemals vorstellen, in dem Alter noch mal eigene Kinder zu haben.

Ich selbst bin auch froh, noch so "junge Eltern" zu haben.
Wenn meine Mutter mich also erst mit 40 bekommen hätte, dann wäre sie ja jetzt schon 70 und nicht 55. Das ist schon ein enormer Unterschied.

Aber jeder soll natürlich leben wie er möchte 🤷

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Hallöchen .. was du beschreibst ist heute aber relativ selten .. nicht aufgrund eures frühen kennenlernens .. ich war nur zwei Jahre mit meinem Mann zusammen , da war ich schon schwanger .. sondern weil man in dem Alter wo ihr Kinder bekommen habt meistens noch an seiner Karriere feilt ..wenn man nach dem Abi studiert , ist man da mit dem Studium noch nicht fertig ,oder gerade eben so .da muss man schon noch ein paar Jährchen Berufserfahrung sammeln ,sonst nimmt dich später keiner ..
ich hab beides in der Familie .. ich bin die älteste mit 38 Jahren , meine Mama ist 62 und mein Vater 70.. ich habe noch zwei Brüder , einer ist 37 der andere wird 26.. mein Vater wurde nie als Opa gesehen und selbst wenn , wäre es meinem Bruder egal gewesen . Wir kennen es nicht anders und es war immer genau richtig so . ich finde es teilweise sogar besser Eltern im späteren Semester zu werden , weil ich es oft erlebt habe dass sich die Paare irgendwann trennten , die in jungen Jahren Eltern geworden sind . Meine Freundin und ihr Partner trennten sich nach 20 Jahren (beide mit 16 ein Paar geworden ) und zwei gemeinsamen Kindern .. muss natürlich alles nicht sein , aber ich denke viele stürzen sich auch zu jung in das Abenteuer Familie und merken dann erst später , dass sie sich nie ausgelebt hatten . Letztendlich muss es jeder selbst entscheiden ,auch ältere Paare können sich trennen .Ich möchte jedoch die Zeit vor den Kindern nicht missen , ich habe mich ausgelebt ,andere Partner gehabt , gefeiert usw .Mit Mitte 40 kann man sicher noch schöne Reisen machen und das Leben ist da noch lange nicht vorbei 😅 , aber die Jugend lässt sich auch nicht mehr nachholen . Für mich war das einfach eine schöne Zeit .. Ich brauche später da nicht sitzen und denken ,war alles toll , aber ausgelebt hab ich mich nie . Vielleicht vermisst man es am Ende vom Leben auch gar nicht , aber ich denke immer wieder gerne an diese wilde ,unbedarfte Zeit zurück ,von der ich später meinen Kindern und Enkeln erzählen kann .

Bearbeitet von Sweety1127
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Ich glaube nicht, dass Kinder ihre Eltern aufgrund des Alters ablehnen. Wenn die Eltern das Kind nicht grad schlecht behandeln, lieben Kinder ihre Eltern normalerweise.
Auf jeden Fall glaube ich, dass das Alter zweitrangig ist. Die Eltern meines Mannes sind viel älter als es meine Eltern waren und leben noch. Meine Eltern sind jung gestorben.
Vielleicht hat mein Mann kein allzu gutes Verhältnis zu seinen Eltern, wie ich es zu meinen hatte, aber das liegt nicht an deren Alter, sondern einfach am Charakter.

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Wir sind spaet Eltern geworden. Ich war 39, mein Partner 41. Das war nicht so geplant, aber ist jetzt halt so. Die Sorgen zu alt fuer einen Draht zu meinem Sohn zu sein hatte ich nicht eine Sekunde lang. Ich lebe ja nicht hinter dem Mond, und die Faehigkeit, sich auf Neues einzulassen, sich Gedanken zu machen und seine Sichtweise anzupassen, verfaellt ja nicht am 36. Geburtstag. Mein Sohn ist heute 12, und ich rege mich deutlich weniger ueber so manchen "modernen Kram" auf als viele juengere Eltern. Weder bei ihm noch bei seinen Freunden ist bis heute das Thema Alter der Eltern relevant.

Koerperlich verstehe ich die Sorge schon eher. Bei uns hat es gut gepasst. Als er klein war, war ich genauso fit wie juenger Muetter und konnte wirklich alles mit ihm unternehmen. Schlafmangel war natuerlich aetzend, aber der waere 10 JAhre frueher genauso aetzend gewesen. Jetzt, seit den Wechseljahren, merke ich schon, dass die koerperliche Fitness rapide abnimmt. Aber jetzt habe ich ja auch kein Kleinkind und keine schlaflosen Naechte mehr.

Ich bin selbst Kind einer alten Mutter. Sie war bei meiner Geburt 37, was damals uralt war. Wir hatten immer ein gutes Verhaeltnis und mir war es nie unangenehm, dass meine Mutter deutlich aelter war als die Muetter meiner Freunde. Natuerlich ist sie eine ganz andere Generation als ich, und wir haben uns teilweise schon andeinander gerieben, aber im Teenager-Alter sind Eltern doch sowieso peinlich und total von gestern, egal ob sie 20 oder 40 Jahre aelter sind.

Also, mein Fazit fuer unsere Familie: Mit Ende 30/ Anfang 40 war es fuer uns total OK und es passt bis heute. Mit Ende 40 waere es fuer mich schon schwieriger geworden, weil ich dann im Kleinkindalter nicht mehr 100% koerperlich fit gewesen waere.

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Wir wollen auch noch.
Ich bin 35 mein freund 53...

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Ich bin grad schwanger mit 38 und mein Mann 52

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Ob man gute Eltern wird, hängt nicht vom Alter ab. Es ist doch die Frage, wie du ein Kind erziehst. Es gibt genug junge Paare, die Kinder bekommen und dann wieder neue partner suchen aus den verschiedensten Gründen. Patchwork ist heute doch genau deswegen ganz normal.
Man muss sich doch fragen, was du für Anforderungen hast, um ein Kind groß zu ziehen. Man möchte dem Kind eine gute Kindheit bieten und es auf seinem Weg begleiten. Wie gut das klappt weiß man in keinem Alter. Ich denke du musst einfach nur wissen, ob du es dir zutraust ein Kind groß zu ziehen. Alles andere zeigt die Zeit und ob du es schaffst alle Herausforderungen zu bestehen. Die sind immer da und genug Kinder kommen im Erwachsenenalter nicht gut mit ihren Eltern klar. Das hat aber eher mit dem Charakter als mit dem Alter zu tun.

Bearbeitet von Pinguinbaby89