5 jähriges Kind weint im KiGa

Hallo!
Mein Junge geht in den Kindergarten seit er 3 Jahre und 8 Monate war. Jetzt ist er 5 geworden und weint immer noch morgens wenn er sich anziehen muss. Ich weiß, es war diese Corona Situation und er war ein Paar Wochen in dem Kindergarten, ein Paar Monate zuhause, und das tat den Kindern nicht gut, aber ich muss auch sagen, dass mein Junge auch sehr ängstlich und schüchtern ist. Wir haben ihn nie geschlagen...weil ich gelesen habe, dass manche Kinder ängstlich sind, wenn sie geschlagen wurden, also ist bei uns nicht der Fall. ich versuche ihn immer zu verstehen, so dass ich eine Lösung finden kann.
Er weint immer wenn ein Freund ihm sagt: du bist nicht mein bester Freund. Er leitet so sehr und ist so empfindlich, insbesondere wenn er nicht zuhause ist. Dann kommt er nach Hause und sieht sehr fröhlich aus, aber am Morgen geht es wieder los. Wenn ich ihn frage was es los ist, antwortet er immer desgleiche: „Die Kinder wollen nicht mit mir spielen!“ Ich habe die Erzieherinnen gefragt, und sie können das nicht bestätigen, weil sie ihn immer zusammen mit anderen Kindern sehen.
Ich fühle mich irgendwie hilflos, ich habe keine Ahnung was in seinem Kopf passiert und was ich ihm sagen soll, so dass ich ihn einfacher überzeuge.
Ich würde mich sehr auf Ihre Antwort freuen!

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Hallo,

Ihr Sohn ist ein stilles, sensibles Kind. Es gibt Kinder in diesem Alter für die der Kindergarten nach wie vor eine Herausforderung ist.

Dass Sie ihn verstehen möchten, ihm helfen möchten, das ist sehr wertvoll.

Reden Sie weiterhin viel mit ihm. Bleiben Sie viel mit den Erzieherinnen im Kontakt und erfragen Sie, wie sich sein soziales Verhalten entwickelt.

Viele Kinder sind aufgrund der Pandemie aktuell sehr belastet. Nehmen Sie ihn also ernst - das ist wichtig.
Versuchen Sie ihn zu stärken: Vielleicht findet er eine Sportart, die ihm wirklich Spaß macht und ihn stärkt. Oder Musikunterricht. Gönnen Sie ihm Ruhe nach dem Kindergarten, aber schauen Sie auch, dass er regelmäßig ein bis zwei Kinder außerhalb des Kindergartens trifft um diese Freundschaften zu pflegen.

Sollte es nicht besser werden, dann nehmen Sie bitte Kontakt mit einer Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin auf. Oft können schon wenige Stunden sehr stärkend sein und die Kinder fühlen sich danach kompetenter im Umgang mit sozialen Situationen.

herzliche Grüße,
Dr. Eliane Retz