Organscreening generell sinnvoll - ja oder nein?

Ist ein Organscreening generell sinnvoll? Ich stelle mir diese Frage tatsächlich, denn falls etwas auffällig sein sollte - was mach ich dann mit dieser Diagnose? Eingreiffen kann man doch ohnehin nicht (oder bitte um Berichtigung - falls dem doch so sein sollte) - ich hätte also die restliche Schwangerschaft Sorge? Wozu das Organscreening? LG aus der 20. SSW

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Hallo MonaLisa,
tatsächlich gibt es sehr selten Organfehlbildungen, bei denen das Überleben nach Geburt entscheidend von der vorgeburtlichen Erkennung abhängt, weil nachgeburtlich sonst oft nicht schnell genug eingegriffen werden kann. Bestes Beispiel ist die Zwerchfellhernie. Bei anderen Fehlbildungen ist - ebenfalls selten - eine vorgeburtliche Operation im Mutterleib möglich, z.B. bei Spina bifida.
Ansonsten hast du insofern Recht, dass das Organscreening wie alle vorgeburtlichen Untersuchungen auch für viel überflüssige Aufregung sorgen kann. Das ist auch häufiger als ein greifbarer Gewinn für das Kind.
Deshalb gilt auch für das Organscreening (zumindest mit Feinultraschall), dass es eine freiwillige Zusatzuntersuchung ist, die man auch ablehnen können sollte, ohne ein schlechtes Gewissen eingeredet zu bekommen.
LG und folge ruhig deinen ineren Kompass, nachdem du dich angemessen informiert fhlst,
Barbara

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Danke dir vielmals liebe Leu für deine Antwort, das bestätigt nun mein Bauchgefühl 🤗

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Hallo,
beim Organscreening werden alle Organe systematisch untersucht- sollte sich zum Beispiel ein Hinweis auf einen Herzfehler finden ( wobei es da durchaus unterschiedliche Schweregrade gibt), kann man das weitere Monitoring im Schwangerschaftsverlauf entsprechend anpassen ( engmaschige Kontrollen) ; den Geburtsmodus planen und vor allem ist es wichtig, für die postpartale Versorgung des Neugeborenen ( zum Beispiel direkte Versorgung durch Neonatologen oder Kinderkardiologen).

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Hallo MonaLisa,
wir haben (als einzige Zusatzuntersuchung) das Organscreening gemacht und halten es für generell sinnvoll, denn im Vergleich zu einigen der anderen Tests, die viele um die +/-12/14.Woche machen (NIPT,...) werden beim Organscreening eben alle Organe betrachtet und können Hinweise auf Fehlbildungen oder teils Chromosomenfehler geben (wenn mehrere bestimmte Fehler zusammen auftreten). Sollte hier eine schwerwiegende Beeinträchtigung bemerkt werden, kann man theoretisch noch die Schwangerschaft beenden. Aber auch mit Blick auf sonstige Probleme kann eben (wie schon in einem der oberen Kommentare erwähnt) sowohl die Geburt (bzw der Geburtsort), als auch eventuelle OPs/Behandlungen im Anschluss geplant werden.
Dir noch eine gute Schwangerschaft!

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Ich habe in meinen Schwangerschaften nur das Organscreening als Zusatzleistung genommen. So wurde einmal bereits lange vor dem Zuckertest Parameter für Gestattionsdiabetes festgestellt, weswegen der Test vorgezogen wurde pipapo. Letztendlich haitisch der Verdacht bestätigt.

Du kannst bei schwerwiegenden Defekten auch die Schwangerschaft abbrechen. Mir tat es schon gut, dass ich viele Kleinigkeiten bereits vorher ausschließen konnte und nicht von einem sechsten Finger im Kreißsaal überrascht wurde, wie es Freunden von mir passiert ist. Oder eben wusste, dass organisch alles OK ist und von diesem Gesichtspunkt einer normalen Entbindung nichts entgegen steht. Zudem war der ausführliche Ultraschall schon nett.