unsicher beim Wechsel auf feste Nahrung

Hallo zusammen,

mein kleiner bekommt seit dem 4. monat brei. anfangs immer nur mal einen oder zwei löffel, dann ziemlich schnell ein gläschen und auch 3 volle mahlzeiten, dazu hab ich immer nach bedarf gestillt und als er anfing mehr kauen zu wollen gab es noch obst dazu, was ich über den tag verteilt anbiete ... dazu bekommt er ein fläschchen mit tee (200ml), was er selten ganz austrinkt - in letzter zeit aber schon öfter und zu den mahlzeiten einen becher mit wasser, daraus trinkt er auch problemlos und wird ungewolltes essen aus dem mund auch gerne mit dieser hilfe los

nun ist er 10 monate und schon einige zeit möchte ich ihm auch anderes essen anbieten ... für extra kochen und blw und all das hab ich schlicht keine zeit, er klammert so extrem an mir, dass ich kaum dazu komme mich am tag fertig zu machen, selbst wenn mein mann ihn mir ab nimmt damit ich für uns kochen kann ist er in nullkommanichts wieder bei mir in der küche und will auf den arm, also geht alles (seit geburt) eher schnell schnell ... ich habe schon gemüse ohne salz extra gekocht oder versuche eben für uns möglichst salzarm, gewürzarm und so weiter zu kochen, aber habe permanent ein schlechtes gewissen ihm irgendwas falsches zu geben ... denn ehrlich gesagt, mich verunsichert alles was ich über kinderernährung lese ... denn, sie sollen vor dem ersten geburtstag keine milch, keine eier, kein dies und kein dass, allerdings ist es in den gläschen doch alles drin ... was stimmt denn nun? wahrscheinlich würden mich jetzt auch am liebsten tausende mütter steinigen, weil ich gläschen gebe und den brei nicht selbst mache ...

ist es in ordnung das kind mit normalen, für erwachsene gekochten mahlzeiten, mt essen zu lassen? natürlich salzarm, ist ja vollkommen normal, aber darf er alles essen (außer dinge, die ich in der schwangerschaft auch nicht essen durfte, rohes fleisch etc...) ... das große problem ist eben im moment auch, dass er den brei, den er bisher wirklich gut gegessen hat, immer mehr verweigert, er will unser essen und auch keine alternativen ... das extra gekochte gemüse lehnt er ab, wenn wir es nciht auch essen, inzwischen biete ich ihm schon brot an mit etwas margarine, aber auch das will er nicht, da wir ja was anderes haben ... noch geht es einigermaßen mit dem füttern, aber es wird merklich schlimmer und er holt sich das defiziet wieder zunehmend an der brust, was es ja auch nich auf dauer sein kann, da er ja doch eher normal essen sollte in dem alter

1

Liebe „lthi“,

schön, dass dein keiner Sohn schon so viel Interesse an der Familienkost hat. :-)

Gerne gebe ich dir ein paar liebe Tipps zum Übergang auf die Familienkost mit auf den Weg:
Das Mittagsmenü bei deinem Kleinen kann nun gerne mit etwas Familienkost ergänzt werden. Zum langsamem Übergang zur Familienkost bietet es sich an etwas Fingerfood vom Familientisch, wie Kartoffeln, Nudeln und gedünstetes Gemüse unter das Mittagsmenü zu mischen. So kann sich dein Schatz Schritt für Schritt mit dieser Kombination an die neue Kost gewöhnen.
Gerne kannst du die Stückchen zu Beginn auch noch etwas mit einer Gabel zerdrücken. Klappt das gut, kannst du immer mehr und größere Stückchen belassen. Taste dich hier einfach ganz vorsichtig und langsam voran.
Achte darauf, dass die Probierhäppchen und Gerichte kindgerecht sind, d.h. möglichst nicht gesalzen und wenig gewürzt, nicht scharf, frittiert und fettig.
Salz würde ich generell beim Selberkochen bis zum Ende des ersten Jahres noch weglassen, da es im Haushalt meist nicht gelingt in Miniprisen zu dosieren.

Auf Gewürze verzichten musst du jedoch nicht mehr. Verwende Gewürze aber „maßvoll“. Gegen kleine Mengen Pfeffer, Curry, Paprika etc. spricht nichts. Du kannst das Essen auch wunderbar mit milden Kräutern wie Petersilie, Schnittlauch, Rosmarin, Basilikum, Oregano, Thymian... „aufpeppen“. Diese Gewürze haben wir zum Teil auch in unseren Gläschen. Als Würzmittel eignen sich auch hervorragend gedünstete Zwiebel. Auch Knoblauch ist möglich. Aber hab das rechte Maß vor Augen und gewöhne deinen Schatz langsam an diese Gewürze. Knoblauch kann recht scharf ausfallen. „Scharf“ gewürzte Speisen sind für die Kleinen noch schwer verträglich.
Auch gegen einen Schuss Sahne oder Milch zum Verfeinern spricht überhaupt nichts. Das kannst du gerne schon verwenden.

Am Abend ist in dem Alter deines Sohnes auch weiterhin ein Milch-Getreide-Brei passend. Gerne kannst du auch etwas Brot in kleine Würfelchen schneiden und zum Milchbrei dazu kombinieren. Denn am Anfang ist es für die Kleinen noch nicht so leicht, sich hiermit zu sättigen. Auch ist bei der Einführung der Familienkost gar nicht so leicht, abzuschätzen, wann die Kleinen wirklich satt sind – deshalb bietet sich zunächst diese Kombination an. Nach und nach steigere die Brotmengen. Irgendwann wird aus dem Milchbrei ein Brot und eine Tasse Milch.

Ein allgemeiner Plan/eine Richtlinie fürs Kleinkindalter könnte grob so aussehen:

Morgens: Milch + Brot oder Müesli
Vormittags: Obst, Gemüse + Knabberei, nur Knabberei, nur Gemüse, Obst oder Getreide-Obst-Brei, hin und wieder ein kleiner Joghurt
Mittags: Gemüse, Beilage und 2-3 mal Fleisch und einmal Fisch
Nachmittags: nach Bedarf etwas Obst, Gemüse + Knabberei oder Getreide-Obst-Brei, hin und wieder ein kleiner Joghurt
Abends: Milchbrei mit Obst/Gemüse, Brot + Käse plus Gemüsesticks, Milch, Müesli

Zwischendurch Getränke wie Wasser oder Tee ganz nach Bedarf.

Hier haben wir das Wichtigste für dich zum Nachlesen zusammengefasst: ( https://www.hipp.de/kinder/ratgeber/wissenswertes-zu-ernaehrung-im-kleinkindalter/essen-was-ist-nicht-geeignet/ )

Alles Liebe und viel Freude in dieser spannenden Zeit! #herzlich #mampf

Herzliche Grüße
Eva