Gleichberechtigung Mental Load

In letzter Zeit kamen viele Beiträge zum Thema Gleichberechtigung und Mental Load auf . Mehrere haben geantwortet das sie eine 50:50 Aufteilung mit ihrem Partner leben im Bezug auf ( Berufstätigkeit ) , Haushalt /Familienleben und Mental Load . Mental Load ist jedoch ein so vielseitiger beliebig dehnbarer Begriff der vieles beinhaltet von Arzttermine mit dem Kind , Elterngespräche wahrnehmen , an organisatorische Dinge Rund um Kita und Schule denken bis hin zu Geschenken und Kleidung besorgen . Mein Mann nimmt auch Termine mit den Kindern wahr , denkt daran das Kind zum Kitaausflug wettertauglich anzuziehen , schmiert Butterbrote etc. aber komplett 50:50 ist der Mental Load noch lange nicht . Allgemein aussortieren , Kleiderschränke ausmisten ( außer dem eigenen ) , neue Kleidung fürs Kind kaufen , Geburtstagsgeschenk für Kindergeburtstag besorgen dabei landet der Mental Load bei mir . Er hat sowas gar nicht im Blick bei unseren Kindern . Auch das Vorrausschauende hat er nicht im Blick es wird Herbst der Sohn braucht neue Thermoshirts für Fussball er besorgt sie wenn unser Sohn sich beklagt weil es zu kalt ist , ich weiß das wir neue brauchen also besorge ich sowas schon kurz bevor die Saison ansteht . Wenn ich ihn losschicke und ihm sage das er mit unserem Sohn neue Winterkleidung besorgen muss macht er das aber ich muss es ihm sagen , von sich aus denkt er nicht daran nur wenn er sieht das die Hosen Hochwasser haben oder die Schuhe schwer anzuziehen gehen dann merkt er das es Zeit ist neue Kleidung kaufen zu gehen . Wie ist es bei euch dabei mit dem Mental Load ?

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Sorry, wenn ich das jetzt so sage, man kann es auch übertreiben. Dein Mann scheint doch neben seinem Job sich um einige Dinge zu kümmern.

Ich kann diesen Begriff Mental Load auch schon fast nicht mehr hören. Als ob es fünf Wochen dauern würde, einen Arzttermin auszumachen, das mache ich während dem Joggen oder Spazieren gehen.

In den Beziehungen, wo ein großes Ungleichgewicht herrscht, geht es doch um ganz andere Dinge als darum, wer die Winterklamotten kauft oder einen Arzttermin vereinbart.

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Es ist doch schön, wenn es dir nix ausmacht und dann passt es für euch :)

Aber nur mal angenommen, du müsstest eben NICHT mehr dran denken - keinen Arzt Termin ausmachen, keine Klamotten besorgen, nicht überlegen wann der nächste TÜV ist… das macht alles dein Mann. Das wäre ja doch schon auch entspannt, oder? Es geht eben drum, dass man alles „auf dem Schirm haben muss“ und man im Zweifel der Depp ist, wenn man was vergisst, während der andere erst gar nicht dran denkt.

Manchen (Frauen) ist das Zuviel und das ist legitim und hat nix mit Erbsenzählerei zu tun.

Ich finde nicht, dass es 50:50 aufgeteilt sein MUSS, damit es gleichberechtigt ist, da bin ich bei dir. Aber es muss anerkannt sein, dass sich jemand drum kümmert und für den muss es auch ok sein :)

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„ Ich kann diesen Begriff Mental Load auch schon fast nicht mehr hören. Als ob es fünf Wochen dauern würde, einen Arzttermin auszumachen, das mache ich während dem Joggen oder Spazieren gehen.“

Schön, wenn dir das alles leicht fällt. Aber sprich doch bitte nicht anderen ab, dass man durchaus aus-/überlastet sein kann mit den alltäglichen Aufgaben. Belastungsgrenzen, Familienkonstellationen, Kinder, Jobs - das ist doch alles super individuell.

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Und es gibt nichts um was er sich kümmert? Heizöl bestellen, Termin zum Reifenwechsel ausmachen, Steuererklärung abgeben?
Ich denke dass viele sie jammern übersehen was der andere macht.
Mein Mann denkt auch an neue Schuhe und ich denk mal ans Heizöl, ich denke das ist ne Frage des Interesses

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Oh wie einfach, die Frage umzukehren. Es schaudert mich, wenn ich deine Beispiele lese! In zweilerlei Hinsicht: Die patriarchale Denkweise, welche Aufgaben Männern und Frauen zugeschrieben werden. Und dann auch noch die Art der Aufgaben, als ob Termine vereinbaren zeitlich genauso aufwendig ist, wie die Aufgaben, die die TE beschreibt. Außerdem scheint sie ja mit der Aufteilung nicht zufrieden. Dazu hat sie jedes Recht, auch wenn sich viele (durch die verinnerlichten patriarchalen Strukturen) einreden, es wäre eine "natürliche" Verteilung der Aufgaben.

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Es waren lediglich Beispiele die in der Aufzählung der TE, sie behauptet sich um "alles" kümmern zu müssen, dass ausgerechnet das fehlt was du als "klassische Männeraufgaben" zählst ist bestimmt nur reiner Zufall und von mir nicht beabsichtigt da durch die TE vorgegeben!


Man kann auch aus allem ein Problem konstruieren.

Stell dir vor bei uns kümmere ich mich als Frau um alles was mit dem Auto zu tun hat und um das Öl, daher fiel mir eben auch auf dass das fehlte.

Und es geht ihr nicht um den Aufwand, darum wer dann Klamotten einkaufen geht, sie schreibt ja dass sie da auch ihren Mann schicken kann, es geht nur darum wer im Blick hat dass es getan werden muss! Und da ist es wirklich egal ob man daran denken muss dass JEMAND das Auto zum TÜV fährt oder daran denken muss dass JEMAND zum Schuhe kaufen fährt!

Man kann auch immer erst mal über den Partner schimpfen oder jammern oder einfach mal überlegen ob man nicht vielleicht was anders machen kann um die eigene gefühlte Mental Load zu reduzieren. Auf andere schimpfen ist klar immer einfacher.

Bei Mental Load geht es nicht um den Aufwand den man betreiben muss um die Aufgaben zu erledigen sondern um die Konsequenzen die ein Nichterledigen hat! Was schlimmes passiert denn wenn keine Thermoleggings da ist? Meine Güte dann kann der Knirps halt mal nicht zum Fussball und man fährt statt dessen in die Stadt zum einkaufen oder er geht halt nur mit Jogginghose unter den Shorts oder mit ner Radlerhose und Kniestrümpfen wenn keine Winterfunktionswäsche da ist. Die Hälfte der Kinder in den Fussballvereinen überleben einen Winter ohne Spezialkleidung weil kein Geld dafür da ist und tragen Zwiebelprinzip dann wirds das Kind auch einmal in einfacher Kleidung überleben ohne teure Funktionswäsche.

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Das ist definitiv eine Frage des Interesses (wie hier schon geschrieben wurde) und auch der mentalen Kapazität. Meine Frau denkt nicht so oft an Termine für unseren Sohn, geschweige denn an deren Vorbereitung, nicht an Sperrmüll, TÜV, Reifenwechsel, Bankgeschäfte, Küchenschränke, Geburtstage, Verabredunge , Urlaubsplanung etc. Dafür denke ich nicht oft ans Anschaffen neuer Kinderklamotten oder sn all die Sachen, die mir gerade nicht einfallen, weil ich sie eben einfach nicht auf dem Schirm habe.

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Ich kann den Begriff "Mental Load" nicht mehr hören.

Ein Tipp fürs nächste Leben "Einfach keine Familie gründen "

Dann muss man sich auch nur um sich selbst kümmern.

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Meintest du jetzt mich mit deiner Aussage, besser keine Familie gründen?

Weil ich den Begriff "Mental Load" fast nicht mehr hören kann?

Ich finde einfach, man kann viel Wirbel um etwas machen, wo es gar nicht nötig ist und ja, ich finde diese Aufrechnerei innerhalb einer Beziehung einfach nur Erbsenzählerei und hat nichts mit Gleichberechtigung, Emanzipation oder dergleichen zu tun.

Ich mache auch die Arzttermine für die Kinder und meinen Mann aus, kümmere mich um die Steuer usw. Ich finde einfach, mal abgesehen von dem Beispiel mit der Steuererklärung, macht man doch viele Aufgaben nebenbei.

Natürlich geht es bei dem Begriff nicht nur darum, dass man die Aufgabe ausführt, das ist mir schon klar. Aber man kann es mit der Aufrechnerei auch wirklich übertreiben.

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Da bin ich voll bei dir!

Es macht doch keinen Sinn mit dieser ganzen Aufrechnerei. Mal ist es für meine Frau stressiger. Und die Woche drauf ist es für mich wieder stressiger.

Wichtig ist doch, dass man sich gegenseitig unterstützt.

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Nun erstmal ist ja jeder Mensch ein anderes 'Planungsbedürfnis'. Ich z.B. hätte die schneetauglichen Winterschuhe schon im September gekauft um für Schneefälle im Oktober gerüstet zu sein. Mein Mann hätte erst gekauft, wenn die Jungs mit nassen, kalten Füssen nach dem ersten Schneefall nach Hause gekommen wären. Meine Methode war zwar vorausschauend und fürsorglich, führte aber regelmässig dazu, das die Super-Schneeboots beim tatsächlichen ersten Schneefall im Februar nur noch so semi passten. Unter'm Strich haben sich beide Methoden als vertretbar erwiesen, auch wenn mich die Methode meines Mannes 'Reagieren wenn's passiert' oft wahnsinnig gemacht hat.

Zweitens hat man nicht weniger Stress durch Mental Load, wenn man für den anderen mitdenkt. Das Zauberwort heisst abgeben und da am besten die Sachen, die einem selber am wenigsten wichtig sind. Als meine Jungs in der Grundschule waren, spielten sie Fussball im Verein (in zwei verschiedenen Mannschaften). Das war ein ziemlicher Orga-Batzen. Training, Punktspiele, Turniere, wer fährt, sind die Trikots vollständig, passen die Fussballschuhe, etc. Das habe ich komplett meinem Mann überlassen und nur auf Zuruf reagiert.
Dafür habe ich die ganzen Schulsachen (Elterngespräche, wer schreibt wann welche Arbeit) übernommen. Das war mir zu wichtig, um mich da auszuklingen.

Grüsse
BiDi

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Also ich hab da tatsächlich auch mehr, als mein Mann. Ich kümmere mich um Klamotten fürs Kind (bald Kinder), hab die Kita Sachen im Blick, ebenso Termine usw. Das ärgert mich auch manchmal.

Dafür kümmert er sich um die Autos (TÜV, neue Reifen, Inspektion usw), Dinge am Haus macht er meist (aber eher so reperaturen. Zählerstände durchgeben, Dinge rechtzeitig überweisen, Schornsteinfeger usw mach dann wieder ich 🙄).

Also ich hab mehr, was natürlich manchmal nervt, aber es ist mir nicht Zuviel. Wäre es das, würden wir es neu aufteilen. Aber es ist so aufgeteilt, dass ich gut mit umgehen kann und er entlastet eben in anderen Bereichen (arbeitet mehr, wie gesagt macht alleine Autos und Garten und sämtliche Reparaturen plus Besorgungen usw) und das ist ok so :)

Für mich muss es also nicht zwingend 50:50 sein, sondern dass jeder mit seinem Päckchen zurecht kommen muss.

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Mental Load beziehe ich nicht nur auf die Kinder, sondern auf ALLES, was das Zusammenleben betrifft.
Was du beschreibst, das ist für mich kein Mental Load, sondern der ganz persönliche Umgang mit Dingen und Erledigungen, die anstehen. Wenn ich im Spätsommer die Winterkleidung kaufen möchte, dann ist das so....genauso würde es aber völlig ausreichen, die Kleidung dann zu besorgen, wenn es nötig ist.
Meiner Meinung nach muß man sich gar nicht zusammen an einem Thema abarbeiten, jeder hat seine Bereiche, die er eigenständig auf dem Schirm hat. Und mein Mann wirft da verdammt viel in die Waagschale, viel mehr als ich.

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Ich glaube, dass inzwischen viel zu sehr darüber nachgedacht wird, ja nicht zu kurz zu kommen, anstatt einfach ein funktionierendes System zu etablieren, dass für die Familie passend ist.

Nichts muss 50/50 sein, wenn es mit Qual und Stress verbunden ist und es kann schnell zu Verbitterung führen, wenn man sich an vermeindlichen Idealen hochzieht, die von Fremden als das Nonplusultra postuliert werden.
Wenn eure Beziehung funktioniert und ihr für einander da seid, solltet ihr nicht aufrechnen. Ihr entscheidet über die Parameter eurer Beziehung. Gemeinsam und gleichberechtigt und was immer dabei herauskommt, kann versucht, gelebt und jederzeit auch verändert und aktuellen Gegebenheiten angepasst werden (Krankheit, Jobverlust, Aufstieg etc).
Was ihr selbst für euch "entwickelt" habt, gehört euch und bedarf keiner Diskussion oder muss dem Urteil anderer standhalten.

Wenn du aber wirklich unglücklich bist, schau wie es besser wird und welche Punkte es zu verbessern gilt, das regelt ihr dann unter euch zu euren Bedingungen.
Wenn das aber nicht funktioniert, weil einer der Partner zu sehr auf seinen Vorteil bedacht ist, ist der eigentliche Mangel nicht die Aufteilung, sondern die Oerson mit der man sein Leben teilt.

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Ich stimme dir prinzipiell zu, dass jede Familie (ob mit / ohne Kinder) o.a. Lebensgemeinschaft für sich schauen muss, was passt. Allerdings ist es richtig und wichtig, dass man Strukturen hinterfragt. Unser Denken ist geprägt von patriarchalen Strukturen. Vieles ist als "gegeben" verinnerlicht. Es schaudert mich, wenn man hier liest, wie "natürlich" die Aufgaben verteilt sind in den Partnerschaften. Klar, es sind alle glücklich und daran gewöhnt - also für den einzelnen kein Bedarf etwas zu ändern. Aber wehe es kommt jemand (eine Frau?) auf die Idee, das umkrempeln zu wollen - geht nicht, weil war ja immer schon so und funktioniert doch bei allen anderen. Dabei hat das nichts mit Aufrechnen zu tun, wenn man hinterfragt.

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Kurz und knapp: wir haben eine Magnettafel und kleine beschreibbare Kärtchen. Alles was mir an „mental load“ in den Kopf kommt schreibe ich auf ein Kärtchen und schon ist mein Hirn „entladen“ mit den Themen. Nebendran hängt der Kalender mit Terminen für jedes Familienmitglied auf Wochenbasis mit Spalte für jeden einzelnen.

Wer daheim ist und Kapazitäten hat, erledigt die Dinge und gut ist. Selten ist ja was dabei das total brennt und das kann man ja auch einfach mal so schnell klären ☺️

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Das ist eine tolle Idee, die nehme ich mir mal mit.

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Ernst gemeinte Frage: bist du diejenige, die die Kärtchen schreibt oder kommen die von euch beiden?