Kennt ihr Mütter, die ihre Kinder verlassen haben?

Und falls ja, kennt ihr auch die Hintergründe, also den "Grund"?

Wie erging/ergeht es dem Kind damit?

Ich meine damit nicht eine Mutter, die gestorben ist, sondern eine, die willentlich ihre Kinder verlassen hat und die Kinder zB beim Vater/Großeltern o.ä. aufgewachsen sind. Ich meine auch nicht eine Mutter, die das Kind direkt nach der Geburt weggeben hat, sondern erst nach ein paar Jahren (zB Kleinkindalter). Also eine Mutter, die ihr Kind oder ihre Kinder willentlich abgelehnt hat..

Oder eine Mutter, die nur sehr wenig Kontakt zu ihren Kindern hält.

Oder eine Mutter, die nur zu einzelnen Kindern Kontakt hält (also zB nur zu einem von zwei Geschwisterkindern)?

Ich frage aus persönlichen Interessen...
Deswegen würde ich mich sehr über ein paar Antworten freuen!

Danke :)

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Spannende Frage, denn wenn Männer die Familie verlassen, kräht da kein Hahn nach.
Ich werde mich Mal an diesen Post dranhängen, die Antworten interessieren mich sehr.
Was ich bisher gelesen habe klingt schon sehr nach "Die böse Mutter, wie konnte sie nur" und zeigt wieder in was für einer Kultur wir leben.

Einerseits soll's bitte Gleichberechtigung sein, der Mann sich kümmern und auch Elternzeit nehmen etc.pp am Besten 50:50 aber in der Realität...

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Den Gedanken hatte ich auch, aber gleichzeitig sind wir ehrlich, ein Vater der einfach geht und neue Familie gründet und sich nur noch 3-5 mal im Jahr meldet ist ehrlich auch nichts was Anklang verdient.

Was jetzt hier noch gar nicht zur Sprache kam ist das Residenzmodell, wo die Kinder überwiegend beim Vater sind. Aber wenn die Mutter dann trotzdem im Leben der Kinder ist, sie an vielen Wochenenden und in den Ferien hat, dann kann man ja nicht davon reden sie hätte die Kinder verlassen.

Das es da trotzdem mehr komische Blicke gibt als bei Vätern steht (leider) außer Frage.

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Genau das meine ich.
Eigentlich sollte es egal sein, wer die Familie verlässt. Das sollte in beiden Fällen gleich sch*** sein.
Frauen werden dafür fast schon gesteinigt, bei Männern wird's hingenommen.

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Ja kenn ich. Der Grund war eine Sekte, die ihr diktiert hat, wo sie hingehen soll. Die Beziehung zu ihren Kinder hat das nicht überstanden und die Kinder haben sehr darunter gelitten und heute keinen Kontakt mehr.

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Ich kenne 2 solcher Mütter.

Die eine hat ihre 3 Kinder beim Vater gelassen und ist mit einem anderen Mann abgetaucht. Der Vater kam nur bedingt mit den Kindern zurecht. Sie haben Schule geschwänzt und wären fast auf die schiefe Bahn geraten.
Die Mutter hatte nur sporadisch Kontakt zu den Kindern. Bekam dann 3 weitere Kinder von einem anderen Mann. Auch diese hat sie inkl. Mann sitzen gelassen und hat sich wieder verdrückt. Manchmal holte sie eines der Kinder ab, um mit ihm etwas zu unternehmen. Aber immer nur eines, alle zusammen waren ihr immer zu anstrengend.
Als die Kinder aus dem Gröbsten raus waren, wollte sie sie wieder zurück haben. Aber sowohl Kinder als auch der Mann wollten das auf keinen Fall. Dann hat sie den Kontakt wieder komplett abgebrochen.
Weiß nicht, wie der aktuelle Stand ist. Die Kinder sind mittlerweile so groß, dass sie sie so und so nicht mehr brauchen....

Eine weitere Mutter kenne ich, die mit 17 schwanger wurde. Sie heiratete den KV und die kleine Familie schien ein harmonisches Leben zu führen. Alles lief wie es sein sollte. Doch von einem Tag auf den anderen ist sie ausgezogen, hat das mittlerweile 4jährige Kind beim Vater gelassen und meldet sich nur noch alle 8 - 10 Wochen mal telefonisch bei den beiden.


In beiden Fällen haben die Kinder natürlich unter dem Verhalten der Mütter gelitten.

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Tausche das Wort Mutter gegen Vater und es ist ganz normaler Alltag bei vielen tausenden Familien und keiner macht deswegen ein Fass auf.

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Ein Kommentar von jemanden, der anscheinend nicht betroffen ist und keinerlei Ahnung über die emotionalen Folgen hat.

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Ja kenne ich. Das ist eine Frau die mit 19 ihr erstes Kind mit ihrem Mann bekommen hat. 3 Jahre später folgte Kind Nummer 2. Als Kind Nr 1 dann 4 Jahre alt war und Kind Nr 2 1 Jahr alt war hat sie sich aus dem Staub gemacht und in einer anderen Stadt weitergelebt. Mit einem neuen Freund. Lebte quasi ein kinderfreies Leben, als ob sie nie Mutter geworden ist. Ruft vllt zwischendurch selten mal an aber das wars. Lebt ihr bestes Leben. Sie ging, weil sie die Ehe mit dem Mann nicht aushielt. Dieser war wohl immer sehr aufdringlich und faul. Er endete mit 2 Kindern dann alleine.

Die Kinder sind jetzt 18 und 15 Jahre alt. Beide aber total seltsam. Ich weiss nicht wie ich es beschreiben soll aber total ruhig, in sich gekehrt aber auch total frech und -so wirkt es zumindest- ungebildet für ihr Alter. Tut mir einfach mega leid. Man merkt, dass ihnen in ihrer Kindheit Liebe und Zuneigung gefehlt hat. Der Vater kriegt sich gerade mal so auf die Beine.

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Gibt's bei Alleinerziehenden Müttern auch oft, dass sie es mit den Kindern nicht hin bekommen, dauerhaft überfordert und mit sich selbst beschäftigt sind, nur wird das nicht so kritisch beäugt.
Ein alleinerziehender Vater wird viel kritischer wahrgenommen, wenn Kinder Probleme machen oder sich nicht normal entwickeln.
Klar, ohne Mutter geht's nicht, ohne Vater aber schon.

Bearbeitet von Simse
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Ich bin ein „betroffenes Kind“ sozusagen… allerdings bin ich inzwischen 40…
Ich bin aber auch seit meinem 15. Lebensjahr mehr oder weniger durchgehend in Therapie…
Inzwischen habe ich alles gut verarbeitet, aber um stabil zu bleiben, werde ich im Hintergrund immer eine Therapeutin brauchen bzw möchte das auch…
Meine Mutter verließ mich als ich 4 Jahre alt war…zog in ein anderes Land…ich wusste 20 Jahre nicht wo sie ist…
Vielleicht wäre es mir weniger schlecht gegangen, wenn mein Vater, bei dem ich aufwuchs, nicht auch noch narzisstisch und grenzüberschreitend gewesen wäre…
Aber so oder so ist das Gefühl von seiner Mutter verlassen zu werden sehr sehr hart… in meiner eigenen Mutterschaft spüre ich das heute noch manchmal deutlich und muss sehr aufpassen diese Gefühle nicht auf mein Kind zu übertragen…

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Hallo, berufsbedingt kenne ich Kinder, deren Mütter die Familie verlassen haben.
Die Gründe waren häufig Überforderung und/oder psychische Störungen.
Die Folgen für die Kinder waren/sind oftmals immens, komplex und lebenslang.
Liebe Grüße

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So sieht es bei meiner Cousine und meinem Cousin auch aus.

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Ich bin auch betroffen. Meine Mutter ist gegangen, als ich zwölf Jahre alt war.

Sie ist dann mit ihrer Affäre zusammengezogen. Ein Kind passte nicht mehr in ihre Lebensplanung. Kontakt haben wir seit meinen 25. Lebensjahr wieder.

Mittlerweile bin ich 32, mit meinem zweiten Kind schwanger und kann ihr damaliges verhalten nicht nachvollziehen.

Die Zeit heilt alle Wunden aber vergessen und verzeihen kann ich nie komplett.

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Meine Kinder sind nach der Trennung beim Vater geblieben, ich habe ihn verlassen und sie wollten beim Vater bleiben.
Die Kinder waren 9 und 12.
Der Kontakt war und ist sporadisch, aber wenn wir uns sehen , ist es gut.
Ich fühle mich nicht schlecht oder unwohl.
Beide Seiten sind mit dem wenigen Kontakt alle paar Monate persönlich oder telefonisch zufrieden.
Meine Kinder wollen und brauchen offenbar nicht mehr, jetzt wo sie erwachsen sind, nicht, und als Jugendliche auch nicht.
Zum Vater besteht häufiger Kontakt und insbesondere zu den Großeltern , also meinen Eltern, sie werden wöchentlich angerufen oder besucht weil dort von Anfang an eine enge Bindung bestand
Ab Geburt waren die Kinder beide wöchentlich da meist das ganze Wochenende.
Außenstehende sehen das natürlich oft kritisch, vor allem dass ich unter dem seltenen Kontakt nicht leide und auch nichts ändern will.
Ist anscheinend eine Art Tabu, dass eine Mutter die Kinder beim Vater lässt und auch keinen intensiven Kontakt möchte oder braucht.
Und...meine Tochter und ich haben insgesamt etwas mehr Kontakt, den Sohn sehe oder spreche ich oft nur 2 mal im Jahr.

Bearbeitet von Ich auch
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Ja, meine Mutter hat mich verlassen, da war ich im späten Teeniealter.

Sie hat erfahren, dass die Affäre mit der sie mich gezeugt hat mein leiblicher Vater ist (bzw. Sie wusste das die ganze Zeit, hat es aber verdrängt) und mich dann überall blockiert weil ich ihr Leben zerstört hätte und man mich lieber hätte abtreiben sollen. Anfangs habe ich sie noch versucht über mir bekannte Wege wie Mail etc. zu kontaktieren und habe Herzen und sowas geschickt, aber nichts. Meine Nachbarin hat von ihr wohl ein paar Monate nach dem Kontaktabbruch eine Mail bekommen, dass sie endlich "alles Schlechte" aus ihren Leben entfernt hat.
Mein Vater (also der der mich aufgezogen hat) und mein Bruder haben weiterhin wohl Kontakt - mein Vater hat sich nichtmal getrennt, obwohl sie ausgezogen ist und niemand ihre Adresse kennt.
Das tut unendlich weh und ich bin mir nicht sicher, ob unsere Beziehung das überlebt. Selbst wenn ihm ihr Verhalten sich selbst gegenüber egal wäre, müsste er für mich als seine Tochter einstehen und das nicht einfach komplett ignorieren.

Also nein, mir als Kind geht es nicht gut damit. Ich werde meine Mama für immer lieben und vermissen, auch wenn sie keinen Kontakt mehr will. Vielleicht werden wir uns irgendwann nach dem Tod sehen, ich hoffe es. Dann würde ich sie sehr gerne nochmal in den Arm nehmen und "Ich hab dich lieb" sagen. Und hoffen, dass sie dann nicht nochmal weggeht.

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Das tut mir sehr leid. Ich wünsche dir alles Gute!