Empty Nest syndrom

Hallo zusammen, jetzt ist es soweit, unser jüngstes Kind zieht aus. Zieht zu ihrem Freund und seinen Eltern. Ich hatte zu ihr eine besonders enge Beziehung, habe ganz viel Zeit mit ihr verbracht, es war nicht nur viel Zeit, sondern auch Qualitätszeit zusammen. Deswegen tut es jetzt auch ziemlich weh.
Sie hat noch ziemlich viel Zeug hier, deswegen kommt sie auch noch regelmäßig, um immer wieder Mal was mitzunehmen.

Aber ich weiß nicht, wie ich damit so klarkommen, vor allem frage ich mich, wie ein guter Kontakt weiterhin möglich ist . Logisch ziehen die Kinder irgendwann aus, das ist ja auch richtig, dass sie ihr eigenständiges Leben abseits der Eltern aufbauen. Trotzdem tut es ziemlich weh. Für mich persönlich denke ich, dass es besser ist, den Schmerz zuzulassen und sich damit auseinanderzusetzen als sich jetzt mit irgendwelchen Beschäftigungen ablenken zu wollen.

Es wäre schön, wenn ihr eure Erfahrungen mit mir teilt. Danke!

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So ganz schlau werde ich aus deinem Beitrag nicht.
Natürlich ist es eine Umgewöhnung, wenn das letzte Kind auszieht, aber das weiß man ja, dass es passiert und fängt schon im Vorfeld an, sich wieder auf sich zu konzentrieren. Denn wenn sie älter werden, brauchen sie ja kaum Betreuung mehr und da macht man wieder mehr mit dem Partner, startet ein altes oder neues Hobby oder fährt in Urlaub.
Vielleicht kannst du das noch etwas intensivieren.
Natürlich darf man auch mal traurig sein, aber wenn du dich dem Schmerz zulassen willst, dann verstehe ich die Sichtweise nicht. Es ist doch toll, dass die Kinder auf eigenen Beinen stehen und sie fröhlich in diese neue Lebensphase starten. Und du kannst dich freuen, dass du wieder mehr Zeit für dich und deinen Mann hast.
Was meinst du denn mit "wie schafft man guten Kontakt?"
Wenn man Lust hat, den anderen zu sehen, fragt man, ob es passt. Wenn nicht, dann nicht. Macht man doch bei Freunden genauso, oder?

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Manchmal kann man sich auf den Auszug vorbereiten, aber manchmal geschieht das wie aus heiterem Himmel. war diesmal so. ich freu mich aber auch irgendwie nicht, dass ich mehr Zeit hab. Es ist wie so eine Leere in mir. natürlich weiss ich theoretisch, dass ich jetzt nur für meinen Mann und mich kochen muss, und dass ich flexibler sein kann. Das ist die Theorie. Ich hab einfach Bedenken, dass ihr die Familie ihres Freundes besser gefällt als ihre eigene. Ihr Freund hat schon mal jüngere Eltern als wir es sind. da findet mehr Familienleben statt, obwohl das nicht unbedingt harmonisch ist. und sie ist auch weiter weg jetzt. , mindestens 1 Stunde Fahrtweg.. Sich zu treffen ist nicht mehr so einfach möglich . Sie sucht sicn eine Arbeit dort in der Nähe, wenn sie etwas gefunden hat, ist es noch unwahrscheinlicher, dass wir uns sehen können. Ich möchte ihr auch nicht auf die Nerven gehen mit Anrufen, deswegen halte ich mich das zurück. Da gibt es dann eher Ausflüchte . Außerdem scheint ihr Freund sie sehr an sich binden zu wollen. Sie sagt zwar, dass sie alleine entscheidet, was sie macht, aber die Menschen sind nun mal beeinflussbar. Sie fehlt mir einfach total!

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es ist noch ganz frisch, dass sie ausgezogen ist. Man kan sich sehr gut daran gewöhnen. Feu Dich, dass es Facetime und WhatsApp gibt, so kannst Du oder sie Dich jederzeit erreichen, wenn es Probleme gibt. Wir Eltern sind dazu da, die Wand im Rücken zu sein und unsere erwachsenen Kinder alleine nach vorne agieren zu lassen. Mein Sohn ist 2012 ausgezogen - und nicht etwa nur ausgezogen, sondern ausgewandert. Über Marsa Alam - Hurghada - Cozumel - Cairns - Korror - Grand Bahamas - Khao Lak - Ustica - Hurghada - Khao Lak - und gestern ist er mit seiner Freundin nach San Miguel geflogen, um dort zu arbeiten. Die ersten Jahre war der Kontakt - wenn überhaupt - nur über Skype möglich. Als das Liveaboard, auf dem er gearbeitet hat, 2015 gesunken ist, habe ich es durch die Presse erfahren, damals gab es noch kein Unterseekabel nach Palau und er war 5 Tage nicht erreichbar, ich wusste nicht ob und wie er lebt. In 2018 ging seine Ehe mit einer Palauanerin kaputt. Erfahren haben wir es 2 Tage vor unserem Urlaub auf Sri Lanka. Wir haben ihn dort einfliegen lassen, da er völlig depressiv war. Er konnte weder zu den Beerdigungen von seinen Omas und seinem Opa - 2018, 2022 und 2023 kommen, da er immer tausende von Flugkilometern entfernt war. Aaaaaber - er lebt seinen Traum - und den seit 1/2 zusammen mit seiner Partnerin, die er seit 2 Jahren kennt. Und das ist die Hauptsache