Was mache ich bei der Partnersuche falsch?

Eins vorweg: Ich bin ein Mann, 34. Aber da mich die Sichtweise des anderen Geschlechts durchaus interessiert bin ich hier in diesem Forum ja vielleicht gerade richtig?

Vor 5 Jahren, mit knapp 29 hatte ich mich von meiner langjährigen Freundin getrennt. Wir hatten eine gute Zeit (6 Jahre) während des Studiums, die Welt bereist. Aber als mit dem Berufsalltag und der ersten gemeinsamen Wohnung der Ernst des Lebens begann wurde für mich klar, dass ich mit dieser Frau nicht zusammen leben kann. Damals war ich noch recht naiv. Ich dachte ich würde innerhalb kürzester Zeit wieder eine Frau finden. Inzwischen weiß ich auch: Ich wollte einen unerträglichen Zustand beenden, nicht die Beziehung aber da war es zu spät.

Aber das habe ich nicht beziehungsweise ich hatte mehrere Beziehungsversuche (5), einer ging 1 Jahr, die anderen nur wenige Monate bzw. Wochen. Daraus geworden ist nichts. Stattdessen hat meine Ex nach ca. 1,5 Jahren einen neuen Partner gefunden mit dem sie jetzt verheiratet ist.

Ich fühle mich als würde mein Leben an mir vorbeiziehen: Freunde heiraten, bekommen Kinder, haben immer weniger Zeit. Der Pool an potentiellen Frauen wird gefühlt immer kleiner. Es ist nicht mehr so leicht wie mit Mitte 20 als fast jeder Single war man im Studium zwangsweise in Pflichtseminaren mit Frauen in Kontakt kam. Die Arbeit bestimmt die Zeit unter der Woche - dort gibt es keine Frauen. Am Wochenende unternehme ich zwar gerne etwas (z.B. Ausflug an einen Badesee, Radfahren, Bergwandern, Biergärten) aber ich lerne keine Frau kennen. Ich habe auch gar keine Lust darauf eine für mich völlig fremde Frau einfach so anzusprechen weil mir das viel zu stressig ist. Ergibt es sich zufällig (Platz an Tisch zb) okay, aber ich habe keinen Bock auf "Kaltakquise".

Gefühlt zieht das Leben die letzten 5 Jahre mehr oder weniger und auf jeden Fall unzufrieden an mir vorbei. Ich fahre nicht in den Urlaub, weil ich darauf alleine keine Lust habe und für einen Urlaub zu zweit fehlt mir dir Partnerin. Ich arbeite in einer größeren Stadt, wo ich auch nach dem Feierabend noch oft was unternehme aber wohne ca. 50km in einem kleineren Ort. Die Frauen, die ich bisher getroffen habe, habe ich allesamt über Dating-Apps kennengelernt.

Dating-Apps sind für mich gefühlt die einzige Möglichkeit, überhaupt noch jemanden kennenzulernen. Gleichzeitig ist es dort besonders hart, ich habe den Eindruck die Frauen sind extrem wählerisch (habe selbst zugegebenermaßen einige KO-Kriterien an denen ich nicht rütteln möchte). Ich bekomme gefühlt relativ wenige "likes" - und wenn, dann sind es die falschen. Ich kann noch so viele likes vergeben, wie ich möchte. Ich bekomme fast nie einen von den "richtigen" Damen zurück. Folglich habe ich nur sehr wenige Dates weil ich nicht mehr als 1-2 Matches pro Monat habe. Dabei zahle ich schon für die Mitgliedschaften, habe professionelle Fotos usw.... sehe halt selbst nicht unbedingt schlecht aus, bin Akademiker, kinderlos und möchte eine Partnerin auf Augenhöhe.

So langsam gehen mir wirklich die Ideen aus. Habe ich das falsche Suchmuster? Irgendwelche Ratschläge?

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Professionelle Fotos finde ich schon mal eher merkwürdig, da finde ich ein attraktives Urlaubsfoto vom Tauchkurs oder sowas interessanter und lockerer, einfach unbefangen.
Ansonsten vielleicht mal die Plattform wechseln und deine eigenen Kriterien auch mal überdenken. Im echten leben lernt man sich ja auch nach Sympathie kennen und nicht nach Kriterien.
Ansonsten habe ich auch oft die Erfahrung gemacht dass die Männer auf Datingseiten hohe Ansprüche ans Aussehen der Frau haben, obwohl sie selber nur durchschnittlich aussehen, also auch da mal ansetzen ob die Erwartungen zu hoch sind ?

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Perfekt beschrieben!

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Versuchs dann dochmal mit den "falschen" Damen wenn dir die richtigen keine likes geben, vielleicht ist ja da ein überraschungsei dabei?
Ich hab meinen ersten Freund im sportverein kennengelernt, den zweiten an der Arbeit über eine Fortbildung und meinen Mann jetzt tatsächlich über eine dating app was sehr ungeplant war da ich eigentlich nur was lockeres gesucht hab. Also vielleicht mal neue hobbies ausprobieren, laufgruppen, evtl mal mit ner reisegruppe verreisen wenn du allein nicht möchtest und auf den Apps den Druck rausnehmen und mal die Kriterien etwas runterschrauben, unverhofft kommt oft.
Und ich finde auch du liest dich etwas leidig, werd mal ein bisschen mehr selber aktiv :)

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Gut also, da es nun schon 2 mal den "Ratschlag" gab ich solle meine Ansprüche an das Optische der Frau senken:
Auf diesen Apps haben beide Geschlechter recht hohe Ansprüche und es ist ja nur eine von mehreren Möglichkeiten, um jemanden kennenzulernen. Tendenziell vergreifen sich die Frauen in diesen Apps noch mehr in ihren Ansprüchen als Männer - aufgrund des Männerüberschusses, 60-75% der angemeldeten Nutzer sind männlich. Das sorgt für harte Konkurrenz. Als durchschnittlicher bis gehobener Mann müsste man "nach unten" daten, um noch was abzubekommen - das macht natürlich keiner, daher die Unzufriedenheit.

Ich denke nicht, dass ich vollkommen an meiner eigenen Liga vorbei will. Eine Frau, mit der Man(n) sich aber keinen S*x vorstellen kann, weil sie einen nicht gefällt wird man natürlich (weder offline, noch online) für eine Beziehung nicht in Betracht ziehen.

Ansonsten finde ich den Vorschlag, mich mal für eine Laufgruppe anzumelden gut.

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Bearbeitet von nero908
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Wie oberflächlich...
Oft haben mir Männer auf den ersten Blick optisch nicht zugesagt, auf den zweiten Blick ( auch durch den Charakter und Ausstrahlung) dann schon.

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Ja das geht im Real-Life aber diese Apps sind wie gesagt hochgradig oberflächliche Angelegenheiten. Da wischt man dann weg.
Glücklicherweise kann man sich auch noch anders kennenlernen.

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Welches sind grob die Ansprüche, an denen du nicht rütteln möchtest? Sind es Alltagseigenschaften oder grundsätzliche Werte?
Willst du intellektuell jemanden auf Augenhöhe, empfehle ich dir dennoch geduldig zu bleiben, denn einen qualitativ guten Menschen zu finden ist eher schwer.
Ich habe meinen Mann damals übers Briefeschreiben kennengelernt und wollte nie jemanden aus der Disco/Bar. Ja, schliesse dich gewissen Interessegruppen an. Wie viele Frauen gibt es, die ca. Anfang 30 auch endlich den Mann fürs Leben wollen und eine Familie starten möchten. Irgendwo ist auch dein Jackpot.

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Ohne deine k.o. Kriterien zu wissen, wirds schwierig mit einer Antwort.
Was ich aber sagen kann ist, dass mich persönlich professionelle Fotos eher abschrecken würden.

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Ich verstehe ehrlich gesagt diesen Satz nicht:"Ich wollte einen unerträglichen Zustand beenden, nicht die Beziehung aber da war es zu spät."

Kann es sein, dass du deiner Ex irgendwie immer noch hinterher trauerst und daher hat nicht richtig offen bist für was neues?

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Ja, das beschäftigt mich noch immer aber es ist ja auch schon 5 Jahre her - irgendwann muss es ja weitergehen. Die wird nicht mehr zurück kommen und ich denke schon, dass ich grds. bereit für was Neues bin.

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Wenn du nicht besonders fotogen bist, bleibt dir nichts anderes übrig als auf professionelle Fotos zu setzen.

Am Wichtigsten ist mir jemanden zu finden, mit dem man sich versteht. Was bringt die schönste Frau, wenn man auf einer vollkommen unterschiedlichen Wellenlänge funkt? Das heißt: Ein Familienmensch, der ähnliche Freizeitinteressen und ähnliche Urlaubswünsche hat. Mit mir im Sommer in die Berge hochgeht und im Winter die Piste herunterfährt. Mit ähnlichem Sinn für einen geordneten Haushalt und dem Wunsch nach Zeit zu zweit.
Es gibt ja oft Frauen, die haben im Grunde keine Zeit für einen Partner weil sie ständig hundert Verabredungen mit Freundinnen haben (keine Ahnung, warum die überhaupt suchen). Das wäre dann nichts für mich. Ich habe einen guten Job, bin selbst aber wenig materiell eingestellt - das sollte die Frau auch sein. Das Geld das ich verdiene wäre eigentlich dafür gedacht, um eine Familie zu versorgen. Ich selbst brauche relativ wenig davon.

Ein Kinderwunsch sollte da sein - ich möchte nochmals ein, zwei oder drei unbeschwerte Jahre mit Reisen mit dieser Frau verbringen, bevor man sich dann bewusst entscheidet, eine Familie zu gründen. Sich ausreichend beschnuppern und kennenlernen, um zu wissen, ob es auch wirklich hält. Ein bereits vorhandenes Kind wäre also ein KO - wird es bei mir vermutlich auch immer bleiben, hier gehe ich keinen Kompromiss ein. Eher warte ich bis ich 40-45 Jahre alt bin und suche dann nach einer ebenfalls kinderlosen Frau.

Es wäre schön, wenn sie auch ein Universitätsstudium vorweisen kann, am besten in einem geisteswissenschaftlichen Fach. Was sie verdient und ob sie Karriere macht ist mir hingegen komplett egal (im Zweifel eher kontraproduktiv). Bei der beruflichen Qualifikation und der Einkommenssituation kann ich insgesamt noch am ehesten Zugeständnisse machen. Eine Berufsausbildung tuts zur Not auch wenn sie nicht den IQ einer Kaffeetasse hat.
Ja, die berufliche Situation der Frauen hat sich in den vergangenen Jahrzehnten stark verbessert. Aber man muss der Realität ins Auge blicken - das interessiert kaum einen Mann bei der Partnerwahl.

Ich stehe auf sehr dünne, kleine, blonde Frauen. Das ist ein äußerliches Merkmal, bei dem ich jedoch eher flexibel bin. Meine langjährige Ex war schlank, brünett und groß. Da ich selbst sehr schlank, blond und groß bin sollte sie aber zumindest nicht übergewichtig sein. Auch mit Ausländerinnen verstehe ich mich eher weniger. Grundsätzlich ist es aber so: Wenn ich mich zu einer Frau nicht hingezogen fühle, kann ich mich mit ihr verstehen - ich werde sie aber nicht für eine Beziehung nehmen.

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Bearbeitet von nero908
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Ah ok, jetzt wird mir klar warum du es schwer hast. Deine Kriterien sind richtig heftig, jemanden zu finden auf den deine zig Kriterien zutreffen und es dann noch auf gegenseitige Sympathie hinausläuft, ist ja schon fast wie ein 6er im Lotto. Viel Glück.

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Ich finde die Kriterien jetzt nicht völlig überzogen, zumal sie ja mehr oder weniger flexibel sind. Nicht alle davon sind K.O. Kriterien.
Also da kenne ich in meinem Bekanntenkreis Männer mit noch deutlich heftigeren, harten Anforderungslisten.

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Bearbeitet von nero908
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Ich habe auch das Gefühl, wer mit Mitte 20 keinen Partner hat, hat es schwerer jemanden zu finden.
Habe im Freundeskreis 3 Personen ü30, die auch schon seit Jahren Single sind und niemand finden. Der Rest ist vergeben, seit Anfang/Mitte 20. (Bin selbst Anfang 30, verheiratet)
Ich weiß das klingt nicht sehr ermutigend. Mir fallen nur wie vorgeschlagen offline Hobbies ein. Die eine Person macht zb Gruppenreisen für jüngere Leute (Ca 60% sind da Single).

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Danke. Vermutlich ist die Erklärung so einfach.

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Nur, wenn man niemand, ohne Partnererfahrung sucht. Ansonsten ist die Wahrscheinlichkeit, dass man mit einem Partner, mit dem man in dem Alter zusammenkommt, auch noch in vielen Jahren zusammen ist, statistisch gesehen nicht so hoch. Mein Partner und einige seiner Freunde fanden ihre Partnerinnen mit Anfang/Mitte 30, einige auch später.

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Ich finde es mutig, dass du so offen nachfragst, welche Ideen andere haben. Was mir an deiner Schreibweise auffällt, ist, dass du die Suche nach einer Partnerin beschreibst, als ginge es um irgendeinen Wettbewerb, in dem eine Frau für dich eine Art Trophäe wäre, die es zu ergattern gilt (du benutzt zB Wörter wie Pool, Konkurrenz, nach oben/unten). Das wirkt auf mich nicht sonderlich anziehend, weil man als Frau (und natürlich ebenso als Mann) ja gerne als Mensch wahrgenommen wird. Vielleicht kann es dir helfen, für dich zwei Listen zu machen: 1. Welche Frau wünscht du dir für dich? 2. Was kannst du in einer Beziehung geben?
Und dich dabei nicht auf Dinge fokussieren, die Status repräsentieren (Aussehen, Einkommen, Beruf), sondern auf emotionale/menschliche Qualitäten/Eigenschaften.

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Bearbeitet von Feldlerche