Was soll ich nur tun ?

Zur Geschichte ich hatte über 6 Jahren eine Hölle durchlebt welche ich niemandem wünsche… Mehrere meiner Angehörigen sind an schweren Krankheiten verstorben zu denen ich auch ein enges Verhältnis hatte und sie bis zum Tod betreut und gepflegt habe. Dann hatte ich selber mit Krankheiten zu tun welche meine Fruchtbarkeit beeinflusst haben… ich habe einen grossen Leidensweg hinter mir… und hatte es psychisch in den Zeiten gar nicht gut… Als ich dann mein Studium anfing habe ich bemerkt das etwas nicht mit mir stimmt… ich als offener kommunikativer Mensch habe iplötzlich Angst vor neuen Menschen und Situationen bekommen… Die Angst ist so extrem das mein Körper total in Ausnahmezustand gerät Blutdruck bis 200.. und dann das beste ich kann nicht mehr kommunizieren wie früher habe so abnormale Ängste was andere von mir denken oder halten… ich hatte sowas früher nie… z.B. wollte ich mir ein neues Hobby anschaffen und das habe ich auch gemacht aber durch meine extreme Blockade musste ich es aufgeben und das war viel Geld… Mein Partner sagt immer wieder ich muss herunterfahren… das versuche ich auch ständig aber es geht nicht ich fühle mich fremdgesteuert… Es verletzt mich auch das mein Partner oder die Familie kein Verständnis dafür zeigt… durch die Krankheit habe ich extrem mich zurückgezogen und auch durch die vielen Tode in der Familie habe ich oft das Gefühl allein zu sein… der eine von denen war für mich wie eine Vaterfigur und kümmerte sich sehr oft um mich… ich weiss einfach nicht weiter ich möchte endlich wieder offen sein… zum Psychiater möchte ich nicht weil ich viele Bekannte kenne die danach Abhängig von den Medikamenten geworden sind… in der schweren Zeit war ich auch sehr oft alleine und fühlte mich allein gelassen von allem weil ich mich nicht ernst genommen fühlte… ich war bei Ärzten immer alleine musste alles alleine organisieren niemand hat mir Hilfe angeboten ich habe sogar in der Zeit sehr viele Freunde verloren weil sie mit der Krankheit und meinen Schicksalsschlägen nicht umgehen konnten… hat jemand ähnliche Situationen im Leben erlebt ?

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Nein, ich habe nichts vergleichbares erlebt. Aber was du hast ist vermutlich eine Depression mit Angst und Panik Attacken.

So schlimm wie du hatte ich das nicht- aber Herzrasen, Beklemmungen usw. kenne ich auch, ebenfalls nach schweren Schicksalsschlägen. Das geht oft Hand in Hand mit psychischen Belastungen und Stress. Die Pflege vom Sterbenden Angehörigen ist eine heftige Stresssituation.

Das Gute- das ist nicht gefährlich. Irgendwann entwickelt man „Angst vor der Angst“, die körperliche Reaktion auf eine bedrohliche Situation ist etwas das wie kaum noch kennen, da wir in sicheren Zeiten leben. Aber es ist nicht lebensbedrohlich, sondern gehörte bei den Urzeitmenschen zum Alltag. Wenn die einen Tiger gesehen haben war der Puls auch auf 200 ;-)

Für eine kurze Zeit kann das Herz das ab, daher versuche nicht dich da reinzusteigern. Einfach das unangenehme Gefühl aushalten.

Bei mir war es das Auto fahren das die Reaktion ausgelöst hat. Ich hatte neben anderen Schicksalsschlägen einen schweren Verkehrsunfall. Erst zwei Jahr später habe ich die „Angstzustände“ beim fahren auf der Autobahn bekommen. Ursache war der Stress. Auch beim einkaufen wenn mir jemand zu nahe kam hatte ich Beklemmungen. Es ist schon wesentlich besser geworden, ich habe nicht mehr die ganze Zeit negative Gefühle und kann es aushalten.

Eine Therapie habe ich auch nicht gemacht, wäre sicher besser. Ich habe mir vom Hausarzt etwas gegen Bluthochdruck verschreiben lassen, und mich dort einmal durchchecken lassen.

Ich habe Atemübungen gemacht und mein Leben ein bisschen verändert. Mehr Kinderbetreuung, mehr Pausen, mehr Zeit für mich und auch die Ernährung umgestellt- kein Zucker. Sport. Beruflich mit meinen Kollegen gesprochen und für mehr Entlastung gesorgt.

Deine Angehörigen sind leider nicht mehr- nun musst du dich selbst „pflegen“, du kannst wieder gesund werden. Hast du jemanden mit dem du über das Erlebte sprechen kannst?

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Danke dir für den Beitrag und deiner Offenheit… Angst von der Angst… das ist glaub mein grösstes Problem… Den ich steigere mich da genau hinein… Ich habe mir auch schon überlegt was mir gut tun könnte… bei mir ist es halt der Glaube an Gott was mir kraft gibt oder Sport… Ich habe jahrelang Sport gemacht und im Studium hatte ich dann kein Geld und Zeit mehr dafür… Jetzt habe ich auch mehr Zeit und versuche das alles wieder zu schaffen… Und ich weiss selber, dass ich mir Zeit lassen muss damit ich eine Überforderung vermeide… also in die richtige Richtung gehe ich schon mal…

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"zum Psychiater möchte ich nicht weil ich viele Bekannte kenne die danach Abhängig von den Medikamenten geworden sind"

Niemand kann dich zwingen Medikamente zu nehmen. Deine Problematik gehört jedoch dringend behandelt. Therapie kann auch ohne die Einnahme von Medikamenten erfolgreich sein, wird vermutlich ein langwieriger und beschwerlicherer Weg als mit der Einnahme, doch trotzdem sollte das funktionieren. Vermutlich wäre der erste Ansprechpartner ein Hausarzt oder Psychiater, doch langfristige Therapie führt dann ein Psychotherapeut durch. Therapeuten fragen normalerweise ob man Medikamente möchte, wenn man dies ablehnt, wird das akzeptiert und dann im Normalfall auch nicht weiter thematisiert, so lange keine Gefahr für Leib und Leben besteht. Also bitte überleg dir, ob du noch länger leiden möchtest oder endlich Hilfe in Anspruch nehmen willst. Eine Angststörung verschwindet nämlich nicht von alleine, die gehört behandelt, genauso wie jede andere Krankheit auch.

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Ich habe vor langer Zeit als ich noch jugendlich war wegen Depressionen eine Beratung besucht für 1 Jahr… und leider sagte mir die Frau dort, dass sie nicht weiss ob sie mir ohne Medikamente helfen kann… Das hat mich schon schockiert damals… Ich kam aus dieser ganzen Geschichte schlussendlich alleine raus… deswegen habe ich auch wenig Vertrauen darin…

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Als Laie würde ich sagen, dass du an Depressionen und Panikattacken leidest. Kein Wunder, nach dem was du durchgemacht hast, das tut mir unheimlich leid.

Aber Panikattacken und Depressionen sind weitaus verbreiteter als man denkt. Lass dir da bloß nicht von deinem Partner oder anderen einreden, dass du dich mal beruhigen sollst und dann wird das wieder. Ja, das ist alles behandelbar, aber ein „ach was, entspann dich mal“ hilft eben nicht.
Was Panikattacken angeht, kann ich aus Erfahrung sprechen. Das hatte ich zum ersten Mal 2 Monate nach der Geburt von Kind 2, völlig aus heiterem Himmel im Sommer auf einem Dorffest… wo ich mich doch sonst so wohl gefühlt habe unter Menschen, ich liebe den Sommer und laue Sommerabende…und trotzdem ist es passiert. Man steckt da nicht drin und du hast in den letzten Jahren so viel Stress erlebt, es ist total verständlich dass du das nicht einfach so wegsteckst.

Ich habe zwar keine Therapie gemacht bzgl der Panikattacken, war aber vor Jahren mal in Therapie wegen etwas anderem. Du brauchst dich dafür weder zu schämen noch Angst Zu haben. Es ist total legitim, sich Hilfe zu suchen und dass dir direkt Medikamente verordnet werden muss gar nicht sein und selbst wenn, ist es deine Entscheidung ob du sie nimmst. Es zwingt dir niemand Pillen auf.
Vielleicht beschäftigst du dich auch erstmal im Stillen selbst mit den Thematiken Depression & Panikattacken. Ich kann dir das Buch von Klaus Bernhardt „Panikattacken und andere Angststörungen loswerden: wie die Hirnforschung hilft, Angst und Panik für immer los zu werden“ empfehlen. Es ersetzt keine Therapie, das möchte ich ganz deutlich sagen. Aber es ist vielleicht ein erster Schritt in die richtige Richtung. Es gibt auch jede Menge Accounts auf Insta, die offen mit diesen Themen umgehen. Vielleicht stöberst du mal ein wenig, es kann helfen wenn man weiß, dass man keineswegs alleine ist damit. Nur weil dein Umfeld kein Verständnis für dich hat(Te), heißt es nicht, dass etwas mit dir nicht in Ordnung ist. Im Gegenteil: wenn sie kein Verständnis dafür haben, dass dich diese Schicksalsschläge so mitgenommen haben, stimmt etwas mit denen nicht.
Alternativ zu Literatur und Social Media kannst du dich auch an Beratugsstellen wie Caritas und Co. wenden, dein Hausarzt ist auch eine Anlaufstelle. Wenn du das Bedürfnis hast, anonym darüber zu sprechen und dir evtl auch auf diesem Weg ein paar Infos einzuholen, dann ist die Telefonseelsorge unter 0800 / 11 10 111 auch eine Option. Dort hat man immer ein offenes Ohr für dich.

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Ich weiss nicht ob es Depression ist weil ich es schon mal hatte und das war ganz anders… ich hatte das Gefühl ich kann nichts mehr tun und das jeden Tag… ich hatte ständig das Gefühl irgendwie nur noch da halblebendig zu existieren… Das habe ich nie mehr gehabt seit Ich damals in Betreuung war und es am Ende alleine schaffte… Mein Leben an sich hat für mich sehr viel Sinn und ich bin Gott sehr dankbar, dass ich noch lebe weil ich selber schon paar mal knapp am Tod vorbei bin… Es ist nur, dass ich mir sehr oft wünsche wieder so zu sein wie früher aber ich wie ausgewechselt bin seid dieser harten Zeit… und halt die Angst… ich habe mich auch im Internet informiert und auch in den sozialen Medien… Ich versuche vieles um da raus zu kommen und habe doch auch schon positive Schritte geschafft z.B. habe ich einen Job angenommen wo auch sehr herausfordernd ist aber auch das ist was ich immer schon wollte… So versuche ich das zu verbessern… Was halt das Problem ist bekannte, Freunde, Partner wie schon gesagt lenken Gespräche die halt mit der Vergangenheit zu tun haben ab… Mein Vater sagte an einer Beerdigung sogar, dass ich endlich aufhören soll so zu weinen… ich bin ja Gott dankbar, dass sie nicht mehr so leiden müssen… aber das Problem ist hier wirklich, dass du immer perfekt sein musst und deine Gefühle im Hintergrund halten sollst… Es ist doch schön Gefühle zu zeigen und zu diesen zu stehen… Es kommen immer wieder aussagen wie schon beschrieben oder, dass es jetzt halt so ist und wir alle weiterleben müssen… Das verstehe ich auch nur das ich halt „echt“ bin und mich nicht verstecke vor Gefühlen…

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Ich glaube, du brauchst ganz dringend eine längere Auszeit, sprich eine Reha. Raus aus allem und dich nur auf dich selbst konzentrieren. Das Gesamtpaket, das du verarbeiten musst ist heftig und dein Körper und deine Seele schlagen Alarm.

Ich selbst hatte diese Ängste und Blockaden als Kind und als Jugendliche, bedeutet ich kannte es gar nicht anders. Ich habe mit Reha, längerer Therapie und vielen Gesprächen irgendwie geschafft da wieder rauszukommen.

Das mit den Toden in deiner Familie tut mir unendlich leid.
Zu den Medikamenten, ich verstehe, dass du Angst hast vor Abhängigkeit. Ich habe auch jahrelang damit gehadert. Heute habe ich akzeptiert, dass ich wohl bis an mein Lebensende mein Antidepressivum nehmen werde. Ich hatte längere Phasen ohne (Schwangerschaft, Stillzeit) und habe gemerkt, dass es mir mit Medikament wesentlich leichter fällt, mein Leben zu leben.

Meine Ärztin hat es mit dem Insulin verglichen, dass der Diabetiker auch benötigt.

Allerdings kann es auch sein, dass du Medikamente nur übergangsweise benötigst. Gänzlich ablehnen würde ich es nicht.

Was du gerade erlebst, ist doch tausendmal schlimmer, als Medikamente zu nehmen.

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Hallo,

tut mir leid, das Schicksal hat offensichtlich arg bei Dir gewütet. #liebdrueck

Mir fällt in Deiner Beschreibung auf, dass Du einerseits glaubst Hilfe zu benötigen und bemängelst, keiner biete sie Dir an.
Gleichzeitig willst Du sie aber irgendwie dann auch gar nicht.
Abhängigkeit von Medikamenten kann man doch so auch nicht sagen. Bei psychischen Erkrankungen empfiehlt es sich eben manchmal lieber Medikamente zu nehmen als die psychischen Auswirkungen einer Erkrankung dauerhaft zu erleben mit allen Einschränkungen fürs Leben. Aber da bestimmt man doch mit und hat die Wahl zwischen Medikament und Auswirkung.
Diese Wahl hast Du ja auch: ertrage ich die Situation so oder hole ich mir Hilfe in irgendeiner Form.

Du sitzt nun da, fühlst Dich einsam und alleine und siehst keinen Weg.
Als erstes würde ich an Deiner Stelle die Situation akzeptieren. Das ist jetzt grade so.
Als zweites würde ich mich meinem Hausarzt anvertrauen. Mit einem leichten Anti-Depressiva könntest Du evtl schon Besserung spüren und meistens haben Hausärzte auch Listen von Stellen, bei denen man sich aussprechen kann. Das sind nicht nur Psychiater sondern oft auch Coaches oder Beratungsstellen wie Diakonieen, die bei der Trauerbewältigung und anderen schweren Lebenssituationen helfen können.
Mit Anti-Depressiva siehst Du evtl auch die Situation klarer und verlierst erste Ängste für die nächsten Schritte.
Als drittes würde ich Schritt für Schritt für mich selbst sorgen. Weil ich bin für mich verantwortlich. Nicht mein Partner und nicht meine Freunde. Wenn diese Parteien mir nicht helfen können weil sie wahrscheinlich mit meiner Situation und meinem Umgang damit überfordert sind, muss ich nach anderen Stellen suchen die mir helfen. Freunde und Partner helfen dann sicher, eine geeignete Stelle zu finden.

Das wäre mein Weg.


Alles Gute Dir und ich hoffe Du findest schnell einen Weg für Dich, der für Dich gangbar ist.
Aber gehen wirst Du einen müssen!
LG shealove

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Das tut mir unheimlich leid für dich, wirklich... Versuch dich selbst Mal an erste Stelle zu setzen, du bist wichtig und das solltest du dir selbst klar machen. Danach kannst du viel besser verarbeiten und versinkst nicht so sehr.
Hier ein Tipp von mir, alles Gute!
https://www.digistore24.com/redir/311670/E29_4v-92B/