Weiss nicht wie ich mich aufs Baby freuen soll.....

..... das ist meine erste Schwangerschaft und auch geplant gewesen...

Ich hab am 8.9. erfahren das ich schwanger bin und mich mega gefreut...

Am 28.9. hat mein Stiefpapa (bei dem ich aufgewachsen bin mit meiner Mutter zusammen, im Prinzip hab ich mit ihm mehr Zeit verbracht als mit meinem leiblichen Vater) Selbstmord ausgeführt und meine Mutter hat ihn in der Garage gefunden. Es waren keine Anzeichen da, das es ihm schlecht geht :-( Er hat meine Mama wie jeden Morgen noch auf der Arbeit abgesetzt und fährt dann immer weiter zu seiner Arbeit. An dem Tag war er nicht dort (was die Polizei im Nachhinein dort erfragt hatte)....

Dann musste die Beerdigung geplant werden. Wir haben meiner Mama eine neue Wohnung besorgt in unserer Stadt (auch ihre alte Heimatstadt) wo sie jetzt mit uns wohnt, da sie einfach ganz mutterseelen allein in dem Wohnort und der Wohnung wo die Garage unten steht nicht mehr sein konnte...

Wir haben dann also Mama und ich die gesamte Beerdigung geplant von Urne bis Grabplatte usw. Alles wie auf Auto-Pilot.

Meine Mama ist immer noch in Psychotherapie weil sie das Bild nicht raus kriegt als sie ihn in der Garage gefunden hat... Und ich kriege das Bild nicht raus als ich ihn nochmal angeguckt hatte... Aber konnte nicht glauben das er tot ist ... Als ich ihn im Kühlhaus gesehen hatte war ich zu der zeit in der 10. SSW

Bei der Beerdigung war ich in der 12. SSW

In der 17 SSW. lag ich eine Woche im Krankenhaus wegen Nierebstau und allgemeine Schwäche (hat total auf den Körper geschlagen meine angeknackste Psyche)

.....Und nun bin ich in der 35. SSW ab Donnerstag und ich kann immer noch nicht richtig Freude empfinden...

Habe das Gefühl meiner Schwangerschaft beraubt worden zu sein und ich weiss das es meine einzige gewesen ist (da mein Schatz schon 35 ist und er kein weiteres Kind mehr möchte - er hat auch schon eine Tochter aus einer zeit vor mir, sie ist schon fast 7 Jahre alt)

Wie seid ihr damit umgegangen? Gibt es gleichgesinnte? ....

ich meine ich könnte mich mit einem Unfall oder Krankheit abfinden aber nicht mit Selbstmord... schon gar nicht bei so einem tollen Menschen wie er es ist (war) ....

Musste jetzt mal raus... schreiben tut gut...

#herzlich + 28.9.11 #stern

1

Als erstes tut es mir furchtbar leid mit deinem Stiefpapa und deiner Mama #schmoll Ich kann mir vorstellen, dass es für Euch ein fürchterlicher Schock ist und ihr das noch ne Weile verarbeiten müsst.

Trotzdem würde ich an deiner Stelle mehr vorwärts schauen. Verbinde bitte die Schwangerschaft nicht mit dem Unglück in deiner Familie. Ziehe vielmehr das Positive aus deiner Schwangerschaft. Schaue in die Zukunft, ohne natürlich deinen Stiefpapa zu vergessen.

Ich hatte in meiner ersten Schwangerschaft auch einen Todesfall in der Familie, der uns alle ungehauen hat. Ich hatte einen Verkehrsunfall... Aber nie, niemals habe ich mir die Freude über meine Schwangerschaft "vermiesen" lasse. Ich habe Kraft daraus geschöpft, auch wenn es manchmal schwer war.

Ich wünsche Euch alles Gute #herzlich
D.J.

2

Hallo,

während meiner Schwangerschaft starben meine Oma und mein Papa. Wir hatten sehr lange auf die Schwangerschaft gewartet und unser erstes Kind schon verloren. Als mein Kleiner 1 JAhr wurde, bekam meine Mama die Diagnose Lungenkrebs. Sie starb im Dezember. In der ganzen Zeit habe ich, um meine Schwester und meine Mutter zu unterstützen, im elterlichen Betrieb gearbeitet. Tagsüber, dann hatte ich Zeit bis meiner kleiner im Bett war, dann bin ich wieder arbeiten gegangen. Auch am WOE.

ich kann Deine Gefühle verstehen. Ich hatte auch das Gefühl, das ich, aber auch mein Kleiner in der Schwangerschaft betrogen wurden. Ich musste immer rechnen ihn auch zu verlieren. Noch heute denke ich, er kennt ja nichts ausser Trauer.

Trotzdem ist er ein kleiner Sonnenschein. Und fängt mich immer wieder auf. Halt Dich an ihm/ihr fest!

Wenn Du willst, melde Dich per PN.

Nicole

3

Liebe Jolanda,

was Deine Mutter und auch Du durchleiden musstet tut mir sehr leid.
Aber Du kannst so wahnsinnig stolz auf Dich sein - was Du alles geleistet hast und wie Du für Deine Familie da warst - das schafft nur ein ganz starker Mensch. Daran kannst Du sehen, wie viel Kraft in Dir steckt ... Und die hast Du auch für Dein Baby - Du wirst sehen ...

Und ich kann dein Gefühl bezüglich der Schwangerschaft etwas nachempfinden - habe in der 20SSW erfahren, dass eine unserer Zwillingstöchter nach der Geburt sterben wird. Habe sogar die Trauerrede geschrieben... Die Schwangerschaft war die Hölle...

Manchmal weine ich, weil ich das Leben einfach nur grausam finde - warum müssen wir Menschen solche schlimmen Erfahrungen machen? Aber dann gibt es auch Tage wo ich denke - Du hast ein gesundes Baby und die Kleine hat es einfach verdient, dass Mama nicht immer nur traurig wegen ihrer Schwester ist.

Wünsche Dir und Deiner Familie ganz viel Kraft.
Wenn Du magst, dann melde Dich

Alles Gute und fühle Dich gedrückt
Meike

4

Hallo,

ich habe 4 Kinder geboren und noch immer das Gefuehl, nicht richtig schwanger gewesen zu sein. Immer war was, so dass sie SSen nebenher liefen. Krankheiten, Komplikationen, Todesfaelle, finanzielle Probleme, Umzug. Zuletzt auch der Tod eines eigenen Kindes was die SS danach zum reinen Nervenakt machte. Auf einmal war da ein Kind, aber an eine Schwangerschaft kann ich mich kaum erinnern.

Man muss sich damit abfinden, auch wenn es schwer faellt. Das Leben laesst sich nicht planen, versuche dafuer die Zeit mit deinem Kind so intensiv wie moeglich auszukosten. Kannst mir auch gerne schreiben, per pn.

LG

5

Mein Großvater und ein Cousin von mir haben auch Selbstmord begangen und mich ärgert,daß Selbstmörder grundsätzlich andere Menschen durch ihre Tat ins Unglück stürzen;egal ob es ihre Familie und Freunde sind oder Lokführer und andere,die damit betroffen werden.Das tut mir leid für euch.Ich hoffe,daß Du Dich auf Deine Schwangerschaft konzentrieren kannst Und das Dich das Baby dann 100%ig ablenken wird.
Alles Gute!

6

Ich hühle mich meiner Shwangerschaft beraubt.

Hallo,

da geht es mir ähnlich und nicht nur von 1einer aber von 2 auf vollkommen andere Art und Weise. Es sind Steinchen, wie Scherben - die in einem Herzen reingebohrt sind.

Es ist vollkommen egal, ob du dich auf dein Kind freust oder nicht. Das Kind wird dich erreichen, auh wenn du das tausendmal nicht willst. Das einzige, wo man vorsichtig sein müsste, wenn es eine krankhafte Depression wäre.

Weißt du was. Ich denke sogar ,dass dieses Kind die beste therapie für deine Mama sein wird. Es wird ihr mit sicherheit helfen, neue Shritte zu machen.

Bei mir ist das zweite Trauma jetzt 16 Monate her. Dieses allerleibste Kind ist die Belohnung für sämtliche Schmerzen, die ich hatte. So wird es dir auh gehen - du musst einfach zulassen, dass es kommen darf, ohne irgendetwas zu erwarten.

Und wenn du feststellen solltest, dass dein Zustand therapiedürftig sein sollte, hole dir bitte Hilfe. du hast eine Menge aufzuarbeiten!

Die Zeit kann manche Wunden anscheind niht heilen aber sie treten in den Hintergrund.
Gebe deine Hände auf dein Bauch und erzähle deinen Kind, wie es dir geht. Spreche mit ihm, heule mit ihm. Das Kind bekommt sowieso sämtlihe Regungen mit und auch die Kommunikation will gelernt sein.

Alles Gute aus ganzem Herzen

7

Hallo, du hast Post!.

LG Bea

8

Huhu, ich bin auch eine gleichgesinnte. Mein Papa starb im Mai 2011 als ich im 6. Monat schwanger war. Auch er beging Selbstmord und auch ich habe ihn gesehen.

Nun ist es bald 1 Jahr her und glaube mir du hast immernoch das Bild vor den Augen.. Ich kann es auch nicht wirklich verarbeiten. Die SS war schon komisch. Wenn ein neues Leben kommt, muss ein anderes gehen ?

Aber doch nicht mein Papa !!!

Wir werden es nie verstehen, es gab keinen Brief etc.
Das einzigste woran ich bei den Wehen gedacht hab...war Papa !

Auch heute erzähle ich meiner süßen Maus immer von ihrem Opa... Sie soll ihn kennenlernen...Auch Fotos werden wir ihr zeigen..

Das einfachste was man tun kan ist reden reden reden...
Und du solltest dich auf dein Baby freuen.. #schein

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Hallo
Ich kann sehr gut mit dir/euch fühlen

Ich bin nun in der 27. Woche und seit 11 Wochen alleine mit meiner Tochter und der SS.
Mein Mann hat am 31.1.12 Selbstmord begangen. Ich habe ihn auch gefunden bei uns Zuhause in der Scheune.

Ich habe um 11:41 Uhr mit ihm telefoniert, um 12:21 Uhr habe ich eine letzte SMS von ihm bekommen. Nach dieser SMS war mir klar das irgendetwas nicht stimmt und er was blödes macht. Ich hatte es im Gefühl.

Wir hatten eine Streit an diesem Tag. Er hat mir sachen gesagt, von denen ich keine Ahnung hatte und ich merkte das ich diesen Mensch die letzten Wochen nicht mehr kannte.

Er hat nie über seine Probleme, Sorgen und Ängste gesprochen nur das war ein Fehler.

Niemand hat was gemerkt und das ist auch in den meisten Fällen normal, weil diese Menschen nicht wollen das man was merkt. Sie wollen sich selbst helfen.

Die Kripo hat zu mir gesagt das man meist die Probleme die diese Menschen hatten, merkt wenn der Suizid erfolgreich war.

Mein Mann war bis zum Tag vor seinem Suizid wie immer. An dem Tag als er es getan hat, war er nicht mehr er selbst. Trotz allem hätte ich nie gedacht das es soviele Probleme waren und er mit sovielem nicht mehr klar kam.

Nach dem Gespräch mit der Kripo und den Ärzten und Psychologen, sind alle auf einen Punkt gekommen.............er hatte schwere Depressionen und da er ein Typ war der nie gern über Gefühle gesprochen hat, war dies in seinen Augen der richtige Weg.

Falls du dich mal austauschen willst kannst du mir gerne eine PM schreiben

Ich wünsche euch und deiner Mutter auch weiterhin viel Kraft.

P.S. Die Bilder werden nie weggehen, man kann und muss lernen damit zu leben. So traurig es ist

LG sternchen
#kerze