Was haltet ihr von einer anonymen/teilanonymen Bestattung auf grüner Wiese?

Hallo,

ich habe einen Trauerfall im Freundeskreis und wollte mal anfragen, was genau unter
einer Trauerfall auf einer "grünen Wiese" zu verstehen ist?

Wer kennt sich damit aus oder wer hatte schon selbst im Familien/Bekannten - oder Freundeskreis Erfahrung damit oder diese erlebt!?

Für Infos und Gedanken sag ich schon mal ~Danke~

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Hallo,

wenn ich jetzt nicht falsch bin, bedeutet das, dass der Gestorbene auf einer Wiese beerdigt wird. Am Anfrag der Wiese kommt sein/Ihr Name mit auf die Tafel, zumindest wenn es teilanonym ist. Man weiss dann, wer dort alles liegt, aber nicht genau wo.

Hat den Vorteil, dass man sich nicht um die Grabpflege kümmern muss.

LG Fusselchen

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Hallo,

als mein Vater verstorben ist haben wir auch viel überlegt.

Es gibt ja einmal die Möglichkeit die Asche auf einer Wiese auf dem Friedhof zu verstreuen oder bei uns gibt es noch eine Wiese die nennt sich Ruhegarten. Dort ist auch ein schöner Teich und rundherum Bäume. Es führt nur ein Weg dorthin.

Die Urne wird auf der Wiese bestattet, man darf dabei sein und man weiß auch wo die Urne liegt, man darf dort aber keine Blumen ect ablegen.
Der Name des Verstorbenen kommt auf eine Tafel und diese an eine Säule wo bereits andere hängen. Dort darf man dann Blumen hinlegen die, wenn sie nicht mehr schön sind, weggeräumt werden.

LG Melchen

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Achso es gibt ja um anonyme Bestattung. Dort wird die Urne auch auf einer Wiese beigesetzt und man darf nicht dabei sein. Ich glaub da ist das auch nichtmal mit der Tafel das der Name drauf steht, bin mir aber nicht sicher.

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Hallo,

af dem Ohlsdorfer Freidhof in Hamburg ist die anonyme Bestattung au einer Wiese, dort wird weder der Name an irgendeine Tafel geschrieben, man weiß die Stelle nicht, wo die Urne beigesetzt wurde und man bekommt nur bescheid DAS die Urne beigesetzt wurde. Darf in diesem Fall nicht dabei sein.

Die halbanonyme Bestattung (gleicher Friedhof) ist auch auf einer grünen Wiese, wir durften bei meinen Schwiegereltern dabei sein, wissen, wo die Grabstelle ist und ich dürfte auch eine Grabplatte mit dem Namen dort setzen lassen. Auch dürfen dort ganzjährig Legesträuße (die einfach mit weggemäht werden können) und im Herbst Gestecke abgelegt werden. Es muss nur so sein, dass die Wiese zu Jederzeit gemäht werden kann und nicht noch Grabvasen usw. vom Personal entfernt werden müssen. Von Nov. bis März wird dort nicht gemäht und dann dürfen auch zusätzlich noch Grabkerzen usw. aufgestellt werden.

LG

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Es gibt meines wissens nach unterschiedliche Arten von (teil)anonymen bestattungen

- der Ort ist überhaupt nicht bekannt und auch nicht markiert
- der Ort ist grob bekannt (eine große Wiese oder ein Teilstück dieser) und davor gibt es entweder eine große Tafel mit den Namen der dort beerdigten oder es gibt keinen Hinweis auf die Namen
- es gibt einen gekennzeichneten Ort z.B. durch eine kleine Steinplatte mit Namen aber auf dem Grab ist kein Grab im eigentlichen gestalterischen Sinne sindern nur Wiese erlaubt, keine Blumen, Vasen, große Gedenksteine etc. nur Wiese.

Ich finde es völlig ok wenn man sich dafür entscheidet so zu beedrigen oder sich so beedrigen zu lassen, nicht für jeden ist die Grabpflege etwas, manche "brauchen" keinen Ort um zu trauern/zu gedenken, andere "brauchen" diesen Ort und die Grabpflege aber, dann ist es evtl. nicht die richtige Wahl. Jede Familie sollte dies also für sich entscheiden.

Alles Gute

littlequeen

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Hallo,

mein Papa wurde vor 3 Monaten anonym bestattet. Es war sein Wunsch und ist auch der meiner Mutter.
Es war eine wunderschöne Beerdigung. Es gab einen Redner in der Kapelle und anschließend durfte ich sogar selber meinen Papa zu seinem letzten Platz tragen. Bei uns ist es eine kleine "Wiese", ich schätze mal 4 qm groß. Es war schon gegraben worden und um das Loch wurden Tannenzweige gelegt. Mein Papa wurde mir dann genommen und er wurde heruntergelassen.

Sobald alle Plätze auf diesem kleinen Platz belegt sind und (so makaber es klingen mag) alle Rechnungen bezahlt sind, wird es einen Grabstein geben auf dem alle Namen der Verstorbenen stehen werden.

Wir durften Kränze hinlegen und diese blieben so lange liegen, bis sie einfach nicht mehr schön waren.

Es gibt also auch wunderschöne Bestattungen auf der grünen Wiese. Kann aber auch tatsächlich eine größere Wiese sein auf der keiner weiß wo wer liegt. Ich denke mal diese ist aber eher für Leute die keine Hinterbliebenen mehr haben und bei denen sich keiner weiter verantwortlich fühlt.

Mein Beileid noch.....frag doch einfach mal nach damit du nicht so geschockt bist falls es doch ganz anonym ist.

Mona

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Meine Tochter liegt auf einer Blumenwiese.

Es war eine Urnenbestattung. Es gibt dort auch keine Namenstafeln. Was mir persönlich aber gut gefällt.

Auf der Wiese stehen an allen Ecken Behälter und Gestelle für mitgebrachte Blumen. Und es ist dort einfach immer bunt. Ich find's wunderschön.

Ich hatte überlegt, Ihr ein eigenes Grab zu "gönnen". Aber ich find die Vorstellung einfach zu gruslig, diese Stelle irgendwann wieder aufzulösen. Auch wenn's weit in der Zukunft gelegen hätte, das hätte ich nicht gekonnt/gewollt.

Ich weiss, wo ich hingehen kann, wenn mir so ist, "muss" mich aber nicht um die Grabpflege kümmern.

Ich würd's definitiv wieder so machen.

#herzlich Alles Liebe!

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Nun weißt Du ja schonmal was es ist ;-) Ich erzähle Dir jetzt nur meine Gedanken zu dem Thema.

Mein Vater verstarb 2000. Er bekam eine normale Erdbestattung mit Grab. Ich, als einziges Kind, hatte nie eine Verbindung zum Grab. Für mich liegen da seine Gebeine, aber all das, was ihn zu Lebzeiten ausmachte, ist fort. Seine Stimme, seine Bewegungen, seine Persönlichkeit.... Finde ich dort nicht. Um an ihn zu denken, bedarf es keiner besonderen Stätte. Mein Vater ist immer bei mir, auf Fotos, in meinem Herzen und in meiner Erinnerung.

Meine Mutter ging immer super ungern zum Grab. Hat die Pflege gemacht, aber auch nur weil sie musste und nicht weil sie wollte. Sie empfand den Friedhof als genauso kalten und unangenehmen Ort, wie ich.

Meine Mutter verstarb 2010. Für sie war immer klar, dass sie halbanonym, vielmehr ohne Grabpflege und damit verbundenen Verpflichtungen bestattet werden möchte. Sie wollte auch nie in die Erde, ich übrigens auch nicht, schrecklicher Gedanke.

Also wählte sie die Seebestattung, da es auch ein Wunsch von ihr gewesen ist, von diesem kalten und düsteren Ort (Friedhof) abzuweichen und die Hinterbliebenen lieber am Strand sitzen sollen und in einer schönen warmen Umgebung sitzen und an sie denken sollen.

Bei der Seebestattung wird man verbrannt. Im Anschluss kommen die Überrreste in eine Spezialurne. Das Schiff fährt dann mit der Trauergemeinde raus auf See. An einem bestimmten Punkt wird die Urne im Seemannsbegräbnis zu Wasser gelassen und löst sich binnen Stunden komplett auf.

Es ist für mich der Inbegriff der Freiheit! Wunderbar!!!! Nicht in der dunklen Erde hocken zu müssen, eins mit dem Element Wasser, eingehend in den Kreislauf des ewigen Lebens.

Die Hinterbliebenen haben keine (lästige) Grabpflege!

Für mich und das sage ich hier aber ganz deutlich, hat immer oberste Priorität, was der Verstorbene zu Lebzeiten bestimmt hat, wenn er was bestimmt hat.

Hätte meine Mutter eine normale Erdbestattung gewünscht, hätte sie diese auch bekommen.

Ich finde es ganz fuchtbar, wenn Hinterbliebene in der Situation an sich selbst denken und trotz formuliertem Wunsch ihr "so hätte ich es gern" durchsetzen.

Es ist alles eine Einstellungssache. Und eine Sache des Respektes.

LG Janette

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#liebdrueck Lieben Dank an euch alle....

Ihr habt mir einen sehr guten Eindruck vermittelt.
Da es der ausdrückliche Wunsch der Verstorbenen war, den ihr Mann eben

in die Tat umsetzt, sollte man ihn genau so achten und respektieren.

Ich werde also nun schon die Tage nochmal Abschied von ihr nehmen!
Ein tolle Frau ist von uns gegangen!

Alles Liebe&Gute von mir.
canim2010#blume

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Hallo,

Mein schwiegeruropa, meine Omi und mein vati liegen auf einer grünen Wiese in Dresden. Sie wurden alle eingeäschert und dann werden die Urnen nebeneinander platziert.

Dadurch wissen wir nicht so richtig, womit liegen :( aber wir haben bei der Beerdigung Fotos gemacht, so können wir uns ein bisschen orientieren.

Lg kathrin