unerträgliche angst um meine eltern---- langer beitrag

hallo an alle.ich leide seit dem plötzlichen tot meines opas vor 7jahren extrem an verlustängsten...wohne ca 100km von meinen eltern entfernt.besuche sie jedes wochenende.wenn auch nur für einen tag.hauptsache sehen.versuche ihnen ganz viel liebe zu geben denn die angst zerfrisst mich so sehr das ich sie evl das letzte ml sehe...
ich habe noch mit niemanden gesprochen über das thema.ich fresse das alles in mich rein aber irgendwann kann ich nicht mehr.
meine beiden eltern haben ein alkoholproblem.mein papa ist schon seit jahren sehr dünn und alle sprechen ihn an warum und so.ich will das nie hören.
meine mama hat in den letzten monaten auch viel abgenommen.das erzählt sie mir immer...aber ich blocke ab,da ich gleich immer vom schlimmsten ausgehe. kREBS! ich bin im medizinischen bereich tätig und weiss wie patienten aussehen die krebs haben.ich finde es besser lieber nicht zu wissen was im körper abgeht.ich habe so angst das meine eltern mal zum arzt gehen und denn ganz schlimme sachen raus kommen! das thema alkohol wird auch nicht angesprochen.es ist wie eine blockade.ich ertrage es nicht meine eltern betrunken zu sehen.trotzdem wünschen sich meine eltern gerne ein enkelkind.ich bin dabei.hoffe so sehr schwanger zu werden...weil ich mir wünsche das meine eltern noch oma und opa werden.voll der druck also für mich den ich mir aber selber mache...
es tut gut mal einfach drauf los zu schreiben...das erste mal seit 7jahren spreche ich über meine gefühle dazu.

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Hallo,
ich kann deine Ängst sehr gut nach empfinden.
Ich denke du solltest mit deinen Eltern über deine Sorgen reden, dass du Angst um sie hast, aber wenn du siehst das es deiner Mutter schlecht geht, solltest du sie wirklich zum Arzt schicken.

Mein Vater war im November 2011 beim Arzt weil er sich schlecht fühlte, die Blutwerte waren schlecht und dann kam einen Tag nach seinem 61. Geburtstag die Diagnose Leukämie. Wir hatten es schon vermutet das es sowas ist durch die vorherigen Blutbilder, trotzdem war es ein Schock.
Zwar wurde die Leukämie früh erkannt und er hat gegen die Leukämie gekämpft, hat den Kampf aber im Juni 2012 verloren. Wäre er nicht zum Arzt gegangen und hätte nicht die ganzen Chemos gehabt, wäre er laut Ärzten schon im Januar oder so gestorben. Okay, er hat sehr gelitten in der ganzen Zeit, aber wir haben noch Zeit mit ihm verbringen dürfen und haben gehofft das er es schafft.
Unser Fehler war es das wir nie über den Tod gesprochen haben, wir wussten nicht was er sich gewünscht hat, über was er sich Gedanken gemacht hat usw. Als wir wussten es geht aufs Ende zu, konnte er uns leider keine Antwort mehr geben.

Der Stiefvater meines Freundes starb sehr früh mit nur 43 an einem Herzinfakt. Er hat geraucht und auch sehr viel Alkohol getrunken. Er ist morgens einfach umgefallen, der Notarzt konnte nichts mehr für ihn tun.
Was ich nicht verstehe das die Mutter meines Freundes fleißig weiter trinkt obwohl sie gesehen hat wie schnell es gehen kann. Sie trinkt am Tag bestimmt 5-6 Flaschen Bier und mein Freund war auch nicht anders bevor wir zusammen gezogen sind. Nun trinkt er nur noch am Wochenende 6 Falschen verteilt.

Ich will damit nicht sagen das alle die trinken früher sterben, auch Menschen die sich gesund ernähren und Sport treiben kann es ganz plötzlich treffen, aber man muss es doch nicht so herausfordern? Das Schlimme ist das mein Freund noch eine Schwester hat die wird im März 10 und sie bekommt das alles mit, dass Rauchen und Trinken der Mutter, dass sie sehr oft in der Kneipe sitzt und nicht wenig Geld da lässt und dann trotzdem jammert das sie keines hat.

Wie gesagt, rede mit deinen Eltern, sonst wirst du es vielleicht irgendwann mal bereuen...

LG Melchen

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Ich weiss wovon du redest.. Kannst mich gern über pn anschreiben.
Aber zu sagen" ich find es besser nicht zu wissen was im körper vorgeht" find ich nicht so gut..
Klar erfährt man dann evt etwas was die heile welt kaputt macht aber wofür gibts ärzte? Damit sie helfen;-)

Lg

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hallo,

du musst dir hilfe suchen. das ist keine normale angst mehr, sondern schon eine obsession.
nachdem mein vater sehr jung starb habe ich auch angst um meine mama gehabt. und ja, auch heute bin ich sensibler in bezug auf das thema als andere menschen, die in ihrem leben bisher keine schicksalsschläge erleiden mussten. aber ich ahbe immer versucht mir mein leben nicht davon dominieren zu lassen bzw. es andere auch nicht merken zu lassen. diese angst erstreckt sich aj acuh auf andere geliebte menschen, wie nun meinen mann udn meinen sohn. gerade in bezug auf meinen sohn bin ich da sehr vorsichtig, weil meine sorge nicht sein leben beeinträchtigen soll. und die allermeiste zeit komme ich gut damit klar. in harten zeit, wenn bekannte sterben oder ähnliches, habe ich mehr damit zu kämpfen, aber ich weiß halt auch wie.

such dir bitte jemanden, der dir da raushelfen kann.

lg

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Hmmmm ... einerseits machst Du Dir Sorgen um Deine Eltern, andererseits blockst Du ab, wenn Deine Mutter Dir erzählt, daß sie abgenommen hat, weil Du lieber nicht wissen willst, was los ist?

Sorry, aber gerade wenn Du im medizinischen Bereich tätig bist und Dich ein wenig auskennt, wäre es doch Deine Pflicht als liebende Tochter, sie zum Arzt zu schicken, statt wie das Kaninchen vor der Schlange auf "ich will es gar nicht wissen" zu machen?

Eine Freundin von mir hat letztes Jahr durch ihre Sorge ihrem "ach, wird schon nicht so schlimm sein, ich geh nicht zum Arzt" Vater das Leben gerettet, weil sie darauf bestanden hat, daß er ins KH geht - Leukämie, es war echt schon gefährlich, aber er hat es gerade noch geschafft. Auch mein Vater hat vor zwei Jahren eine Krebserkrankung überlebt, weil er eben regelmäßig bei der Vorsorge war und rechtzeitig operiert werden konnte.

Nicht böse sein, aber Dein "ICH will es nicht wissen" hat was Egoistisches - und es macht Dich vermutlich jahrelang unnötig verrückt, weil Du dann ja auch nicht weißt, ob vielleicht alles in Ordnung ist ...

Zweitens: Letztlich mußt Du akzeptieren, daß Deine Eltern nicht ewig leben und (wenn Dir nichts zustößt) früher sterben werden als Du. Natürlich hoffe ich für Dich, daß sie noch lange da sind. Aber bei mir ist es z.B. so, daß Eltern und Schwiegereltern jetzt zwischen 70 und 75 sind. Natürlich KANN es da jeden Tag theoretisch sein, daß einer von ihnen mit Herzinfarkt tot umfällt oder eine Krebsdiagnose bekommt, aber ich mache micht nicht verrückt deswegen - ich bin einfach dankbar für jedes Jahr, in dem sie gesund und munter sind und für jedes schöne Wochenende miteinander.

Bestimmt wird es ein großer Einschnitt, wenn einer von ihnen mal nicht mehr ist und evtl. auch ein Schock, wenn es plötzlich passieren sollte. Kommen werden diese Tage ja mit Sicherheit, aber wenn ich mir jetzt jeden Tag einen Kopf mache, ob sie heute oder in zwanzig Jahren sterben, dann verderbe ich mir und ihnen diese letzten gemeinsamen Jahre und länger leben tun sie dadurch nicht ...

Ich hoffe, Du schaffst es, Dich Deinen Ängsten zu stellen - alles Gute!