Oma stirbt, Was den Kindern sagen?

Hallo,

meine Schwiegermutter baut immer mehr ab (Krebs). Wird jetzt auch nicht mehr behandelt.

Oma sagte immer sie gibt die Hoffnung nicht auch, aber inzwischen kann sie es kaum noch verdrängen, daß sie bald stirbt. Sie muss dann halt oft heulen und ich denke akzeptiert hat sie es nicht! (Man hört sich das brutal an) Hoffe ihr wist was ich meine.

Meine KInder (6,8J) sind recht gut im verdrängen. Der große ist machmal auch sauer auf die Oma weil sie sagt sie kann nicht mehr mit ihnen spielen.

Ich denke ich müsste den beiden sagen, daß Oma nicht mehr lange da ist, ich denke es wäre gut für die Kinder sich damit auseinander zu setzen. Aber ich habe Angst, daß die Kinder in ihrer offenen, einfachen Art zur Oma gehen und fragen "Wann, warum stirbst Du ?Oder gar heulend hingehen und sagen du darfst nicht sterben?"

Ich denke das wäre für die Oma eine absolute Katastrophe, das kann ich doch nicht machen. Kinder sind nicht kontrolierbar!

Hat jemand Erfahrung, wie Kinder damit umgehen, wenn nach langer Krankheit ein Mensch stirbt,

Ich habe einfach nicht das Gefühl, als ob sie sehen wie krank sie ist. Versuche zwar zu sagen oma ist sehr krank (das ist schlimmer wie eine Erkältung), aber sehen sie es wirklich nicht, daß sie todkrank ist, oder wollen sie es einfach ignorieren?

Sorry, kann nicht besser formolieren.

Liebe Grüße

Martina

1

Hallo,
ich glaube,Kinder bekommen mehr mit,als man denkt.
Letztes Jahr ist zuerst der Uropa (nach eeeewwwwiger Krankheit) und 7 Monate später die Uroma unseres Sohnes gestorben.
Unser Sohn ist ja noch ein wenig jünger,aber wir haben die ganze Zeit offen mit geredet (natürlich kindgerecht).

Bei der Uroma hat er uns sogar mal einen Schrecken eingejagt: Er meinte nach einem Besuch:" Stimmts Mama,die Oma stirbt bald?" Zu diesem Zeitpunkt war zwar klar,dass es nicht mehr ewig dauern wird(vielleicht ein paar Monate),aber dass sie tatsächlich 3 Tage später friedlich eingschlafen ist,kam doch für uns alle (und die Ärzte) sehr überraschend.

Unser Sohn hat es irgendwie gespürt,bilden wir uns ein.
Er macht sich natürlich nun viele Gedanken um den Tod,aber nie panisch oder übertrieben. Er weiß,dass jeder Mensch irgendwann stirbt,aber dass das meistens erst ganz,ganz spät ist...Und er weiß auch,dass selbst "schlimme" Krankheiten nicht immer gefährlich sind.
Regelmäßig möchte er auf den Friedhof,um die Kerzen neu anzuzünden oder neue Blumen hinzubringen.

Vertrau auf die Stärke deiner Kinder :-)
Alles Gute euch!!

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Hallo,

zuerst tut es mir sehr leid, das es Deiner Schwiergermutter nicht gut geht.

Jetzt zur Deiner Frage

die Wahrheit.

Nimm die beiden zu Dir und versuche es Ihnen zu erklären, das ihre Oma sehr sehr krank ist und deshalb nicht mehr so kann oder mit Ihnen nicht mehr so spielen kann wie früher, das es sein kann das sie für immer geht.

Wir hatten diese Woche einen Trauerfall in unserer Familie. Die Uroma meines 6 jährigen Sohnes ist am Montag von uns gegangen. Ich habe ihn zu mir genommen und habe mit Hilfe von Büchern erklärt was passiert ist. Er hat es verstanden und konnte gestern von ihr auf der Beerdigung Abschied nehmen.

Ok, sie war alt im Gegensatz zu Deiner Schwiergermutter. Aber Kinder in diesem Alter verstehen viel mehr als wir denken.

Vor was hast Du Angst, vielleicht kann die Oma Deinen Kinder es anders erklären und sie konnen es dann anders verarbeiten.

Ich für mich finde es schlimm wenn man den Kindern was vorenthält oder Ihnen was vormacht.

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft.

Jule

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Hallo, erstmal mein herzliches Beileid! Darf ich wohl fragen welche Bücher das waren? Wir müssen uns leider gerade auch mit diesem Thema auseinandersetzen und wissen noch nicht wie wir das unserer Tochter beibringen sollen ( sie wird Freitag 3)

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Eine gute Freundin von mir hat ihren Eltern nie verziehen, dass sie nicht über den bevorstehenden Tod des Opas informiert wurde. Von daher würde ich unbedingt zu Ehrlichkeit raten.

Schwierig ist es natürlich, wenn die Oma selber nicht wahrhaben will, dass sie sterben wird. Vielleicht könntest Du den Kindern zumindest sagen, dass die Oma lebensgefährlich erkrankt ist und sterben KÖNNTE?

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Hallo

Du mußt die Wahrheit sagen

Oma ist sehr krank, sie hat Krebs und sie wird nicht mehr lange leben.

Wann sie stirbt weiß keiner.

Weil sie so krank ist kann sie nicht mehr mit euch spielen aber es freut sie immer euch zu sehen.

Wenn ihr was wissen wollt fragt mich oder Papa denn Oma macht es traurig darüber zu reden.

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Hallo,

ich würde es sagen. Kinder haben da ganz feine Antennen und merken sowieso, dass etwas nicht stimmt.

Mag sein, dass sie völlig unbedarft rangehen und fragen: Oma, wann stirbst Du? Das ist aber nicht böse gemeint sondern eine Art damit umzugehen. Ob das Deine Kinder überhaupt so machen sei mal dahingestellt.

Mein Opa - also von meinen Kindern der Uropa - hatte vor 3 Jahren einen heftigen Schlaganfall. Hirnblutungen mit halbseitiger Lähmung. Er wurde ein Pflegefall und lebte noch ein Jahr im Pflegeheim.

Unser Sohn war damals 6 Jahre alt. Er ging damals auf seine Art und Weise mit um. Er hatte keinerlei Kontaktschwierigkeiten. Erzählte Opa Storys vom Kindergarten usw... Seinem Uropa sah man keine Regung an, aber seine Augen strahlten. Nie kamen von unserem Sohn so Fragen wie Du sie Dir vorstellst. Auch wir haben ihm erklärt, was vorgefallen ist, dass Uropa nicht mehr so ist wie er war, er nicht mehr sprechen kann und unkontrollierbare Bewegungen macht. Auch dass er sicher Sterben wird nur wann, das wissen wir nicht.

Erst zum Ende hin wollte er ihn einfach kaum mehr besuchen - warum auch immer. Er sagte zu mir: Mama, ich habe Angst, will da nicht mehr hin. Wir haben es respektiert und er musste nicht mehr mit. Kurze Zeit später ist er im Krankenhaus verstorben.

Er wollte auch nicht mit zur Beerdigung. Erst wie alles vorbei war, sind wir auf den Friedhof und machen das auch immer noch regelmäßig als Familie.

LG
Caro

6

Wir haben mit unserer Tochter, damals zwischen 3 und 3,5 Jahren alt, wahrheitsgemäß darüber gesprochen, daß Oma's Schwester Krebs hat und bei dieser Variante (Herz und Lunge Erstbefall) nichts zu machen ist.

Oma's Schwester ist dann auch etwa einen Monat nach der Geburt unseres Sohnes (sie hatte noch die Geburtsanzeige abgewartet) gestorben.

Selbst mein Sohn, der Oma's Schwester nicht kennengelernt hat, weiß darüber bescheid. Für ihn persönlich ist es jetzt nicht so tragisch, ihm ist aber mittlerweile durchaus bewußt, daß es Menschen gibt, die deswegen traurig sind

Krebs ist ja nicht in dem Sinne "sichtbar" wie ein Beinbruch.
Krebs ist etwas heimtückisches, der sich meistens im Körper abspielt.
Krebs ist nur dann sichtbar, wenn sich der Weichteilkrebs im Gesicht abspielt (und deswegen das Gesicht entstellt ist).

Lg.