Wie dem Kind beibringen das Mama gestorben

Hallo ihr lieben,

heute erreichte uns eine traurige Nachricht. Die Schwägerin meines Mannes ist mit 35 Jahren an Magenkrebs verstorben und hinterlässt auch eine 3 jährige Tochter.

Wisst ihr wie man dieses schreckliche Ereignis der kleinen beibringen kann bzw. gibt es auch Bücher zum vorlesen wo auf dieses Thema eingegangen wird oder was könnte man uns nun raten? Ich würde so gerne helfen doch bin selbst Hochschwanger und kann nur über das Telefon kommunizieren da wir 100 km weiter weg wohnen.

Lg Marie mit Leonie-Marie #baby ET - 16

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Dann hat die kleine die Mutter auch gar nicht mehr sehen können oder?

Es gibt Bücher, aber ich kenne keine Namen, die Rezensionen sind sicherlich gut.

Wie bringt man einem 3 jährigen bei, dass die Mama nie wieder kommt, ohne dass es dem Kind weh tut? Gar nicht!

Ich mag Ehrlichkeit, auch bei 3 jährigen. die Mama war sehr krank und sie ist nun im Himmel. Das hab ich zumindest meinem Bub erklärt und erklär es ihm immer noch wenn er nach seiner Oma fragt. sie war krank und passt nun vom Himmel auf ihn auf.

Aber machen wir uns nichts vor. Kein 3 jähriges Kind sollte die Mutter schon verloren haben.

Und das einzige was wirklich hilft, ist meiner Meinung nach. Erklären und für Fragen offen sein, die Erinnerung an die Mutter leben. Und Geschichten erzählen. so dass die Mutter nicht ganz verschwindet aus dem Gedächnis der kleinen.

und natürlich halten. Und auch die eigene Trauer zulassen. und nicht alles wegpacken, weil das Kind ja was mitbekommen könnte. Sie wird längst gemerkt haben, das was nicht stimmt und kann es nicht einordnen.

Mein Beileid

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Hallo!

Das tut mir sehr leid,,,:-(

Wo ist das Mädchen denn jetzt? Und was denkt sie, wo die Mama ist? Wo ist der Papa? Und wieso musst Du ihr das beibringen, wenn Du so weit weg wohnst?

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Die kleine ist bei den Eltern von meinem Mann und den Eltern der verstorbenen sowie beim Papa. So ist das seit 4 Wochen seit dem die Mama in der Uni Klinik lag. Die kleine denkt momentan das ihre Mama eben noch dort im Bett liegt da keiner weiß wie wir/die Familie es ihr beibringen sollen. Ich dachte eben es gibt etwas was ich hoch schicken kann. Ein Buch etc. Wo der kleinen auf Dauer helfen könnte zu verstehen. Ich nehme an den ersten Schritt macht sie Uni Klinik selbst mit Pfarrer etc. Bisher waren einfach alle aufgelöst und konnten nicht darüber sprechen da es viel zu plötzlich kam.

Lg Marie

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Hallo

wie weit wußte das Kind das die Mama krank ist.

Normalerweise bieten Kliniken ein gutes phychologisches Team die das Kind schon vor dem Tod begleiten und es auf den Tod vorbereiten.

Wenn es nicht wußte das die Mama krank ist (es ist für die Kinder wichtig auch zu sehen das Mama schlecht geht das man den Tod begreiflicher) sollte auch Kontakt zu einem Psychologen aufgenommen werden

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Nein sie wusste nicht das ihre Mama krank war. Jedenfalls ist sie nicht an dem Krebs gestorben sondern die Lunge einfach kollabiert. Vom Krebs her gab es Hoffnung. Auch die Ärzte sagten das sie damit noch eine Weile leben kann doch dann plötzlich hat die Lunge versagt. So kam es nun in der Pathologie raus. Der Befund liegt nun vor.

Lg Marie

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Ganz ganz übele Situation.

mein Papa hatte vor knapp 8 Jahren Magenkrebs und vor 7 Jahren ein rezidiv mit Metasthasen. Aber der Unterschied war, ich war 30, er 60 (außerdem hat er es geschafft, war aber haarscharf)

Ich bin auch für offenheit und Ehrlichkeit. Auch bei 3 Jährigen. Mein Sohn war 3,5 als meine Oma starb. Mit 87, Brustkrebs, keine Therapie auf ihren Wunsch.
Allerdings hat er mitbekommen das es ihr schlecht ging, sie immer mehr abbaute, bekam Arztbesuche mit usw. Weiß sie das ihre Mama im KH war und sie deswegen bei Oma und Opa?
Ich habe meinem Sohn als klar war das es wenn überhaupt nur noch Tage sind die sie bei uns ist erklärt das Uroma stirbt, das jeder Mensch sterben muß und niemand weiß wer wann stirbt. Manche jung, manche alt, das kann niemand verhindern wenn dieser Punkt gekommen ist dann ist es so, Schiksal (Mama, der Doktor soll Oma Medizin gegen sterben geben). Und ich habe ihm erklärt was tot sein bedeutet. Das der Körper seine Aufgaben nicht mehr macht, das Herz schlägt nicht, der Bauch verdaut nicht, die Lunge atmet nicht.....und das der Gestorbene nie wieder zurück kommt. Oma ist dann nicht mehr hier, nur noch ihr Körper, aber nicht das was Oma ausgemacht hat, ihr denken, ihre Art zu lachen usw.

Ich hab es nicht so mit Engeln, in den Himmel fliegen usw. Wer das mag kann es dem Kind auch so erzählen.
Was ihr vermeiden solltet sind Sätze wie "Mama war krank und mußte deshalb sterben", die kleine ist 3, für sie ist Krebs ein Wort, mehr nicht. Krank ist auch Husten, Schnupfen oder Magen-Darm für sie. Solche Sätze könnten die Folge haben das sie Angst hat zu sterben oder das ein anderer ihr wichtiger Mensch stirbt wenn der mal "normal" krank ist
Ebenso ist Mama nicht eingeschlafen und nicht mehr aufgewacht. Sonst denkt die Kleine evtl "Und wenn ich auch nicht mehr wach werde?" und bekommt Angst ein zu schlafen, Schlafstörungen usw.

Ganz wichtig, ihr selber seit ja auch geschockt, in Trauer usw. Holt euch Hilfe, bald. Nicht erst wenn die Kleine evtl Probleme bekommt, Auffällig wird oder sowas. Da wird ja nicht nur dem Kind geholfen mit dem verlust klar zu kommen sondern auch dem Mann, den Eltern usw.

Viel Kraft für die kommende Zeit!

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Mein Beileid, muss aber mich schon wundern das keiner vorher mal das Kind vorbereitet hat, Ihr die Chance auf Abschied und auch den Schmerz gegeben hat, ich würde ohne Psychologen nix mehr machen, das wird die Kleine umhauen und man kann wohl nur noch fehler machen wenn ihr das nicht mit jemandem macht wo sich auskennt

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Hallo,

"muss aber mich schon wundern das keiner vorher mal das Kind vorbereitet hat, Ihr die Chance auf Abschied und auch den Schmerz gegeben hat"

Sie schrieb in einer Antwort, dass es NICHT der Krebs war sondern ganz plötzlich kam. Grundsätzlich magst du auf den Ausgangsthread bezogen Recht haben aber ich finde es immer schade wenn man in solchen Situationen nicht die weiterführenden Antworten liest. Denn Vorwürfe helfen nun hier nicht weiter...

Liebe Grüße
Ina #winke

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Es war kein Vorwurf, ich weiß nicht ob ich da anders reagiert hätte wenn ich in der Lage wäre, hab mich das nur gefragt......Sitz auf Arbeit und kann nicht jede Antwort leider lesen hätte vielleicht gleich in den Ersten gehört....War aber kein Vorwurf, aber ohne einen Psychologen etc. würd ich dem Kind nix sagen bevor ich dann mehr kaputt mach als es eh sein wird.

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Hallo!

Das ist eine schlimme Geschichte. Vor mehr als zwei Jahren ist meine allerbeste Freundin verstorben. Sie hinterlässt drei Kinder und ihren Mann. Sie gingen von Anfang an sehr offen mit ihrer Krankheit um. Die Kinder haben ja gesehen und mit erlebt dass es Mama nicht mehr gut geht. Es war und ist für alle sehr schwer. Zum Glück hat der Mann tolle Geschwister und Schwiegermutter und Mutter die ihn dabei unterstützen. Vielleicht kannst du dich erkundigen wie man am Besten ein so kleines Kind begleitet.

Alles Gute der Trauerfamilie.

lg.g.

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Das Problem ist leider das dies alles überraschend kam. Erst vor 4 Wochen wurde Krebs diagnostiziert und alle waren überfordert. Heute wird es mit Hilfe der kleinen beigebracht. Ich hoffe das alles gut verläuft.

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Schau mal! Ich habe Kai Lüftner mal bei Markus Lanz gesehen. Er hat mich so beeindruckt, dass ich ihn mir gemerkt habe.
Er hat aus eigener Trauererfahrung ein Trauerbuch für Kinder geschrieben.
http://www.amazon.de/gp/aw/d/3407795467?cache=dcec2fa205bbf1533875c1cc54d0737a&pi=SY200_QL40&qid=1412538365&sr=8-1#ref=mp_s_a_1_1

Es macht einen guten Eindruck, ich kenne es aber nicht persönlich.

Alles Gute!!!