Zwangsabtreibung

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Ich muss das einfach los werden.
Mit 21 Jahren wurde ich schwanger. Für mich war eine Abtreibung immer ein Mord. Der kindsvater hatte sich gefreut und ich mich auch. Ich fuhr in meinem Urlaub zu meinen Eltern und erzählte es ihnen. Den ersten Tag freuten sich beide total und meine Mama ging sofort mit mir los um sskleidung zukaufen. Dann die Wende am nächsten Morgen kam meine Mutter auf mich zu und meinte heute Abend wird geredet so geht das alles nicht. Abends wurde ich dann vor die Wahl gestellt. Entweder ich bekomme das Kind und habe keinerlei Kontakt zur Familie oder ich bekomme es nicht. Ich redete mir nach einem langen streitgespräch ein das es doch richtig wäre abzutreiben. Die Abtreibung wurde 4 Tage nachdem eigentlich noch erlaubten Zeitraum gemacht und war die Hölle. Ich bin nun 27 Jahre alt und versuche mit meinem Mann ein Baby zu bekommen, aber ich habe immernoch so ein schlechtes Gewissen. Ich könnte sofort heulen wenn ich darüber nachdenke. Geht es jemandem evtl ähnlich? Nach einer stationären Therapie habe ich mir ein Tattoo für mein Sternchen stechen lassen, damit es sieht dass ich es immer bei mir trage.

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Ich war noch nicht in so einer Situation und kann es mir daher auch nicht vorstellen...
Ich bin auch mit 21 schwanger geworden und für mich wäre es nie in Frage gekommen jemanden um Erlaubnis zu fragen, ob ich MEIN Kind bekomme oder abtreibe.

Hört sich komisch an deineGeschichte...erst freuen sich alle und kaufen sogar Kleidung und dann am nächsten Tag wirst Du vor die Wahl gestellt...? Sehr merkwürdig.
Aber es gibt ja nichts, was es nicht gibt.

Alles Gute für Dich!

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Ja meine Mutter ist sehr wechselhaft und ich hatte sie auch nie nach Erlaubnis gefragt,, aber sie hätte das voll und ganz durchgezogen und ich hätte mich nicht mehr melden müssen. Alleine hätte ich das nicht geschafft, zumindest hatte ich das damals gedacht. Hätte meine Mutter gesagt spring von der Brücke hätte ich es auch gemacht. Ich stand total unter ihrem Einfluss.

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Ich hoffe du hast jetzt wenigstens keinen Kontakt mehr mit ihr?

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Es tut mir schrecklich leid, aber Du hast leider deine Mutter über Dich bestimmen lassen obwohl Du erwachsen warst..

Ich glaube ganz ehrlich kaum dass Du jemanden finden wirst, die sowas erlebt hat. Hoffe Ich zumindest. Ich bin sehr schockiert...Jemanden zu eine Abtreibung zu zwingen direkt oder indirekt durch starke Manipulation, ist nach meiner Meinung ein Verbrechen.

Du warst damals erwachsen, natürlich sehr jung, aber dennoch erwachsen. Hätte meine Mutter mir vor so Entscheidung gestellt, hätte sie gar nicht gebraucht zu erwähnen dass Ich keine Familie mehr hätte, wenn Ich mein Kind bekomme. Es hätte sich von ganz alleine erledigt. Ich hätte absolut kein Kontakt mehr zu meine Mutter haben wollen.

Deine Mutter hat Dich psychisch kaputt gemacht, so sehr dass Du jetzt mit 27 Jahren noch darunter leidest dass Du dein Kind, sogar an der Grenze zum nicht mehr erlaubt, abgetrieben hast. Wie krank muss deine Mutter sein? Für mich ist es absolut unvorstellbar wie man sich zu so eine gravierende Entscheidung manipulieren lassen kann#gruebel

Normalerweise hat man ein Beratungsgespräch mit ein Arzt bevor man eine Abtreibung machen lässt. Hättest Du kein Gespräch? Normalerweise merkt ein Arzt wenn eine Abtreibung eigentlich nicht erwünscht ist und somit unfreiwillig passieren sollte.

Es wundert mich sehr dass Du noch Kontakt zu deine Mutter hast..

Ein Rät habe Ich nicht. Was passiert ist, ist passiert.

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Hallo Stephie,


du warst damals in einer extremen Ausnahmesituation. Du warst schwanger, hattest dich über die Schwangerschaft gefreut. Dann hast du es deinen Eltern mitgeteilt und dort sah es auch aus das sie sich darüber freuen. Aber von einem Tag auf dem anderen ändert sich alles. Deine Mutter verlangte von dir die Beendigung der Schwangerschaft. Sie wusste das dir Familie sehr wichtig ist und sagen wir mal, sie erpresste oder besser gesagt nötigte dich zu einem Abbruch. Bestimmt wusstet du in der Situation nicht wie du dich verhalten sollst. Du standest neben dir und hast irgendwie nur noch funktioniert. Du konntest nicht wissen welches für dich die besser Entscheidung war. Ich gehe davon aus, das du auch unter einem enormen Zeitdruck standest. Fremdbestimmt willigste du dem Abbruch ein.

Du hattest danach große Probleme den AB zu verarbeiten und hast professionelle Hilfe Hilfe in Anspruch genommen. Ich finde es sehr gut du diese Hilfe angenommen hast. Diese Hilfe hat viel für dich gebracht.

Das du damit nicht abschließen kannst ist in meinen Augen normal, auch das du sofort weinen kannst wenn du darüber nachdenkst. Das Weinen ist dir vielleicht zeitweise unangenehm oder peinlich. Aber Weinen kann sehr bei der Verarbeitung helfen. Lass bitte deine Trauer zu.

Das Tattoo verbindet dich sichtbar mit deinem Sternchen und ist gut am alles zu verarbeiten.

Das du die Schuld bei dir siehst kann ich verstehen. Ich sehe es aber etwas anders. Einen großen Teil der Schuld sehe ich bei deiner Mutter. Sie hat deine Abhängigkeit ausgenutzt und dich zu dem AB gedrängt. Ich bin mir auch sicher, das deine Mutter damals in einem AB den bessern Weg für dich gesehen hat. Sie hat aber leider dabei nicht berücksichtigt welche weitreichenden Folgen ein nicht gewollter Ab für die betreffende Frau haben kann.

Versuche bitte nicht alles mit der allein auszumachen. Versuch mit jemand darüber zu reden. Wenn möglich versuche einen Ort zu finden an dem du um dein Sternchen trauen kannst. Und versuche bitte nicht die Schuld bei dir zu suchen.


Ich schicke dir viel Kraft für die Verarbeitung und wünsche dir eine glückliche Zukunft.


MfG blaue-Rose

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Wow danke für dein Kommentar. Ich kann zum Glück sehr viel mit meinem Mann über das Thema reden und das hilft mir sehr.

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Das ist sehr gut wenn dir dein Mann zuhört.

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Krass. Ich war 20 und gewollt schwanger.
Nie im Leben hätte mir jemand reinquatschen können. Ich war erwachsen.

Heftig was manche Menschen für einen Druck aufbauen und andere mit sich machen lassen.

Ich hätte nur abgetrieben, wenn es mein Wunsch gewesen wäre, ich nicht schwanger werden wollte und das defentiv auch verhindert wurde und trotzdem geschah.

Aber nicht weil meine Familie sagt, mach oder wir sind weg. Ja dann: tschüss!

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Bist Du noch gut mit Eltern?
Ich finde sie haben Dir massiv was angetan.
Du warst nicht zu jung.
Mit 21 kann man schon Ausbildung haben, eigene Wohnunh und verheiratet sein, zum Beispiel.

Du warst nicht 16 oder 17 und hättest Dir Dein Leben verbaut.

Ich bin absolut nicht gegen Abtreibung, aber Du leidest und hattest ne Therapie.
Das heißt, Deine Eltern haben Dich geschädigt.
Ich wäre auf Abstand gegangen. Sie haben ihrer erwachsenen Tochter eingeredet; wir oder Kind.
Wie schlimm!

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Wie oben schon steht habe ich Kontakt, sogar echt guten mittlerweile. Ich muss aber dazu sagen, ich hatte nichts. Eine relativ frische Beziehung die so oder so nicht mehr lange gehalten hätte, keine Ausbildung, keinen festen Job.

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Ok. Wünsche Dir alles Gute!🌹

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Hi sorry aber die Entscheidung verstehe ich irgenď wie nicht...

Ich war damals 15 Jahre alt bin schwanger geworden hatte weder meinen Vater meine Mutter auch nicht nur meinen Partner.

Ich kam dann ins Mutter Kind heim bis kurz vor die Geburt. Ich habe Schule alles abgebrochen. Und habe als meine Tochter 3 Jahre war alles nachgeholt + 2 Ausbildungen und den Führerschein.

Ich bin heute 30 Jahre alt meine Tochter 13 ich habe es geschaft und ich hatte mit 15 Jahren garnichts.

Bin mit den Kids Papa immer noch glücklich und bekommen im August unseren Regenbogen Sohn.

Also wenn man will geht alles, und hätte mir auch nie was von meinen Eltern sagen lassen und schon garnicht mit 21 Jahren.

Alles gute

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Das ist aber ein sehr schwieriges thema. Dass du hier gleichgesinnte findest , ist ( hoffentlich) sehr unwahrscheinlich.
Ich bin etwas geschockt über deine Worte. Das was deine Mutter mit dir getan hat, ist in meinen Augen psychische Gewalt. Sie hat dich zu etwas gezwungen, was du und der Kindsvater (was hat der eigentlich dazu gesagt,dass du wegen deiner Mutter das Baby, auf das ihr euch so gefreut habt, abgetrieben hast?) aus vollem Herzen nicht wolltest. Das ist mir so unbegreiflich, wie man das als Mutter entscheiden kann. Ich war mit 21 verheiratet und habe unser Wunschkind kurz nach meinem 22 ten Geburtstag bekommen. Ich weiß nicht, warum deine Mutter dich so in der Hand hatte, ob du vielleicht sehr abhängig warst , aber ich wüsste, dass meine Mutter ab dem Moment nicht mehr meine Mutter wäre. Diese Aussage hätte mich dermaßen enttäuscht und bei dem Gedanken, dass es wegen solch einen Satz meine große Tochter nicht gäbe, lässt mich erschauern.

Ich wünsche dir alles Gute für die Zukunft!

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Hallo,

ich erzähle dir mal meine Geschichte.

Ich war damals in ein Heim. Dort lernte ich jemand kennen mit dem ich mit 15 jahre 1995 dann 1.1/2 Jahre zusammen war. Wir besuchten uns in den Ferien gegenseitig als er bei seinen Eltern wohnte. Ich war damals noch naiv und nahm die Pille doch zwei mal unregelmäßig. Naja und dann war ich Schwanger geworden. Meine Betreuerin erfuhr es und ließ mir die Entscheidung meiner Mutter es zu erzählen. Ich erfuhr es in der 5ssw also noch Zeit für mich damals sehr viel Zeit. Ich hatte Angst und war sehr überfordert mit der Situation. Ich schob es immer wieder auf bis Pfingsten vorbei war und ich wieder zum Heim musste. Meine Mutter wollte mich fahren und ich wollte es nicht, doch sie blieb dabei. Ich erfand Ausreden um doch früher auszusteigen um das sie nicht auf meine Betreuerin trifft, leider vergeblich.
Als wir dort ankamen, war die 1. Frage ob ich meiner Mutter es erzählt habe, mittlerweile war ich ja schon 10 ssw. Ich verneinte und sie sagte dann muss sie es meiner Mutter erzählen. Ich schrie und rannte raus wusste nicht wohin, und sank in mich zusammen. Meine Mutter kam mit meiner Betreuerin und wir redeten. Meine Mutter ist mit mir alle Wege gegangen zu pro familia, Frauenarzt usw.

In der Zeit hatte sie mir auch viel eingeredet, gemeint was der Rest der Familie über mich denkt, meine Tante die bis dato keine Kinder kriegen konnte wie sie sich fühlen könnte wenn sie erfährt das ich ss bin mit 15 Jahre und es das beste ist abzutreiben. Ich hatte damals kaum Ahnung davon, wusste aber nur das es schlimm wäre.

Wir mussten dann zur Klinik dort wo es gemacht wurde, um mir erklären zu lassen wie es gemacht wurde, ich bin aus dem Zimmer gerannt und schrie... es war Horror.

Doch auch meine Mutter hatte schon so Druck gemacht, das ich es dann durchziehen musste. Ich habe mich so allein gefühlt und hilflos an dem Tag, sie meine Mutter war nicht da. Ich weiß heute noch als wäre es gestern gewesen, welche Musik im op lief. Der Tag danach war so schrecklich, sie kam und tat als wäre es nichts schlimmes gewesen.

Und ich schwor bis heute das ich das meinem Kind nie niemals angetan hätte. Ich leide bis heute darunter, das ich damals so naiv war und jung und den Druck nicht abgewährt hatte.

Aber jetzt zur anderen Geschichte aus meinem Leben worüber ich erst geschockt aber auch so glücklich bin.
Meine Tochter 15 Jahre hatte sich körperlich irgendwie verändert. Da kam für uns allen die Frage auf ob sie ss wäre. Sie meinte nein sie bekommt ihre Periode usw.
Eines Tages bekam ich eine Nachricht von ihr und ihrem Freund ob sie mit mir sprechen könnten , da wusste ich jetzt kommt es sie ist schwanger . So war es auch , ich sah den Test und die Linie war mir schon entgegegesprungen. Ich nahm sie in Arm und ihn und meinte alles wird gut. Wir müssen jetzt nur die richtigen Wege gehen. Frauenarzt angerufen und gleich konnten wir vorbei kommen. Sie war beim Arzt und ihr Freund und ich zitterten. Naja ich dachte so 5ssw. Oder 6ssw naja der Arzt holte mich im Zimmer. Meine Tochter wartete im untersuchungszimmer da wo der ultraschall ist. Der Arzt meinte setzen sie sich und es wird ein Schock sein. Ich für mich ist sie laut test schwanger also 1. Schock verdaut . Er sagte ja schwanger ist sie, aber weiter als sie glauben okay dachte ich 8-9 ssw. er meinte nein weiter als noch ne Abtreibung möglich wäre...bums 2. Schock okay jetzt stark bleiben für meine Tochter. Wir gingen zum Ultraschall mein Herz klopfte und sah meine Tochter und sie weinte. Ich sah zum 1.mal den Bauch im liegen( meine Tochter dünn und weite Klamotten bis dato an) wir schauten mit ihren Freund auf dem ultraschall und da war der 3. Schock 26ssw. und ich sah sofort es wird ein Mädchen wo ich recht behielt. Ich hätte nie nie damit gerechnet das sich das ganze wiederholt, aber mit ein glücklichem Ende. Die Maus wird im August 1 Jahr alt und meine Tochter ist die glücklichste Mama der Welt und der Papa dazu. Beide stellen sich der Verantwortung und ziehen demnächst in einer eigenen Wohnung. Ich bin so stolz auf alle drei.
Es tut mir leid das du sowas durchgemacht hattest und hoffe für dich das du eines Tages dir selbst verzeihen kannst. Lg litota 🙂

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Danke für deine Offenheit! Ich muss grade echt weinen ich würde es mit meiner Tochter genau so machen wie du. Ich danke dir von ganzem Herzen. Viel Glück euch für die Zukunft.

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Dankeschön 💐🤗

Man hat Träume und Wünsche wenn es um die eigenen Kinder geht, doch oft läuft es nicht so im Leben wie man selbst es erhofft. Doch eines habe ich in meinem Leben gelernt, das man auch in dunklen Zeiten das beste aus der Situation schaffen kann. Das gilt nicht nur für die eigenen Kinder.

Alles alles gute Wünsche ich Dir🌸

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Ganz ehrlich....auf so eine Familie hätte ich spätestens dann verzichtet. Da fehlen mir die Worte sorry