Schwangerschaft, Umzug, Beschäftigungsverbot?

Hallo :-)

Ich befinde mich in meiner 2. Schwangerschaft, habe ein Kind (knapp 2 Jahre alt) und bin fest angestellt, Mutterschutzbeginn ist im April 2009. Wir müssen dienstlich bedingt von Seiten meines Mannes Ende des Jahres 600 km weit wegziehen. Ich überlegte mir erst, meine Arbeit zu kündigen und mir dort für 3-4 Monate bis Mutterschutzbeginn eine neue Arbeit zu suchen. Mein jetziger Arbeitgeber rät mir aber, die Zeit bis zum Mutterschutzbeginn entweder über Elternzeit (vom ersten Kind) abzuwickeln oder mich krank schreiben zu lassen. Würde ich weiter bei meiner alten Arbeit arbeiten, hieße es: 7 Stunden Anfahrt Sonntagabend, Übernachtungen bis Mittwoch alleine ohne Familie, nachmittags Rückfahrt. Ich arbeite als Erzieherin an einer Sonderschule, sprich die Arbeit ist körperlich wie psychisch teilweise sehr belastend. Wir können es uns finanziell nur schwer leisten, 4 Monate ohne Einkommen (im Falle einer Elternzeit) auszukommen; außerdem hieße dies, dass das anschließende Elterngeld auch noch einmal radikal gekürzt wäre, weil ja 4 Monate Einkommen ausfallen.
Ich versuche nun für mich, das Kind und die ganze Familie das Sinnvollste herauszufinden. Die unbezahlte Elternzeit kann ich mir nicht leisten, eine Kündigung und Arbeitslosengeld wäre schlichtweg dumm in der heutigen Zeit. Ich sehe im Moment nur den Ausweg von einer Krankschreibung, evtl. mit Unterbrechung, damit das Krankengeld nicht eintritt, oder aber einem Beschäftigungsverbot. Alten Urlaub zu nehmen fällt im Schulbereich weg. Alle diese Möglichkeiten finde ich nicht prickelnd, aber ich sehe zumindest finanziell keinen Ausweg. Wer hat noch eine Idee oder kann mir Ratschläge aus eigener Erfahrung geben?

Danke!!

annieskylark

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Hallo!

Also ich weiß zwar nicht genau, wie das an Schulen funktioniert, aber im Normalfall kann dir auch dein Chef ein Beschäftigungsverbot aussprechen. Dann würdest du weiter dein volles Gehalt bekommen und er bekommt es von der Krankenkasse zurück. Dein Elterngeld würde sich dann auch nicht ändern. Frag ihn doch einfach mal, wenn er dir schon rät, dich krankschreiben zu lassen, vielleicht macht er das dann auch!? Fragen kostet nichts!

Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig weiterhelfen!

LG Yvonne 28.SSW mit BV bis zum Mutterschutz

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Das geht? Selbst die Grundlage schaffen warum der Arbeitsweg unzumutbar ist, sich dann krankschreiben lassen und so von der Allgemeinheit finanzieren lassen?

Die soziale Hängematte in Deutschland ist ja echt gemütlich.

(Mir ist schon klar, dass ihr einen Grund habt, warum ihr wegzieht, aber deshalb ne Krankschreibung zu nutzen um Geld zu kassieren wird deshalb auch nicht besser)

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Danke widowwadman,

aber die Gewissensbisse mache ich mir selber schon genügend. Ein derartiges Kommentar hilft mir nicht wirklich weiter.
Mein erster Gedanke war, dem Arbeitgeber meine Kündigung auf den Tisch zu legen - was er strikt ablehnte mit der Begründung, ich solle meine Rechte (!) wahrnehmen, die da wären Elternzeit oder Krankschreibung.

Ich sehe es inzwischen auch so, dass ich seit Jahren Geld in Krankenkasse und an unser Land abgebe und im Tausch dafür für einen verantwortungsvollen Job ein Hungergeld bekomme. Dafür ist unser System gemacht, dass man sich gegenseitig hilft. Es geht um eine Zeit von 4 Monaten, nicht mehr, nicht weniger. Und ein Arbeitsweg von 7 Stunden ist in in den letzten Schwangerschaftswochen gewiss kein Zuckerschlecken.

Also bitte, bei allem Respekt, spar dir "Soziale Hängematten"-Sprüche. Finde ich absolut unpassend, dass du erst einmal oben drauf haust, ohne groß nachzudenken.

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Hallo

ich finde auch nicht, daß dein Fall ein Beispiel einer sozialen Hängematte ist.

Selbst Dein Arbeitgeber rät Dir dazu Deine Rechte zu nutzen und ich denke eigentlich in Deinem Fall auch so.

Gruß Beate

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