Schwanger - Berufliche Zukunft planen

Hi,

ich bin jetzt 4 Wochen überfällig, nachdem ich 2 Tage vor dem letzten ES ungeschützen Verkehr hatte, und die Zeichen sind ziemlich eindeutig: Übelkeit (allerdings immer pünktlich zum Abendessen), Appetitlosigkeit, Schmerzen in den Brüsten und extreme Müdigkeit. Eigentlich wäre es jetzt an der Zeit, mal zum Arzt zu gehen, aber ich habe gehört, dass man sofort nach der Bestätigung der Schwangerschaft durch den Arzt den Arbeitgeber informieren muss. Aber ich finde das viel zu früh. In den ersten 12 Wochen kann doch noch so viel passieren. Wann sollte ich spätestens zum Arzt und wie lange habe ich danach Zeit, es meinem Chef zu sagen, ohne dass ich Schwierigkeiten bekomme? Er muss sich ja auch rechtzeitig um Ersatz kümmern.

Ich vermute außerdem mal, dass mein Chef mich dann auch gleich fragt, wie lange ich Elternzeit nehmen will, aber das kann ich jetzt doch auch noch nicht sagen. Ich habe doch keine Erfahrung, wie das ist mit einem Kind. Einerseits will ich so schnell wie möglich wieder arbeiten, weil ich sonst sehr schnell den Anschluss verliere (ich arbeite in der sehr schnelllebigen IT-Branche) und andererseits Angst habe, auf eine andere Stelle versetzt zu werden. Abgesehen davon, dass ich sehr gerne arbeite, muss ich auch den finanziellen Aspekt sehen. Wenn ich aber an das Kind denke, will ich eigentlich lieber so lange wie möglich zu Hause bleiben (also 3 Jahre). Denn ich kann mir einfach nicht vorstellen, ein so kleines Kind von nur einem oder 2 Jahren schon in fremde Hände zu geben. Aber bliebe ich 3 Jahre zuhause, könnte es dann ja auch sein, dass in der Zwischenzeit ein 2. Kind unterwegs ist und sich die Elternzeit dann noch weiter verlängert, da wir mit dem 2. Kind eigentlich auch nicht allzu lange warten wollen. Dann wäre ich aber komplett raus aus dem Job.

Hinzu kommt, dass die Job-Situation bei meinem Freund sehr unsicher aussieht. Im schlimmsten Fall werden noch in diesem Jahr Kündigungen aufgrund der miesen wirtschaftlichen Lage ausgesprochen, und es könnte gut sein, dass mein Freund davon auch betroffen ist. Er würde zwar auch einen Teil der Elternzeit übernehmen wollen, aber wann und wieviel, das hängt eben davon ab, wie es bei ihm in der Firma weitergeht. Kurz, es ist einfach alles so ungewiss. Wie soll man denn da die Elternzeit vernünftig planen?

Danke fürs Lesen
stella-rose

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Die Idee, dass der Vater die Elternzeit macht, ist doch im Prinzip nicht schlecht, oder?

Bei uns läuft das so:

ich bin selbständig, mache Übersetzungen, und kann nicht einfach 3 Jahre "von der Bildfläche verschwinden", weil ich mir sonst einen neuen Kundenstamm aufbauen muss.
Mein Mann arbeitet im öffentlichen Dienst, von daher sind wir in einer sehr sicheren Situation.

Ich werde nach 8 Wochen wieder arbeiten (mein Büro ist im Haus) und mein Kind gleichzeitig betreuen. Damit ich etwas entlastet werde, arbeitet mein Mann 30 Std. pro Woche (nennt sich "Elternzeit in Teilzeit").

Bei euch ist DEIN Job gesichert, der von deinem Freund nicht.

Guck doch mal, ob das für euch auch eine Option wäre!

LG

Nicci

2

Also für mich ist das eindeutig: Dein Freund muss sich eben wenn ihr eine Familie gründet Arbeit suchen die zuverlässiger ist und womit er die Familie erst mal auch unterhalten kann.
Ich arbeite in meinem Beruf auch unheimlich gerne und ich gehe auch gerne arbeiten aber ich werde auf alle Fälle 3 Jahre zu Hause sein, mein Mann muss in dieser Zeit eben allein den Verdienst nach Hause holen.
Ich gebe meine Kleine definitv nicht ab....

Und du musst es nicht unbedingt direkt sagen auf der Arbeit du kannst auch warten bis die kritische Zeit vorbei ist, allerdings musst du trotzallem einen Arzttermin machen. Regelmäßige Vorsorge ist eben nun mal das A und O.

Liebe Grüße
Sara

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also ich war eine woche überfälig und hab positiv getestet, bin auch gleich zum arzt und hab meinem chef trotzdem erst in der 12 woche bescheid gesagt.

ich bin auch schon am überlegen wie ich das machen werde/kann. ich liebe meinen job und würde halt auch gern zeitig wieder ran

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Du musst Deinem AG jetzt noch nicht mitteilen wieviel Elternzeit Du nehmen möchtest, dafür hast Du noch sehr lange Zeit. Ich bin mir nicht sicher, aber ich meine erst irgendwann in der Schutzfrist. Über die SS musst Du ihn eigentlich spätestens 14 Tage nachdem Du es erfährst informieren. Aber ich würde immer die 12. Woche abwarten. Mein Mann der selber AG ist sagte eben auch das es für die Frauen blöd ist wenn sie es so früh sagen und dann passiert etwas. Das hatte er vor einem Monat, da musste ihm die Mitarbeiterin dann auch noch mitteilen das sie eine FG hatte.

LG Caroli

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Stimmt nicht ganz. Laut Gesetz SOLLTE man den AG über die SS informieren, man MUSS aber gar nichts. Diese Frist von 14 Tagen gilt dann, wenn man in der Schwangerschaft eine Kündigung erhält. Da diese unwirksam wäre, muss man den AG innerhalb von 14 Tagen von der SS unterrichten.
Ich persönlich habe in der ersten Schwagerschaft auch bis nach der 12. SSW gewartet, bis ich es allen gesagt habe. Das werde ich dieses Mal aber nicht tun, einige wussten es sofort nach dem positiven Test. Selbst wenn ich eine FG hätte, würde ich es nicht verheimlichen wollen. Dann könnte ich ja gar nicht offen trauern, warum soll ich da was verstecken?
Naja, muss jeder selbst wissen. Aber man MUSS wie gesagt nichts.

Die Elternzeit muss spätestens 7 Wochen vor Beginn beantragt werden.

Gruß
Astrid

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Das ist super das Du das so genau weißt, dann antworte doch besser an stella-rose. Ich hab nur das wiedergegeben was ich ungefähr wusste und brauche es für mich persönlich auch nicht.

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Laut Mutterschutzgesetz musst du es deinem Arbeitgeber gar nicht mitteilen, sondern sollst es nur. Natürlich ist es sinnvoll, wenn du einen Arbeitsplatz hast, bei dem dein AG besondere Schutzmaßnahmen einhalten muss. Z.B. darfst du nicht mehr schwer heben, mit Chemikalien arbeiten etc. In der IT-Branche hast du wahrscheinlich keinen solchen Arbeitsplatz! Ich arbeite als Personalreferentin und war vor kurzem noch bein einem Seminar zu diesem Thema!

Also geh bitte zum Arzt und lass ihn mal nachgucken, ob alles in Ordnung ist! Deinem AG sagst du es dann nach der 12. SSW. So werde ich es auch machen.

Alles Gute für dich! Ach, und das mit den 14 Tagen hat etwas mit einer möglichen Kündigung zu tun: Wenn du die Kündigung bekommst und dein AG weiß noch nicht, dass du schwanger bist, hast du 14 Tage Zeit, es ihm zu sagen. Dann wird die Kündigung nämlich unwirksam!