Gewollt schwanger und trotzdem keine Freude

Nachdem ich mich schon endlos durch´s Internet gegoogelt habe und keinen gleichen Fall gefunden habe, möchte ich hier gerne meine Situation erzählen und hoffe darauf, Frauen zu treffen, denen es genauso oder ähnlich geht und die vielleicht ein paar Tipps haben.

Mein Mann und ich sind seit 8 Jahren glücklich zusammen. Wir wollten beide schon immer gerne Kinder, wollten aber erst mal ein paae Sachen geregelt haben (Wohnung und Beruf). Letztes Jahr haben wir dann beschlossen, dass doch jetzt ein guter Zeitpunkt wäre ein Kind zu bekommen. Ich habe mich schon alleine dadrüber total gefreut, dass wir endlich soweit sind und ich hatt auch voll und ganz das Gefühl, dass der Zeitpunkt perfekt ist. Im 5. Versuchsmonat hat es dann auch geklappt. Ich habe mich total gefreut, als ich den positiven Schwangerschaftstest gesehen habe!!! Die Freude hat ca. 1 Woche angehalten. Dann kam so eine unerklärbare Traurigkeit in mir auf. Nach meinem ersten Arzttermin war es dann kurz besser, als ich im Ultraschall geshen habe, dass da tatsächlich etwas ist. Aber ein Tag danach war die Traurigkeit wieder da. Ich bin jetzt in der 7. Woche. Seit ca. 10 Tagen geht es mir so schlecht. Und ich würde mich doch so gerne freuen! Ich konnte es z.B nie abwarten das Babayzimmer einzurichten. Jetzt ist es mir völlig egal. Ich könnte mich nur verkriechen. Freue mich richtig auf´s Schlafen, weil ich dann dieses furchtbare Gefühl nicht mehr spüren muss.
Bis jetzt habe ich von solchen Fällen gelesen, wo in der Beziehung etwas nicht gestimmt hat oder die Schwangerschaft ungewollt war. Das ist ja ber bei mir nicht der Fall. Mein Mann und die ganze Familie freuen sich riesig - nur ich nicht :-(.
Ich habe für nichts einen Antrieb. Durch die Arbeit (bin zu Hause selbständig) muss ich mich total quälen. Weiß gar nicht, wie lange ich das noch aushalten kann.

Kennt das jemand von Euch?
Würde mich sehr über die Schilderung Eurer Erfahrungen freuen. Was hat Euch geholfen?

Liebe Grüße!

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Das sind die Hormone...ich hab am Anfang fast nur geheult. Konnt mich absolut nicht über mein Wunschkindchen freuen...bzw. mal einen Tag gefreut und dann weiter geheult.

Lg

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Hi dragonmother!

Hab ganz lieben Dank für Deine schnelle Reaktion!

Ist das bei Dir wieder weggegangen oder war das die ganze SS über?

LG

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War die erste Zeit. So ab der 12. Woche wurds besser.

Und jetzt freu ich mich einfach drauf wenn mein Mäuschen da ist und ich sie endlich im arm halten und knuddeln kann.

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Hallo du...:-D

Klingt für mich nach hormonell bedingter Depression. Also schwangerschaftsbedingt. Wenn das nicht besser wird, solltest du dir da professionelle Hilfe suchen. Vielleicht hast du mal vom Babyblues nach der Geburt gehört? Da geht es den Frauen genau so, nur ist das Kind schon da. Und solche Depressionen können sich zu richtigen Depressionen entwickeln und festigen. Bevor es soweit kommt, würde ich versuchen, Hilfe zu finden, denn eigentlich liebst du dein Baby!!! Auch jetzt schon.

Ich finde dafür sollte sich auch niemand schämen und es sollte offen angesprochen werden. Schließlich bist du nicht die einzige. Schäm dich nicht, Hilfe anzunehmen. Kommt euch, also Dir, deinem Partner und vor allem deinem baby zugute.

Ganz liebe Grüsse#herzlich

Latura mit Felia (1) und ungeplantem #ei inside (10 SSW)

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Ach ja...es kann auch einfach nach den ersten Wochen verschwinden und in pure Freude umschlagen. Und diese Zweifel kommen immer wieder. Ich heul auch manchmal aus Angst, alles nich zu schaffen.

Nur wenn du dich wirklich, auch nach der ersten Monate nicht freuen kannst...dannn vorsicht :-)

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Hallo latura!

Herzlichen Dank auch an Dich für Deine schnelle Reaktion!

Nächsten Diensatg habe ich einen Frauenarzttermin. Da werde ich das Probelm auf alle Fälle ansprechen. Hoffe, sie nimmt das ernst und kann mir helfen! Wahrscheinlich fang ich dort dann auch an zu heulen - peinlich!

Oh mann, da freut man sich auf die Zeit des Schwangerseins und dann geht es einem so :-(.

LG

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Hallo,

ich bin auch gewollt und geplant schwanger, allerdings auch noch ziemlich am Anfang. Ich glaube, dass gerade die ersten 12 Wochen von vielen als Belastung empfunden werden. Zum einen wird sich mit einem kleinen Baby alles im Leben ändern und das kann einen - wenn vielleicht auch nicht bewusst - schon ganz schön erschrecken. Bisher ist man ja auch ganz gut klar gekommen ;-) Zudem schwingt immer eine suptile Angst mit, dass sich die Schwangerschaft nicht hält. Daher kann ich mich z.B. noch nicht ganz darauf einlassen und entsprechend auch noch nicht richtig freuen. Nur nach dem FA-Termin war ich glücklich und erleichtert, da ich da das Herzchen fleißig hab schlagen sehen. Alle Freune, die Bescheid wissen, sind völlig aus dem Häuschen und können gar nicht verstehen, dass ich da noch sehr zurückhaltend bin. Was mir allerdings sehr hilft, ist folgende Einstellung:

Egal, was passiert, es wird schon richtig sein. Wenn sich das Baby überlegt, vielleicht doch wieder ein Sternchen zu werden, dann wäre es wahrscheinlich sehr krank oder gar nicht lebensfähig gewesen. Und wenn das Baby gerne da bleiben will, dann habe ich nach dem 3 Monat noch ganz viel schöne Zeit vor mir, um mich richtig darauf freuen zu können. Außerdem glaube ich, dass es automatisch mehr wird, wenn man das Kind spüren kann. Ich hoffe, dass es bei Dir auch spätestens ab der 12 Woche mit dem freuen richtig los gehen wird.

Liebe Grüße

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Hey,

das sind die Hormone. Ich kann dich absolut verstehen. Als ich erfahren habe, dass ich schwanger bin habe ich mich erstmal riesig gefreut. Doch paar Tage später war ich einfach nur noch unglücklich... Hatte sogar den Gedanken abzutreiben. Aber ich habe mich Gott sei Dank umentschieden.

Glaub mir die Freude wird wieder kommen. Mache dich deswegen nicht verrückt. Das sind einfach die Hormone. Und sobald dein Körper sich mit der neuen Umstellung "angefreundet" hat, dann wird das auch wieder besser.

Trotzdem alles Gute!

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Hallo!

Das beruhigt mich etwas, dass es Dir auch so ging! Ich glaube, Du kannst sehr gut nachvollziehen, wie es mir gerade geht, weil das bei dir bestimmt auch nicht nur ein kurzes Stimmungstief war.

An Abtreibung direkt habe ich noch nicht gedacht - o.K. vielleicht mal ganz kurz aber dann gsofort wieder verworfen. Habe aber am Dienstag einen Termin für den nächsten Ultraschall. Da sollte dann das erste Mal das schlagende Herz zu sehen sein. Und mittlerweile habe ich auch schon so hässliche Gedanken, ob es denn so schlimm wäre, wenn es nicht schlägt, weil dann dieser Albtraum vorbei wäre. Aber andererseits will ich doch ein gesundes Kind zur Welt bringen und zu dritt eine glückliche Familie werden!

Ich habe solche Angst, dass diese Gefühle nicht nach ein paar Wochen aufhören.

Wann haben sie denn bei Dir aufgehört?

LG

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Hallo!

Mach dir nicht allzu viele Sorge über deine Gefühle! Auch gewollte, geplante Kinder können solche Gefühle auslösen!
Das sind 1. die Hormone - die Umstellung ist einfach ganz schön hart und 2. die Sorgen um die Zukunft (Schaffe ich das wirlich? Wie wird das werden? Bin ich eine gute Mutter? ...) und 3. dein Körper leistet schon jetzt Schwerstarbeit!

Die Antriebslosigkeit hängt auch damit zusammen! Mir geht es zur Zeit nicht anders! Ich könnte nur noch schlafen - aber bei zwei Kidds zu Hause ist das eher schlecht! Dafür muss mein Mann seit Wochen nur noch ungebügelte T-shirts anziehen - schaffe es einfach nicht mehr!

Wenn du Hilfe haben möchtest- wende dich doch schon jetzt an eine Hebamme! Manchmal hilft schon das Gespräch und die haben auch immer noch einige Asse gegen vielen Schwangerschaftskummer im Ärmel!

LG Steffi

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Hi

Ging/geht mir auch so. Wir hatten 2 Jahre recht intensive Kinderwunschzeit hinter uns als es das erste mal geklappt hat. Hatte dann leider ne FG in der 8 SSW. Tja im 2. Zyklus nach der FG wurde ich wieder schwanger. Erst große Freude dann das Tief. Mir gings scheiße, ich hatte Herzklopfen und sowas wie nen "Feuerball" in der Brust der mal leichter mal heftiger war. Ich nehm was dagegen und es wird besser. Medis lass ich grad langsam auslaufen.
Ich hatte das Gefühl zum nichts tun verdammt zu sein, "nur" ne Brutmaschine zu sein nach all den ganzen Sachen die wir in den 2 Jahren davor für dieses Baby tun mussten.

Ich bin jetzt in der 17. SSW und es wird besser. Ich glaube schon 2 mal das baby gespührt zu haben und das macht es einfach realistischer. Ich bin einfach ein mensch der gerne etwas dafür tut und bei ner Schwangerschaft bleibt einem ja eben nur warten ;-) Wenn man das mal drin hat wird es leichter.

Ich wünsch Dir alles Gute
Inka

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Danke für deine Antwort!
Ich bin auch ein Mensch, der nicht untätig rumsitzen kann. Da hast Du schon recht, es bleibt einem nichts anderes übrig als abzuwarten.... Vielleicht trägt das ja zur schlechten Laune bei.

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Hallo!

Das tut mir sehr leid für dich. Denn es liegt doch in der Natur, dass man sich über ein solch schönes Ereignis, gerade wenn es noch erwünscht wurde, freut.

Ich halte auch für möglich, dass hier Hormone verrückt spielen. Ängste sind sicher normal, aber eine ganztägige tiefe Traurigkeit sicherlich nicht! Ich würde an deiner Stelle Hilfe suchen, denn damit ist nicht zu spaßen! Ich habe im Bekanntenkreis einen Fall von Schwangerschaftsdepression mitbekommen, die leider auch sehr tragisch geendet ist. Daher scheue dich nicht, früh genug Hilfe zu suchen!!!!! Man hat nämlich bei Therapeuten sehr lange Wartezeiten. Lieber zu früh nen Termin gemacht, als nachher fertig in der Ecke zu liegen!!!

Ich wünsche dir alles Liebe, auf dass diese Traurigkeit bald verschwindet!!!

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Lieben Dank für Deine Antwort! Auch wenn mir das mit der Schwangerschaftsdepression und die Schilderung der Geschichte Deiner Bekannten total Angst macht.

Ich werde am Dienstag meine Frauenärztin darauf ansprechen. Ich hoffe, dass es auch irgendein Mittelchen gibt, was mir erst mal helfen kann. Jetzt noch Wochen auf einen Therapieplatz warten wäre sehr hart. In erster Linie für mich und das Ungeborene, aber auch für meine Arbeit. Da ich selbständig bin, verdiene ich auch nichts, wenn ich nicht arbeiten kann. Da muss man ja leider auch drandenken.

LG

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Für all die Frauen, denen es wie mir geht, möchte ich einen kurzen Zwischenstand berichten.

Mittlerweile habe ich meiner FÄ von meinem Problem erzählt, die auch gleich von einer Depression ausgegangen ist. Sie hat mich zu einem Neurologen/Psychiater überwiesen. Leider ist es ja nicht so einfach da schnell einen Termin zu bekommen. Wenn Euch so ein Telefonmarathon auch zu anstrengend ist, bittet jemanden aus der Familie oder eine Freundin darum. Bei mir hat es Gott sei Dank auch die Schwester übernommen. Sie hat es sogar geschaftt, dass ich nur eine Woche auf einen Termin warten musste! Außerdem gibt es auch Ambulanzen - bei uns wären das Wiesloch und Heidelberg für solche Fälle. Da konnte ich auch gleich den nächsten Tag hingehen. Das hat mir insofern geholfen, dass mir ein Psychiater alles erklärt und Statistiken genannt hat. Man fühlt sich verstanden und nicht so alleine mit dem Problem und bekommt auch einen Teil er Angst genommen. Außerdem bekommt man ein Beruhigungsmittel mit, das einem erst mal über die Runden hilft. Anti-Depressiva sind auch kein Problem. Mittlerweile ist man eher der Überzeugung, dass die Depression dem Kind so schadet, dass Medikamente empfehlenswert sind. Wahrscheinlich kommt es auch auf den Grad der Depression an.
Mittlerweile war ich auch bei der Neurologin, die mir dann die Anti-Depressiva verschreiben und mich überwachen wird. Sicherheitshalber, nehme ich sie erst, wenn die 12. Woche überstanden ist. Da muss ich mich jetzt noch etwas durchkämpfen.
Eine Gesprächstherapie werde ich zusätzlich in Anspruch nehmen (wird auch empfohlen). Ich denke das hilft schon alleine um die Situation besser zu vertehen und auch zu lernen, was man selbst tun kann um sich selbst zu helfen. Ich habe so etwas auch noch nie gemacht, aber ein Versuch ist es Wert.

Außerdem lasse ich mich auf Schilddrüsenunterfunktion untersuchen. Die aüßert sich nämlich in ähnlichen Symptomen wie eine Depression, oder kann auch mitverantwortlich für eine Depression sein. Da in diesem Fall dann wieder andere Medikamente notwendig wären, finde ich es sehr wichtig, das abzuklären!
Ich habe auch einen Beitrag eines Arztes gelesen, der meint, dass man bei jeder Neuerkrankung an Depression auf alle Fälle die Schilddrüse untersuchen lassen soll.

Also, wenn es jemandem von Euch auch so schlecht geht, wie mir gerade, KOPF HOCH! Es kann einem sehr gut geholfen werden. Und eine Schwangerschaftsdepression treffen 10 % der schwangeren Frauen. Ihr seid also wahrlich nicht alleine mit dem Problem!

Bei Fragen könnt Ihr mich natürlich gerne kontaktieren!

Liebe Grüße!