Schwangerschaft unter Lithium

Hallo,

mich würde interessieren, ob jemand Lithium einnimmt und dann entweder das Medikament für eine Schwangerschaft abgesetzt hat (und ob das problemlos ging) oder beibehalten hat und welche Erfahrungen ihr damit gemacht habt/welche Kontrollen in der Schwangerschaft und ob das Kind problemlos und ohne gesundheitliche Probleme geboren wurde.

Danke.
LG

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Hallo!

Ich hab eine Freundin, die Lithium nimmt und aus dem Grund auf Kinder verzichtet hat. Sie hatte sich informiert, dass man das Lithium 1/2 Jahr absetzen muss, bevor man versucht schwanger zu werden, dann hoffen, dass es ersten während des Absetzens nichts passiert und nach dem 1/2 Jahr es sofort klappt. Nach der Geburt muss dann möglichst sofort wieder mit dem Lithium angefangen werden, sprich, Stillen nicht möglich.

Wobei das vermutlich von Krankheitsbild zu Krankheitsbild unterschiedlich ist. Aber Lithium während der Schwangerschaft wird wohl nicht empfohlen.

Lass Dich da gut beraten.

Lieben Gruß,
Stefanie

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Danke für die Antwort.
Ja, dass es nicht wirklich empfohlen wird, weiss ich. Hab viel drüber gelesen und mit meinem Arzt (dt Arzt in Paris, wir wohnen hier) schon oft darüber gesprochen.
Allgemein wird zum Absetzen geraten, das ist richtig. Aber wie du schon sagst, muss man das Krankheitsbild mitbetrachten und nach mehreren schwierigen Jahren gehts mir seit 2,5 Jahren gut unter Lithium, was vorher jahrelang mit anderen Medikamenten nicht so war. Und das Risiko, dass es einem wieder schlecht geht (und dann ist es verdammt schwer, wieder aus der Krise rauszukommen!) ist halt echt gross und selbst wenn man das Lithium dann wieder anfängt, kann es sein, dass es nicht mehr wirkt!!
Mein Arzt denkt deswegen eher (genau wie ich), dass wir das Risiko eingehen sollten...Es besteht ein geringes Risiko, dass das Kind eine Ebstein-Malformation hat (Herzproblem), das ist eine echt schwierige Situation und Entscheidung :( Aber im Juli hab ich erstmal einen Termin mit einem Professor, der sich wohl da am besten auskennt in Paris und dann weiss ich noch mehr. Dass ich nicht stillen könnte, damit hab ich mich bereits abgefunden...Alles nicht einfach.

Bewundernswert, dass deine Freundin deswegen auf Kinder verzichtet...Ich könnte es nicht, für mich sind Kinder der Sinn des Lebens und ich wünsche mir seit Jahren eines...und in ein paar Monaten wollen wir uns dranmachen.

Aber es ist echt verdammt schwierig...Normalerweise würd ich niemals die Gesundheit eines Kindes riskieren, aber ich denke, nur jemand, dem es schon mehrfach genauso dreckig ging, wie es bei mir war, kann verstehen, dass ich trotzdem drüber nachdenke und auch "an mich" denke....

Ich hoffe für deine Freundin, dass es ihr unter Lithium gut geht.

Lieben Gruss
Thanina

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Hi Thanina,

Du bist auch ungefähr 10 Jahre jünger als meine Freundin überhaupt angefangen hat über Kinder nachzudenken. Sie kennt Ihren Mann erst seit ca. 7 Jahren und die ersten Überlegungen waren vor 5 Jahren. Irgendwie hat sie sich gut mit ihrem Leben arrangiert und ich habe für meine Tochter eine sehr motivierte und engagierte Tante :-)

Sie kommt zwar mit dem Lithium besser zurecht als ohne, aber sie muss trotzdem regelmäßig zusätzliche Medikamente einnehmen.

Ich bin aber sehr froh, auch wenn das alles nicht das Beste für den Körper ist, dass sie sich mit ihrer Krankheit so gut auskennt und alle Zeichen ernst nimmt. Jedoch sucht sie ständig nach Alternativen und hofft irgendwann ohne den ganzen Chemie-Cocktail klar zu kommen.

Ich wünsche Dir und Deinem Mann das Allerbeste und hoffentlich ein sehr positives Gespräch mit dem Professor.

Lieben Gruß, Stefanie

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Hallo!

Ich glaube, prinzipiell wird dir natürlich erstmal abgeraten werden, Lithium weiter zu nehmen.
Natürlich kann es Auswirkungen aufs Kind haben, aber ehrlich gesagt erheblich weniger als ich gedacht hätte.
Schau mal hier http://embryotox.de/hypnorex.html

Ich kenne eine Dame, die während der gesamten Schwangerschaft neben Lithium auch andere Medikamente genommen hat (die Schwangerschaft wurde erst spät festgestellt) und das Kind hatte keinerlei Auffälligkeiten (ob sich da später mal was tut, kann ich natürlich nicht beurteilen).

Ich drücke die Daumen, das alles so klappt, wie du es dir vorstellst.

LG Antonia

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Hallo Antonia,

danke für den Link.
Ich freue mich für deine Bekannte, dass ihr Kind offenbar gesund und ohne Probleme zur Welt gekommen ist.
Soweit ich weiss, stellt man diese Ebstein-Anomalie entweder sogar schon vor der Geburt fest beim Ultraschall oder ansonsten bei der Geburt. Aber ob es noch andere Risiken gibt weiss ich noch nicht, man hat mir immer nur von Ebstein berichtet.

Danke für deine nette Nachricht.

Ja, ich hoff, es klappt alles und warte mal auf meinen Beratungstermin Mitte Juli. Danach bin ich schlauer.

LG

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Hallo Thanina27,

mich interessiert sehr, wie Du mit der Lithium-Einnahme während Deiner inzwischen offensichtlich gut verlaufenen Schwangerschaft vorgegangen bist (weitere Einnahme oder nicht?).
Ich bin derzeit in Paris, nehme seit bald 15 Jahren Lithium und habe heute erfahren, dass ich schwanger bin, etwa im 2. bis 3. Monat. Daher interessiert mich auch brennend, wer Dein Arzt in Paris ist, da er mir vielleicht auch bei der Klärung wichtiger Fragen weiterhelfen kann.

Ich freue mich auf Deine Antwort,
viele Grüße,

xy.z