Sollte eine Hebamme auch schon eigene Kinder haben? Wie erfahren sollte eine Hebamme sein? Was meint

Hallo zusammen,

ich bin gerade dabei, mir Gedanken zu machen wegen einer Nachsorge-Hebamme. Bei uns in der NÄhe ist eine Praxis mit zwei sehr (!) jungen Hebammen, die sich erst vor kurzem selbständig gemacht haben.

Freunde von uns waren letztens in der Praxis, um sich das mal anzuschauen und haben davon abgesehen, die beiden in Anspruch zu nehmen, weil sie noch so jung sind und noch nicht sooo viel Erfahrung vorweisen können.

Mein Mann meinte auch, er habe sich schon so seine Gedanken deswegen gemacht und wir haben dann überlegt, ob es sinnvoll oder notwendig ist, dass eine Hebamme schon eigene Kinder haben sollte.

Was meint ihr? Oder ist es einfach nur wichtig, dass sie schon viel Erfahrung hat? Aber man sollte doch auch jungen Hebammen eine Chance geben, oder? Andererseits geht's ja nicht um etwas Unwichtiges, sondern um mich und das Kind...

Schwierig. Was meint ihr?

Liebe Grüße,
Julia (27+1)

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Hallo!
Ich kann deine Unsicherheit verstehen. Stand genau vor dem selben Problem wie du. Meine Hebamme ist gerade mal 26 Jahre alt und hat keine eigenen Kinder. Am Anfang war ich auch ziemlich skeptisch. Aber ich verstehe mich von Anfang an so toll mit ihr und bisher konnte sie mir alle meine Fragen korrekt beantworten. Und ich hatte nie das Gefühl, dass sie keine Ahnung von ihrem Job hat. Deswegen bin ich bei ihr geblieben und es läuft gut. Hör auf dein Gefühl. Wenn du glaubst, sie hat Ahnung und ihr versteht euch gut, dann gib ihr ruhig eine Chance!
Alles Gute
Mari (35.SSW.)

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Ohne mich da groß einklinken zu wollen - aber ich frage meine Ärzte nicht, ob sie jede Krankheit, die ich habe, auch schon hatten und ob sie alle Medikamente, die sie mir verordnen, schon selbst genommen haben ;-)

Auch ein männliche Frauenarzt ist ausgebildet, Frauen zu behandeln obwohl er ein Mann ist und ich denke nicht, dass Hebammen schonmal ein eigenes Kind bekommen haben müssen, um gute Arbeit zu leisten. Sonst könnte ja kein Entbindungspfleger beruflich je einen Fuß auf den Boden bekommen ;-)

Jeder fängt mal klein an und jede erfahrene Hebamme / jeder erfahrene Entbindungspfleger hat mal mit ihrer / seiner ersten "eigenen" Schwangeren begonnen. Das Gefüh sollte meiner Meinung nach nicht vom Alter und der bisherigen Erfahrung bestimmt sein sondern auch danach gehen, ob man sich gut aufgehoben fühlt. Wechseln kann man immer noch.

Und nur so ein Gedanke - aber ist nicht eine Hebamme, die neu im Geschäft ist, vielleicht in vielem gründlicher als eine Hebamme, für die das alles schon ziemliche Routine ist?

Soviel von mir dazu; liebe Grüße :-)
Sabine

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Hi Julia,

wenn du dich bei den jungen Hebammen wohl fühlst, dann bleib doch bei ihnen. ..denn eigentlich geht es doch darum, dass du dich gut aufgehoben und wohl fühlst.

Schau mal, wenn jeder so denken würde wie du im Moment, dann könnten die Hebis ja gar keine Erfahrung sammeln.

Treff dich doch mal mit ihnen und schau, ob du gut mit ihnen klar kommst.

Für mich persönlich wäre das Alter überhaupt kein Hinderungsgrund.

Ich wünsche dir alles Liebe, du wirst schon die richtige Entscheidung treffen #klee#klee#klee

Viele Grüße,
Kitty + Würmeli (25+2 SSW)

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Hallo,

das Wichtigste ist nicht, ob die Hebamme bereits eigene Kinder hat. Wenn sie ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen hat, dann hat sie auch genug Erfahrung, denn sonst dürfte sie nicht praktizieren. Ich würde eher darauf achten, ob die Hebamme auf Deiner Wellenlänge liegt und ob Du das Gefühl hast, ihr vertrauen zu können - ganz unabhängig vom Alter.

Eine kleine Anekdote zum Thema: Mein zweites Kind kam letztes Wochenende zur Welt. Als ich im Krankenhaus ankam, nahm mich eine junge Hebamme (bestimmt einige Jahre jünger als ich selbst!!) in Empfang. Als wir uns ein wenig unterhielten, sagte sie mir auch bald, dass sie keine eigenen Kinder hat und ihre Ausbildung erst vor Kurzem abgeschlossen hat.

Die Geburt dauerte leider sehr lang, so dass ich mehrere Schichtwechsel der Hebammen mitbekam. Und so kam es, dass nach 24 Stunden die erste Hebi zum zweiten Mal Dienst hatte. Und ich muss sagen: Sie war von allen Hebammen diejenige, die ich am Kompetensten empfand. Sie war immer sehr ermunternd, sehr einfühlsam, hat mich beruhigt, mit mir zusammen geatmet, während der Wehen meinen Rücken massiert und dabei wirklich genau den Punkt getroffen, der mir etwas Erleichterung brachte etc. Bei einigen der älteren Hebis fühlte ich mich dagegen weniger gut aufgehoben - Erfahrung hin oder her...

LG
lilas

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Es gibt sehr viele Kolleginnen OHNE Kind, egal ob jung oder auch schon älter (kinderlos zu bleiben kommt auch bei uns vor - ungewollt) die superviel Wissen haben und tolle Tipps geben können, während manche anderen- auch schon mit mehreren Kindern- so festgefahren sind in ihren Ansichten,dass sie manche Probleme garnicht erst sehen(wollen) und auch dann nicht so gut betreuen.

Die Chemie muss stimmen und da würde ich nicht schauen, ob sie schon Kinder hat oder nicht.

Ich persönlich finde es schade, wenn frau findet, dass nur eine Hebamme MIT Kind eine gute Hebamme ist.

Liebe Grüße von

Gabi

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Hallo,

meine Hebamme war ca. 35 Jahre alt,kinderlos und lesbisch.Fachlich war sie absolut einwandfrei (hat auch schon Bücher über den Beruf Hebamme geschrieben)und ich konnte mich super auf sie verlassen.
Aber ehrlich gesagt: das gefühlsmässige hat mir gefehlt. Ich denke,man empfindet fremden Babys gegenüber schon anders,wenn man selber Kinder hat.
Aber wie gesagt, ein Muss ist es nicht.
Und natürlich sollten gerade die jungen "Dinger" ;-) auch eine Chance bekommen,sonst können sie ihren Laden bald dicht machen :-(.Ich denke,wenn sie nicht weiter wissen SOLLTEN, ziehen sie ganz bestimmt eine ältere Kollegin hinzu.

LG
Katja und Alina (*15.03.05)

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Hallo Julia!
Ich war mit einer Hebamme zusammen schwanger. Sie ist 28 Jahre alt und hatte noch keine Kinder. Sie hat mir während der SS erzählt, daß sie doch einiges dazugelernt hat durch ihre SS.
Z.Bsp. konnte sie sich nie voestellen, daß den Müttern wirklich teils so sehr übel war. Sie hat dann die ersten 6 Wochen selber nur gek...:-%
2. Hatte sie vorzeitige Wehen und Ischias-Probleme. Das konnte sie vorher auch nicht wirklich nachempfinden!

Andererseits kann eine Hebamme auch nicht alles in einer SS selber kriegen, nur damit sie dann später mit den Frauen mitreden kann...hauptsache, sie ist nett!!
LG Reik

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Hallo Julia,

Gegenfrage: muss ein guter Arzt selbst Krebs gehabt haben, um Krebs heilen zu können???

Auch, wenn eine Hebamme Kinder hat, so sind alle Geburten, Frauen und Kinder doch so unterschiedlich, dass es m. E. eher unbedeutend ist, ob die Hebamme nun selbst auch noch Kinder hat.

Lieben Gruß

anjstr