Unverständnis

Sorry aber ich muss mir echt mal bisschen Luft machen. Hier wird immer nur über Arbeitgeber geschimpft, das sie so verständnislos usw sind. Ich selbst war Angestellte mit Leitungsfunktion. Wenn ich dann lese das jemand von der Schwangerschaft Kenntniss hat und trotzdem neu in der Firma anfängt und nach 3 Tagen dann sagt ich bin schwanger kann ich die Reaktion der Arbeitgeber schon verstehen.

Erstens ist die Einstellung und Einarbeitung ne sehr Zeit und Kostenintensive Angelegenheit. Zweitens mussan gleich wieder ne neue Arbeitskraft suchen, da die meisten Arbeitsplätze nicht Mutterschutzgerecht sind.

Also ich arbeite schon über Jahre hinweg schon bei meinem Ag und hatte irgendwie ein schlechtes Gewissen weil sie jetzt nen mega Aufwand wegen mir haben. Ich liebe meine Arbeit.

Aber wo bleibt da due Fairness? irgendwie tun mir die Arbeitgeber leid.

Sorry aber musste ich mal loswerden.

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Und wenn die Frau schreiben würde, dass sie arbeitslos ist und ein Kind bekommt, würden alle sagen: Oh mein Gott wie kannst du nur...

Ich verstehe die Arbeitgebersicht, aber als Frau würde ich auch immer zusehen, dass ich mit dem Arsch an die Wand komme. Mit Kind wird es ja nicht leichter und schwanger stellt einen wohl auch kaum jemand ein... Oder würdest du eine Frau einstellen, die super qualifiziert ist und schwanger?

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Sehr gut geschrieben, bravo.

Diese art von Menschen geht immer von sich aus an die sache und ist nicht in der lage sich in irgendjemand anderen zu versetzten um das zu verstehen warum weshalb das so gemacht wird..

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Sowas würde ich nicht sagen. In meiner ersten Schwangerschaft war ich noch in Ausbildung. Damals wurde ich gemobbt und anschließend gekündigt. Da ich jung und unwissend war habe ich mich nicht gewehrt. Also war ich auch arbeitslos.

5 Monate nach der Geburt fand ich einen neuen Job. Also war ich derzeit auch arbeitslos.

Wenn man weiss das man schwanger ist und dann einen Vertrag unterschreibt finde ich das schon sehr unmoralisch.

Wenn man es selbst nicht weiß ist das ne ganz andere Situation.

Ehrlichkeit finde ich persönlich ganz wichtig sonst ist das Arbeiten kein Spaß. Der Chef fühlt sich verarscht und das auch noch nach der Elternzeit. Was sich dann im Arbeitsklima spiegelt.

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Klar ist es unfair. Nur müssen AG auch darauf vorbereitet sein dass es im gebärfähigen Alter passieren kann.. deshalb war auch meine Frage vorhin ob ich es lieber jetzt schon sagen soll da ich am 1.10. Angefangen habe und gerade zu dem zeitpunkt ssw wurde. Manschmal kann man es leider nicht planen es kommt wie es kommt :) aber dass der AG dadurch im Nachteil ist das stimmt.

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Naja, wenn man immer auf den AG Rücksicht nehmen würde oder ein schlechtes Gewissen hätte, dürfte man ja nie schwanger werden... Ich hatte die Stelle 3 Jahre, bevor ich schwanger wurde, und was mein Chef davon hielt, war mir ehrlich gesagt, schnurz! Werde ja schließlich nicht jünger (bin 35)...

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Die Medaille hat einfach immer zwei Seiten! Wenn ich nicht möchte, dass Frauen wegen Schwangerschaft ausfallen, darf ich keine Frauen im gebärfähigen Alter einstellen. Punkt aus Ende! Dieses Risiko schwebt IMMER über jeder jungen und mitteljungen Frau die noch funktionstüchtige Eier hat!

Ich kann natürlich auch einen AG verstehen, der gerade frisch jemanden eingestellt hat und diese Person gleich wieder erstetzt werden muss. Aber, was ist, wenn die Person die das Rennen gemacht hat, sich nicht in die Firma eingliedern kann, der Aufgabe nicht so gewachsen ist etc. pp... also die Probzeit nicht besteht... und es gibt nicht selten welche die in der Probezeit rausgeworfen werden, teils auch NUR weil sie einmalig krank waren für zwei Tage. Dann hat man den "Stress" mit neuen Bewerbungen auch.

Aus dem Grund kann ich nur sagen, wer Kinder aktuell plant und parallel überlegt den Job zu wechseln, es nicht zu tun tun. Ich habe mich auch dagegen entschieden, weil ich es, wie du sagst unfair gefunden hätte, wenn ich dann sofort wieder ausfalle. Bei frisch eingestellten MA verstehe ich auch die Frustration auf AG Seite voll, gar keine Frage. ABER es gibt auch viele AG wo die MA schon Jahre beschäftigt waren und die sich dann so verhalten und dafür kann ich sorry kein Lob ausdrücken für den AG.

Das Deutschland kein Familienfreundliches Land, ja regelrecht Kinderfeindlich ist, ist kein Geheimnis. Aber nur weil sich die Gesellschaft immernoch schwer damit tut, dass Frauen arbeiten gehen und vor allem Mütter, heißt das nicht das wir im Mittelalter stehen bleiben müssen.

Größere Firmen haben eigene Personalabteilungen, deren JOB ist es neue Leute einzustellen, über Internetportale, Onlinebewerbungen etc. fallen auch nicht mehr soooo die Mehrkosten an wie früher! Und die Personaler-Kraft muss so oder so bezahlt werden, egal ob sie 5 oder 20 neue Leute im Monat einstellt! Bei kleinen Betrieben ist das eher ärgerlich.

Auch stimmt es nicht, dass es nicht so viel schwangerschaftstaugliche Arbeiten gibt. Es gibt einige Branchen, da mag das schwer sein. Ein Büro-Job zum Beispiel... ich kenne keinen Bürojob den eine Schwangere nicht ausüben könnte! Im Einzelhandel, setzt man sie eben an die Kasse statt die Regale auffüllen zu lassen, das ist nur Organisation... in Pflege, Kranken und Berufen mit Kindern ist das eine andere Baustelle, aber in einem Büro, Außen- oder Innendienst, Einzelhandel etc. kann mir kein AG erklären, dass das nicht möglich ist.;-)

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Hallo,

ich finde man muss da schon unterscheiden...wenn jemand überraschend schwanger geworden ist, soll er dann die Stelle absagen deswegen? Würde ich ehrlich gesagt nicht in Betracht ziehen, damit schneidet man sich ja ins eigene Fleisch. Sowas kann halt einfach passieren...und ich denke, jedem AG sollte das bewusst sein, wenn er jemandem im gebärfähigen Alter einstellt.

Ich denke (meiner Erfahrung nach), dass die meisten AG auch mehr Verständnis zeigen, wie die meisten hier vielleicht vermuten...ich finde man liest viel mehr von Enttäuschungen dem AG gegenüber, bei dem man schon längere Zeit arbeitet!

Und ein schlechtes Gewissen haben, weil man schwanger wird, wenn man schon lange bei dem AG arbeitet....warum das denn?? So ein Risiko haben die sicher einkalkuliert. Mein Job macht mir auch riesig Spaß und ich arbeite gerne, aber mal ehrlich...es ist meine Arbeit, und die lasse ich nicht meine Familienplanung bestimmen. Ich hatte jetzt 3 x jeweils 12-14 Monate Elternzeit kurz hintereinander und die Kinder waren auch geplant, das war ok, auch für meinen AG....hab ja auch nie ein Geheimnis draus gemacht, dass ich mehrere Kinder möchte, und dass ich mit über 30 nicht jahrelang dazwischen warten kann ist ja auch klar. Ich bin jetzt insgesamt 18 Jahre hier in der Firma und habe schon soviel geleistet, dass ich mich jetzt sicher nicht rechtfertigen muss, wenn ich nun Kinder bekomme und nur noch Teilzeit arbeite.

Ein schlechtes Gewissen hatte ich lediglich bei der jetzigen (nicht geplanten) SS, ich hatte positiv getestet einen Tag bevor ich wieder angefangen hab #schock Hab auch ne Weile gebraucht um es zu verarbeiten und dann auch Bescheid zu geben....und die Reaktionen waren zwar überrascht, aber durchweg positiv...meine Chefin hat sich glaub ich sogar mehr gefreut wie ich :-p

Wo ich dir recht geben muss, sind die Fälle, wo schon bei Einstellungsgesprächen, Vertragsunterzeichnungen usw eine Schwangerschaft verschwiegen wird. Ich weis durchaus, dass das rechtlich in Ordnung ist, aber für mich ist dennoch jede Form der Lüge nicht akzeptabel und ICH PERSÖNLICH könnte das nicht, aber da hat ja auch jeder andere Wertevorstellungen ;-)

LG Simone

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Und was deiner Meinung nach soll die TE dann machen??
Arbeitslos bleiben, damit der Chef weniger umstände hat?
Sorry, man muss ja leider so handeln...am Ende hat sie nichts davon. Außerdem ist man nicht verpflichtet gleich davon zu berichten.
Es gibt Gründe, warum das Gesetz Schwangere in der Probezeit schützt. Keiner würde sie sonst einstellen oder übernehmen. DAS finde ich unfair!

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Hallo :)
So sehe ich das auch!

Ich möchte gern mal von meiner Situation berichten:

Ich selbst habe meinen Job erst seit März 2015 und habe nach ca. zwei Wochen erfahren, dass unser drittes Glück unterwegs ist. Auf der einen Seite haben wir uns sehr gefreut, denn mit der Jobzusage (mit der ich nie im Leben gerechnet hätte) haben wir unseren weiteren Kinderwunsch auf Eis gelegt. Auf der anderen Seite hatte ich so ein schlechtes Gewissen. Da ich mit Zwillingen schwanger war aber eins schon ganz früh verloren habe, habe ich die ersten 12 Wochen abgewartet.

Bis dahin hatte ich mir einen Plan für die Zukunft gemacht und eine Tagesmutter kontaktiert.

Als ich es meinem Chef sagte, hat er ganz anders reagiert als ich dachte. Er freute sich für mich und beruhigte mich mit den Worten, dass wir das alles gemeinsam hinbekommen. Ich war die erste die je schwanger war in unserem Büro und für ihn war es Neuland.

Jedenfalls habe ich mich dafür entschieden nach dem Mutterschutz 21h/Woche zu arbeiten. Angestellt wurde ich Vollzeit mit 40h. Mit dieser Entscheidung war natürlich auch mein Chef mehr als zufrieden und alle Parteien sind soweit glücklich.

Natürlich bin ich etwas traurig, nicht so wie viele andere 1,2 oder 3 Jahre den ganzen Tag mit meinem Spatz zu verbringen aber ich bin glücklich, dass ich meinem Chef ohne schlechtes Gewissen in die Augen schauen kann.

Ich bin jetzt im Mutterschutz und warte auf die Geburt in 4 Wochen :) Mein Chef erkundigt sich oft nach uns und freut sich auf den Neuankömmling :)

Das wollte ich nur mal erzählen :)

Geben und nehmen ist wichtig :)

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1. sind nicht die meisten Arbeitsplätze NICHT mutterschutzgerecht.

2. geht der AG selbst das Risiko ein, indem er Frauen in gebärfähigen Alter einstell.

3. Gibt es seitens der AG auch keine Fairness in dem Sinne. Es ist ein ganz normales ARBEITSVERHÄLTNIS - keine Freundschaft.

4. wenn du ein schlechtes gewissen hast, warum auch immer, laste das bitte nicht den anderen frauen an.

Das einzige womit ich dir zustimme ist, dass die Reaktion der AG total verständlich ist, natürlich sind sie wenig erfreut. Was allerdings NICHT Sachen wie mObbing rechtfertigt!

lg, verena

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Perfekt auf den Punkt gebracht!!

Unzufriedenheit oder Frustration darüber beim AG voll verständlich, weil es Extraarbeit bedeutet... aber es gibt nicht nur eine Schwangerschaft die Extraarbeit verursacht.

Zu deinen Punkten:

1. Genau: Es ist oft nur eine Organisationsfrage und nicht jeder arbeitet in Gefahrenbranchen.

2.Genau: Wenn ich das nicht will, darf ich nur Frauen einstellen über 45!

3. Genau: Man könnte ja auch so den AG verlassen, neuen Job anfangen, dann hat er auch das Problem, Ersatz zu finden. Oder wenn man plötzlich einen Bandscheibenvorfall hat und Monatelang ausfällt. Wo ist da der Unterschied zum Mutterschutz und Elternzeit?!

4.Ist eine Schwangerschaft etwas schönes und sollte auch so behandelt werden. Es sollt niemals einen Grund geben, erstrecht nicht aufgrund des Jobs (dafür gibts zu viele wo ich sag, dann such ich mir eben einen anderen)... das mir meinen Sohn madig machen sollte!

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Ich laste mein Gewissen niemand an. Mich wundert nur das hier viele schreiben das sie schwanger nen Job angenommen haben und fragen nun im Forum nach wie sie es dem Chef sagen sollen weil sie Angst haben.

Wenn dann noch so antworten kommen wie na hoffentlich war es ein unbefristeter Vertrag reg ich mich schon bisschen auf. Sowas ist der Grund warum lieber Männer statt Frauen eingestellt werden. Sowas zerstört das Vertrauen in die Frauen

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Ich sehe das aus zweierlei Perspektiven:
Einerseits tun mir manche Vorgesetzte aus zwischenmenschlicher Sicht leid, weil es wie du schon sagtest für den Vorgesetzten mehr Aufwand und auch Stress bedeuten kann, die Lücke zu füllen, das Organisatorische zu regeln und das Team neu zu strukturieren. Ich weiß z.B., dass das Ganze in meinem Team zwar gut klappt, aber nun auch manche mehr Arbeit und Hektik haben.
Bei Neueinstellungen, die sofort ausfallen, ohne überhaupt richtig gearbeitet zu haben, ist das natürlich noch blöder, weil die ganze Suche wieder von vorne losgeht, obwohl man doch gerade erst alles in sicheren Tüchern glaubte.

Auf der anderen Seite steht das eigene Leben und Glück, auf das ich wegen der Arbeit nie verzichten würde. Ein Arbeitgeber muss damit rechnen, dass eine Frau irgendwann wegen einer Schwangerschaft ausfallen kann, vor allem in einem bestimmten Alter. Das ist einfach so und dementsprechend müssen die Umstände eben angepasst werden.

Schön finde ich Verständnis auf beiden Seiten: Die Freude für das persönliche Glück des Mitarbeiters, aber auch die Bereitschaft der Schwangeren für eine gute Umstellung im Team, sofern gesundheitlich möglich (also z.B. gute Vorbereitung und Einarbeitung für den Nachfolger, Verantwortung für die Arbeitsaufgaben solange man noch arbeiten kann etc.).

Eine Schwangerschaft ist für einen Betrieb mit entsprechender Größe im Normalfall kein Weltuntergang und gut über die Bühne zu bringen, wenn das Klima stimmt und man gut zusammenarbeitet.
In kleineren Firmen hingegen oder wenn sich einer von beiden quer stellt, sieht das leider oft anders oder schwieriger aus. Je nach Verhältnis hält sich mein Mitgefühl dann arg in Grenzen oder ist größer.
Ganz allgemein ist es für beide eine Umstellung, wobei die gewollt/gewünscht Schwangere in meinen Augen oft erstmal die angenehmere Position hat.