Angst vor Geburt, aber vor allem vor der Zeit danach

Hallo an alle werdenden Mamis, oder Mamis :-)
Hab mich heute endlich mal hier angemeldet, weil mir zurzeit wieder etwas mulmig ist in der Magengegend :-/
Ab morgen bin ich in der 30 SSW und so langsam kommen diverse Gedanken und Gefühle auf, die ich hoffte, längst hinter mir zu haben.

Ich versuche euch mal kurz und knapp den bisherigen Schwangerschaftsverlauf, bzw. ein bisschen was über mich zu erzählen.

Ich bin 27 Jahre alt, habe meinen Mann im Mai geheiratet und wir wollten auf jeden Fall ein Kind. Dass es sooooo schnell passiert, hätten wir auch nicht gedacht, aber besser so, als lange darauf warten zu müssen.

2013 hatte ich das erste Mal in meinem Leben, ganz aus heiterem Himmel und von jetzt auf gleich, ganz schlimme Panikattacken und schlimmste Angstzustände (ich hatte ständig das Gefühl, jeden Moment passiert etwas ganz schlimmes -> ich kriege den Anruf, dass meine MAma gestorben ist.. einen schweren Unfall hatte und nun im Krankenhaus liegt... oder nachts einfach eingeschlafen ist und nicht mehr aufgewacht.)
Ich zitterte den ganzen Tag, konnte nichts essen, keine Konzentration, fühlte mich sooo alleine, hatte einfach nur unbegründete, wahnsinnige Angst. Dieses Gefühl hielt über ca. 8 Wochen, bis ich endlich einen Therapieplatz gefunden habe.

Kurzum: Ich war ein Jahr lang in Therapie und alles war wieder gut. Ich habe mich gut erholt, habe gelernt damit umzugehen und mir ging es, als hätte ich das nie gehabt.

Bis ich schwanger wurde :( Die ersten drei Monate war noch alles ok. Ich habe mich total gefreut, dass ich so schnell schwanger wurde, habe mich natürlich gleich viel belesen, etc. Das war aber wohl nicht die beste Idee. Hab dann auch viel zum Thema Schreikind gelesen (warum auch immer?! War und ist einfach meine größte Sorge) und irgendwann war ein Tag (genauer gesagt an dem Abend, als wir unseren ersten Kreißsaal besichtigt haben), an dem ich einfach weg wollte. Ich wollte das nicht mehr.

Ich wollte das Kind nicht mehr in mir tragen, habe mir schon ausgemalt, das Kind nach der Geburt in die Klappe zu geben oder das Sorgerecht einfach komplett meinem Mann zu überschreiben, sodass ich nichts mit dem Kind zu tun habe. Einfach weg wollte ich. Weg aus dieser Misere. Welche Rabenmutter denkt so etwas?
Dann kamen so langsam aber sicher wieder diese Angstgefühle von damals in mir auf.

Ich wusste nicht, wie ich mich um ein Kind kümmern sollte, wenn es mir selbst ja wieder mal so schlecht geht und ich am liebsten wieder den NEstschutz der Mutter bräuchte.

Dann dachte ich, wie soll ich das nur schaffen, wenn es meine Mutter mal nicht mehr gibt?! Total lächerlich...

Ich habe mich ständig gefragt, wie ich mich um mein Kind kümmern sollte, wenn ich selbst eben wieder in einer Angstphase stecke. Da bin ich nämlich alles andere als fähig eine Mutter zu sein. Da fühle ich mich selbst wie ein kleines Kind, das seine Mutter braucht. Und dann habe ich aber selbst eines, das mich braucht! Wie soll das funktionieren??

Dazu natürlich machte ich mir riesige Vorwürfe, wie eine werdende Mutter nur sowas über ihr Kind denken kann, von wegen weg geben, abhauen, etc...
Ich habe mich selbst gehasst, aber wollte trotzdem einfach nicht mehr schwanger sein.

Nun ja, Ende August bin ich dann eben wieder in diese Spirale geraten. Panikattacken, Angstgefühle, neu dazu kamen die Vorwürfe, weil ich so schreckliche Gedanken hatte. Ich hab mich wieder gefühlt, wie ein außerirdischer in meinem Körper. Wie damals. Nicht wie ich. Ich wollte einfach nur weg laufen. Weg von allem. Nicht schwanger sein, obwohl das immer mein sehnlichster Wunsch war. Am liebsten würde ich mich in die Arme meiner Mutter legen :-D Das hört sich so bescheuert an, aber so ist es tatsächlich.

Das hat dann wieder mal gute 4 Wochen so schlimm angehalten, bis alles wieder etwas abgeebbt ist. Ich konnte mich langsam wieder auf mein Kind freuen, fand die Schwangerschaft toll, wollte endlich, dass der Bauch wächst und ich mein Kind spüren kann (obwohl ich ein paar Wochen vorher noch wahnsinnige Angst vor den ersten Tritten hatte - bei dem Gedanken daran wurde mir sogar richtig schlecht!)
Ich konnte wieder Schlafen und Durchschlafen, hatte Appettit. Also alles wieder auf dem aufsteigenden Ast.

So langsam aber sicher, kommen jetzt wieder solche komischen Gefühle auf. Ich merke auch, dass ich nachts wieder öfter aufwache und vor lauter Gedankenkreisen nicht mehr einschlafen kann.... Es bahnt sich wieder so an, wie früher immer...
Angst was die Geburt betrifft, aber vor allem die Zeit danach, wenn das Kind dann da ist. Die Geburt werde ich schon irgendwie schaffen. Aber dann? Dann hat man das Kind und muss es lieben.

Was, wenn ich wieder so eine schlimme Phase habe und einfach weg will? Ich habe so Angst, dass ich mein Kind nicht lieben kann, weil ich zu sehr mit mir selbst beschäftigt bin, wegen meiner Angst und Panikphasen.

Was, wenn ich wieder so einen krassen Durchhänger habe, mich kaum um mich selbst kümmern kann, selbst wieder hilflos bin und dann aber einen kleinen Säugling habe, um den ich mich kümmern muss?
Dann habe ich wahnsinnige Angst, dass das ein Schreikind wird und ich durchdrehe, es am liebsten an die Wand klatschen würde. Es sogar hasse :( Ich könnte heulen, wenn ich solche Gedanken habe. Aber sie gehen einfach nicht weg.

Wieder so schreckliche Gedanken!
Ich habe einfach Angst, dass mir das alles zu viel wird. Dass ich wieder das Gefühl habe, aus meinem Körper flüchten zu müssen.
Ich kriege Gänsehaut und mir wird sogar richtig übel, wenn ich fremde Babys schreien höre (bei Nachbarn, draußen auf der Straße). Ich habe das bald in meinen eigenen vier Wänden und muss das schaffen, darf nicht durchdrehen. Ich muss dieses Kind lieben!

Dann tritt mich unser kleines Scheißerchen und ich habe tatsächlich etwas Angst vor ihm. Die Tritte sind ja nun schon wirklich ganz schön mächtig und hier und da etwas unangenehm. Wie ein Außerirdischer in mir :-/ In einem Moment lächle ich und bin stolz, im anderen Moment habe ich Angst vor meinem Baby...

Ging es auch jemandem so? Und kann er mir davon berichten, wie es war, als das Baby dann da war?

Für ein paar Antworten wäre ich euch wirklich sehr dankbar :)

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Huhu,

ich würde Dir dringend empfehlen Dir wieder einen Therapeuten zu suchen und möglichst schon vor der Geburt anzufangen. Mit dem Hinweis auf eine Schwangerschaftsdepression bekommst Du sicher schnell einen Termin.

Alles Gute!
Jelinchen (22+4) #winke

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Ich bin tatsächlich seit ca. 6 Wochen wieder bei einer Therapeutin. Das ist ne ganz junge und ich hoffe, dass ich das mit ihr überwinden kann.

Diese Gedanken, Gefühle über die Geburt bzw. die Zeit danach, kamen jetzt erst die letzten 4-5 Tage wieder hoch. Daher konnte ich mit ihr noch gar nicht so drüber sprechen. Ich weiß auch, dass es hier am Klinikum so eine Mutter-Kind-Tagesklinik gibt, an die ich mich sofort wenden würde, wenn es wirklich wieder so schlimm sein sollte nach der Geburt.

Ich hoffte nur, dass ich hier ein paar Erfahrungsberichte von anderen Muttis kriegen kann. Vielleicht würde mich das auch schon etwas beruhigen, wenn ich weiß, dass es nicht nur mir so geht und ich kein Unmensch bin.

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Huhu,

Du bist doch kein Unmensch. Eine Depression ist eine Krankheit, für die Du nichts kannst und die bei entsprechender Behandlung besser wird.

Ich freu mich, dass Du schon Hilfe hast. Wünsche Dir alles Gute!

LG Jelinchen (22+4) #winke

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Hallo.... Ich leide seit 10 jahren unter Anst/Panikattacken hatte 7 jahre lang die hölle durchgemacht,,, mittlerweile geht es mir gut da ich echt hart an mir und meine gedanken gearbeitet hab.. Ich kann dich gut verstehen da ich ab und an immer noch Ängste wie : was ist wenn: !!! Habe aber versuch dann sofort positiv zu denken das es nur meine Angsgedanken sind und ich stärker als die Angst bin da ich gelernt hab damit umzugehen.... Ey denk Positiv und es sind nur deine gedanken!!!! Du bist stark und egal wie beschissen es sich anfühlt,,es wird dir nix passieren und du wirst alles gut hinbekommen zukünftlich! Lass der ANGST keine chance wieder dein Leben zu beeinflussen!!!! Mir geht es wie dir glaub mir, aber wir sind Stark und werden Üositiv in die zukunft gucken. Ich wünsche dir alles gute vom Herzen :)

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Liebe elissa,

danke für deine aufbauenden Worte :) Ich weiß, ich weiß. Positiv denken und sich nicht von diesen Gefühlen lenken lassen. Aber manchmal gibt es Tage, da ist es leichter gesagt als getan.

Immer wenn es am schlimmsten wird (abends) sage ich mir auch: du zündest dir jetzt ein paar Kerzen an, gehst duschen, isst schön mit deinem Mann. Und wenn die Angst kommt, dann soll sie doch. Es sind nur Gefühle, nichts reales. Dir passiert nichts etc.

Aber zurzeit, so 10 Wochen vor der Geburt, krieg ich das nicht so doll hin :( Das zieht da irgendwie nicht. Da ist die Angst über die Zeit mit Baby schon sehr dominant.

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Hallo Steffi,

Ich kann nur aus Erfahrung mit Freundinnen sprechen, die auch immer wieder Panikattacken, Angstzustände und Depressionen hatten.
Du musst unbedingt schnell wieder in Behandlung, noch bevor das Baby kommt. Wirklich ganz wichtig. Und bist du jemals medikamentös eingestellt worden. In manchen Fällen produziert der Körper z.B. zu wenig Serotonin. Seitdem meine Freundin das in Tablettenform nimmt, hatte sie keine Angstzustände mehr. Sie geht aber auch weiter zur Therapie. Sie hat jetzt 3 Kinder und liebt sie über alles und hat auch alles unter Kontrolle.

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Hallo wingaz08,

Medikamente musste ich bisher noch nie nehmen - das hat mir teilweise dann nämlich noch mehr Angst gemacht. Abhängigkeit etc...

Ich habe mich immer gut über die Runden gebracht mit Lasea oder Pascoflair und natürlich die Bachblüten Notfalltropfen. Lasea und PAscoflair darf ich aber - obwohl auf natürlicher Basis - während der SS nicht nehmen :-/

Und wie gesagt, ne Therapeutin hab ich gottseidank wieder an der Hand.

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Huhu. Als erstes würde ich die Therapie wieder aufnehmen. Als schwangere wartet man sich keine 8 wochen. Durch die ganze Hormonumstellung nach der Geburt und die ganzen Veränderungen überhaupt wird das sicher nicht besser. Also lieber vorher schonmal was tun.

Und ich versteh so nicht ganz die Angst vor einem Schreikind. Ich hab immer viel mehr Angst davor dass es krank ist. Mein erster war ein Schreikind. Und ich hab ihn halt nahezu 24 Stunden am Tag gekuschelt. Nachts im Bett und tagsüber im Tragetuch. Und das so ca 10 Monate. Hat mich damals nicht gestört. Beim ersten ist das auch nicht so ein Problem. Er ist mittlerweile 5, extrem selbstbewusst und schlau. Und ich glaub die Bindung zu ihm ist stärker als zu meinen anderen Kindern. Kann dem also nicht viel negatives abgewinnen. Klar, manchmal hat man auch eigene Bedürfnisse und Grenzen. Aber da ist ja der Partner noch da, und kann den Gnom mal nehmen.

Wie gesagt, rede mal mit jemanden der sich auskennt und lass dir helfen. Lieber jetzt als dann wenns zu spät ist, und die Beziehung zum Kind vielleicht schon gestört ist.

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Hallo liebe Steffi,

hast du die Möglichkeit erneut eine Therapie zu machen? Das würde dir sicher ein wenig Druck nehmen und auch in der ersten Zeit mit Baby helfen.

Es ist so, dass eine Schwangerschaft und die damit verbundenen Veränderungen Ängste auslösen können, das ist auch normal. Ein Teil dieser Angst darf sein - du darfst dich nur nicht darin verlieren!

Redest du mit deinem Mann, deiner Mutter?

Hast du eine Hebamme? Suche dir eine kompetente, frage sie, ob sie Erfahrung mit Depressionen nach der Geburt hat - dann kennt sie sich mit dem Gefühl der Überforderung und übermäßigen Ängsten aus.

Hast du eine gute Freundin, mit der du reden kannst?

Es gibt sonst auch immer die Möglichkeit solche Phasen medikamentös abzufangen und da gibt es auch Medis die du in der Stillzeit nehmen kannst. Mit solchen Sachen kannst du dich auch an eine Neurologin wenden. Wo kommst du her? Vielleicht kann ich dir auch eine Adresse nennen - kannst auch gern eine PN schreiben...

Und ein bisschen Zeit bleibt dir noch. Achte auf dich, rede mit deinen Lieben!!!

#liebdrueck ich wünsche dir alles Gute, wenn du noch Fragen hast, kannst du dich gerne melden.

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Mit meinem Mann rede ich darüber, mit der Mama auch. Mein Mann weiß immer nicht so recht, wie er mir helfen kann. Er ist dann einfach immer für mich da und sagt, wir schaffen das. Das da sein hilft natürlich ungemein, das "wir schaffen das" glaube ich aber nicht wirklich :-/

Denn ich bin ja mit dem Kind zu Hause und er ist auf der Arbeit.

Dazu kommt, dass ich jemand bin, der zu Hause schnell durchdreht. Sprich, wenn ich mal länger als 2-3 Tage Urlaub habe, die ich daheim verbringen muss, dann fällt mir spätestens am zweiten Tag die Decke auf den Kopf und ich fühle mich schrecklich. Bin ja mal gespannt wie der Mutterschutz so wird. Hab mich schon für Yoga eingetragen und hoffe, dass ich irgendwo noch in Wassergymnastik unterkomme :)
Ich nähe auch sehr gerne, aber so viel kann ich in den 6 Wochen gar nicht nähen, dass ich mich nicht nutzlos fühle.

Die Mama ist natürlich immer sehr verständnisvoll und wird mich unterstützen wo es nur geht. Das weiß ich. Sie tröstet immer auf die richtige Art und Weise. Sie weiß, was sie sagen muss. Daher habe ich glaub ich mal riesige Angst vor dem Tag X, wenn sie nicht mehr ist. Aber sie ist ja erst 56 ;-)

Mein Mann ist auch verständnisvoll, aber halt doch eher damit überfordert, wenn ich wieder so ne blöde Phase hab...

Die Hebamme werde ich nächste Woche auch mal kontaktieren und um ein Gespräch bitten. Sie begleitet mich jetzt auch schon während der Schwangerschaft, da ich sehr wahrscheinlich ins Geburtshaus gehe und sie da die Leitung ist. Ist ne ganz nette und tolle. Sie hat mir damals eben auch gesagt, ich soll schleunigst wieder in Therapie :)

Medikamentös mag ich eben gar nicht experimentieren. Das letzte Mal ging es ja auch ohne. Wenn, dann wieder mit meinen altbewährten Mittelchen. Aber ohne schaff ich das sicherlich auch wieder. Das weiß ich sogar. Wenn es so eine akute Phase ist, weiß man halt, wie beschissen es einem da geht. Aber ich weiß schon, dass ich das wieder überwinden kann.

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Liebes, Ängste haben wir glaube ich alle. Die Ängste die du hast teilen hier wahrscheinlich die wenigsten. Aber ich glaube zu wissen was du meinst. Das einzige was ich dir dazu sagen kann und das kommt von Herzen:
Da kommt ein kleiner Engel zu dir, und wenn man von der antroposophischen Sichtweise ausgeht dann hat sich das Kind genau dich als Mama ausgesucht. Das hat er getan weil er dich liebt. Er kennt deine Nöte, weiß aber auch das du es schaffen wirst. Vertraue dir und darauf das da ganz viel bei dir ist das dich und euch beschützen wird. Du wirst dem gewachsen sein....da bin ich mir sicher!
Ich wünsche dir alles erdenklich Gute, Vertrauen und Zuversicht, Menschen an deiner Seite die dich Stützen und dir den Mut dich zu lieben, auch wenn du Momente der Angst hast.

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So... dein Beitrag hat mir jetzt so richtig das Wasser in die Augen geschossen. So was liebes habe ich noch nie gehört (hätte so übrigens 1 zu 1 von meiner Mutti kommen können :-D). Und du hast total Recht. So ein bisschen glaub ich da auch dran. Aber wenn ich das jemandem sagen würde, der würde mich wahrscheinlich auslachen.

Aber ich glaube, du hast nicht mal so unrecht damit.

Du bist nicht zufällig Psychotherapeutin? In der Nähe von Nürnberg :-)?

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Wie lieb bist du denn? Nein, ich bin keine Therapeutin und wohne auch ganz weit weg von Nürnberg, aber weißt du...das Leben schreibt seine Geschichten. Und ich durfte im letzten Jahr sehr viel lernen und Kraft tanken (so paradox es klingen mag) durch unser Sternchen. Und wenn ich lese wie es Es dir geht dann möchte ich davon gerne mit dir teilen, weißt du. Schön das es dir gut tut. Glaub' an dich und vertraue euch! Lass mal von dir hören. Und wann immer dir danach ist, gerne auch eine PN.

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Suche dir jetzt schon einen Therapeuten mit dem du die letzten Wochen der Ss überstehst und dich auf die Zeit danach vorbereitest.
Informiere auch Familie und/oder enge Freunde, ein gutes Netzwerk das dir schon jetzt und besonders später Halt, Kraft und Unterstptzung gibt ist sehr wichtig.
Schau unbedingt auf der Seite des Vereins Schatten und Licht vorbei.

Gedanken wie deine kannst du nicht unterdrücken und du solltest dich auch nicht schlecht fühlen aber du musst lernen damit umzugehen und dir helfen lassen.

Ich wünsche dir alles Gute!

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Hallo,
Ich habe jetzt selbst keine Panikattacken, habe aber schon einige Male an Depressionen gelitten.

Ich kann deine Ängste verstehen und hatte sie auch immer wieder.

Bei uns war der Start der Familienplanung im Nachhinein eher ungünstig geplant, da ich am Ende meines Studiums war und bis 30.SSW im Stress war wegen Deadlines und Prüfungen. Durch heftige Übelkeit im ersten Trimester konnte ich nicht effektiv bzw konzentriert genug arbeiten, wodurch es nachher fast nicht mehr zu schaffen war.

Als meine Tochter dann da war hatten wir enorme Startschwierigkeiten. Ich war davon überzeugt, dass ich direkt nach der Geburt Feuer und Flamme für mein Kind sein würde (bzw sein müsste) - dem war aber nicht so. Mein Kind kam mir erstmal fremd vor und Liebe hab ich da auch erstmal nicht gespürt. Ich hab mich total schuldig gefühlt, konnte aber an meinen Gefühlen nix ändern. Meine Tochter war dann auch noch die ersten 5,5 Monate ein Schreikind und ich bin in sehr schnell in ne Wochenbettdepression geruscht, bzw war vielleicht sogar ab der Entbindung drin. Ich fands alles ganz schrecklich und furchtbar und wollte mein altes Leben zurück.
Mit Ende der Schreiphase und mit spezieller Therapie (Mutter-Kind-Therapie und Gruppe für Frauen mit Wochenbettdepression) gings schnell besser und ich konnte die Zeit mit meiner Tochter geniessen und hab dann auch viel Liebe für sie empfunden.
Es war dann so schön, dass wir schnell nachgelegt haben. Kind Nr. 2 kam im Abstand von 1,5 Jahren.

Seitdem gings bei mir mal auf, mal ab, die schlaflose Zeit bei meinem Sohn (über ein Jahr lang kaum geschlafen), hatte mich nochmal ziemlich runter gerissen, aber selbst hätte ich jetzt nicht von einer Depression gesprochen.

Ich merke bei mir, dass ich in Zeiten, in denen es mir schlechter geht, auch mal ausflippe, weglaufen möchte, die Kinder an die Wand klatschen möchte, mich in die Ecke gedrängt fühle, mich nicht mehr aufopfern möchte, alles hasse, meine aufgestaute Wut und negativen Gefühle aus meinem Körper schreien möchte, wahnsinnig werde. Auch die Liebe für die Kinder kann sich als weniger anfühlen. Egal wie schlecht es mir ging, ich habe nie meine Kinder vernachlässigt oder im Stich gelassen und ihnen hats an Liebe nie gemangelt. Die war nämlich immer da, ich konnte sie nur nicht fühlen, weil mein Körper gerade im Selbsterhaltungsmodus gekämpft hat. Meine Ängste, dass meine Probleme sich auf die Entwicklung der Kinder auswirken könnten, wurden bisher nicht bestätigt. Ich war lange davon überzeugt, dass ich eine schlechte Mutter bin und dass alle anderen es besser machen. Inzwischen ist da ein Teil von mir, der mir sagt, dass ich es gut mache und immer mein Bestes gegeben habe.

Ich rate dir: such dir eine gute psychologische Begleitung, eventuell jemand, der spezialisiert ist auf Mutter-Kind-Bindung. Mach dir ausserdem nicht zu viele Vorstellungen davon, was du für das Kind fühlen musst. Alles, was du brauchst, liegt in dir, dein Instinkt leitet dich. Zum Thema Kind lieben nach der Geburt hab ich auch mal gelesen, dass viele Frauen das nicht sofort haben, sondern erst in ihre Rolle hineinwachsen müssen. Das Kind kennenlernen müssen. Hier wird ja auch immer so schön von der Kennenlernzeit gesprochen.

Mach dir keinen Stress, du wirst eine gute Mutter sein, sonst würdest du dir jetzt nicht schon so viele Gedanken machen. Sei nicht zu streng mit dir selbst :-)

Liebe Grüsse, S., die sich auf Nr. 3 freut :-)

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Hier wirst du auf jeden Fall geholfen,und du siehst dort,daß alle diese Gedanken haben

http://forum.schatten-und-licht.com/

Lg