Schwanger und Jobsuche

Hallo ihr Lieben!

Ich habe meine Masterabschlüsse und den positiven Test quasi am selben Tag erhalten... und bin seitdem etwas verunsichert, was meine Jobsuche angeht. (Bin jetzt 8 SSW)
Ich habe mich vor der Endnote schon fleißig beworben und hin und wieder auch Vorstellungsgespräche. Eine Zusage hat sich nach meiner Schwangerschaftsoffenbarung in eine Absage verwandelt...

Ich weiß, dass ich nicht verpflichtet bin, meine Schwangerschaft anzugeben. Allerdings will ich mir das Arbeitsklima auch nicht von Anfang an versauen, indem ich die zukünftigen Chefs belüge (Lügen mag ich gar nicht!).

Hat jemand Erfahrung mit Jobsuche während der Schwangerschaft? Wie sprecht ihr eure Schwangerschaft an? Hat es bei jemanden geklappt? Gibts Alternativen?

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Hi,

Ich würde in der Situation ganz klar erstmal an dich selbst denken, du kannst ja danach deinen Arbeitgeber immer noch wechseln.
Du wirst mit deiner Ehrlichkeit keinen Job in so einer Situation finden, die Arbeitgeber denken da auch nicht an dich...
Dein elterngeld wird auch nach dem Verdienst in den letzten 12 Monaten gerechnet. Also so schnell wie möglich einen Job finden und nach einer Zeit sagen: ups gerade erfahren das ich schwanger bin.
LG :)

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Du hast natürlich recht mit dem Elterngeld. Allerdings haben mein Mann und ich uns schon darauf geeinigt, dass er das Elterngeld beziehen wird. Geld ist und wäre für mich also nicht die Motivation. Ich bin wirklich reich gesegnet, dass ich versorgt bin und nicht darauf angewiesen bin, mich durchzuboxen. Daher kommt mir die "Notlüge" auch einfach nur dreist und unverschämt vor. Es gibt Frauen, die den Job wirklich bräuchten!

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Es ist schwierig einen Job zu bekommen wenn man schwanger ist. Doch ich finde deine Einstellung echt gut. Ich würde auch von Anfang an ehrlich zu potentiellen Chefs sein. Ja, man bekommt so vielleicht nicht unbedingt einen Job. Aber man ist ehrlich und das Wissen manche Chefs auch zu schätzen. Was bringt dir ein Job, wenn du ihn nicht machen darfst weil er ungeeignet für schwangere ist oder die nach der Einarbeitung für mindestens 1 Jahr wieder weg bist (oder auch für 3 jahre)? Der Chef hat mehr kosten als nutzen von bzw. Mit dir. Denn er darf keinen anderen einstellen und die Arbeit bleibt an Kollegen hängen. Außerdem schätzen Chefs Ehrlichkeit. Ja, du hättest mehr Geld aber ich persönlich könnte das nicht mit meinem gewissen vereinbaren wissentlich gelogen zu haben und die kollegschaft einfach von vorne herein im Stich zu lassen. Nein, kein Chef will sowas. Den Job ist man nach Ende der Elternzeit los, Job Erfahrung sammeln konnte man auch nicht und im Lebenslauf macht sich das auch nicht gut. Denn der nächste Arbeitgeber fragt danach und dann muss man entweder wieder lügen oder die Wahrheit sagen (dass man die Schwangerschaft verschwiegen hat) und das kommt auch nicht gut an. Also es zieht einen ellenlangen rattenschwanz mit sich. Von daher bleib bei deiner Einstellung und hoffe auf einen Chef, der diese Ehrlichkeit zu schätzen weiß.

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Danke für deinen Weitblick! Finde ich sehr hilfreich, es auch aus dieser Perspektive zu betrachten! Also wie das im Lebenslauf wirkt und welchen Mehrwert so ein "kurzer" Job überhaupt hätte.

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Besser ein kurzer Job, als gar nix drinnen stehen zu haben.
Damit ist es deutlich schwerer einen neuen Job zu finden, als wenn da ne dicke Lücke ist.

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Hallo!

Mhm, ich bin auch hin und hergerissen.

Bin in der 7 SSW. Mit einem Kind ist es schon schwer sich zu bewerben. Schwanger aber fast unmöglich wenn man das angibt.

Ich bin leider seit Mitte Juli wieder arbeitslos. Meinem Chef fiel ein das ich Geld koste. Noch sieht man keinen Bauch und ich bin auch am überlegen was ich mache. Ich möchte einfach nicht zu Hause rumsitzen.

Man muss es nicht angeben, aber welcher Arbeitgeber stellt denn dann noch Mal eine Mutter oder junge Frau ein wenn er so eine Erfahrung gemacht hat. Fair wäre das nicht. Auch wenn ich auch genug von den Firmen veräppelt wurde.

Ich suche derzeit nach befristeten Jobs, so für ein halbes Jahr. Oder Heimarbeit. Alles andere macht keinen Sinn da ich eigentlich länger als ein Jahr zu Hause bleiben möchte. Nebenbei gucke ich auch ob ich mir selbst was aufbauen kann.

Auf jeden Fall wird nicht aufgegeben. :-D

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Ich drücke dir die Daumen!

Ja mir gehts auch so. Mir gehts echt prima und es besteht keinen Grund die Hände in den Schoß zu legen. Befristete Jobs suche ich auch. Allerdings sind die meisten eher 10-12 Monate. Was ja auch schon zu lang ist. Denkbar ist für mich auch eine Fortbildung, die dauert nur ein paar Monate. Allerdings kann ich die dann ja auch erstmal nicht nutzen...

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Was erwartest du von einem Chef, der auf dich zählt und nach 2 Monaten erfährt, dass du schon bei der Bewerbung schwanger warst? Er wird wohl sauer sein. Ich finde deine Ehrlichkeit gut. Und wenn du nichts findest, mach doch irgendwas auf selbständiger Basis, oder Honorarbasis. Bist du wirtschaftlich abgesichert durch Mann oder Eltern? Dann würde ich eine Pause einlegen und mich einfach mal ausruhen und mich nachher um das Kind kümmern und danach in den Job einsteigen.

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Danke für deine Ermutigung :)
Ja, mein Mann verdient genug, dass wir zwei und dann auch wir drei davon leben können. Wegen des Geldes mache ich es nicht. Allerdings fällt mir die Decke auf den Kopf, einfach ausruhen wäre also nichts für mich.

Vielleicht schau ich mich wirklich mal nach etwas auf Honorarbasis um. Daran habe ich noch nicht gedacht! Danke!

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Auch wenn es vielleicht unfair vor kommt aber ich würde so handeln als ob ich ein Mann wäre. Mal ganz ehrlich wir Frauen haben genug Nachteile. Wir verdienen weniger im Schnitt viele Stellen keine Frauen ein die in dem Alter sind das man Kinder bekommen kann. Wenn man schon ein Kind hat ist es auch schwieriger. Es werden uns genug Steine in den Weg gelegt aber Nachwuchs soll es trotzdem geben die Rente muss ja gesichert werden. Hab da kein schlechtes Gewissen. Wenn dein Partner an deiner Stelle wäre hätte er keine Nachteile durch deine Schwangerschaft. Verschweig es und sag es dann später.

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Der gesellschaftliche Druck auf uns Frauen ist hoch, da gebe ich dir Recht. Gerade im Spannungsfeld zwischen Job und Familie leiden wir da oft mehr als Männer. Aber auch Männer sind in anderen Bereichen benachteiligt...

Vielleicht sind wir da unterschiedlicher Ansicht. Ich persönliche finde "Arbeitsteilung der Geschlechter" ein völlig legitimes und gar nicht diskriminierendes Konzept. Ich persönlich muss nicht arbeiten, nur weil die Gesellschaft das von mir erwartet, oder weil Männer das auch machen... ich würde gerne arbeiten, weil ich denke, dass ich was drauf habe und eine Bereicherung darstellen könnte. Und das wäre natürlich nicht der Fall, wenn ich mir den Job "ermogel" und dann die gesamte Belegschaft im Stich lasse.

Aber ich weiß natürlich auch, dass ich priviligiert bin, da ich nicht darauf angewiesen bin, Geld zu verdienen.

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ja gut das ist natürlich eine schöne entspannte Situation! :-) Das würde bei uns anders aussehen wenn mein Gehalt dauerhaft weg fällt nicht schön. Dann kann ich den Aspekt verstehen das man gerne Ehrlich ist was ich am Ende eigentlich auch besser finde (nur eben oftmals ungerecht da leider nicht alle in deiner "Luxussituation" sind )
LG

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Ja, ich habe es irgendwann nicht mehr gesagt und erst beim Bewerbungsgespräch vor Ort, wo es nur noch um das wie ging, da hat es keiner mehr gewagt abzusagen. Aber bei anderen Gesprächen habe ich einfach den Mund gehalten und hätte bis nach der Vertragsunterzeichnung nichts gesagt. Dankt dir niemand und mir zumindest war ganz egal, was der Chef denkt.

IM Zweifelsfall sucht man sich eben nach der Elternzeit eine neue Stelle.

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Das war bisher auch ein bisschen meine Taktik. In der Bewerbung und beim ersten Bewerbungsgespräch habe ich es nicht erwähnt, erst als die mündliche Zusage da war. Aber vor dem Vertrag unterschreiben habe ich es dann aber gesagt - die Absage kam prompt. Das ist zwar bitter, aber insofern okay für mich, dass ich in einem Betrieb, der so "unmenschlich" ist, auch nicht arbeiten möchte :)

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"Das ist zwar bitter, aber insofern okay für mich, dass ich in einem Betrieb, der so "unmenschlich" ist, auch nicht arbeiten möchte :) "
Aber gerade dann kannst du doch problemlos erst bei der Unterschrift (z.B. während du unterschreibst es sagen), denn ein Betrieb, der da dann kein Verständnis für hat, den erträgt man dann noch bis zum Mutterschutz und sucht sich in Elternzeit was neues.

Ich habe einfach überhaupt nicht eingesehen das viele Geld zu verschwenden und daher dann eben die Zeit ertragen (wobei es bei mir nur bis Dezember war von Oktober bzw. ab Unterschrift August).

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Hallo!
Ich kann dein Dilemma gut nachvollziehen. Ich befinde mich in einer ähnlichen Situation.
Ich habe meinen Job als Krankenschwester in Hamburg gekündigt (unbefristet) und mich in der Schweiz beworben. Als ich schon gekündigt habe und in der Schweiz die Zusage hatte habe ich erfahren dass es endlich geklappt hat mit der SS! Pure Freude... aber was nun? Wenn ich da anfange bin ich quasi schon im 4. Monat. Die Einarbeitung dauert 3 Monate! Die hätten quasi nichts davon... ich bin am überlegen ob ich das mache oder nicht. Habe mich jetzt vorsorglich arbeitslos in D gemeldet da ich auch keine Lust habe ohne jegliche Leistungen dazustehen... Das Gute ist, dass ich vom Amt quasi als Krankenschwester unvermittelbar bin in der SS. Niemand hat Interesse daran eine schwangere KS einzustellen^^ Bin gespannt wie sich das gestaltet.
Vermutlich werde ich die Stelle in der Schweiz nicht annehmen.... das ist alles mit unglaublich viel Stress verbunden. Gefühlt bin ich die einzige Schwangere die so viel Mist im Kopf hat und so viel klären muss, dass ich noch gar nicht dazu kam mich über die SS zu freuen :(

Ich weiß es war keine hilfreiche Antwort auf deine Frage aber ich musste es gerade runterschreiben :( ...

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Liebe Tanuschka,
Ich arbeite in der Schweiz und würde Dir auf jeden Fall raten die Regelungen hier genau anzuschauen bevor Du in Deiner Situation herkommst. Die Schweiz hat viel weniger Schutzmechanismen für Schwangere/Mütter als Deutschland. Und in der Probezeit können Schwangere ohne Angabe von Gründen entlassen werden. D.h sollte Dein Bauch sich in der Probezeit zeigen, kannst Du nach meinem Verständnis Deinen Job verlieren (wenn Dein Chef von dieser Sorte Mensch ist).

Generell denke ich auch Frauen haben das Recht sich zu verhalten wie Männer und sich einfach trotzdem zu bewerben/die Stelle anzunehmen ohne was zu sagen. In Realität aber hat man danach eh kein gutes Arbeitsverhältnis mehr, daher würde ich das nur in Notsituationen machen wenn es für die Absicherung nötig ist.

Ich selber bin in ungekündigter Stelle aber hatte mich kurz vor meiner ss aus Neugier auf einen anderen Job beworben. Habe im Vorstellungsgespräch gesagt dass ich schwanger bin und da haben wir uns direkt drauf geeinigt dass ein Wechsel dann jetzt nicht passt, wir aber ggf. für später in Kontakt bleiben.

Wünsche den Jobsuchenden alles Gute!

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Vielen Dank für deine Antwort :)
Ja ich weiß... wie schön die Schweiz sonst auch sein mag, was SS angeht ist es da echt nicht gut.... selbst wenn die mich nach der Probezeit behalten würden hätte ich keinerlei Ansprüche auf finanzielle Unterstützung wenn ich in diese Art Mutterschutz gehe. Man müsste dafür ja auch 9 Monate wo einzahlen und mind 5 Monate beim Arbeitgeber sein.
Meine Chefin ist zwar eine Deutsche und kommst aus Berlin, wird aber ganz klar die Interessen vertreten die in der Schweiz sind.
Ich lasse es jetzt erstmal mit der Arbeitslosenmeldung weiter so laufen und entscheide dann spontan ob ich die Stelle da antrete. Wenn die spontan entscheiden können ob sie mich kündigen dann kann ich das ja auch^^

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Hallo,

ganz ehrlich gesagt, wirst du mit der Wahrheit keine Stelle bekommen.
Unternehmer sind heutzutage egoistisch und nur auf ihren Vorteil und Gewinn fixiert.
Es ist egal, ob du Mann oder Frau bist, wir alle sind austauschbar.
Ob nun schwanger, mit Kind oder einer Krankheit.

Du musst an dich und dein Kind denken!

Mag sein, dass ich dafür dumme Kommentare ernte, aber jeder ist in Wirklichkeit sich selbst der nächste.

Ich habe in der Arbeitswelt immer versucht es allen recht zu machen, hab mir für die Firmen den Arsch aufgerissen und war loyal, was hat es mir gebracht nichts.
Egal wie gut und ehrlich du bist, es wird dir niemand danken und bei Gelegenheit dich austauschen.

Mein Tipp: Suche dir nen Job und sag erstmal nichts.

Und diese Kommentare...wegen euch bekommen Frauen schwerer Jobs, wacht mal auf, ihr wollt später mal Rente haben oder? Wer soll sie verdienen, wenn Frauen keine Kinder mehr kriegen dürfen, weil von 16-63 lernen/arbeiten sollen?

Frag mal deine Mutter/Schwiegermutter und Freundinnen, was sie tun würden?

Ich habe eine Umfrage gemacht und alle würden eine Stelle annehmen und es erstmal verschweigen.

Du musst aber am Ende wissen, was dir wichtig ist! Ist dir der Chef wichtiger oder dein Baby?

LG Wowhexe mit Krümelchen 9+5

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Ehrlich gesagt verstehe ich deine letzte Frage nicht ganz? Ich glaube nicht, dass mein Baby sich geliebter fühlt, wenn ich mir einen Job "ermogelt" habe, oder?

Wenn du damit lediglich meinst, dass es finanziell abgesichert sein sollte - das ist es durch den Papa bereits. :)

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Ja, ich meinte damit die finanzielle Situation. Du hättest es vielleicht in deinem Eröffnungsbeitrag mit dazu schreiben können, dass du finanziell abgesichert bist.

Denn die meisten Studentinnen haben keine finanzielle Absicherung so wie du.
Einer Bkannten ging es so, nach dem Studium schwanger geworden, der Partner in der Ausbildung. Sie hat sich einen Job gesucht vor der 12 SSW. In den ersten 12 SSW gilt das alles oder nix Prinzip. Sie hat erstmal nichts von der Schwangerschaft gesagt, denn wenn sie das Baby verloren hätte, dann hätte sie bei Ehrlichkeit den Job nicht bekommen und hätte dann beides nicht gehabt.

Aber so wie du in den Beiträgen geschrieben hast, ist die ja nur aus finanzieller Sicht es nicht so wichtig ein Job zu bekommen, sondern damit du was zu tun hast.
Den Luxus haben viele Frauen bzw. Familien nicht und brauchen das Mutterschaftsgeld bzw. Elterngeld.
Für dich mag das alte Modell nicht diskriminierend sein und nicht stören, dass Männer arbeiten und Frauen zu Hause bleiben, Kinder bekommen und Haushalt machen, denn dein Mann verdient sehr viel. Aber der große Teil der Bevölkerung müssen sehen wo die bleiben und da müssen beide das Einkommen verdienen.

LG

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Hi, grundsätzlich spricht deine Einstellung für deinen Charakter. :-) Aber für diesen Fall gibt es gute Gründe, warum der Gesetzgeber dir in Deutschland ausdrücklich erlaubt zu lügen.

Ein Arbeitsvertrag ist in erster Linie ein Geschäft. Kohle gegen Arbeitskraft. Das ist kein Freundschaftsdienst sondern die Grundlage, mit der du deine Familie ernährst und mal ganz ehrlich, in der heutigen Zeit arbeitet sowieso kein Mensch mehr für den Rest seines Lebens in der gleichen Firma. Aber dein Kind wird dich von jetzt an immer begleiten. :-) Mütter sind sowieso von vielen Nachteilen betroffen und der besondere Schutz den Schwangere genießen ist richtig und wichtig.

Ich finde, du kannst deine Lobenswerte Grundhaltung in dieser Situation getrost über Bord werfen und für dein Baby lügen bis sich die Balken biegen. Der Arbeitsmarkt wird dir deine Ehrlichkeit mit Sicherheit nicht danken.

Alles liebe, Hope

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Ich finde du hast es sehr schön auf den Punkt gebracht. Aber auch hier muss ich das Gleiche einwenden wie beim Kommentar über dir: Lügen für mein Baby? Inwiefern? Es wird sich nicht gewertschätzer fühlen, wenn Mama und Papa ein paar Hunderter mehr auf dem Konto haben... die Grundversorgung ist bei mir glücklicherweise gesichert. :)