Ersttrimesterdiagnostik - sinnvoll oder nicht?

Hallo allerseits!

Ich bin jetzt in SSW 12+1 und habe heute einen Termin für eine Untersuchung zur Ersttrimesterdiagnostik, also Ultraschall und Blutuntersuchung zwecks Ausschluss von Trisomie 21 etc.

Meine FA macht es nicht und hat mir auch nicht dazu geraten, sondern mir nur eine Liste der Ärzte gegeben, die es machen und eine kleine Infobroschüre überreicht.

Zweifel hatte ich schon die ganze Zeit daran, ob ich das überhaupt machen soll, aber nun bin ich gerade total ratlos.

Im worst case Ergebnis ("Testergebnis roter Bereich") gibt es ein Risiko von 3,5%, dass eine Erkrankung auch wirklich vorliegt.

Ich frage mich bei einer so lächerlich geringen Zahl, was mir diese Untersuchung wirklich bringen soll...

Verrückt gemacht werde ich schon genug, Angst wird einem auch genug gemacht, ich habe eine lange Leidensgeschichte mit FG hinter mir und würde mich gern einmal freuen dürfen, dass die Wackelzeit vorbei ist.

Was würde ich mit einem negativen Ergebnis schon anfangen? Fruchtwasseruntersuchung?Ich weiß nicht...Abtreibung? Auf keinen Fall.

Bin gerade kurz davor, den Termin sausen zu lassen und einfach nächste Woche zum normalen Vorsorgetermin zu gehen.

Wer kann etwas dazu sagen?
Wäre dankbar für Denkanstöße oder interessante Erfahrungen zu diesem Thema.

Gruß,

Genofefa77

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Das kommt n bissl drauf an, was du mit dem Ergebnis anfangen willst....

Was ist, wenn was bei rum kommt? Abtreiben?

Bei mir würde es nichts ändern. Daher mache ich es nicht.

LG Bianca mit Zombie (10+6)

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Hallo,
ich hatte ähnliche Gedanken wie du - Abtreibung wäre nicht in Frage gekommen und daher hätte es irgendwie keine Konsequenz gehabt das Kind so durchzuscannen. Haben uns also gegen das ETS entschieden. Wegen unserer geplanten außerklinischen Geburt hatten wir dann aber eine Feindiagnostik nach der 20. Woche, aber nur um auszuschließen dass unser Kind auf die Hilfe von Kinderärzten angewiesen wäre nach der Geburt (wollte unsere HG-Hebamme auch gern).

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In der arte mediathek gibt es gerade ein sehr interessante Folge von Xenius. Schwangerschaft-alles unter Kontrolle. Da sind zwei Erfahrungsberichte von Müttern vorgestellt, die einen haben von den Untersuchungen profitiert die anderen nun ja nur so halb...

Lg bloomfield

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Danke für den Tipp!
Habe ich mir angesehen - echt gut!
;-)

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Hey,

Ich hatte das Screening gestern und ich fand es super. Man hatte lange Zeit sein kleines Würmchen zu beobachten und es wurde alles durchgecheckt. Mir hat es einfach ein super Gefühl gegeben, dass ich weiß, dass alle Werte bestens sind. Ein negatives Ergebnis hätte nichts geändert, da eine Abtreibung für uns nicht in Frage kommt. Aber so könnte man sich auch anders drauf einstellen.
Ich denke, es kommt auch bisschen darauf an, was für ein Typ du bist. Ich weiß lieber woran ich bin, bevor ich mir die ganze Zeit nen Kopf mach...
Im Endeffekt muss es jeder für sich selbst wissen...

Alles Gute dir!

Liebe Grüße,
Sara

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Danke, das war sehr hilfreich!
Ich bin auch eher der Typ, der Sicherheit und Gewissheit haben will, bin aber eben auch ängstlich und durch meine Vorgeschichte sowieso schon vorbelastet.
Aber neben dem Bluttest ist so ein intensiv-Ultraschall auch eine reizvolle Vorstellung.

Werde den normalen Bluttest wohl durch den so genannten Harmony-Test ersetzen, dann habe ich wirklich Gewissheit.

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Huhu,

wir werden keine weiterführenden Untersuchungen machen lassen, da wir Zwillinge erwarten und wenn eines "auffällig" wäre, würde es sowieso nicht möglich sein, etwas zu ändern (sofern man das wollte)

Die Blutuntersuchung, die nach einer auffälligen Nackenfaltenmessung gemacht werden würde, ist trotz der heutigen Medizin ebenfalls mit einem Risiko behaftet.

Wenn das Ergebnis für euch sowieso keine Abtreibung nach sich ziehen würde, würde ich die Untersuchungen nicht machen lassen.

Wir sind aber auch nicht natürlich und einfach schwanger geworden, sondern nur mit Unterstützung - vielleicht beeinflusst das meine Sicht der Dinge ;-)

LG
Cassy mit Doppel#herzlich 13. SSW

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Achso Ergänzung: Ich gehe aber sowieso die ganze Zeit mit einer positiven Einstellung an die Schwangerschaft und gehe nicht von schlimmen Dingen aus.

Ich mach mich erst fertig, wenn es Anlass dazu gibt ;-)

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Das ist genau die richtige Einstellung!#pro
Aber eben auch nicht so leicht sie zu haben, vor allem, wenn man schon einiges erlebt hat und einem ständig Angst gemacht wird...War bei uns auch keine "natürlich passierte" Schwangerschaft!;-)

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Huhu!

Also wir haben es machen lassen (trotz Zwillis, aber ohne Blutuntersuchung), obwohl für uns klar war, dass keine Abtreibung in Frage kommt. Ich fand den Termin große Klasse! Es wurde 45 Mins geschallt, man sieht total viel, bekommt total viel erklärt und ich war nach dem Termin total beruhigt (was natürlich auch anders sein kann, wenn etwas Auffälliges festgestellt wird). Die messen ja dann auch Risikofaktoren, wie z.B. das Nasenbein, den Oberschenkelknochen, die Herzklappen etc., um mögliche Erkrankungen auszuschließen, oder halt genauer diagnostizieren zu können. Ein weiterer Punkt, der ein Entscheidungsfaktor sein kann: Du musst das ETS selbst bezahlen.... und das war nicht billig, zumindest uns mit den Zwillis hat es 340€ gekostet.... Wir haben auch unser Outing erhalten, allein das war es schon wert ;-)

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Danke, das war echt hilfreich!;-)
Ich glaube, ich habe jetzt eine ganz gute Lösung für mich gefunden: ich denke, ich mache den Ultraschall und statt dieses Hormon-Bluttests den Harmony-Test, dann habe ich in jeder Hinsicht Klarheit.
Ich meine, dass die Untersuchung je nach Alter bezahlt wird und ich meine, dass meine FA sagte, es würde übernommen...Aber mal sehen.

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Hallo!

Genau das wurde mir heute von zwei Ärzten empfohlen. Die Messung der Nackenfalte (und die entsprechenden Risikoberechnungen) haben wir dann auch weggelassen...der Harmony ist ja viel genauer.

Genau wie einige Vorrednerinnen fand ich das ausführliche Ultraschallen (mit gutem Gerät und guter Software einfach nochmal schöner :-) ) sehr beruhigend. Einige schwere Fehlbildungen der Organe konnten so schonmal ausgeschlossen werden. Ergänzend werden wir dann noch das Organ-Screening in der 20. SSW machen. Da können dann weitere Probleme (offener Rücken, Herzfehler,...), die ja evtl. behandelbar sind, hoffentlich ausgeschlossen werden.

Bezüglich der Kosten wurde mir gesagt: ca 200 (US) + 100 (Beratung) + 300 (Harmony) €
Der Pränatest wäre (mit (teurerer) Beratung wieder) insg. 250 € teurer)
Dabei zahlt meine Private evtl. den Test nicht, da ich ihn ohne Indikation "einfach so" mache. Aber wenn's ums Geld geht, dann kommt es eh immer auf Arzt und Kasse an.... (Auf der Seite von Harmony ist sogar ein Kostenvoranschlag für die Kasse, dann kann man das vorher schon abklären.)

Alles, alles Gute weiterhin!!!

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Das ist letztlich eure Entscheidung.

Bei einem relativ hohem Risiko wird zu ner Amniozentese geraten.
Die Frage ist halt, was du daraus machst. Wenn Abtreibung für dich nicht in Frage kommt, willst du aber vllt wissen, was auf dich zukommt - oder eben auch nicht. Muss wirklich jeder selbst entscheiden.

Die Frage ist ja auch nicht nur Trisomie 21, sondern auch 13/18. Hast du dich auch mit diesen Fehlbildungen auseinander gesetzt? Viele vergessen das und wenn das Kind dann nach spätestens 6 Tagen stirbt, kommt oft ein "hätte, hätte" oder "wusste ich nicht". Habe selbst auf der Entbindungsstation gearbeitet und da so manches Drama miterlebt. Ich bin bei Gott keine übervorsichtige Schwangere, aber man sollte sich gut informieren, bevor man manche Dinge tut oder lässt.

Ich wünsch Dir jedenfalls alles gute!

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Hallo,
ich bin unheimlich froh, dass ich es bei meiner Schwangerschaft vor 7 Jahren nicht habe machen lassen. Sonst wäre unsere Zaubermaus mit T21 vermutlich jetzt nicht bei uns!

Meine Einstellung zu Behinderung war zwar durchaus positiv und während der Schwangerschaft war für mich klar, Abtreibung kommt nicht in Frage. Als dann aber nach dem Notkaiserschnitt der dringende Verdacht T21 geäußert wurde, muss ich gestehen, dass ich ganz andere Gefühle hatte, als ich mir vorher hätte vorstellen konnte. Die Gefühle hätten vermutlich für eine Abtreibung gereicht. Dazu kam, bzw es war eigentlich ursächlich, dass ich noch die für eine Abtreibung notwendige Distanz zu unserem Baby hatte, da ich sie noch nicht zu Gesicht bekommen hatte.

Aber in dem Moment, als ich sie im Arm hielt war alles gut! Nicht ein Funken Zweifel war mehr da. Natürlich blieben Ängste und erstmal auch Vorurteile durch ein ganz falsches Bild in meinem Kopf, was zB hier bei urbia auch immer wieder von vermeintlich Erfahrenen (Schwester von Großonkel oder Freundin von Freundin mit Kind mit T21) zu Unrecht gezeichnet und damit beharrlich aufrecht erhalten wird.

Letztendich waren die allermeisten Sorgen völlig unbegründet.

Zusätzlich musst du bedenken, dass meist noch andere von einer (möglichen) Diagnose erfahren und dir dann "Ratschläge" geben bis hin zu Drohungen. Ich erlebe es sehr oft, dass Schwangeren sogar die Familie gekündigt wird, weil sie sich FÜR dieses Kind entscheiden. Auch in meiner Familie kam der Vorwurf keine Tests gemacht zu haben. Wie wäre reagiert worden wenn ich mich "bewusst" in diese Lage gebracht hätte? Übrigens, liebt das Mitglied, was die meisten Schwierigkeiten mit der Diagnose hatte, unsere Maus nun am innigsten, das ist wirklich unglaublich.

Und zuallerletzt: Die meisten Behinderungen, viele davon weitaus "schlimmer" als T21, kann man pränatal nicht feststellen, du kannst also nur über einen sehr geringen Teil von Behinderungen "Sicherheit" gewinnen. Und zwar das nichteinmal 100%. Selbst bei einer FWU nicht.

Alles Gute!
S.