Geburt bei Kind mit Übergewicht

Liebe Forums-Mitglieder,

aktuell warten wir sehnsüchtig auf unseren kleinen Nachwuchs und hatten nach langen Überlegen, uns entschieden, in einem Krankenhaus zu entbinden. Bisher war die Schwangerschaft absolut problemlos, alle Werte sind super und wir sind überglücklich. Nun wurden wir am Freitag, was der errechnete Entbindungstermin war, mit der Aussage konfrontiert, dass unser Baby zu groß ist (Makrosomie). Es würde 4200g (+/- 600g) wiegen und dabei wäre insbesondere der Bauch relativ groß (5cm größer als Kopf). So sieht die behandelnde Oberärztin das Risiko einer Schulterdystokie und hat deswegen geraten, die Geburt zeitnah einzuleiten oder einen Kaiserschnitt zeitnah zu planen.

Nun sind wir Tag für Tag am Ringen, denn eigentlich wünschen wir uns eine natürliche Geburt. Wir versuchen auch alle Kniffe und Tricks anzuwenden, um die Geburt anzuregen, bisher leider ohne Erfolg.

Nun wollten wir gerne noch einmal im Forum fragen, wie ihr darüber denkt, welche Erfahrungen ihr gemacht habt oder welche Tipps ihr habt.

Morgen müssen wir dann auch wieder ins Klinikum, um uns die Meinung eines Zweitarztes einzuholen.

Vielen Dank schon einmal für alle Beiträge!
LG

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Ich kann nur von mir berichten. Ich habe vor Geburt meines 1. Kindes ebenfalls die Diagnose "fetale Makrosomie" bekommen. Es hieß er würde knapp 65cm groß und fast 6kg schwer auf Die Welt kommen. Mir wurde quasi ein KS aufgezwungen. Ich habe mich bewusst dagegen entschieden und gegen Rat der Ärzte eine natürliche Geburt versucht. Ende vom Lied: natürliche Geburt mit einer Dauer von 4 Stunden, 48cm, 3070g, 31cm KU...also uch vertraue den US Berechnungen keinen Millimeter mehr. Aber das ist nur meine persönliche Erfahrung.
Die Entscheidungen liegen letztlich bei euch und eurem Bauchgefühl.

LG Gothicmum

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What? 😱 Geringe Abweichungen sind ja normal, ist ja auch alles immer nur geschätzt, aber wie kommt man bitte auf so eine krasse Fehleinschätzung? Das ist ja echt krass.

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Wohlgemerkt von 4 verschiedenen Ärzten mit 4 verschiedenen US-Geräten...🤷‍♀️🤦‍♀️

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Mein Sohn kam mit etwas über 4kg und der meiner Schwester mit 4,3kg auf die Welt, beide ohne KS. Möglich ist es auf jeden Fall, man muss sich aber dessen bewusst sein dass vielleicht unter der Geburt Komplikationen auftreten können und dann doch ein KS notwendig ist. Was spricht für dich denn gegen eine Einleitung? Dann besteht doch die Chance auf eine natürliche Geburt. Alles Gute

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Mein Mann hat sich auch eher für die Einleitung ausgesprochen, jedoch sagte meine Hebamme, dass die Wehen und die Reaktion des Körpers bei Einleitung meist sehr heftig ausfallen. Hatte dies auch an anderen Stellen in Büchern oder im Netz gelesen.

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Tja ... diese Werte sind so eine Sache für sich. Wenn das Köpfchen schon sehr tief liegt, dann kann man auch nicht mehr gut messen und deshalb sind die letzten Messungen bei viele Frauen auch schon mal recht weit daneben.

Ich weiß gar nicht was ich dir raten soll, denn letztendlich musst du ja eine Entscheidung für dich treffen. Wenn du spontan entbinden möchtest, dann würde ich das auch so klar dem Arzt sagen. Aber wenn ich das Gefühl hätte, dass das ganze Krankenhaus mich nicht in dieser Entscheidung unterstützt, dann würde ich es nicht machen. Denn man braucht unter der Geburt ja auch deren Rückhalt.

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Meine kleine kam mit "nur" 4020 gramm auf die welt. Mir wurde nie zu einem ks geraten 🤷🏼‍♀️ die Geburt war schmerzhaft wie eine Geburt eben ist 😅 muss aber dazu sagen, dass sie mit einer Schulter dann fest hing. Zum Glück ging dann doch noch alles gut.

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Wie schön, dass die Geburt gut verlaufen ist, obwohl deine Kleine mit der Schulter hing. Die Gefahr mit der Schulter wird eben auch bei unserer Kleinen befürchtet. Hatte man dich vorher darauf hingewiesen? Und wie wurde damit bei der Geburt umgegangen?

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Nein. Es wurden überhaupt keine Risiken genannt 🤷🏼‍♀️ zwei Hebammen haben meine Beine genommen und haben eine Art "Fahrrad fahren" Bewegung damit gemacht. Versteht man wie ich das meine? 😅
Auf meinem Bauch wurde auch rum gedrückt.

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ich finde du liest dich sehr vernünftig (nicht hysterisch o.ä. 😁) und würde dir raten auf dein Bauchgefühl zu hören.

Bei mir wurde eingeleitet weil meine Tochter auf 4.000g geschätzt wurde (bei mir Bluthochdruck etc) - deshalb wurde eingeleitet.
Sie kam dann mit 4.500g auf die Welt....

Hat zwar gedauert - aber sie kam natürlich auf die Welt. Minimale Verletzungen....
Geht also 😁

Aber natürlich ist es schon nochmal was anderes, wenn der BU dicker geschätzt wird....
Hm...

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Vielen Dank für deinen Bericht. Kamst du mit der Einleitung "gut" zurecht?

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naja- ich weiss ja nicht wie es anders gewesen wäre 😆

Bei mir wurde Freitag mittag eingeleitet, abends gabt leichte Wehen.... Samstag wieder mit Tabletten eingeleitet.... tagsüber passierte gar nichts...
Nachts dann Blasensprung und relativ schnell Wehen, bei denen ich schneller als gedacht nach Schmerzmittel verlangte 😁

Dann wurde es etwas unschön, da ich aus dem Kreissaal komplementiert wurde, weil andere schon weiter waren (3 Kreissäle, 4 Geburten, 1 Hebamme 😱) - meine PDA bekam ich deshalb erst morgens um 6.... dauerte aber noch bis 16 Uhr, bis die Maus dann da war.

Trotzalledem war es für mich zurückblickend richtig und auch irgendwie schön.
Richtig auch, weil die Maus wirklich einfach fertig war.
Quasi null Käseschmiere, nicht zerknautscht, einfach bereit für die Welt.
Und größer hätte sie für mich auch nicht den müssen 😉


Lange Rede kurzer Sinn: ich verteufle keine Einleitungen. Wobei ich auch sagen muss, dass ich denke es wäre bei mir eh bald losgegangen, da sich auch der Schleimpropf schon gelöst hatte.
Wir waren einfach bereit und wurden wohl nur noch angestupst.

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Mein Sohn kam mit 4,5kg auf die Welt bei 59cm Länge und 39cm KU. Kein Problem und keine Komplikationen. Die Größe war bekannt und keiner hat sich Sorgen gemacht nach einer vaginalen Untersuchung von der Hebamme im Kreissaal.
Entscheidend ist ob dein Kind durch dein Becken passt. Das kann eine erfahrene Hebamme durch vaginaler abtasten leicht herausfinden. Die Größe des Kindes muss eben zur Öffnung im Becken passen. Die Weichteile geben dann schon nach.

Bei mir wurde die Hebamme zu Rate gezogen nachdem der US eben so große Werte ergeben hat. Ich denke es standen auch Befürchtung wie Geburtsstillstand und Schulterdistokie etc. im Raum. Nachdem die Hebamme aber halb lachend Entwarnung gab dass da auch ein großes Kind locker durch kommt, war die Sache vom Tisch. Am Ende habe ich nach 14h 4,5kg Glück zum kuscheln gehabt. Ich hatte praktisch keine Verletzung und war ziemlich schnell wieder auf den Beinen.

Bedenke bei der Geburt eines großen Kindes dass du evt. etwas mehr Kraft zum Pressen brauchst. Also haushalte gut mit deinen Reserven, übe Atmen und entbinde möglichst aufrecht um die Schwerkraft als Unterstützung zu haben. Dammmassage ist auch sehr wichtig damit du wenig Verletzungen davon trägst und schnell wieder fit bist.

Also: Lass dich nochmal untersuchen und feststellen ob es passt. Danach siehst du weiter!

Alles Gute

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Vielen Dank für die wertvollen Gedanken. Diese haben mir sehr geholfen!

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Bei mir wurde in der letzten SS nie geschaut, wie schwer das Baby war. Auch nicht, wie groß.
Die ersten beiden hatten 3150g und 3450.

Nummer 3 hatte 3965g und 35,5cm KU.
Und ja, es kam mit beiden Schultern gleichzeitig 🙈 es war generell schwerer raus zu pressen wie die anderen beiden. Aber ich habe normal spontan entbunden, ohne Schnickschnack, wie bei den anderen auch wieder innerhalb 60 Minuten, sprich es dauerte auch nicht

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.. es dauerte auch nicht sonst wie länger oder so.
Es war auch die Geburt mit den geringsten Geburtsverletzungen.

Wenn du normal entbinden möchtest, mach es.
Einen KS können sie immernoch machen, wenn dann wirklich nötig.
Ach zwischen meinen Geburten lagen immer 6 Jahre. Also nichts mit "vorgedehnt" oder so, nach so einer Zeit ist es, wie bei der ersten Geburt.

Alles Gute :)

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Vielen Dank nochmal für die vielen hilfreichen Beiträge. Diese haben mir sehr geholfen.

Wir haben uns heute die Meinung eines Zweitarztes eingeholt und suchen morgen auch nochmal den Rat einer Hebamme aus dem naheliegenden Geburtshaus.

Der Arzt heute beruhigte uns und teilte mit, dass das Kind laut seiner Messungen etwa 4000g wiegen sollte. Er war auch der Ansicht, dass wir ruhig noch warten können. So soll ich am Freitag wieder vorstellig werden, aber die Kleine darf sich natürlich gerne schon eher auf den Weg machen. Falls nicht, würde er am Freitag über eine Einleitung nachdenken wollen.

Soweit der aktuell Stand.

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Nochmals vielen Dank an alle Rückmeldungen.

Inzwischen ist unsere kleine Maus drei Wochen alt und es geht ihr sehr gut :-) Dafür sind wir sehr dankbar. Der Weg auf die Erde war jedoch spannend, denn nachdem wir die Meinung des Zweitarztes uns geholt hatten, suchten wir auch noch das Gespräch mit den Hebammen eines naheliegenden Geburtshauses. Diese ermutigten uns sehr, an einer natürlichen Geburt festzuhalten und sich von der Erstmeinung nicht irritieren zu lassen, da die Ultraschall-Messungen zu diesem Zeitpunkt sowieso sehr ungenau sind. Ebenso nahmen sie die Angst bzgl. Schulterdystokie.

Die Atmosphäre im Geburtshaus war so positiv, dass wir uns kurzfristig entschieden, dort zu entbinden. Am nächsten Tag (6 Tage nach ET) hatte ich morgen dann meinen Blasensprung und fuhren sofort wieder ins Geburtshaus. Die Atmosphäre dort haben wir sehr genossen und auch die Wehen setzten dann ab Mittag ein. Sie waren regelmäßig und intensiv. Das einzige Problem war, dass ich in meinem Kopf daran dachte, dass ich aufgrund einer Streptokokken-Infektion nur 18 Stunden habe, um im Geburtshaus zu entbinden. Dieser Faktor spielte während der ganzen Geburt eine große Rolle, sodass ich nie so wirklich entspannen konnte. Um Mitternacht musste die Hebamme dann entscheiden, dass wir ins Krankenhaus müssen, da der Muttermund nur 5cm geöffnet war und die 18 Stunden rum waren. Ich war inzwischen total fertig, sodass für mich nur noch der Kaiserschnitt in Frage kam. Aufgrund der sich verschlechternden Werte beim CTG stimmten schließlich auch die Ärzte dem Kaiserschnitt zu. Sie waren anfangs dagegen. Und es war auch gut so, denn die kleine Maus hatte tatsächlich Startschwierigkeiten. Die Atmund funktionierte nicht richtig und sie hatte tatsächlich eine Infektion, die mit Antibiotika behandelt werden musste. Deswegen lag sie dann eine Woche auf der Kinder-Überwachungsstation.

Inzwischen geht es ihr aber sehr gut und dafür sind wir sehr dankbar.

Danke für alle Anteilnahme.

LG

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Noch als Hinweis: Sie wog knapp 3,9kg und der Kopf war nicht zu groß ;)