Auf Arzt oder Hebamme hören

Hallo ihr lieben ,

Diese Frage gilt nicht für mich, sondern für eine Freundin von mir, die hier nicht angemeldet ist . Bitte um Meinung .

Meine Freundin hatte heute Kennenlerngespräch mit einer Hebamme. Sie ist sehr ängstlich und möchte die vorsorge Termine bei der FA machen und zwischendrin zur Hebamme bei Unsicherheiten und wenn sie was nicht versteht . Ausserdem für das Wochenbett. Die Hebamme war damit einverstanden, dass man die Vorsorge im Wechsel macht . Also einmal FA und einmal Hebamme . Ausschließlich FA und nur bei sorgen die Hebamme zu kontaktieren wollte die Hebamme nicht. Sie sagte, sie hat den Beruf gelernt und sie will kein lückenbüßer sein. Sie stellte meiner Freundin die Frage, wenn der Arzt eine Anordnung gibt und sie als Hebamme , auf wenn meine Freundin dann hören würde . Dann meinte meine Freundin auf dem Arzt . Und dann hat die Hebamme das Gespräch abgebrochen . Weil sie meinte, für sowas hat sie die Ausbildung nicht gemacht, wenn man nur auf den FA wert legt .

Wie findet ihr das ? Meine Freundin macht sich Vorwürfe , weil sie genatworfrf hat , sie würde auf den Arzt hören .

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Da hat deine Freundin ja eine tolle Hebamme ergattert #kratz

Ich finde diesen "Konkurrenzkampf" zwischen Hebammen und Frauenärzten echt lächerlich. Beide haben eine fundierte Ausbildung genossen, beide haben ihr Behandlungs- und Untersuchungsspektrum und beide haben ihre Spezialgebiete, auf denen ihnen der jeweils andere nicht das Wasser reichen kann. Aber einer kann den anderen niemals ersetzen, sondern sie sollten immer als Team wahrgenommen werden.
Und ich als Patientin möchte da schon einen gewissen Freiraum haben, wen ich für was kontaktiere.

Ich habe auch Hebamme und Arzt im Wechsel und halte es so, dass sich der Arzt primär um meine Zwillinge kümmert bzw. bei mir nachschaut, ob Nieren oder Gebärmutterhals ok sind. Auch für Krankschreibungen ist er zuständig. Andere Befindlichkeiten und Zipperlein bespreche ich mit meiner Hebamme, die dafür einfach mehr Zeit und Nerven hat. Auch die Nachsorge übernimmt sie. Bei Schmerzen und unklaren Situationen rät aber auch sie mir zum Besuch beim Arzt. Aber sie würde nie von mir verlangen, mich zwischen ihr und ihm wie zwischen zwei Lagern zu entscheiden. Das bringt einen doch nur total in Bedrängnis, und nachher ist man total verunsichert, auf wen man nun hören soll :-[

An der Stelle deiner Freundin würde ich mir überlegen, ob ich zu einer solchen Hebamme ein Vertrauensverhältnis aufbauen kann und ggf. eine andere suchen. So ist das ja schon gleich eine ganz miese Basis.

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Ich hab meine Hebamme auch nur fürs WB oder wenn ich fragen habe.

Beim Arzt wird man regelmäßig untersucht, bekommt Abstriche, Ultraschalle, CTG, glaube da würde ich mich auch wohler fühlen und eher auf die Meinung hören.

( Ich hab aber auch keine Ahnung was Hebammen sonst machen, hab mir nur gewünscht das jemand für Fragen bereit steht ) :)

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Also meine Hebamme bietet es an Vorsorge zu machen, aber auch einfach Ansprechpartner zu sein und eben nach der Geburt die Nachsorge zu übernehmen...

Manche sind da eigen, aber auch manche Ärzte!🤷🏻‍♀️ Warum das so ist weiß ich nicht, es ist schade!

Ich überlege noch, ob ich nach dem zuckertest die Vorsorge im Wechsel mache (wahlweise ab dem 3. us) bin mir nur noch nicht so sicher wie🙈

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Meine Antwort wäre vermutlich gewesen "auf meinen gesunden Menschenverstand". Denn genau darauf muss sich meine Hebamme auch einstellen, dass ich in Zweifelsfall hinterfrage und nicht immer einfach "höre". Sowohl mein FA als auch meine Hebamme kommen damit klar.

Ich gehe alle vier Wochen zum FA und dazwischen zur Hebamme. (Risikoschwangerschaft wegen Alter und Zustand nach Sectio) Beide tragen in den Mutterpass ein und lesen dann gegenseitig auch ihre Eintragungen. In zwei Schwangerschaften, seit dieser Hebamme mich begleitet, gab es da nie Kompetenzrangeleien. Das würde ich auch für äußerst unprofessionell halten. Es geht schließlich um MEINE Schwangerschaft und nicht um das Profilierungsbedürfnis von irgendwem.

Vermutlich ist deiner Freundin viel erspart geblieben. Ich hoffe sie findet noch zur Unterstützung die sie sich wünscht.

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Hallo 🙋🏼‍♀️
Ich finde die Reaktion der Hebamme ehrlich gesagt überhaupt nicht gut. Ich verstehe auch nicht warum sie so eine Frage überhaupt stellt. Wenn deine Freundin sehr ängstlich ist, dann ist doch klar, dass man sich bei der Meinung des Arztes vielleicht erst mal etwas sicherer fühlt. Deiner Freundin braucht nichts Leid zu tun finde ich 😊
Meine Hebamme hat mich gefragt wie ich mir die Betreuung vorstelle und mir in Ruhe erklärt wie sie es in der Regel handhabt. Und das hat dann einfach gepasst...
Eine Hebamme sollte ja auch die Schwangere unterstützen so wie sie sich das vorstellt. Fühlt sich deine Freundin denn wohl bei der Hebamme? Das ist ja schon wichtig, notfalls würde ich versuchen noch eine andere zu finden, die auch eher ihrer Vorstellung entspricht was ihre Arbeitsweise angeht. :)
Ganz liebe Grüße und alles Gute 🍀
Anne

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Ufff das ist ja heftig ,
also ich hatte jetzt in den letzten 3 ss eine Hebamme 2 mal nur zum ansprechen bei Sorgen und Gedanken und ab und zu zur vorsorgen ( aber hauptsächlich fürs Wochenbett) und das hat super funktioniert.
Bei meiner jüngsten hatte ich dann alle 4 Wochen bei meiner Hebamme und alle 4 Wochen im wechsel beim Fa auch das war super.
Nun bin ich aktuell in der 24 ssw und mache zum ersten Mal die Vorsorge überwiegend bei der Hebamme,
da wir eine Hausgeburt planen war es mir wichtig das sie mein Hauptansprechpartner ist und damit sich eine vertraute Basis aufbaut ,
zu den 3 Ultraschalluntersuchung geh ich zum Fa und der Rest übernimmt die Hebamme,
sollte es Schwierigkeiten geben würde ich natürlich auch zum Fa gehen,
meine Hebamme hat mir das aber frei zur Wahl gestellt ob ich vVorsorge bei ihr , oder beim Fa möchte, aber für mich wars wichtig das ich sie besser kennenlerne und sie macht die vVorsorge sehr gut , Blutabnahme, Abstrich usw macht sie auch.

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das finde ich absolut unprofessionell und würde mir sofort eine andere suchen. ärztin und hebamme haben völlig unterschiedliche kompetenzen - eine ärztin kann diagnostisch viel mehr machen und hat eben mehr ahnung von krankheiten und komplikationen, wenn es diese denn gibt. die hebamme stärkt die frau, das eigene gefühl, die bindung zum baby und nimmt ängste und sorgen. so ein gegeneinander arbeiten würde ich weder von ärztin noch von hebamme tolerieren, das geht gar nicht. man sollte ein team sein.

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In meiner ersten ss habe ich eine Hebamme gehabt. Allerdings bin ich immer zu meinem Fa gegangen als ich fragen hatte. Auch mit dem Stillproblemen konnte sie mir nicht helfen sondern hatte dafür extra eine stillberaterin.

Jetzt für meine 2. Ss habe ich keine und mache alles nur mit dem Fa.

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Ich verstehe dieses Konkurrenzdenken überhaupt nicht. Im Idealfall sollten da nicht beide sowieso einer Meinung sein bzw in eine Richtung gehen?

Wahrscheinlich hatte die Hebamme Sorge, dass deine Freundin die Vorsorge komplett beim Arzt macht und sie dann die Termine zum Sorgen klären nicht abrechnen kann?!

Ich finde mit einer Hebamme muss es auch zwischenmenschlich passen, ansonsten traut man sich vielleicht nicht immer jede Frage zu stellen. Meine Hebamme hat für ihre Patientinnen immer eine recht individuelle Ansprache gefunden. Wenn deine Freundin eher ihrem Gyn vertraut, den sie vielleicht sogar schon Jahre lang kennt, als einer Frau, die sie gerade zum ersten Mal sieht, ist das völlig verständlich.

Ich hätte mich und sie wohl eher gefragt, in welchen Bereichen die beiden denn so komplett unterschiedlicher Meinung sein sollten und das dann individuell auf sachlicher Ebene entscheiden.

Liebe Grüße an dich und deine Freundin!
Merveilleux

PS: Meine Hebi mag meine Gyn und ist sogar selbst ihre Patientin.😊🤫

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Beziehungsweise wenn die Hebamme so ein Gegner der "Schulmedizin" sein sollte, dann wäre sie bei mir eh raus. Solchen Menschen kann ich absolut nicht vertrauen in medizinischen Fragen.