Soziale Arbeit und BV

Hallo, ich hatte hier schon öfter geschrieben und euren Rat gerne angenommen.

Zu mir, ich bin mit meinem 4ten Kind schwanger und arbeite Vollzeit in einer Kriseneinrichtung für Jugendliche.
Bisher machte ich 24h Dienste, die fielen weil ich es wollte aufgrund der Frühschwangerschaft endlich weg, arbeite aber immer noch 10h Dienste.

Nun meinte mein FA mir kein BV ausstellen zu wollen obwohl ich zwei Frühchen bekommen habe,bei der letzten Schwangerschaft einen FTMV bekam und dieser auch jetzt wieder durch geführt werden muss.

Ich dachte damit gelte ich als Risikoschwangerschaft aber naja anscheinend nicht.

Mein FA verwies mich zum Betriebsarzt, den möchte mir meine Arbeit aber nicht stellen mit der Aussage wenn mein FA möchte das der Betriebsarzt mir ein BV gibt kann er das auch selber.

Ich stell mal wieder zwischen den Stühlen und weiß nicht was ich tun soll.


Habt ihr einen Rat für mich ?

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Du musst mit deinem Arbeitgeber eine Gefährdungsbeurteilung ausfüllen.. Auf dieser Grundlage wird entschieden, ob du weiter arbeiten darfst Oder nicht.

Bin seit vorgestern im Mutterschutz. Habe im ambulanten Bereich mit psychisch und/oder suchterkrankten Menschen bis zuletzt gearbeitet.

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Meine Hochachtung, hattest du nie bedenken dass etwas passiert ?

Ich bin sehr vorsichtig, alleine wegen meiner op die ich haben werde und der Angst wieder ein frühchen zu bekommen.

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Wovor sollte ich Angst haben?
Sind die Klienten auf einmal gefährlicher, nur, weil ich schwanger bin?! Nein nein.. Alles cool. Zuhause rumhängen hätte mir "Angst gemacht"

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Du musst immer zum Betriebsarzt so bald du schwanger bist. Der FA hat mit einem BV wenig am Hut. Informier dich wer euer Betriebsarzt ist und ruf selbst dort an ;)

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Das ist mein größtes Problem, er/sie wird mir nicht gesagt mit der Aussage das es 500 Euro kostet und man den Sinn meines Besuches dort nicht verstehen würde.
:/

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Was ist das denn für eine blödsinnige Aussage. Du musst doch deinen Betriebsarzt kontaktieren können

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Hallo!

Ich kann dir von meinem Erfahrungen berichte.

Ich habe den gleichen Job, ebenfalls mit 24-Stunden-Diensten. Da ich meinem Arbeitgeber erst in der 13. Woche bin meiner Schwangerschaft erzählt habe, musste ich die Dienste natürlich noch machen. Bin zum Glück Teamleitung und schreibe die Diebstplöne. Konnte mit dadurch mehr Tagschichten einteilen und nur webige Übernachtdienste.

Kaum wusste mein AG Bescheid wurde ich zur Gefahreneibschätzung bestellt. Dort wurde mein Arbeitsplatz unter die Lupe genommen. Ich wurde gefragt, ob ich weiterarbeiten möchte, oder ob ich Gründe für ein BV anführen will. In diesem Fall hätte der AG das BV ausgesprochen und kein Arzt. Ist ja immerhin auch das Risiko des AG.

Es wurde vereinbart, dass ich keine Nachtdienste, keine Überstunden (völlig utopisch!) und keine Wochenenddienste mehr mache. Außerdem durften meine Dienste nicht länger als bis 20 Uhr gehen etc.


So konnte ich hervorragend bis zum Mutterschutz weiterarbeiten. Aber, wie gesagt, als Teamleitung fand nein Wirken eh eher an Schreibtisch, Telefon und PC statt, als jetzt direkt bei den Kids. Was ich wg Corona auch ganz gut fand.


Sprich mit deinem Arbeitgeber. Die müssen ja ein Schutzkonzept haben.

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Danke für deine Info, ich soll auch die Aufgabe als Teamleiterin übernehmen aber auch das sehe ich etwas kritisch mit meiner Geschichte, wie oben schon gesagt vielleicht bin ich auch nur zu ängstlich.

Gefragt ob ich noch arbeiten möchte oder eine Gefährtungseinschätzung wurde nie gemacht

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Wovor genau hast du denn Angst?

Und wie weit bist du in deiner Schwangerschaft?

Ich persönlich war sehr froh, bis zum Schluss arbeiten zu können, denn so war ich abgelenkt. Aber da ist jeder anders.

Eine Gefahreneinschätzung muss gemacht werden, das solltest du auch einfordern. Vielleicht glaubt dein Chef ja auch mit dem Wegfall der 24-Stunden-Dienste sei das Thema erledigt. Seid ihr denn ein großer Träger mit vielen MA? Falls ja würde ich mal bei Kollegen rumfragen, und deine direkte Vorgesetzte um Unterstützung bitten.

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Wende dich an die zuständige Aufsichtsbehörde! Das ist der richtige Weg für dich für Informationen und damit diese den AG an seine Pflichten erinnert!

Natürlich hat der FA mit dem Arbeitsplatz nichts zu tun und Risikoschwanger bedeutet nicht automatisch BV. Dein FA hat recht

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Ich rief beim Senat an und die meinten für Erzieherin in der Jugendhilfe gibt es kein Gesetz was sie wie bei Erzieherinnen mit kleinen Kindern schützt .

Ich versteh das alles nur nicht, wenn ich mit unter 6 jährigen arbeite komme ich ins BV, wenn ich Lehrerin bin komm ich ins BV.

Arbeite ich mit „schwierigen“ Jugendlichen gibt es keine Reglung.

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Klar gibt es eine Regelung! Du hast wahrscheinlich den falschen Ansprechpartner gehabt.

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Hallo ☺️ Ich arbeite in einer inobhutnahmestelle mit jugendlichen ab 12 Jahren.. darunter auch gerne Drogenabhängige und psychisch kranke.. ich arbeite für die Stadt.. dementsprechend hätte es auch noch Kitas gegeben, in die man mich hätte versetzen können. Ich musste direkt in der 5 Woche meine Schwangerschaft melden und wurde am selben Tag von unserem betriebsarzt ins BV geschickt. Er sagte, dass auch Kita aufgrund von Corona raus ist.. über meine Einrichtung brauchen wir gar nicht weiter reden. Da wäre ich unabhängig von Corona auch sofort raus gewesen.

Der Träger ist verpflichtet dir den betriebsarzt zu nennen. Und dieser sollte sich eigentlich direkt ins BV schicken.

Ich wünsche dir alles gute und eine schöne Kugelzeit ☺️

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Übrigens darfst du laut mutterschutzgesetz nicht länger als 8,5 Std am Tag und 48 std die Woche arbeiten. Damit verstößt dein Träger gegen das mutterschutzgesetz und das kann sehr teuer für ihn werden. Notfalls drohst du damit 😅🤷🏼‍♀️

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Danke, genau die selben Klienten habe ich auch.
Danke für deine Infos

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Das geht gar nicht was dein AG da macht.
BV muss ja evtl. Gar nicht sein, ich bin (auch soziale arbeit) ins mobile Arbeiten, also sowas wie Homeoffice geschickt worden.
Habt ihr einen Betriebsrat? Wende dich an den. Bei uns in BaWü gilt während corona ein extra Mutterschutz, da darf eine schwangere maximal am Tag auf der Arbeit den Mundschutz 30 Minuten tragen. Allein das wäre bei mir nicht umsetzbar gewesen. Solch Erweiterungen für corona gibt es für jedes Bundesland.

Wenn du keinen Betriebsrat hast, dann kannst du dich vielleicht an eine rechtsschutzversicherung wenden. Du hast ein Anrecht auf einen Termin beim Betriebsarzt.

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Hi,

Ich hatte ein ähnliches Problem wie Du mit meinem BV. Mach Dir klar das Du ein BV (aus individuellen Gründen) bekommst wenn die Gefährdung für die Gesundheit von Dir und/oder dem Baby besteht.

Ich bin auch direkt als Risikoschwangere eingestuft worden (hatte 3 FG, Allergikerin)- hatte in allen Schwangerschaften das BV erhalten, mittlerweile bin ich 39 Jahre.

Meine FA wollte es mir nicht geben, trotz starker Probleme (Ödeme, Migräne, Kreislauf, starke Übelkeit, Heuschnupfen, Erschöpfung und Auffälligkeiten im Urin, entsprechender Gemütszustand)...

Lange Rede kurzer Sinn, mein Hausarzt hat es mir direkt in der 18ssw gegeben, Massage aufgeschrieben und dringend geraten den FA zu wechseln.

Ich bin zwar immer noch eine Dampfwalze, aber meine Schmerzen und vorallem der Gemütszustand haben sich deutlich gebessert.

Ich drücke Dir die Daumen 🍀🍀🍀

Lg Sabrina mit Charlotte 25ssw 💝
Und Rasselbande 👦👧🏼👦