Erstes Kind - Probleme mit Ex-Partner

Guten Morgen,

ich bin 34, in der 6ten Woche und das erste mal schwanger.
Ich bin mit dem Papa nicht mehr zusammen, hab mich vor ca 4 Wochen getrennt aufgrund Drogenproblemen seinerseits. Er ist unzuverlässig, bereitet mir zusätzliche Sorgen. Ich hatte lange mit einer angststörung zu kämpfen, hab auch Medikamente dagegen genommen bzw nehme sie immernoch, schleiche sie aber grade mit Absprache meiner Psychiaterin aus.
Ich stehe mit beiden Beinen im Leben, hab einen festen Job, verdiene Geld, lebe alleine und freue mich sehr über meinen kleinen Bauchbewohner.
Mein Hauptproblem ist aber echt mein ex. Ich möchte ihm eigentlich die schwangerschaft und das baby nicht vorenthalten aber ich muss auch mich und das baby schützen.
Hatte auch schon ein langes Gespräch mit meiner Psychiaterin, die auch angeboten hat mit meinem ex zusammen vorbeizukommen um mal ein Gespräch zu führen. Zusätzlich hat sie mir einen Flyer für eine Drogenberatungsstelle mitgegeben. Hab ihm die Informationen zukommen lassen, er hat sich bedankt aber passiert diesbezüglich ist nichts.
Keine Ahnung was ich tun soll...
Vllt gibt's ja hier ein paar nette Menschen mit denen ich mich austauschen kann.

Lg
Wurmi2022

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Die Frage, die sich mir stellt, ist, was erwartest du von ihm? Du hast ihm Flyer von der Drogenberatung gegeben. Daher nehme ich an, du erwartest im Gegenzug, dass er einen Entzug/eine Therapie macht bzw. ist das für dich die Bedingung ihn an der Schwangerschaft teilhaben zu lassen, oder? Was heißt denn aber Teilhaben lassen? Informieren? Informationen über die Entwicklung inklusive Ultraschall-Bilder? Gemeinsame Arztbesuche?
Hier habe ich eine wohl recht unpopuläre Meinung, denn ich finde nicht, dass du in der Position bist einen erwachsenen Menschen erziehen zu wollen. Ich finde, dass solange er dich nicht bedroht oder bedrängt, ihm die Sachinformationen (Informationen über die Entwicklung und US-Bilder) irgendwie zustehen - auch ohne, dass er die von dir gewünschte Therapie macht. Das kannst du ihm auch unpersönlich per WhatsApp zukommen lassen. Sollte er dich auf diesem Kommunikationsweg bedrohen oder bedrängen, würde ich das aber auch einstellen.
Ob und wie er mit seinem Problem umgeht sollte zu 100 % seine Entscheidung sein - mit den dazugehörigen Konsequenzen (späterer Umgang nur unter Aufsicht eines Jugendamtsmitarbeiters). Das ist ehrlich gesagt nicht mehr deine Baustelle.

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Ich mein umgekehrt kann man dir auch die Frage stellen, wieso du mit einem Süchtigen zusammen warst und ein Kind gezeugt hast. Das ist, in meinen Augen, genauso doof/naiv wie überhaupt Drogen zu nehmen. ;-) Jetzt große Erwartungen zu haben bzw. ihn unter Druck zu setzen, da du mit deiner Schwangerschaft ein Druckmittel zu haben scheinst, ist aus meiner Sicht einfach nur eine Verlängerung des Dramas. Lass ihn sein Leben leben und sorge dafür, dass eure Überschneidungen (Kind) für alle Beteiligten so nett wie möglich werden. Ja, es wäre sinnvoll, würde er entziehen usw. aber es ist seine Entscheidung.

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Hallo,
ich finde deine Aussagen absolut fehl am Platz. Der TE zu sagen, dass es doof von ihr war mit dem Mann ein Kind zu zeugen ist einfach etwas unter der Gürtellinie, solche Gedanken kann man auch einfach für sich behalten, da sie hier echt nicht weiter helfen.
Du weißt doch gar nichts über die beiden oder ihn und darüber warum er so abgerutscht ist.
Würde das aus irgendwelchen Gründen mit meinem Mann passieren würde ich alles tun um ihm zu helfen.
Es gibt eben Menschen die stärker sind und es gibt Menschen die nicht so stark sind und von alleine nicht aus so einer Situation raus kommen.

Jetzt zur TE:
Ich würde es ihm nicht vorenthalten 😊 er hat ein Recht darauf es zu wissen und vielleicht verändert das ja auch etwas in ihm und gibt ihm den richtigen Anstoß?!
Ich würde ihm klar machen, dass es für ihn die einzige Option ist einen Entzug zu machen wenn er wirklich weiterhin an eurem Leben teilhaben möchte.
Hat er Familie, die ihm helfen kann? Vielleicht kannst du mit seinen Eltern reden und um Hilfe bitten?!
Ich wünsche euch auf jeden Fall alles Gute!! 🍀
LG Anne

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Die Frage ist, was sind denn deine Befürchtungen, wenn du davon sprichst, dass du dich und dein Kind "schützen" musst?

Er wird es doch eh erfahren. Also ich finde das Gespräch mit deiner Psychiaterin eine gute Idee. Hier sind wir ja alle nur Laien und können das nur aus unserer Sicht "beurteilen"

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Hallo meine Liebe,
ich kann dir aus Erfahrung sagen, bitte erwarte gar nichts. Ich habe mich von meiner alkoholsüchtigen Mutter in meiner ersten SS abgekapselt und sie nicht teilhaben lassen, weil ich nicht weiter co-alki sein wollte und es undenkbar war, da mal beruhigt das Kind abzugeben bzw. überhaupt „normalen“ Kontakt zu haben. Am Ende brauchte es viel Zeit für die Einsicht ihrerseits. Mein Sohn war zwei Monate alt und sie musste mit einem Suizidversuch eingeliefert werden, um von dem Alkohol wegzukommen. Wir haben zusammen eine Therapie gemacht & sie ist nun 9jahre trocken und eine wunderbare Oma.
Was ich mit der Geschichte sagen will, der Süchtige muss selbst den Entschluss treffen & darf auf keinen Fall gezwungen werden. Dann gibt’s nur Rückschläge. Denk jetzt für dich und dein Würmchen. Ob und inwiefern er vielleicht mal teilhaben kann liegt in seiner Hand und dann daran, wie du es zulassen kannst/willst. Ich wünsche dir alles Glück der Welt. Und bitte entscheide auch mit dem Herzen. Menschen die Suchtkrank sind werden zu schnell in eine Schublade gesteckt. Es ist ein harter Weg da hinaus zu kommen und gelingt oft nur mit Zuspruch von den Liebsten.
Lg Nadja

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Hallo,

wie schon geschrieben wurde, kannst und solltest du gar nichts tun. Er ist für sich selbst verantwortlich und wird kein Partner und kein Vater sein, der verantwortungsbewusst und zu verlässig ist. Ihn kannst du getrost aus deinem Leben verabschieden. Ansonsten halst du dir nur ein "weiteres Kind" auf. Und nein, hoffen, dass er sich ändert und wandelt, kannst du auch sein lassen. Er ist süchtig - fertig. Da hilft auch kein Flyer.
Kümmere dich um dein Kleines und gut.

LG