Mal eine schöne Geschichte...

Ich habe eine Bekannte. Tolle, bodenständige Frau. Fleißig, hilfsbereit, freundlich...tolles Elternhaus, einen Bruder+Frau im Background und generell eine große Familie, wo der Zusammenhalt stimmt. Mit ihrem damaligen Mann baute sie sich ein Haus, einige Jahre zuvor gründete sie mit ihrem Bruder zusammen eine Firma, die gut läuft.
Man dachte immer:"Mensch, sie hat alles perfekt im Griff...das ist ein tolles Leben."...wenn da nicht der unerfüllte Kinderwunsch gewesen wäre.
Weil sie erstmal etwas erreichen wollte, stellte sie die Familienplanung hinten an. Mit Mitte 30 entschied sie sich dafür, dass nun der Zeitpunkt da wäre, aber die Ehe krieselte und gesundheitlich ging es ihr nicht wahnsinnig gut. Vier Jahre vergingen und es geschah nichts. Kurz vor der Trennung war sie gesundheitlich stark angeschlagen und man stellte endlich die Diagnose 'Endometriose'...ziemlich unwahrscheinlich, in ihrem Stadium auf normalem Weg schwanger zu werden. Die Beziehung zerbrach komplett, weil es ihrem Ex schlichtweg egal war. Gesundheitlich ging es ihr von Monat zu Monat schlechter. Die Ärzte rieten zur kompletten Entfernung der Eileiter und auch Gebärmutter, da sie einen Blutsturz und damit ein Verbluten nicht ausschließen konnten. Sie war bereits 41 und eigentlich hatte sie das Thema Kinder schweren Herzens schon begraben, aber sie konnte sich nicht zur OP durchringen. Die Wahrscheinlichkeit schwanger zu werden läge bei 1% wurde ihr gesagt...

Es kam ein neuer Mann. Neu verliebt...sie war wieder halbwegs glücklich.
Ich hörte, dass ihr Bruder Vater werden würde und sie tat mir so unendlich leid. Auch die beiden versuchten es schon drei Jahre, aber sie konnten sich nun auf das Mäuschen freuen...meine Bekannte nicht. Ja, sie freute sich darauf Tante zu werden, aber es ist nunmal trotzdem bitter, wenn es dir vergönnt ist.

Anfang der Woche rief sie mich an. Super glücklich. Selbst beim Schreiben laufen mir schon wieder die Tränen, weil sie so jemand ist, für den es mich so unendlich freut. Wenn man ihren Weg begleitet hat, wünscht man ihr dieses Happy End einfach: sie ist schwanger. 16.ssw nun ❤️...sie konnte es selbst nicht glauben, als sie einen positiven test in der hand hielt. Eigentlich hatte sie mit dem Thema komplett abgeschlossen und war so gar in Therapie, um das alles verarbeiten zu können und nun das.

Ihre Eltern hatten fast nicht mehr damit gerechnet, jemals Großeltern zu werden und nun kommen die minis im Doppelpack 🤭...im Oktober ein Junge und im Februar ein Mädchen 💕.
Wisst ihr, ich hatte schon ein 'schlechtes Gewissen' ihr von meiner Schwangerschaft zu erzählen, weil es nicht zum ersten Mal ungeplant war. Ach, ich freue mich einfach so sehr für sie.
Ich musste das einfach mal erzählen. Ich habe hier niemanden der sie kennt und das irgendwie empathisch nachvollziehen könnte...