Erst Trimester Screening / Feindiagnostik./ Angst!

Hallo ihr Lieben,
Vielleicht suche ich bei euch etwas Beruhigung oder Erfahrungen aber ich bin wahnsinnig nervös bezüglich des ETS nächste Woche.
Ich bin einfach so wahnsinnig froh die kritischen 12 Wochen geschafft zu haben (klar kann danach auch noch etwas passieren) und konnte etwas aufatmen.
Dennoch graut es mir vor einer bösen Nachricht, im schlimmsten Fall, dass das Kleine sehr krank.
Im anderen Teil denke ich mir, dass der Körper ja in der Anfangsphase schon erkennt, wenn ein starker Defekt vorhanden ist und ja deshalb auch in den ersten Wochen vergleichsweise viele FG dann stattfinden. Ist die Wahrscheinlichkeit denn hoch, dass beim ETS dann noch schlimmere Defekte festgestellt werden? Ich kenne mich ja garnicht aus, es ist die erste Schwangerschaft..
wie läuft der Termin denn generell ab?
Mir wurde von vielen geraten, dieses Screening machen zu lassen, aber auch viele rieten mir davon ab. Ich denke für meine Nerven wäre es aber besser wenn ich es mache.
Wie lief das bei euch ab?
Kommt es häufig vor, dass Behinderungen festgestellt werden, im schlimmsten Fall, dass das Baby nicht überleben kann?
Ich habe vor kurzem nämlich im Forum solch einen Horror Beitrag gelesen und seit dem quält mich die furchtbare Angst.
Vielleicht hat jemand ein paar Erfahrungen, Tipps etc.

Zu mir: ich bin 24, erste Schwangerschaft, keine Vorerkrankungen

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Ich habe mich weder bei meiner 1. SS mit 35 noch jetzt mit 39 für das Screenings entschieden sondern ganz bewusst dagegen.
Bei diesen Untersuchtungen können keine definitiven Diagnosen gestellt werden, sondern es sind immer nur Wahrscheinlichkeiten.
Wenn du nun eh schon sehr ängstlich bist und du nun eine erhöhte Wahrscheinlichkeit prognostiziert bekommst, wie reagierst du dann?
Mich würden diese Untersuchungen mehr verunsichern, als dass sie mir Sicherheit gäben.
Wir haben uns jetzt, aufgrund meines Alters nochmal alles durchgelesen. Mein Mann hat dann direkt gesagt: eine geplante Abtreibung kommt doch für uns eh nicht in Frage.
Und genauso sehe ich das auch. Also haben wir es gelassen und ich genieße meine SS in vollen Zügen. Es geht mir noch besser als in der ersten und selbst da hatte ich keine wirklichen Probleme.
Allerdings sind wir bzw gehen wir bei beiden SS zur Feindiagnostik in der 20.-22. Woche. So dass eventuelle Besonderheiten dann auffallen würden. Aber dann habe ich die ersten Monate der SS wirklich sorgenfrei genießen können und auch Sorgen machen was mit einem Baby und den werdenden Eltern. Und genügend Zeit, um sich darauf einzustellen bleibt dann immer noch.
Du bist 24 und wenn es keine genetischen Besonderheiten gibt, wird auch dein Baby mit sehr großer Wahrscheinlichkeit gesund zur Welt kommen.

Und passieren kann - so schlimm sich das anhört- immer etwas, auch wenn das Kind schon da ist.

Ich weiß nicht warum, aber ich habe so ein inneres Gefühl, dass schon alles gut werden wird, so wie es nunmal kommt. Und bislang war es auch immer so :)

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Ich habe mich auch ganz klar dagegen entschieden.
Meine beste Freundin und ich waren damals zur selben Zeit schwanger.
Sie war nur eben 4 Wochen weiter als ich.
Sie hat den ETS machen lassen und hat 3 grauenhafte Wochen hinter sich.
Für sie stand fest, sie treibt zwar nicht ab, möchte aber Gewissheit haben.
Das Baby hatte eine nur sehr leicht auffällige Nackenfalte (3,1) und die entsprechenden Werte waren für Trisomie 21 bei 1:15, also schon sehr erhöht, für 13 und 18 auch, aber da weiß ich die Werte nicht mehr.

Ende vom Lied, 3 Wochen später war die Nackenfalte wieder vollkommen in der Norm, der Harmonytest völlig unauffällig und die Feindiagnostik tiptop.

Als ich das mitbekommen habe, habe ich meinen Termin abgesagt.

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Hallo,
ich habe mich bewusst gegen das erste Screening entschieden... ABER: Ich habe den Harmonytest durchführen lassen. Wäre dieser auffällig gewesen, hätten ja eh jede Menge Untersuchung angestanden.
Erst das reguläre Screening, welches ab der 20/21 SSW ansteht, musste das Kleine und ich hinter uns bringen...
Alles gute!!

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Ich bin 35 und es ist die 1. Ss.
Ich habe das ETS an 11+2 machen lassen. Aufgrund einer Risikoschwangerschaft musste ich in den ersten 12 Wochen zur wöchentlichen Kontrolle, daher hätte ich sowieso einen Termin gehabt und es war mir nun mal wichtig, dass der Kampfkrümel mal ganz ausführlich angeschaut wird.
Weiterführende Tests und Untersuchungen haben wir aber ausgeschlagen. (Harmony, etc. pp.)
Seit der 13. Ssw. bin ich alle 2 Wochen zum US und es sieht immer noch alles hervorragend aus. Die Ergebnisse des ETS sind also recht sicher, insofern der FA ein gutes US-Gerät hat und sich auskennt und weiterbildet.

So ein Forum ist nun mal Fluch und Segen zugleich. Natürlich gibt es dann auch traurige Geschichten. Du solltest dir aber vor Augen halten, dass es der Normalfall ist, dass alles gut ist. Eine schlechte Diagnose ist die Ausnahme. Nicht andersherum. Hier kommt es einem manchmal anders vor, denn: bei schlechten Nachrichten braucht man Beistand und sucht Hilfe, u.A. in einem Forum. Wenn alles gut läuft, hat man nicht so ein großes Bedürfnis, das mitzuteilen und Rat zu holen ;-)

Wenn du so jung bist und keine Vorerkrankungen hast, wird bestimmt alles gut sein #klee

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Ich kann deine Sorge verstehen 🙈

In der ersten ss mit 21 habe ich das ETS nicht machen lassen, da hatte ich allerdings auch noch nicht wirklich bedenken und war mir sicher dass alles gut ist.
Ich hatte zu der Zeit aber auch noch nicht von vielen ‚horrorgeschichten‘ gehört. Die Kinder die in meinem Umfeld geboren wurden (zu dieser Zeit waren es nur wenige) waren alle gesund.
In der zweiten ss war die Angst dann etwas größer. Mich hat das ETS sehr beruhigt und ich war danach sehr zuversichtlich dass alles in Ordnung ist.
Die Werte waren alle in Ordnung.

In dieser SS werde ich es wieder machen.
Für uns ist es allerdings auch wichtig zu wissen ob das Kind eine Beeinträchtigung haben wird.
Es ist eine persönliche Entscheidung, aber aufgrund der zwei anderen Mäuse, die bei der Geburt erst 4&1,5 Jahre alt sind, könnte ich mir nicht vorstellen einem Kind mit besonderen Bedürfnissen gerecht zu werden.

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Anstatt daran zu denken was sein KÖNNTE, hilft es mir daran zu denken dass der Großteil der Schwangerschaften gut ausgeht und auch der Großteil der Kinder gesund zur Welt kommen.
Ich habe in der jetzigen Schwangerschaft auf jegliche zusätzliche Tests verzichtet und das obwohl ich ziemlich vorbelastet bin und erst im Februar diesen Jahres eine späte Totgeburt von (eineiigen) Zwillingen hatte.
Die Erfahrung meiner letzten Schwangerschaft hat mir gezeigt, dass du noch soviele Kontrolltermine haben kannst, es gibt keine Garantie auf ein gesundes oder lebendiges Kind. Bei mir war es so, dass ich aufgrund der Zwillinge auch schon frühzeitig Termine beim Pränataldiagnostiker hatte. Es gab eigentlich keinen Termin bei dem nicht irgendwas besorgniserregenden gesehen wurde. Erst konnte das Nasenbein nicht dargestellt werden, dann gab es einen Herzfehler und eine von beiden war laut Tabellen im Wachstum immer hinterher. Du kannst dir vorstellen was das mit einem macht. Ich habe ab der 8ssw keine einzige Nacht mehr durchgeschlafen. Ich hatte zig Untersuchungen, eine Fruchtwasserentnahme, Termin beim Kinderkardiologen und ein Beratungsgespräch beim Humangenetiker. Alles nur aufgrund der vermeintlichen Marker die meine Tochter haben sollte. Ende vom Lied: meine Tochter hatte keinen Gendefekt, die Nase war nur eine Stupsnase und der Herzfehler am Ende nicht mal halb so schlimm wie prophezeit. Ich habe mir die ganze Schwangerschaft über die größten Sorgen deswegen gemacht und und das unnötig. Verstorben sind sie dann an einer akuten Form des FFTS. Manchmal mache ich mir Vorwürfe, dass mein schlechter psychischer Zustand aufgrund der ganzen Diagnosen mit Schuld daran ist.

In dieser Schwangerschaft versuche ich darauf zu vertrauen dass alles gut wird. Denn wie gesagt, es gibt keine Untersuchung die dir in irgendeiner Form Sicherheit verschaffen kann. Es ist auch nur eine Momentaufnahme. Was so eine Untersuchung aber bewirken kann ist Verunsicherung und negative Gedanken wie du sie ja auch bereits im Vorfeld hast. Ich habe mich dazu entschieden positiv zu denken und auf mein Baby zu vertrauen, um mich und das Kind zu schützen.
Es ist bestimmt alles gut und vorallem wenn es bisher keinen Anlass gibt, versuche die Zweifel nicht zuzulassen. Das zieht dich nur unnötig runter.
Alles Liebe!

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Die individuelle Wahrscheinlichkeit von Fehlbildungen wie Trisomien, hängt vom Alter der Mutter und auch weiteren Faktoren ab. Die durchschnittliche Wahrscheinlichkeit liegt zb für Trisomie 21 bei 0,125 bis 0,2 Prozent. Recht gering. In deinem Alter ist diese Wahrscheinlichkeit so ziemlich am Niedrigsten und steigt mit zunehmendem Alter langsam an. Ohne jetzt natürlich deine familiären Vorbelastungen zu kennen.
Ich bin schon über 30. Bei unserem Sohn war ich erst 28 und habe nichts testen lassen. Diesmal habe ich den Harmonytest machen lassen. Dabei wird dir nur Blut abgenommen und die Genauigkeit des Tests liegt zb bei Trisomie 21 bei über 99 %. Dazu gab es noch einen ausführlichen Ultraschall, aber ein ETS habe ich nicht machen lassen.
Das Risiko ist in deinem Alter wirklich sehr gering. Und du solltest eine solche Untersuchung auch nur machen, wenn du weißt, welche Konsequenzen du daraus ziehen willst.