Wie schafft ihr schwanger euren Vollzeitjob?

Hallo Ihr Lieben,

ich frage mich, wie andere die Vollzeit arbeiten durch ihren Tag kommen? Wie schafft ihr das kräftemäßig? Meldet ihr euch häufiger krank oder beißt ihr euch irgendwie durch?

Ich habe eine 41-Stunden-Woche (regelmäßig eher 42-43 Stunden durch Überstunden). Dazu täglich 1,5 Stunden Pendelzeit. HO nur nur in Ausnahmefällen (zB Arzttermin, Handwerker kommen...) Es ist ein Bürojob. Körperlich eigentlich nicht anstrengend. Nur durchgängiges Sitzen und sehr konzentriertes Arbeiten.
Mittlerweile bin ich in der 12 SSW angekommen und gehe vollkommen auf dem Zahnfleisch. Dauerübelkeit, Sodbrennen, Kreislaufprobleme, Erschöpfung und Unkonzentriertheit. Ich war in den letzten Wochen insgesamt 14 Tage krank geschrieben. Davon 1,5 Wochen am Stück, mit dem Ziel wieder auf die Beine zu kommen. Gefühlt wird es aber eher schlimmer als besser. Ab Mittag könnte ich nur noch heulen vor Erschöpfung. Wie überlebt man die Zeit bis zum Mutterschutz?

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Hey,
Tut mir leid dass es so hart bei dir ist.
Ich bin auch 41h tätig, 3 Tage vor Ort. Ich bin in der 7. Woche aber habe bisher (zum glück) bis auf Müdigkeit keine Beschwerden. Aber kann ja noch kommen.
Will möglichst vermeiden, vor der 12. Woche was zu erzählen, muss aber auch ab nächster Woche wieder Führungen durchs Haus anbieten und Zweifel noch.

Morgen habe ich den ersten FA Termin und werde da fragen. Aber will so lange es geht arbeiten, sonst vergeht die Zeit ja gar nicht.

Hoffe, es geht dir bald besser.

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Hallo,

Hast du deine Gefährundungsbeurteilung schon gemacht mit deinem AG?

Überstunden fallen dann ja weg und für mich hat es HomeOffice die ganze Woche außer ich will ins Büro gebracht.

Ich mache regelmäßig Pausen über den Tag wie ich es halt brauche :)
Man muss dazu auch sagen, dass die dauermüdigkeit nach der 14ssw bei mir stark gesunken ist und ich mich mehr oder weniger so fühle wie nicht schwanger 🤷‍♀️

Also komme ich soweit gut durch meinen Tag. Habe noch einen Monat vor mir, Freitag fängt meine Vertretung an. Übergabeplan steht.

Man bekommt übrigens auch noch echt viele urlaubstage zugeschrieben, weswegen ich schon 3 Wochen vor dem Beginn des Mutterschutzes weg bin.

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Gar nicht. Ich habe einen Monat arbeiten können und danach lag ich entweder zuhause im Bett oder im Krankenhaus.

Wenn Männer schwanger wären, dann würde da keiner arbeiten! Oder es gäbe eine tolle schwangerenfreundliche Lösung 😉

Was unser Körper schafft und was wir manchmal aushalten müssen, ist so unbegreifbar. Ich finde, dass man versuchen muss dieses schlechte Gewissen gegenüber des Jobs von sich wegzuschieben.

Wenn es jedoch einem blendend geht, dann steht dem ja tendenziell nichts im Wege aber auch da sollte man auf ausreichend Pausen achten.

Liebe Grüße von einer Leidensgenossin

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Ich glaube, es kommt vollkommen auf des Befinden der Frau an.

In meiner ersten Schwangerschaft 2019 habe ich auch Vollzeit gearbeitet. In der Regel ca 40-45 Stunden inkl. Überstunden. Die tägliche Pendelzeit lag ebenfalls bei 1,5 Stunden, ich war jeden Tag im
Büro. Ein Bürojob, der aber zu manchen Zeiten gut stressig war. Ich war zudem gerade befördert worden und habe ein Team geleitet. Außerdem hatte ich die Projektleitung eines sehr großen Projekts für das Unternehmen.

Ich hatte die ersten Wochen etwas mit meinem Kreislauf zu kämpfen, so hab ich schon mal zitternd und schwer atmend das eine oder andere Meeting gemeistert, lag auch mal bei einer Kollegin im Büro, da mein Kreislauf etwas zusammengesackt ist.

Das hörte aber um die 12. Woche auf, danach ging es mir bis zum Ende gut. Ich musste mich nicht einen Tag krank melden und habe bis zum letzten Tag das gegeben, was ich gewohnt war (ich habe aber auch einen großen Anspruch an mich selbst).

Das ging aber nur, weil es mir wie gesagt hauptsächlich sehr gut ging. Anders wäre das nicht drin gewesen.

Jetzt, in der zweiten Schwangerschaft, war alles etwas anders. Ich musste mich für eine Woche wegen Blutungen krank melden, auch wenn ich es anfangs ohne versucht habe - schließlich war ich 3/4 Tagen im Homeoffice und dachte, das geht schon. Ging aber nicht. Das war, bevor die Schwangerschaft offiziell war.
Ich war die ersten Wochen deutlich erschöpfter, habe mich aber durchgebissen. Nachmittags kam dann das Tief, da hatte ich aber schon frei (Teilzeit) bzw. „nur noch“ die große Tochter zu betreuen - deutlich anstrengender als der Bürojob 😅

Inzwischen bin ich im Mutterschutz und es ging wieder, mit Ausnahme der einen Woche am Anfang, ohne Krankmeldung gut, weil ich mich aber auch wieder recht gut gefühlt habe und fühle.

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In den ersten Wochen, weil es vor allem niemand wusste, war es echt schwer. Hatte durchgehende Übelkeit, starke Kopfschmerzen und musste trotzdem arbeiten. Ich arbeite Gott sei Dank von Zuhause aus und die Dauerübelkeit ist endlich weg.
Jetzt wo es alle wissen, 17. ssw, kann ich dann einfach sagen, dass ich mich kurz hinlege oder früher Feierabend mache wenn es mir schlechter geht.

Kann den Mutterschutz aber auch nicht mehr abwarten :D

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Bei mir ist es so, dass ich seit Corona-Beginn zu 100% im Homeoffice sitze. Ebenfalls Bürojob mit einer 40-Stunden-Woche. Erst in den letzten drei, vier Wochen merke ich, wie es immer beschwerlicher wird und meine Konzentration nach fünf Stunden gerne flöten geht. Da ich mich auf den letzten Metern vorm Mutterschutz befinde (keine zehn Arbeitstage mehr :-D), verbummle ich aktuell meine übrigen Überstunden und nehme mir häufiger halbe Urlaubstage. Das ist aber auch nur möglich, da es bei uns gerade eh sehr ruhig ist.
Wenn ich Schmerzen o.ä. habe, melde ich mich für einen (halben) Tag krank. Das kam dieses Jahr bisher aber erst dreimal vor. Ansonsten beiße ich seit Beginn der Schwangerschaft doch eher durch. Allerdings hatte ich auch weniger starke Symptome und konnte durch die flexiblen Arbeitszeiten auch einfach mal eine Stunde später anfangen, zwischendurch etwas länger Pause machen usw.

Ich kann mir vorstellen, dass dich vor allem der lange Pendelweg schlaucht. Vielleicht gibt es da ja eine Möglichkeit, dass du zumindest an zwei Tagen die Woche im Homeoffice arbeiten kannst? Ansonsten würde ich an Tagen, an denen es gar nicht mehr geht, rigoros Überstunden abbauen oder mich im Zweifel MAL krank melden.

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Ich glaube ohne Home-Office hätte ich es nicht bis zum Mutterschutz geschafft. Ich war in der Zeit 3x im Büro. Wobei jedes Mal ein anderes Büro war. Gerade am Ende war das lange Sitzen sehr anstrengenden und da habe ich mich ab und zu mit Laptop und Handy aufs Sofa gelegt. Und am Anfang lag ich öfters im Badezimmer neben der Toilette... Krankgemeldet hatte ich mich nur nach den Impfungen (halber Tag nach der 2. Covid-Impfung, 2 Tage nach Keuchhusten und 1 Tag nach der 3. Covid-Impfung). Meinen Urlaub habe ich dafür nicht aufgebraucht. Kann ich aber nur empfehlen damit schon früher in den Mutterschutz zu gehen, das würde ich beim nächsten Mal anders machen.

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Also meistens wird das 2. Trimester etwas angenehmer, wenn sich der Körper daran gewöhnt hat.

Ich hatte immer im 1.Trimester mühe bzgl übelkeit und Schwindel.
Arbeite in der Pflege und hatte mit all den gerüchen zu kämpfen. Nacher ging es besser.
Hab in der 1.ss bis 2 wo vor et 100% gearbeitet. Hatte ein super Team, konnte mal mehr mal weniger pausen einlegen. Und zu hause einen wundervollen mann, der den Haushalt führte und kochte, damit ich nach Feierabend nur noch aufs sofa fallen konnte.

Bei uns in der Schweiz ist es bezüglich bv nicht ganz so wie in D. Wenn immer möglich wird voll gearbeitet mit ein paar Einschränkungen.
Alled natürlich unter den Voraussetzungen,dass es eine Komplikationslose ss ist.

Versuche dich zu Hause gut zu erhohlen und vielicht wird es bald etwas besser. Wenn nicht, dann lass dich krank schreiben. Die Gesundheit geht vor

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Hey du,

Wir können uns da die Hand reichen, bin völlig fertig. Da ich allerdings befristet bin und den Kob behalten will,beiße ich die Zähne zusammen. Ist mein 2. Kind und ich kann dir sagen: es wird besser. Bald geht's einem körperlich besser. Die letzten paar Wochen vor Mutterschutz werden nochmal hart, aber vllt kannst du noch Resturlaub nehmen? Wünsch dir starke Nerven.