Panikattacken und entbinde bald

Hallo liebe Community,

Ich leide seit knapp 8 Jahren an einer panikstörung. Seit zwei Jahren hab ich sie gut im Griff.. also kann alles im Alltag bewältigen. Meine Frage ist kann es sein dass ich die während der Geburt bekomme kann ? Hat jemand Erfahrungen damit ?

Entbinde in 12 Wochen und habe langsam bisschen bedenken dass ich dort verrückt werden könnte wegen den Schmerzen und denke die Panikattacke könnten wieder einsetzen.

danke für eure Erfahrungen.

LG Sabi8893

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Hey, also ich bin zwar nicht selber betroffen, aber das solltest du mit allen betreuenden Ärzt:innen besprechen. Du wirkst ja sehr auf- und abgeklärt und dazu haben sicher einige ein paar Tipps.

Es ist ja klar, dass jede Geburt anders ist, und jede Frau ja sowieso. Ich denke aber, wenn man einfach gut betreut wird, mit Leuten denen man vertraut, in einem sicheren Setting, dann kann jeder Anfall von Angst oder Panik gut angegangen werden.
Ich selber hatte bei meiner ersten Geburt plötzlich sehr Angst, als ich erfahren habe, dass die PDA einem nicht alle Schmerzen nimmt, sondern nur einen Teil. Ich wusste überhaupt nicht wie ich so die Austreibungsphase stemmen sollte, ich war nämlich trotz PDA an meiner Grenze. Aber da wurde ich direkt von einer sehr lieben Hebamme beruhigt und es war auch am Ende genau wie sie gesagt hat; kein Problem.
Die Mutter einer Freundin hat alle drei Kinder im Geburtshaus bekommen, und berichtet davon dass die Schmerzen sie richtig high gemacht haben, weil die Endorphine und die Freude aufs Baby mit ausgeschüttet wurden.
Generell macht das Konzept von Wehen es einem recht leicht im Moment zu bleiben. Es ist eben krasser Schmerz, unterbrochen von Pause. Bei jeder neuen Welle denkt man zuerst "Okay, los gehts, bring it on.", dann schnell "Okay wow, das ist nicht aushaltbar, mach dass es aufhört" und dann auch schon wieder "Krass, ich habs geschafft.". Diese Überraschung aufgrund der eigenen Resilienz gibt einem dann wirklich Selbstbewusstsein für die nächste Wehe, denn sie wird nicht viel anders sein, als dass was man ja schon geschafft hat.

Ich denke, wenn "Vergangenheit mit Panikstörung" in deiner Akte bzw. deinem Mutterpass steht, dann wird es im Zweifel auch medikamentöse Optionen geben. Lachgas oder ein bisschen Lorazepam, Opioide vielleicht. Was aber nicht passieren wird, ist dass du in eine Panikattacke abstürzt und keiner dir hilft und es am Ende den Ablauf der Geburt behindert. Du bist nicht hilflos unter der Geburt! Auch nicht inmitten einer Panikattacke. Das Personal ist geschult auch mit so etwas umzugehen, sprich es einfach vorher an.

Ich musste das bei der ersten Geburt für meinen Mann machen. Der litt damals an einer Panikstörung, die vorallem bei Schlafmangel auftrat, was nicht so hilfreich ist wenn man befürchten muss, dass es sich durch mindestens eine Nacht ziehen kann. Bei der Geburtsanmeldung hab ich das aber einfach angesagt und die Hebamme war komplett abgeklärt, hat es notiert und gemeint, gut dass sie es wissen, falls es im Kreißsaal ein Problem wird sind sie informiert und können sich kümmern.

Alles Gute!

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Ich bin auch nicht betroffen. Aber sprich das unbedingt bei deiner Geburtsanmeldung in deiner Entbindungsklinik an, genau für sowas ist dieses Gespräch ja 😊 da kann man alles besprechen und sie können erklären, wie ihr dann verfahren werdet ;)

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Hey ..ich war selbst betroffen. Ätzende Erkrankung! Habe es seit 3 Jahren auch im Griff. Mir hat das Buch "Panikattacken und Angststörungen loswerden" geholfen.

Im Endeffekt sagt man ja , man soll gedanklich die Panikattacke kommen lassen, selbstbewusst sagen:"Ja komm doch, ich freue mich schon auf das Herzrasen, du machst mir keine Angst" ...wenn man die Attacke zulässt, verschwindet sie meist schnell, weil sie nicht mit Angst gefüttert wird.

Du musst versuchen da nicht so ranzugehen:"Bei der Geburt könnte ich ja wieder eine bekommen"

Sondern eher:"Ich mache mir Sorgen wegen der Geburt, jedoch bin ich auf alles gefasst. Wenn Panik kommt, dann lade ich sie gerne auch zu meiner Geburt ein"

Umso mehr du deine Gedanken / Ängste fütterst umso stärker handelt die Panikattacke...

Naja das ich die Art und Weise wie ich da ran gehe. Hilft sicherlich nicht jedem aber das ist meine Idee zu dem Thema ☺️

Du hast dein Wunder dann auf dem Arm, da kann keine Panikattacke mithalten ☘️☘️☘️

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Hallo,

ich habe auch eine Angststörung die seit Jahren besteht aber gut unter Kontrolle ist. Als bei mir die Fruchtblase geplatzt war, war ich zwar erstmal zitterig aber dann kickt das Adrenalin so, dass du überhaupt keine Zeit hast auch nur an sowas zu denken. Spätestens als die Wehen einsetzten, war der ganze Körper so auf Geburt fokussiert, dass das Programm einfach ablief wie es gehört. Hab Vertrauen in deinen Körper, er kann das #klee

LG Julia mit Leo und 💜 14+3