Nachhaltig schockierender Klinikbesuch wegen unvorsichtiger Untersuchung

Ich muss einfach mal was loswerden.. Achtung, lang!

Ich bin an 17+3 und habe seit 3 Tagen Nachts sehr starke Bauchkrämpfe, die mich aufwachen lassen. In der Nacht auf Sonntag waren diese so doll, dass ich mich nicht mal mehr selbstständig auf die andere Seite drehen geschweige denn normal weiter atmen konnte.
Da ich überall davon las, dass Übungswehen in dieser Woche vorkommen können aber nicht schmerzhaft sein sollten dachte ich mir, ich lasse das besser früh als spät abklären und fuhr in die Uniklinik/ Frauenklinik.

Hätte ich es lieber mal sein gelassen.
Die behandelnde Ärztin nahm weder mich noch mein Anliegen ernst. Sie war so unhöflich, dass kann ich kaum beschreiben. Ich sollte mich untenrum freimachen, auf den Stuhl setzen und bekam ohne jegliche Vorwarnung ein Spekulum eingeführt. Auch was sie dann machte, kommentierte sie null bis sie dann von Spekulum auf den vaginalen US wechselte mit dem sie mir mehr als unvorsichtig in der Vagina (sorry) herumrührte. Es tat teilweise echt weh. Anscheinend würde alles gut aussehen. Dann schallte sie über den Bauch. Ich habe mich nie erlebt, dass der Schallkopf so fest in den Bauch gedrückt wird und auch das tat wieder weh. Dann tastete sie mit den Finger in der Vagina und drückte gleichzeitig auf meinem Bauch herum und ich war einfach wie versteinert.
Ich frage mich auch, ob das für das Kind so toll ist, da so herumzudrücken. Meine Hebamme drückt niemals auf die Gebärmutter sondern sucht wenn überhaupt deren Rand.


Ich bin eigentlich kein Mensch, der nichts sagen kann aber ich bin bis jetzt so geschockt von dieser Art und Weise des Umgangs, dass ich währenddessen und danach nicht meine Meinung äußern konnte. Das ärgert mich und gleichzeitig finde ich es so unmöglich, dass solche Menschen in diesem Beruf arbeiten.
Ich bereue meinen Gang in die Klinik, fühle mich total mies und schlecht behandelt.
Es fühlt sich nach so einer extremen Übergriffigkeit an während einer so intimen und verletzlichen Situation so untersucht zu werden.
Im Nachhinein denke ich, ich hätte aufstehen und gehen sollen. Aber ich habe das alles nicht realisieren können.
Nun liege ich schlaflos im Bett.

Ich habe echt Angst, dass ich das noch lange nicht loslassen kann und fühle mich einfach schlecht…

Dazu frage ich mich:
- ist das Abtasten mit den Fingern in der Vagina und gleichzeitigem Druck auf die Bauchdecke in der Schwangerschaft überhaupt okay?
- Darf beim Ultraschall so fest gedrückt werden und könnte es dem Kind schaden?
- sind erneute Bauchschmerzen nach solchen Untersuchung normal?
- kann ich irgend etwas tun, außer eine Rezension zu hinterlassen und der Klinik zu schreiben?

Danke für alle, die bis hier gelesen haben!

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Ich finde, dass das absolut nicht okay ist, was da gelaufen ist!

Ja, die Untersuchung an sich ist normal und sicher nicht schädlich! Aber es ist absolut übergriffig, einfach etwas ohne „Vorwarnung“ in die Vagina zu rammen.

Das das so angetan wird mit „ist halt so, du bist zu emotional!“ schockiert mich zutiefst und zeigt wieder mal, wie so das Bild der Frau ist und warum es doch so viel „Gewalt unter Geburt“ gibt und warum das Thema so ein großes Tabu ist.

Hast du eine Hebamme? Oder vertraust du grundsätzlich deiner FÄ? Dann sprich drüber! Ehrlich! Wenn du den Mut hast, schicke eine Mail an die Klinik oder rufe an, wäre eigtl wichtig. Aber ich verstehe, wenn du das nicht kannst/willst!

Fühl dich gedrückt. Ich hatte bisher zum Glück immer sehr nette Ärzte, die sich direkt entschuldigten, wenn sie merkten es tut weh oder dann erklärten, warum sie es taten bzw. Eben vorher ankündigten, was sie jetzt tun. Das sollte eigtl normal sein! 😔

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- ist das Abtasten mit den Fingern in der Vagina und gleichzeitigem Druck auf die Bauchdecke in der Schwangerschaft überhaupt okay?
Ja, klar.
- Darf beim Ultraschall so fest gedrückt werden und könnte es dem Kind schaden?
Ja, das kommt vor und nein, es schadet nicht.
- sind erneute Bauchschmerzen nach solchen Untersuchung normal?
Schmerzen sind nie normal, zwicken oder ziehen ist normal. Da du mit Bauchschmerzen unklarer Genese ins Krankenhaus bist und dort gynäkologisch nichts gefunden wurde, kann es auch der Darm sein? Also ja, Schmerzen können wiederkommen
- kann ich irgend etwas tun, außer eine Rezension zu hinterlassen und der Klinik zu schreiben?
Was willst du sonst tun?

Zusammengefasst muss ich sagen, ich verstehe dich, dass du kommentarlos untersucht wirst ist unmöglich und dass du so untersucht wirst, dass du Schmerzen hast finde ich auch nicht in Ordnung.

Aber ich persönlich denke, dass du etwas zu emotional bist und das Thema etwas, entschuldige, dramatisierst.

Die Ärztin ist am Wochenende für die Notfälle da.
Jetzt kamst du, laufend ohne Blutungen oder stärkste Schmerzen.
Da wird sie dich nicht „Ernst genommen“ haben.
Natürlich müsste sie dich trotzdem besser behandeln.
Hake es ab und sei froh, dass alles in Ordnung ist

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Danke für deine Antwort.

Ich finde es schwierig Frauen als dramatisierend abzustempeln wenn sie von ihren Erfahrungen sprechen.
Ich bin vergangenen Jahres selbst mit meiner guten Freundin in die Notaufnahme aufgrund starke Schmerzen. Sie hatte ich Baby schlussendlich in der 19+4 Woche verloren. Und weißt du, sie hatte auch keine Blutungen und ist gelaufen.
Einen Notfall daran festzumachen, ob eine Frau blutet oder läuft, halte ich für fahrlässig.

Nebst dessen habe ich während meines Studiums einige Zeit in einer Beratungsstelle für traumatisierte Frauen in der Geburtshilfe gearbeitet. Und das schlimmste was man ihnen sagen hätte können wäre, sie dramatisieren oder seien zu emotional. Jedes Empfinden ist anders und jede Frau kommt mit anderen Vorerfahrungen in eine Klinik. Solche Besuche/ solch ein Verhalten können traumatisieren und das möchte ich nicht als „normal“ hinnehmen.

Ich danke dir dennoch, für deine Sicht der Dinge.

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Klar die Untersuchungen sind normal.

Aber WIE es gemacht wurde eben nicht!

Man sollte dem Patienten schon erklären was man gerade tut. Für was das gut ist usw.
Das man nicht ernst genommen wird ist auch nicht normal. Aber egal bei was, Ärzte nehmen einen heutzutage eh nicht mehr ernst.

Würden es andere nicht Tabuisieren a la du hast zu sensibel reagiert usw, würde sich auch mal was ändern.

Ich würde eine Beschwerde(Rezession auf Google) schreiben eventuell finden sich sogar Gleichgesinnte.

Wie sagt man, wo kein Kläger auch kein Richter.

Zur Geburt würde ich diese Klinik nach dieser Erfahrung sogar vermeiden.

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Hi,

tut mir leid für dich das du so schockiert von dem Klinikbesuch bist.
Vom Ablauf der Untersuchung her hat die Ärztin aber ganz normal nach Standard agiert.

Erst mit dem Spekulum nach dem Muttermund geschaut - wäre der geöffnet, dürfte sie keinen vaginalen Schall machen.
Dann der vaginale Schall um i.d.R. deinen Gebärmutterhals zu messen. Bauch US um das Baby zu sehen. Abtasten kenne ich jetzt aus der Ambulanz nicht, aber meine Gyn macht das jedes Mal uns das tut schon gern mal gut weh.

In der Ambulanz bei uns sind „sanfte“ Untersuchungen auch eher rar. Ich denke das liegt daran, dass die einfach schnell die Worst Cases ausschließen und dann zurück zum eigentlichen Klinikalltag gehen. Für uns als Patientinnen natürlich nicht schön, aber ich hatte jetzt bei mehreren Besuchen in der Frauenklinik echt nur 2-3 mal Glück mit den Ärzten. Hab auch durch das Spekulum schon mal geblutet oder nachm Abstrich.

Es ist jedenfalls in der SS okay mit dem Abtasten und der Druck ist nicht schlimm. Es kann auch normal sein, dass du danach noch bisschen Bauchweh/Unterleibsschmerzen hast. Sogar eine Kontaktblutung wäre möglich und nicht schlimm.

Ärger dich nicht über die unsensible Ärztin. Freu dich, das mit deinem Baby alles gut ist.
Eine Rezension/Mail an die Klinik wird dir nichts bringen, denke ich. Höchstens das du deinem Ärger nochmal Luft machst

Alles Liebe für dich!

Bearbeitet von CNB155
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Danke, dass wenigstens du mir erklärst, was genau sie da getan hat. Denn sie hat das ja nicht geschafft.
Wenigstens weiß ich nun, dass die Untersuchungen ihren Zweck hatten. Auch wenn die Durchführung definitiv eine andere hätte sein müssen.

Vielen Dank für die aufbauenden Worte und alles liebe auch für dich!

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Du hast ja schon einige Antworten erhalten. Für mich klingt es auch zwar menschlich schlecht, aber medizinisch korrekt gemacht.

Ich kann erzählen, dass ich bei der Feindiagnostik auch ordentlich mit dem Ultraschallgerät getriezt wurde. Hatte was von Thaimassage auf der falschen Körperseite. Sie sagte auf meine Nachfrage dann auch, dass so wenig Platz im Bauch sei und sie sonst nicht gut sehen könne. Man muss sagen, dass ich zu der Zeit starke Probleme mit Verstopfung und generell der Verdauung hatte. Danach hatte ich auch Bauchweh, das hielt aber nicht lange an.

Ich kann echt empfehlen, sich bei solchen Erlebnissen sofort lautstark zu äußern, zB durch ein nachdrückliches „Aua!“ oder noch besser „Aua, Sie tun mir weh!“ und natürlich auch „Was machen Sie da gerade? Warum machen Sie das? Erklären Sie mir bitte, was Sie da machen!“ oder „Sie drücken sehr stark, das ist sehr unangenehm“!

Bloß nicht von der Art und Weise oder dem Auftreten eines Menschen einschüchtern lassen. Und natürlich hat das Gegenüber nur dann eine Chance, sein Verhalten entweder sofort zu ändern oder es zu erklären, wenn man sich direkt dazu äußert.

Eine böse Mail im Nachhinein kann zwar helfen, dass es dir besser geht (daher würde ich das auf jeden Fall machen), aber sonst wird es nicht viel bringen. Entweder erreicht es die Ärztin gar nicht erst, oder sie kann dann nur zur Verwaltung sagen „Aber ich habe das gemacht, was ich machen muss und sie hat auch kein Wort gesagt, dass es weh tut“.

Du kannst dir ja vornehmen, in Zukunft sofort zu reagieren. Vielleicht kannst du es so im Nachhinein als lehrreiche Erfahrung für dich bewerten. Mail würde ich auch schreiben, aber nichts groß erwarten davon. Eher für dich, einfach damit du dich nochmal äußern kannst, weil es in dem Moment eben nicht möglich war für dich.

Manche schmerzhafte Erfahrungen mit Krankenhäusern habe ich heute auch noch im Kopf :S man erlebt da auch manchmal Mist, nicht alle sind nett und geduldig, häufig ist der Umgang etwas rau. Zeitdruck und Arbeitsbelastung sind sehr hoch, es geht oft um Leben und Tod, die haben alles schon gesehen und stumpfen ziemlich ab. Soll jetzt keine Entschuldigung sein, ist nur meine persönliche Wahrnehmung.

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Sehr unsensibel von dieser Ärztin. Medizinisch hat sie vermutlich nichts falsch gemacht, aber Insbesondere in der Schwangerschaft sind vaginale Untersuchungen unangenehm, und ich hätte erwart, dass sie daher besonders sanft mit dir umgeht. So macht es meine Gynäkologin jedenfalls.
Ich kann deine Sprachlosigkeit vor Ort total verstehen. - ich bin auch so - ich bin in solchen Situationen völlig überrumpelt und lass es erstmal geschehen, und ärgere mich im Nachhinein dass ich nicht für mich eingestanden bin.
Mir hat es in meinem Fall, mit meinem ehemaligen Frauenarzt, geholfen eine Rezension zu hinterlassen. Diese wurde dann zwar relativ unschön zurückkommentiert von dem unsensiblen Arzt, dennoch hatte es mir geholfen, es nicht unausgesprochen zu lassen.

Ich wünsche dir alles gute!

Bearbeitet von miwamau
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Medizinisch gesehen, alles richtig, menschlich gesehen, alles falsch.

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Es tut mir leid, dass du das erleben musstest. Gerade in solch einer Situation ist man verletzlich. Man ist verängstigt, überfordert und mit dem Gedanken beim Baby. Wenn man dann noch so eine Ärztin hat - na prost Mahlzeit.
Durch meine Arbeit in der ZNA hatte ich auch schon mit solchen Rabiatas zu tun. Nur wir sagen dann eben was.

Zu deinen Fragen:

Dazu frage ich mich:
- ist das Abtasten mit den Fingern in der Vagina und gleichzeitigem Druck auf die Bauchdecke in der Schwangerschaft überhaupt okay?

Ja, das ist völlig okay und schadet auch nicht. Kann bei Bedarf aber auch mal Schmerzhaft sein. Das macht meine FA auch immer und egal wie vorsichtig sie ist, ich hüpfe ihr dabei fast vom Stuhl.

- Darf beim Ultraschall so fest gedrückt werden und könnte es dem Kind schaden?

Schaden tut es nicht. Das Baby ist gut geschützt und spürt, bis auf einen leichten Druck, davon gar nichts. Kaputt machen kann sie da auch nicht. Da müsste sie dir den Ultraschallkopf schon in den Bauch rammen.

- sind erneute Bauchschmerzen nach solchen Untersuchung normal?

Auch das ist völlig normal. Da ist ja aktuell alles empfindlich und teils auch ein bisschen gereizt.

- kann ich irgend etwas tun, außer eine Rezension zu hinterlassen und der Klinik zu schreiben?

Du könntest dich an die PDL der Klinik wenden bzw. auch an die Geschäftsleitung eine Beschwerde E-Mail schreiben. Die meisten Krankenhäuser verfügen über ein Beschwerdemanagement, wo man sich hinwenden kann. Google einfach mal. Aber ja, du kannst dich beschweren und solltest du auch.

Eine Gyn hat dich aufzuklären, gerade wenn sie Untersuchungen an der Vornimmt und egal wie stressig es ist, sie hat sich die Zeit dafür zu nehmen. Und auch dein Einverständnis einzuholen.
Nur weil du Schwanger bist, bist du nicht entmündigt.

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Hey du,

Na da bist du wohl an eine recht rabiate Ärztin geraten...Tut mir leid für diese Erfahrung. Ich hoffe auch, dass es dir besser geht und die Schmerzen weg sind.
Aber was ich nicht so ganz nachvollziehen kann - und das nicht nur bei dir, sondern lese ich hier viele Beiträge solcher Art- wieso sagt man nichts und fragt dann im Nachgang in irgendeinem Forum, in welchem ja wirklich keine Profis sind, nach. Wir übernehmen früher oder später eine große Verantwortung für ein kleines Wesen, wieso kann man für sich selbst nicht auch die Verantwortung übernehmen und fragen, wenn man etwas nicht versteht oder auch mal "nein" sagen, wenn man etwas nicht möchte. Bei jeder Untersuchung frage ich nach, wenn mir etwas nicht erklärt wird oder wenn ich Werte nicht einordnen kann. Ich glaube, wenn du was gesagt hättest, hätte sie es dir auch erklärt, wäre vl etwas umsichtiger gewesen und du würdest dich jetzt nicht so ärgern :)

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Ich habe eine lange gynäkologische Vorgeschichte und war bei locker über 20 verschiedenen Ärzten zur vaginalen Untersuchung. Ich weiß, was mich erwartet und es macht mir nichts aus.

So wehgetan, wie du es beschreibst, hat es aber nur bei einem einzigen Arzt, der noch ganz neu war. Er hat trotzdem erklärt, was er als nächstes macht und sich dafür entschuldigt, dass es vielleicht zu doll gedrückt hat.

Alle Ärzte haben immer vorgewarnt: "Achtung, das ist kalt" "das kann gleich etwas drücken" "sagen Sie bitte, wenn es wehtut" etc

Du bist leider an ein sehr uneinfühlsames Exemplar geraten.

Die Klinik hat bestimmt ein Beschwerdemanagement.