Trauer in der Schwangerschaft

Hallo Ihr Lieben,

bei meiner Oma hat sich der Gesundheitszustand rapide verschlechtert und ihr Leben nimmt sehr wahrscheinlich die kommenden Tage ein Ende. Ich bin sehr traurig darüber und muss unfassbar viel weinen. Ich kann damit nur schlecht umgehen, obwohl ich schon einige Trauerfälle in meinem Leben hinter mir habe. Sie war noch relativ fit und ich bin glücklich über die gemeinsame Zeit, die wir hatten und weiß das zu schätzen. Wir hatten eine sehr enge Verbindung. Aber sie so verändert und leiden zu sehen, das geht mir einfach sehr nahe. Sie hat sich auch sehr auf unser erstes Kind (ihr zweites Urenkelkind) gefreut. Auch das stimmt mich traurig, dass sie das nicht mehr erleben wird.

Habt ihr Erfahrungen damit in der Schwangerschaft? Ich bin in der 19. SSW, am Donnerstag habe ich wieder einen FA Termin und werde es auch da ansprechen. Meine Familie fängt mich Gott sei Dank gut auf. Ich hoffe, unser Kind bleibt davon unbeeindruckt und es ein schöner Lichtblick, auf den wir uns in diesem Jahr noch freuen können.

Ich musste mir das jetzt einfach mal von der Seele schreiben..

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Ich hatte im Januar einen Todesfal in der Familie. Da war ich so in der 20. Woche circa. Meine Oma ist ganz unerwartet und viel zu früh von uns gegangen und das hat mich richtig doll mitgenommen! Die Zeit danach war der Horror, ich habe sehr viel geweint, war und bin immer noch sehr traurig darüber weil ich es immer noch nicht begeifen kann. Die Zeit vor der Beerdiung war vor alem schrecklich, weil jeder auf mich einreden wollte und mich überreden wlte, nicht zur Beerdigung zu gehen etc. Ich habe mich davon abgeschirmt, habe auf mein Bauchgefühl gehört und meine eigene Entscheidung getroffen. Es war alles richtig! Der Druck wurde so hoch aufgebaut und mir ging es so schon nicht gut! Aber das ist eine andere Sache.

Ich habe seitdem viele Übungswehen gehabt, hatte ziemlichen Druck nach unten und weitere Bschwerden. Meine Hebamme hat mir Toko-Öl und Toko-Tee empfohlen, der wirkt wehenhemmend und ich habe Baldrian aus dem DM zur Beruhigung für den Fall der Fälle daheim, habs aber nicht gebraucht. :)

Ich habe mir viel Zeit für mich genommen, war krankgeschrieben, habe mich geschont.
Ich habe dem Kleinen in mir erklärt, warum ich weine. ich habe gesagt, dass die Oma jetzt von oben auf uns alle aufpasst und so ging es mir wenigstens körperlich mit der Zeit nach und nach etwas besser.. Begreifen tu ich das bis heute noch nicht unddas wird auch noch ewig dauern, aber sie passt von oben auf uns auf und irgendwo beruhigt mich das ein wenig...

Versuche Ruhe zu bewahren, aber lass dennoch alles raus! Tu das, was dir gut tut, lenk dich ein wenig ab und melde dich gerne, wenn du im Kontakt sein möchtest. Wichtig ist es, lass dich nicht von jemandem krampfhaft von deiner Meinung wegdrängen! Wenn du zur Beerdigung gehen möchtest, gehe. Wenn du nicht hingehen möchtest, ist es auch richtig! Bleib dir selber treu! & dein Baby wird es auch mitbekommen, wenn es auf der Welt ist.. Sowas gehört leider dazu, so traurig wie das alles ist. :/

Viele liebe Grüße
Lea mit Miniboy 30. SSW (ET-73 Tage)

Bearbeitet von leaax
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Danke Dir für deine liebe Antwort und das Mut machen. Zur Beerdigung möchte ich auf jeden Fall gehen, ich brauche das auch um richtig Abschied zu nehmen. Ich habe dem Zwerg auch erklärt, warum ich traurig bin und dass auch Trauer und Traurigkeit zum Leben gehören. Ich werde das am Donnerstag auch beim Frauenarzt besprechen.

Alles Liebe ❤️

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Gerne & auch für dich alles liebe!
Alles wird gut!🙏🏼❤️🍀

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Das tut mir sehr leid für dich.
Deinem Baby wird das aber sicher nicht schaden, keine Sorge.
Meine Eltern sind beide vor einem Jahr, direkt zu Beginn meiner Schwangerschaft, gestorben.
Ich habe die Schwangerschaft jeden Tag mit extrem viel Stress, wegen der Beerdigungsvorbereitungen und Haushaltsauflösungen, und quasi permanentem Weinen verbracht.
Meinem Baby geht es aber super.

Wünsche dir alles Gute und viel Kraft!

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Hallo Franzi,

ich kann mich sehr gut in deine Situation hineinversetzen. Fühle dich aus der Ferne einmal gedrückt.

Bei uns starb der Opa des Mannes, als ich in der 13. SSW war. Er hat die Info, dass bei uns Nachwuchs ansteht durch die Schwiegereltern noch erhalten, da sie ihn während seiner letzten Tage begleitet haben. Für mich war der Tod dann tatsächlich schwerer zu verarbeiten als für meinen Mann. Selbst jetzt laufen wieder bei mir die Tränen...

Was mir geholfen hat:
Ich habe mit meiner Hebamme gesprochen, mir einfach alles von der Seele geredet und es war auch total okay für sie, dass ich vor ihr geweint habe. Meine Frauenärztin gab das Go für die Reise zur Beerdigung, da es doch eine längere Autofahrt war. Lediglich sollte ich selber entscheiden, ob ich tatsächlich an der See-Bestattung teilnehme oder dann doch lieber fernbleibe. Auch eine nahe Freundin war für mich da.

Versuche auf jeden Fall mit jemandem über deine Trauer zu sprechen. Mir hat es auch geholfen, dem Krümel im Bauch alles zu erklären, warum ich jetzt so traurig bin und dass es bald wieder besser wird und das Weinen vorbei geht.

Alles Liebe für dich! ❤️

Steffi mit Krümel (37+4)

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Danke Dir. Ich habe zum Glück sehr guten Rückhalt von Familie und Freunden und wir sprechen ganz viel. Das weinen hilft auch, danach fühlt man sich zumindest kurzfristig besser. Man muss es einfach rauslassen. Mit dem Zwerg spreche ich auch und erkläre, dass es zum Leben dazu gehört.

Alles Liebe ❤️

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Hey Du,

Erst einmal tut es mir wirklich von ganzem Herzen Leid, dass es deiner Oma gerade immer schlechter geht 😔 Fühl dich gedrückt 🤗

Mein Opa ist gestorben als ich in der 23. SSW oder so war (exakt weiß ich es nicht mehr... War irgendwo um die Halbzeit herum oder etwas später). Ich habe mir auch etwas Sorgen gemacht aber meiner Tochter hat es nicht geschadet. Sie hat aber ziemlich heftig reagiert (wirklich wild getreten etc) in den Situationen, die am stressigsten waren (als es mir mitgeteilt wurde, wenn es die Tage danach spontan wieder hochkam, bei der Beerdigung etc). Sie ist da jedesmal richtig extrem unruhig geworden, ich habe mir aber erlaubt, kurz zu weinen und die Gefühle loszuwerden, habe dabei eben den Bauch gestreichelt und ihr mit ruhiger Stimme gut zugeredet sobald ich das wieder konnte. Ich hatte auch Kontraktionen in diesen Situationen (allerdings schmerzlos). Auch das ist wohl normal.

Ich wünsche dir alles Gute und viel Kraft 🍀

PS: Obwohl sie diesem Stress zeitweise ausgesetzt war, ist sie ein tiefenentspanntes Kind geworden. Mach dir deshalb keine Sorgen. Nur wenn du merkst, dass du nicht mehr klarkommst mit deiner Trauer oder es auch nach längerer Zeit einfach gar nicht besser wird, solltest du dir (vor allem auch dir selbst zuliebe) Hilfe holen

Bearbeitet von awelina
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Danke Dir. Es tut gut zu wissen, das man damit nicht ganz alleine ist und es anderen auch so geht/ging. Ich spüre bisher nur ganz selten was, aber bisher ist es mir auch schon in den traurigsten Situationen aufgefallen.

Alles Liebe ❤️

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Die Mutter meines Mannes ist während der Frühschwangerschaft in der noch kritischen Phase (9. SSW) plötzlich verstorben. Trauer und Stress in der Zeit danach haben meinem Baby nicht geschadet.
Traurigkeit gehört zum Gefühlsleben eines Menschen dazu und es wird deinem Kind nicht schaden, wenn du wie ein normaler Mensch Trauer empfindest

Fühl dich gedrückt

LG Casa (28+2)

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Das tut mir leid :(
ich bin heute in die 5ssw gerutscht meine Ärztin hat die Schwangerschaft bestätigt
leider haben wir aber auch am Sonntag (an dem Tag wo ich meinen ersten positiven test in der Hand hielt) erfahren, dass der papa meines ersten Sohnes (der auch eigentlich Patenonkel meines jeztigen Babys werden sollte) einen Autounfall hatte. heute werden oder wurden die Maschinen, die ihn am leben erhalten sollten abgestellt.

2015 ist die stiefoma von Meinem Expartner verstorben 3 Tage später haben wir von unserem Sohn erfahren. es heißt ja leider. wenn ein Leben kommt, dann geht das nächste. und es hat sich oft genug bestätigt

wünsche dir viel viel Kraft und denk dran du darfst trauern dem baby wird nichts passieren :)

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Hallo,

Dass ist schlimm und tut mir Leid für dich. Deinem Kind wird dies nicht schaden. Lass die Trauer zu und versuche sie zu verarbeiten.

Die Oma freut sich mit dir auch im Himmel. Sie wird dir Kraft geben, auch wenn sie nicht mehr da ist.

Meine Tante starb vor 6 Jahren. Als ich die Todesnachricht erfahren habe, bin ich zusammen gebrochen, ich war so am Ende. Sie hatte eine schwere OP, aufgrund einer Erkrankung. 2 Wochen bangte ich um sie. Leider hat sie es nicht geschafft gehabt. Meine Welt lag in Scherben. Ich war in der 38 SSW. In der 40 SSW ist meine Tochter geboren, genau an dem Tag, als die Beerdigung stattfand.

Meine Mutter (Schwester meiner Tante) und meine Cousine sind mich nach der Beerdigung (in schwarz besuchen gekommen).

Freude und Leid liegen so nah beieinander.

Irgendwie hat das Ganze mir zu der Zeit, am Tag der Geburt Kraft gegeben. Irgendeine Kraft war da.. Es war eine Traumgeburt.

Ich dachte jeder Geburtstag meiner Tochter,würde mich treffen. Aber nein im Gegenteil.

Ich vermisse sie immer noch sehr. Und was mich trifft, ist, dass meine Tochter sie nicht kennenlernen durfte.

Viele sagten zu mir, wenn einer kommt, muss einer gehen. Ich hab mich da irgendwie schuldig gefühlt. Ich hätte meine Tante doch nie eintauschen wollen, nur um ein Kind zu bekommen. Dass hat sich damals schlimm angefühlt, der Satz war definitiv kein Trost.

Ich wünsche dir von Herzen alles alles Gute.
Manchmal hat man mehr Kraft alles zu verarbeiten, als man glaubt.

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Danke für all Eure lieben Nachrichten ❤️ Das tut gut zu lesen, dass man damit nicht alleine ist. Mich erleichtert, dass es Euren Babys gut geht. Da macht man sich ja schon seine Gedanken.
Alles Liebe Euch