Überlege ob ich mich trennen soll - wie kommt man zurecht?

Hallo an alle Alleinerziehenden Mütter.
Ich habe seit langem keine wirkliche Partnerschaft mehr. Wir leben räumlich getrennt im eigenen Haus, führen eine Zweck - Arbeitsgemeinschaft.
Haben 2 Kinder, mein Sohn ist 5, meine Tochter 13.
Mein Mann ist Choleriker - dazu habe ich ein Posting woanders, darum geht es hier nicht.
Die Frage hier ist: viele sagen mir, ich kann meinen Kindern so ein Vorbild an Eltern nicht zumuten, sie leiden zu sehr und kriegen einen Knacks, weil sie nie gelernt haben, wie man in einer normalen Partnerschaft kommuniziert und sich achtet...und einige mehr Argumente.
Meine Angst ist nun wenn ich mich trenne:
1.) fehlt meinem Sohn nicht seine männliche Bezugsperson, sein Vorbild, sein Vater
Welche Rolle habe ich dann als Mutter? Muss ich beides sein und wie lernt er wie ein Mann seine Frau behandelt?
2) wird meine Tochter eine Normale Beziehung zu einem Mann haben können? Wo sie nichts als Schreierei zu Hause kennt?
3) wie schafft ihr das finanziell? Musstet ihr euch sehr einschränken, Hobbies fallenlassen etc.
4) seit ihr jetzt glücklicher nach der Trennung?
es gibt noch 1000 weitere Fragen#kratz

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Hi..
also jetzt versuch ich mal dir zu antworten. Ich habe mich 2006 nach 17-jähriger Ehe und vier Kindern getrennt. Es gingen Jahre des Überlegens voraus. Schließlich und endlich hab ich mich entschieden aus freien Stücken zu gehen. So viel zu mir.

1. würde ich sagen, daß man nie und nimmer auf andere hören sollte, wenn es das eigene Leben betrifft. Ratschläge ja, aber kein Dreinreden. Geh nur dann, wenn dein Bauchgefühl dir ein klares Ja gibt. Solange du unsicher bist warte liebe ab. Außenstehende sehen nicht in die Familie hinein, nur vielleicht die Oberflächlichkeiten. Wenn du das Gefühl hast, es deinen Kindern und dir nicht mehr zumuten zu können, dann geh.

2. Es ist schön und spricht für Dich, daß du dir soviele Gedanken machst. Aber es gibt genug Scheidungskinder, die normale Erwachsene geworden sind. Es kommt nur auf die Art und Weise an, wie man selber mit dem Problem umgeht und den Kindern sich gegenüber verhält. Wichtig ist, den Kindern den Umgang mit dem Vater (soweit es möglich und ungefährlich ist) regelmäßig zu ermöglichen. Vor den Kindern keine Probleme zu wälzen und niemals über den Kindsvater zu schimpfen. Je normaler der Umgang für die Kinder ist, umso besser.

3. Es gibt genügend Unterstützung, angefangen von Psychologischer Hilfe (speziell Kinderpsychologen) über Naturheilkunde (Bachblüten, Homöopathie, Engelessenzen) um die Kinder in diesem Prozeß zu unterstützen.

4. Natürlich muß man sich ein klein wenig einschränken, aber nicht so, daß das Leben nicht weitergehen könnte. Du kannst Antrag auf Sozialhilfe stellen, Wohngeld etc., erkundige dich einfach mal. Vielleicht hast du ja eine Oma oder Freundinnen, die dich ab und an mal unterstützen und du ein bischen Freiheit genießen kannst. Außerdem sind deine Kinder ja nicht mehr so klein, daß du nicht mal raus kannst. (Kindergarten und dann Schule) Freie Zeit für Dich. Außerdem wirst ja nicht ewig allein bleiben. Es kommt auch für dich wieder ein Partner und dann gehts wunderbar weiter. :)

5. Ich würde es immer wieder tun. Bin zwar auch durch harte Zeiten gegangen bis die Scheidung durch war, aber es geht mir jetzt viel besser. Übrigens ist es nicht immer für die Kinder von Vorteil zu bleiben. Manchmal leiden die Kinder in einer notdürftig aufrechterhaltenen Beziehung mehr als wenn man klare Grenzen zieht und geht. Kindern kann man nichts vormachen. Sie leiden ganz leise.......

Ich hoffe ich konnte Dir ein bischen helfen.
LG
Enia
Viel Glück

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Hallo!

Eigentlich beantwortest Du dir doch deine Fragen selber...

zu 1.: Wenn ihr euch trennen solltet, heißt das ja nicht, dass die Kinder keinen Vater mehr haben. Der Vater hat doch Umgang mit den Kindern. Beides kann eine Mutter gar nicht sein. Darum ist es ja auch wichtig, dass die Kinder Kontakt zum Vater haben. Ein Mann geht anders mit den Kindern um als eine Frau. Wie lernt es denn jetzt dein Sohn wie ein Mann seine Frau behandelt? So wie Du es schreibst, lernen doch deine Kinder nur Schreiereien.

zu 2.: Ich glaube schon, dass wenn Kinder daheim nur Schreiereien kennen lernen, sie einen Knacks kriegen. Wir Eltern sind doch Vorbilder für die Kinder. Ich denke, dass wichtigste ist, wie die Eltern miteinander umgehen und nicht ob sie getrennt sind oder zusammen leben.

zu 3.: Klar muß man sich finanziell einschränken wenn man allein erziehend ist. Aber man kommt mit den Geld aus. Man kann auch mit wenig Geld glücklich sein! Ob man seine Hobbys etc. einschränken muß, hängt viel damit zusammen, wieviel Unterstützung man hat.

zu 4.: Ich bin schon seit der Schwangerschaft alleine und uns geht es gut und wir sind glücklich. Und wenn ich hier bei urbia manche Beiträge lese, kann ich klar sagen, ja manchmal geht es einem alleine besser als in einer unglücklichen Partnerschaft! Auch haben manche Kinder wenn die Eltern getrennt sind, wohl mehr und besseren Kontakt zu ihrem Vater als zu der Zeit, in der die Eltern noch zusammen waren.

Wenn viele zu dir sagen, dass eure Kinder schon leiden, finde ich das sehr bedenklich!

LG janamausi

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Wow habe auch einen Choleriker und habe am 01.12.den Schritt getan.
Bei mir war es "leichter" da unsere Kleine im Mai erst 2 wird.

Aber denke an dich und die Kinder.
Die Frage ist doch soll dein Sohn und deine Tochter so lernen wie man mit seiner Frau umzugehen hat, wenn er mitbekommt dass ihr euch nur anschreit?
Ich habe eine Bekannte wo der Mann sie immer runtermacht und der Sohn redet mittlerweile genauso mit seiner Mutter und ich glaube dass wird er später nicht ändern.
Mein Mann hat es wohl auch nicht anders gelernt. Konnte mir mehr als einmal Du Schlampe, F... etc. anhören.
Du musst nicht beide Rollen übernehmen. Und schließlich fällt der Papa nicht ganz weg.
Deiner Tochter wird es vielleicht sogar besser gehen ohne die Schreierei und kann vielleicht eine normale bzw. eine Beziehung mit gewissen Abstand zu ihm aufbauen.
Ich bin glücklicher bzw wir sind es. Mein Mann und ich sind noch zusammen und erwarten das 2. Kind.
Finanziell ist er verpflichtet dich zu stützen. aber da musst du vielleicht mal vorher mit jemand sprechen der vom Fach ist.
Ich hoffe ich konnte etwas helfen und drücke dir die Daumen dass du für dich und die Kinder die richtige Entscheidung triffst, die bei dir liegt.
Denke einfach darüber nach ob sich das ganze je bessern wird und was das beste für alle ist.
Willst du denn auch mit einem Mann zusammen wohnen wo nichts mehr passiert?
Alles Gute!
LG Nadine