Wie Umgangsrecht bei Säugling regeln; zweiter Sohn 4 Jahre alt

Hallo zusammen,

vielleicht könnt ihr mir heute ein wenig behilflich sein, auch wenn es bis zur Entscheidung / Umsetzung noch etwas Zeit hat. Aber ich habe irgendwie gar keinen Plan.

Ich lebe von meinem (Noch-)Mann getrennt. Wir haben beide eine neue Beziehung. Im Dezember kommt unser zweiter Sohn zur Welt. Der Große ist dann 4,5 Jahre alt.

Beim Großen sieht die Umgangsregelung wie folgt aus: Er ist jeden Dienstag sowie alle 14 Tage am WE beim Papa.

Bei einem Säugling wird das so natürlich nicht gehen, das ist mir klar. Doch wie sieht ein "vernünftiger Umgang" aus? Gibt es da so was wie Faustregeln? Ich möchte natürlich, dass auch das Baby seinen Vater so gut wie möglich kennenlernen kann; aber auf der anderen Seite möchte ich ihn natürlich nicht jeden Tag in meiner Wohnung haben.

Außerdem beschäftigt mich dabei folgende Frage: Wie wird der Große es aufnehmen, wenn das Baby ganz andere Regelungen hat als er?

Vielleicht könnt ihr mir ein wenig auf die Sprünge helfen, oder Erfahrungswerte liefern? Dankeschön im voraus.

LG
mini-sumsum, 26. SSW

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Warum solltet ihr es beim Säugling anders machen? Am Anfang kann das Baby die Menschen sowieso nicht unterscheiden, und später wird der Vater ihm auch vertraut sein, wenn es ihn alle 14 Tage sieht.

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Hi,

naja, das wird wohl kaum gehen. Ich kann dem Papa ja schlecht ein Baby für's Wochenende mitgeben, welches von mir gestillt wird, z.B.

LG
mini-sumsum

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Wenn sie stillen tut, wird das nicht so einfach ;-)

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Ich denke, da kommt es auch drauf an, ob du stillst. Eine Flasche kann der Papa auch machenn, mit der Brust wirds schwieriger ;)

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Hallo

ich habe genau das selbe Problem, nur das mein baby erst im Februar auf die Welt kommt und ich auch nicht recht abschätzen kann welche Besuchsregelung für alle am sinnvollsten ist.

Hat sich der Vater denn schonmal geäussert wie oft er das Baby dann sehen will?

Mir hat man mal geraten den Kontakt auf wenige STunden am Tag zu beschränken, aber dafür eben öfter.
Also Bsp. 2 Stunden am Tag, für 3-4 Tage die WOche sollen wohl besser sein als ein paar Stunden alle 2 Wochenenden.

Hab leider keine Erfahrungsberichte da es mein erstes Baby ist und wie dein älterer Sohn das aufnehmen wird kannst du bestimmt am besten einschätzen wenn du ihm auf Kindgerechteweise erklärst was los ist und seine Reaktion abwartest.

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Hi,

danke für deine Antwort.

Leider äußert sich der Papa hierzu gar nicht. Er sagt nur immer, dass er beide Kinder sehen will. Aber alle Vorschläge / Regelungen / Termine etc. muss ich machen.

Ich hab auch mal gelesen, dass die Besuche bei einem sehr kleinen Kind lieber kürzer und dafür öfter sein sollen; und ich will meinen Kindern den Umgang mit dem Papa auch ganz bestimmt nicht untersagen. Aber:

Wenn ich dann für beide Kinder erstmal separate Ansätze habe, läuft es darauf hinaus, dass der Papa jeden Tag für ein paar Stunden bei uns ist. Und das ist mir eindeutig zu viel.

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Ja gut das wäre mir auch zu viel...zumal du als Mama auch Zeit mit dem Säugling brauchst zur Eingewöhnung (hat man mir zumindest gesagt)

was mir dazu noch einfällt, aber das ist nur so ein GEdanke, das dein Sohn ja auch Zeit allein mit dem Papa verbringen will ohne das Baby. Meine damit das er vllt. eifersüchtig sein könnte! Also nochmal schwieriger die Situation.


Also das WE wo du deinen Sohn bei dir hast würde ich dann zum FamilienWE machen, das der Papa dann das Baby auch nciht sieht sondern es voll und ganz in der "neuen" Familie ist.
und das andere WE würde ich deinem Sohn und seinem Papa lassen.

In der woche würde ich das für den Anfang auch ein bisschen vom Baby abhängig machen. Wenn es nur schreit, dann bist du vllt. schon so genervt das wenn dann der Papa noch dazu kommt es die Situaiton nicht besser macht!
und irgendwann wenn es größer ist eine ähnliche Regelung finden wie mit deinem Sohn. aber ich denke das wird die Zeit ergeben!

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Hallo,

ich denke die regelung für euren grossen ist sehr gut und entspricht auch dem üblichen mass. ich würde mir gar nicht den kopf darüber zerbrechen, dass für den kleinen andere "regeln" gelten als für den grossen. letztenlich wird es nicht nur bei den besuchen so sein, sondern bei vielen anderen dingen. das muss der grosse verstehen und je eher man diese regeln aufstellt umso wenige unstimmigkeiten hat man später. vielleicht ist es sogar schön für ihn wenn er allein beim papa ist - dann hat er ihn exklusiv für sich - bei dir daheim wird die aufmerksamkeit zwischen zwei kindern geteilt.

beim baby könnte ich mit vorstellen, dass der vater zB jeden dritten tag für 2 stunden kommt - er kann ja auch mit dem kinderwagen spazieren gehen und muss nicht zwingend bei dir in der wohnung die zeit verbringen. man wird sich ohnehin an den rythmus, schlaf- und stillzeiten des babys halten müssen. für den anfang (die ersten 1-2 jahre) wäre ich eher gegen eine regelmässige übernachtung beim vater - es wäre wohl besser wenn er ihn öfters (vielleicht 2 mal die woche) für ein paar stunden sieht. versuche ihm begreiflich zu machen, dass dies nicht für immer ist, aber für einen säugling bestimmt sinnvoller wenn er nicht lange von der mama weg ist. später können sich die besuchszeiten der beiden kinder immer mehr angleichen.

alles gute!
kimmi

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Mein Sohn hatte Kontakt zum Vater aber max immer 2 Stunden.Er nahm keine Flasche (bzw nur beim Vater nicht) und so reduzierte sich der Kontakt auf höchstens 2 Stunden (in der Woche oder alle 2 Wochen-so wie es sich eben ergab)

Seit der Beikost nimmt er ihn längeren Zeitspannen (also z.B Sonntag Nachmittags für 4 Stunden)und jetzt wo er auch en Pulle trinkt ist er auch mal alle 2 Wochen über Nacht bei ihm.

Ich denke das müsst ihr Woche für Woche(Monat für Monat) regeln und so erwachsen sein dass ihr euch darüber einigen könnt.

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Hallo,

bei uns war der Umgang mit Säugling so, dass der KV zwei mal pro Woche zu uns kam und 1-2 Stunden da war. Allerdings war schon so einiges im Vorfeld, dass klar war, dass er das Kind nicht hätte mitnehmen dürfen (u.a. wollte er seine häufig wechselnden Beziehungen dem Kind vorstellen teilweise auch als jeweils neue Mutter und kam teilweise ohne seine Gefolgschaft nicht zum Umgang... wenn die nicht können, will er auch nicht)
jedenfalls war es ganz gut, dass es anfangs bei uns war. 2x pro Woche (öfter konnte und wollte er auch nicht, wollen schon, aber Zeit dafür zu opfern war für diese zwei mal schon zu viel verlangt).


Das JA meinte damals, je kleiner das Kind, desto lieber öfter und kürzer, damit sich das Gesicht usw. besser einprägt und eine Stunde war für meine teilweise schon lang in den ersten Monaten.
Auch wichtig, Fremdelphasen respektieren und dem Kind die Zeit geben, bzw. die Umgangszeiten mit dem Kind in Einklang bringen. Z.B. dass Mama dabei bleibt... denn bei einem kleinen Kind, kann es passieren, dass es auch schon nach wenigen Stunden mit dem Vater total fremdelt. Bei einigen zusammenlebenden Freunden war es so, dass das Kind den Vater morgens und abends täglich sieht und am WE ganz. Diese Zeitsabstände reichten schon aus, dass das Kind den Vater eine Zeit lang ablehnte, sich weigerte auf den Arm zu wollen vom ihm. Wurde besser :-) nur als Beispiel, dass man dann auch mal die Umgangszeiten immer mal wieder umbauen kann.

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An Alle !

Ich danke euch für eure Antworten.

Ich denke wir werden es zunächst mal dabei belassen, dass der Große alle 14 Tage das WE über beim Papa bleibt. Denn in Papa's neuer Familie gibt es auch nochmal 4 Kinder im Alter von 4 - 12.

Ich werde ihm vorschlagen, dass er unser Baby dann 2 mal die Woche für etwa 2-3 Stunden besuchen kann. Diese Zeit kann er dann ganz zu Anfang bei mir verbringen, später dann den Kleinen mitnehmen, mit ihm spazieren gehen, etc.

Und dann mal sehen wie es sich weiter entwickelt, bzw. was Papa dazu meint.

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Es gibt eine Faustregel!

Je jünger um so kürzer, aber regelmäßiger. Bei Älteren länger, aber dann alle 2 Wochen.

Zu beachten ist dabei auch die Abhängigkeit des Kindes von der Mutter, sprich Stillzeit. Damit fallen dann logischerweise bestimmte Umgangsformen aus.

Also um es mal in Zahlen zu sagen, die ersten zwei Lebensjahre reicht eine halbe Stunde bis Stunde, am besten wöchentlich. Ab den zweiten Lebensjahr kann je nach dem wie das Verhältnis und die Bindung des Kindes ist über einen Wochenendbesuch nachgedacht werden. Also von Freitag bis Sonntag zum Beispiel, alle zwei Wochen.

Später dann die Schulferien sollten zur Hälfte geteilt werden und die Feiertage finden im Wechsel oder nach Absprache statt.