Wechselmodell

Hi,

habe eine Freundin in Trennung, die das Wechselmodell mit ihrem Noch-Mann praktizieren will. Die Tochter ist 7.

Ihr Mann will unbedingt 50% betreuen, aber seine Vorschläge sind nicht so richtig praktikabel und ergeben auch nicht 50% #gruebel
Meine Freundin ist sehr durcheinander zurzeit. Sie bat mich, ihr bei der Planung zu helfen, sodass die beiden auf 50/50 kommen und das ganze vernünfitg funktioniert. Daher frage ich mal Euch.

Habe im Netz nichts Ausführliches gefunden, nur dass man 3-4-4-3 praktiziert??

Würde bedeuten, Montag bis Mittwoch bei Ihr, dann bis Sonntag bei ihm, dann bis Donnerstag bei Ihr und dann bis Sonntag wieder bei ihm? #kratz Oder versteh ich das jetzt falsch?

Donnerstag war die Tochter bisher immer bei der Oma (mit Übernachtung), würdet Ihr das so beibehalten?

Der Papa arbeitet Vollzeit, hat aber die Möglichkeit 2 Tage Home Office zu machen. Meine Freundin arbeitet halbtags, will aber was Neues mit mehr Stunden suchen.

Wann macht man die Übergabe? Morgens? Abends? Nachmittags? Wobei sie nachmittags auch Hausaufgaben hat (3. Klasse)

Und was macht man in den Ferien? Auch 1x die Woche Wechsel oder längere Zeit bei einem am Stück?

Vll hat jemand eine Idee dazu oder praktiziert selbst das Wechselmodell. #danke

LG, Nele

1

Huhu

mein Zwerg ist bei mir, geht aktuell 1-2 Tage pro Woche zu seinem Papa.
Aber mein Freund und die Mutter seiner Tochter praktizieren das echte Wechselmodell. Eine Woche ist das Kind bei ihr, eine bei ihm. Die tauschen auch flexibel wenn mal einer nicht kann, so hat er sie jetzt z.B. gerade 2 Wochen.
Wie das mit den Ferien ist kann ich Dir nicht sagen, hier gehen noch alle in den Kindergarten ^^ ich würd aber sagen, im Wochenrhythmus weiterwechseln ;)

GLG

2

Hallo,

bei einem Schulkind kenne ich eigentlich nur Wochenwechsel (haben etliche hier in der Nachbarschaft.)
Voraussetzung dazu ist halt ganz unbedingt dass beide Eltern noch in der Nähe der Schule wohnen und sich zumindest wochenweise absprechen können.

Übergabe in dem Sinn gibt es nicht, meist Freitags mittags an der Schule holt dann der andere. Auf keinen Fall jedoch eine Übergabe morgens vor der Schule! Das arme Kind.

In den Ferien kann man selbstverständlich eine andere Lösung finden - warum sollte man nur wegen eines Wechsels auf den Urlaub verzichten?

Ob es dem Kind gut tut den Omatag beizubehalten oder eher zuviel wird noch einen dritten Ort zum Schlafen zu haben kann man aus der Ferne nicht sagen.

LG, Christine

3

1 Woche beim Papa und eine Woche bei der Mama...das ist ein echtes Wechselmodell. Leider schwer zu planen wenn einer von beiden Vollzeit arbeiten geht, denn dann greift ja die Fremdbetreuung wieder ein oder die Mutter und dann ist es kein Wechselmodell mehr.
50/50 ist selbsterklärend!

Sollte man sich gut überlegen, weil ich persönlich konnte mit dem eine Woche hier und eine Woche beim Papa nichts anfangen.
1. wars mir zu lange
2. jobmäßig schwer zu planen und unverständlich für Chefs das man eine Woche voll und andere halt nicht. Meiner wollte das ich immer Vollzeit da bin.

Ferien werden dabei ganz normal geteilt, was ja bei 50/50 eh der Fall ist.
Unterhalt für das Kind muss neu berechnet werden und den Löhnen beider Seiten angepasst. Denn bei 50/50 veringern sich auch die Kosten fürs Kind bei der Mutter. Deshalb ev. weniger oder je nach Lohn der Mutter gar kein Unterhalt mehr. Bin da jedoch kein Fachmann, allerdings gibt es da sicher im Internet was zu lesen das exatere Aussagen hat.

Gruss

Gruss Zone

4

Hi,

Freunde von mir haben es so gemacht:
Papa holt Mittwoch nach der Schule ab und behält Kind bis Samstagnachmittag, Mama holt Samstagnachmittag ab und bringt Mittwoch früh in die Schule.

Wenn man ein Wechselmodell mit seinen Konsequenzen will, schert man sich nicht darum, ob es 48/52 50/50 oder 51/49 ist. Ferien kann man hälftig teilen. Genauso wie die Kosten: Jeder trägt seine Alltagsaufwendungen, Kleidung, Schulbücher, Klassenfahrten usw. werden geteilt oder anteilig nach Einkommen getragen.

LG

5

Hallo,

mein Ex macht es von Woche zu Woche. Freitag bis Freitag...

das heißt sie kommen Freitags nach der Schule zu ihm und bleiben bis zum nächsten Freitag. Da fahren sie dann nach der Schule zur Mama.

Klappt super aber die Kids waren bei Beginn 6+8+10 Jahre und haben das selbst entschieden.
Die Große schwankt es mit Ihren 12 Jahren die mittlerweile 10 jährige zieht das voll durch und der kleine im Grunde auch.

lg

6

#danke schon mal!

Meine Freundin tendiert zum Wechsel 2x die Woche. Sie meinte, ihre Tochter sei noch überfordert, wenn sie den anderen jeweils erst wieder in einer Woche sieht.... Nachteil ist natürlich, dass die Kleine dann ständig hin und her wandert.

7

Mein Sohn wechselte am Anfang auch oft hin und her, da war er 3 1/2. Anfangs war es wirklich sehr schwierig, einen Tag bei Papa den anderen wieder bei Mama, allerdings hat er sich extrem schnell daran gewöhnt und hat genau gewußt wann er wo ist.

Man kann den Kindern ruhig aus was zutrauen habe ich dabei festgestellt. Mir wars lieber so, denn so hatte er immer genug Bezug zum Vater und den Großeltern (wohnen im gleichen Haus). Ich denke zu wenig Kontakt oder fast keinen wäre schlimmer fürs Kind.

Wichtig sind einfach auch schöne Übergaben...keine Streitthemen mit dem Vater und keine große Diskussionen. Man muss auch keine langen Gespräche führen, aber es sollte schon ein gewisses Mass an Höflichkeiten da sein. Das Kind bekommts ja mit und freut sich dann eher auf Papa oder wieder bei Mama zu sein.

Grundsätzliche Dinge wie Erziehung und Absprachen wegen Ärzte sollten auch klar sein. Ich denke wenn man da an einem Strang zieht klappt es ganz gut. Natürlich ist es bei Mama immer anders als bei Papa, aber das wäre es auch in einer intakten Beziehung.

Lg

8

Hallo,

wir wechseln nicht wöchentlich sondern häufiger.
Die Klene ist immer in einer Woche nur Do auf Fr und So auf M bei ihrem Vater, in der Woche drauf komplett von Do abend bis mo morgen.
das ist dann etwa 40/60.
Die Übergaben machen wir je nach Wochentag über den Kindergarten oder eben zuhause.
Für unsere Tochter (fast 4) ist ein Wochenrhytmus zu lang, sie vermisst dann den jeweils anderen. Außerdem würde der Vater bei einer kompletten Kinderwoche ein massives Problem mit seiner Arbeit bekommen und das bringt ja nichts.

Ich würde den festen Oma-Tag übrigens nicht streichen. das ist dann etwas, was konstant bleibt und könnte vielleicht sogar den Übergang darstellen. Sprich: Immer Fr-Do bei einer Partei, dann eine nacht bei der Oma und dann beim anderen....So hätte jeder in der Kinderwoche auch wenigstens 2 volle Arbeitstage zur Verfügung um evt. Minusstunden auszugleichen.


Schwierig beim Wechselmodell ist die Unterhaltsfrage. strenggenmmen fliesst dann gar kein Unterhalt mehr, wir haben uns so geeinigt, dass ich seine Häflte des Kindergelds bekomme, da ich etwas weniger verdiene und zudem die Kleine etwas häufiger habe.

da muss man sich dann eben einigen und meist muss die Mutter mehr arbeiten, als eine Alleinerziehende, die den vollen Unterhalt bekommt. (Beim Bezug von staatlichen Unterstützungen wird das Wechselmodell nämlcih nciht akzeptiert, sprich der Mindestunterhalt wird abgezogen).

Grüße, Amory

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Hallo,

wir praktizieren genau das o.g. Modell und es funktioniert wunderbar. Nur ist er Sonntags abwechselnd bei Papa und bei mir.Also 14Tage-Rhytmus. Unser Sohn geht noch in Kiga (letztes Jahr) aber wir werden es auch so beibehalten wenn er zur Schule kommt.

Übergabe ist bei uns meist klar, Sonntags bringt er ihn und Mittwochs treffen wir uns abends, oder ich bring ihn oder er holt ihn.
Wenn ich ihn Montags hab, dann hol ich ihn ausm Kiga ab.

Ferien bleibt wie gehabt, es sei denn ein Elternteil will in Urlaub fahren, dann sprechen wir uns ab.
Da mein Ex-Mann und ich uns super verstehen, ist das alles kein Problem und wir sind alle 3 glücklich und zufrieden, was ja auch dem Kind zugute kommt.

Ich kanns empfehlen


LG
juwelchen

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Nachtrag:
Bei uns sind die TAge immer fest, d.h. MO-MI bei mir und alle 2.SO, DO-SA bei ihm und auch alle 2. SO

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Männer finden das Wechselmodell ganz toll, dann müssen sie nämlich keinen Unterhalt zahlen! Das es in der Praxis nicht/nur schlecht funktioniert ist eine andere Sache.

Ich würde mich schon deshalb nicht darauf einlassen, weil ein Kind ein verlässliches Zuhause braucht, da es ansonsten immer wieder Bindungsprobleme hat.

Gruß

Manavgat

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Ich glaube, so einfach darf man sich das bei Beurteilung des Wechselmodells nicht machen.

Hier wird das Wechselmodell schon seit mehreren Jahren fast ausschließlich angewandt und ein Elternteil kann sich nicht weigern. Man geht davon aus, dass es die einzige Möglichkeit ist, dass Kinder einigermaßen gleich mit beiden Elternteilen aufwachsen.

Die Eltern sind verpflichtet, dafür zu sorgen, dass es funktioniert. Natürlich ist es manchmal in organisatorischer Hinsicht nicht ganz einfach. Die Kinder gewöhnen sich gut daran und oft wird dadurch auch das Verhältnis zwischen den getrennten Eltern ganz gut normalisiert. Bei Bekannten betreut der KV der ersten beiden Kinder sogar oft das nun gemeinsame Kind der KM und ihres neuen Partners. Der Kleine kennt es nicht anders, als dass seine Geschwister eben eine Woche hier und eine Woche da sind.

Man kann negative Auswirkungen auf die Kinder durch die Trennung der Eltern in den allermeisten Fällen nicht ganz und gar verhindern, muss sie aber minimieren. Mir sagte einmal ein solch betroffenes Kind zu dem Zeitpunkt 10 J.): "So muss ich wenigstens Mama oder Papa immer nur eine Woche lang vermissen." Dsa sagt wohl eine Menge.

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Hier wird das Wechselmodell schon seit mehreren Jahren fast ausschließlich angewandt und ein Elternteil kann sich nicht weigern.


Man kann. Niemand wird zum Wechselmodell gezwungen.

In Deutschland fehlen die Langzeitstudien. Frag Erwachsene die als Kind ein Wechselmodell hatten und wie sie heute Beziehungen leben!

Gruß

Manavgat

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