Schlechtes Gewissen.. ?!

Hallo ihr!

Mir geistert das Thema jetzt schon länger im Kopf herum, daher teile ich meine Gedanken jetzt mal..

Mein Sohn ist knapp 4,5 und ich bin seit ca. 3 Jahren von seinem Papa getrennt.
Unser Verhältnis ist sehr freundschaftlich und er ist vor einem Jahr wegen seinem Sohn 800 km umgezogen, lebt jetzt in unserer Nähe. :-)

Er ist ein toller Papa und ein guter Mensch, Sohnemann und er lieben sich, sehen sich mind. ein Mal pro Woche, alles super. :-)

Nun ist es so, dass der Papa, seitdem er hier in Ö ist, versucht, als freiberuflicher Fotograf Fuß zu fassen (und er ist echt ein Spitzen-Fotograf!), aber leicht ist das nicht.
Er schlägt sich von Monat zu Monat durch, aber das erste, woran er denkt, ist sein Kind - somit kommt der Unterhalt fast immer pünktlich zum 1. (manchmal ein paar Tage später).

Ich selbst arbeite seit einigen Monaten wieder Vollzeit (was auch Dank seiner Unterstützung klappt), verdiene gutes Geld, lebe im eigenen Haus (ausser Strom fast keine Kosten) und kann auch in Notfällen immer auf meine vermögende Familie zählen.

Somit bleibt mir am Ende des Monats immer einiges an Geld übrig. Der Papa muss hingegen immer kämpfen, um sich finanziell irgendwie über die Runden zu bringen.

Wäre URBIA nicht, würde ich sagen, wir verzichten dem Papa zuliebe auf den Unterhalt.
Aber hier wird immer vehement der Standpunkt vertreten, dass das Kind ein RECHT auf Unterhalt vom Vater hat und das lässt mich zögern..

Leons Papa würde sein letztes Hemd für seinen Sohn geben und hat für ihn ganz von vorn angefangen, Umzug etc.
Und jeden Monat, wenn der Unterhalt am Konto ist, plagt mich mein Gewissen.. wir BRAUCHEN das Geld nicht wirklich.. es ist mir viel wichtiger, dass unser Sohn Zeit mit seinem Papa hat..

Also, mal ehrlich..
Ist es so verwerflich, wenn ich dem Papa sage, er soll seine Unterhaltszahlungen einstellen? Zumindest so lange, bis er beruflich Fuß gefasst hat?!

Ich freu mich über eure Meinungen!

Danke!
LG Claudi

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Es ist eben so das es wirklich dem Kind zusteht, wie wäre es den Unterhalt so einzurichten das keiner leidet? Das er wenn er flüssig ist mehr bezahlt und wenn er weniger hat eben nur ein wenig? Wenn du mit allem klarkommst ist es doch am Ende eure Entscheidung.

Ich finde es nicht verwerflich. Ihr habt guten Kontakt und agiert als Eltern ich finds super das du dir Gedanken machst.

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Ich wäre froh,wenn ich so einen Vater für meine Kinder hätte.Und ich finde es ganz toll ,daß du dir Gedanken machst.
Der Unterhalt steht dem Kind zu ,das stimmt schon.
Aber vielleicht wäre es in eurem Fall wirklich eine Möglichkeit ,daß der Papa erstmal mit den Zahlungen aussetzt,bis er beruflich Fuß gefaßt hat.
Er kann das Geld dann ja nachzahlen.
Vor allem ,weil ihr ja so anscheinend gut klarkommt.

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wenns echt so gut läuft dann würd ich dem Vater sagen er soll den Unterhalt verringern.......
Oder er soll den Unterhalt ganz einbehalten und davon Unternehmungen zahlen mit dem Kind......oder dem Kind was neues zum Anziehen kaufen oder so.

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Hallo,

für mich eine ganz klare Sache. Ich würde ihm vorschlagen die Zahlung vorübergehend einzustellen oder zu kürzen.

Diese (sturre) Haltung von wegem dem Kind steht das Geld zu kann ich nicht ertragen. Wenn ihr es gaaanz dringend brauchen würdet, sieht die Situation anders aus. Aber ist ja nicht der Fall.

Wenn man dem Kind später mal erklärt warum, wird es das unter solchen Umständen verstehen!

So wie du es beschreibst würde er das wahrscheinlich auch machen.

Für mich ist das selbstverständlich.

Mach solche Entscheidungen nicht von "URBIA" abhängig! Das ist deine Entscheidung!

lg

Christina

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Ich teile die Urbia-Meinung in Fällen wie Eurem ganz und gar nicht.

Wenn Ihr genug Geld habt, was hat Dein Sohn dann von 200 Euro mehr oder weniger im Monat? Nichts, ihm wird das nicht auffallen.

Was hat er von einem Papa, der öfter mit ihm was unternehmen kann, weil er keinen Unterhalt zahlen muss? Der entspannter ist, weil er keine Geldsorgen hat? Sehr viel!


Ganz ehrlich - ich an Deiner Stelle würde auf den Unterhalt verzichten, bis der Vater beruflich Fuß gefasst hat.



Der Vater meines Sohnes zahlt im übrigen auch ein paar Euro weniger Unterhalt als er eigentlich müsste. Wir haben uns so geeinigt und fertig. Deshalb fehlt es uns an nichts - und der Papa kauft seinem Sohn zusätzliche Kleidung, fährt mit ihm in Urlaub etc. Davon hat er mehr als von zusätzlichen 50 Euro im Monat, die dann eh in den Lebenshaltungskosten "untergehen".

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---Wäre URBIA nicht, würde ich sagen, wir verzichten dem Papa zuliebe auf den Unterhalt.---


Ganz ehrlich? Hört sich für mich ein wenig vorgeschoben an.

Wenn ich heute mit meinem Ex und Vater meines Kindes ein guten Umgang pflege und dieser bereit ist sich vollkommen für unser Kind aufzuopfern. Und ich nicht unbedingt den Unterhalt benötige, dann würde ich darauf auch verzichten - ohne Wenn und Aber und ohne der Meinung irgendwelcher "fremden Menschen" aus dem Internet....

Du schreibst ja selbst, dass du auch Dank deines Ex wieder Vollzeit arbeiten gehen kannst, wo ist dann dass Problem ihm den Unterhalt zu erlassen bzw. etwas von dem Geld zurück zu geben? Also ICH persönlich könnte es nicht mit ansehen wenn mein Ex am "kämpfen" ist und ich tatenlos zusehen würde und immer mehr Geld schaufeln würde....


Gibt nicht so viel auf die Meinung anderer, im Grunde hast du ja schon gesagt was du gerne machen würdest, dann mach das auch.


LG

7

Hallo,

sie hört nicht auf fremde Menschen, sondern äußert ihre Unsicherheit über das WAS fremde Menschen erzählt haben!

Und dazu gehört einfach dass das Kind rechtlichen Anspruch auf Unterhalt hat!

Ich kann verstehen das man sich, wenn man keinerlei Vorahnung hat, schon seinen Kopf zerbrechen kann, was nun wie und überhaupt richtig ist!

Und was ich nicht verstehe ich die selbsternannte Feinfühligkeit und Ritterlichkeit mit der gesagt wird:" Hätte wenn und aber"

Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und behaupte, dass einige Mütter die Väter ihrer Kinder trotz guten Umgangs zum Unterhaltzahlen auffordern, wenn kein gutes Miteinander herrscht! Da spielen dann nämlich wieder die persönlichen Animositäten eine Rolle!

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Natürlich spielen die persönlichen Animositäten eine Rolle - hätte z. B. ich Streit mit meinem Ex gewollt, dann hätte ich den höheren Unterhaltsanspruch per Anwalt durchdrücken können. Mit dem Ergebnis, dass mein Ex sauer auf mich gewesen wäre (weil ich die 50 Euro mehr nicht wirklich brauche) und ein schlechtes Verhältnis zwischen uns herrschen würde. Das ist es mir persönlich nicht wert. Gerade wegen des Kindes. Für unseren Sohn ist es doch schöner, wenn Mama beim Abgeben zum Papa-Wochenende noch mit reinkommen darf und sich noch eine Runde mit Papa oder dessen Freundin unterhält anstatt wortlos an der Tür abgeliefert zu werden.

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Du hörst auf "urbia"?

Selbst einer Milliadärin würde für das gemeinsame Kind Unterhalt zustehen. "Muss" sie diesen verlangen, weil "urbia" das so "verlangt"?

Versuche mal eigene Entscheidungen zu treffen und dazu zu stehen.

Keiner muss ein Recht geltend machen. Er kann (muss aber nicht). So ist das mit allen Rechten.

Und wenn einer auf ein Recht verzichten kann (weil er es sich leisten kann) warum sollte das nicht gehen?

Gruß
parzifal

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Nachtrag:

Bevor jetzt kommt, dass man aber auf Kindesunterhalt aber nicht verzichten kann:

Niemand ist gezwungen den vergangenen Kindesunterhalt tatsächlich beizutreiben.

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"Versuche mal eigene Entscheidungen zu treffen und dazu zu stehen."

Ich treffe ständig eigene Entscheidungen und stehe immer dazu!
Habe in den ganzen Jahren hier noch nie eine Frage gestellt, die darauf abzielt, dass mir die Urbianer eine Patentlösung hinlegen.

In diesem speziellen Fall bin ich aber wahrscheinlich doch ein wenig zu sehr "urbia-infiziert" und das lässt mich einfach ein wenig mehr grübeln.. ;-)

Aber danke für deine Antwort!
LG Claudi

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Kinder, deren Eltern nicht getrennt sind, müssen sich auch nach den wirtschaftlichen Möglichkeiten der Eltern richten. Und da gibt es auch mal Durststrecken...

Solange es dem Kind dabei nicht schlechter geht, als seinen Eltern, ist es auch ok.

Eine vernünftige Einigung unter erwachsenen Menschen ist allemal besser, als ein Gesetzestext, der manchmal mit den Realitäten nicht mithält.

Alles Gute, H.H.

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Hallo,

also ich könnte mir in einer solchen Situation auch vorstellen, den Unterhalt vorübergehend einzustellen oder geringer zu halten. Wenn er 100 Euro im Monat zahlen kann/ will, kannst du die ja auf ein Konto für deinen Sohnemann anlegen, falls er später mal ein Auslandsjahr machen will etc.

Wenn dein Ex-Mann dann beruflich Fuß gefasst hat, kann er ja wieder den vollen Unterhalt oder mehr zahlen :-).

Hat dein Mann den Beruf des Fotografen erlernt oder war er Quereinsteiger? Ich frage das nur, weil mein Mann auch gerne etwas in der Richtung machen würde, aber eine andere Ausbildung hat.

LG,
delfinchen

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Hallo!

Mein Ex hat als Quereinsteiger vor vielen Jahren angefangen zu fotografieren.

Er hat einfach "das Auge" dafür, was meiner Meinung nach viel wichtiger ist als eine klassische Fotoausbildung. Das ganze Know How drumherum hat er sich mit den Jahren selbst beigebracht.

Kannst ja mal auf seine HP schaun:

http://www.michaelwittig.at

LG Claudi