Wie Bindung zum Baby aufbauen?

Hallo zusammen

Ich bin mit dem KV meiner 3 Monate alten Tochter nicht zusammen, teilen uns aber das Sorgerecht und pflegen einen freundschaftlichen Umgang.

Zur Zeit sieht er die kleine nur am Wochenende, da es beruflich von seiner Seite aus nicht anders machbar ist.

Nun habe ich bedenken, dass 1× die Woche vielleicht zu wenig ist, zumal sie seit 3 Wochen fürchterlich fremdelt.

Hat jemand Erfahrungen gemacht, was die Häufigkeit des Umgangs mit einem so kleinen Baby angeht? Ab wann kann sich ein Baby ungefähr an Personen erinnern, die es nur 1× die Woche für ein paar Stunden sieht? Kann eine Bindung auch bei dem besagten Abstand entstehen?

Vielen Dank schon mal für eure Antworten

Gruß leann

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Ich habe ja persönlich keine Erfahrung damit. Aber wenne s sich beruflcih nicht anders machen lässt,brauchst zu dir den Kopf nicht darüber zu zerbrechen. Du kannst ja nichts ändern. Dein Kind wird bestimmt eine Bindung zu dem Papa aufbauen.Aber vermutlich nicht so schnell und veilleicht auch nihct so fest wie es der Fall wäre,wenn der Papa Teil des Haushalts wäre. Das ist nun nicht zu ändern. Das Kind nimmt aber sicher keinen Schaden,wenn es eine feste bezugsperson hat,die zuverlässig seine Bedürfnisse stillt(du) Wenn weiter Beziehungen zu anderen Personen(papamoma,opa) dazu kommen ist das schön,aber für so ein ganz kleines Kind nicht zwingend wichtig. Und mit der Zeit wird sich ja auch eine Bindung aufbauen. Wichtig ist,wenn der umgang selten ist,dass er gut ist. Auch der Papa sollte viel Nahe geben und Bedürfnisse sofort befriedigen. Wenn das Kind fremdelt,ist das eben eine Ausnahmesitauation.Die muss man einfach aussitzen.

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Bei so langen Intervallen (eine Woche ist für ein so kleines Kind eine Ewigkeit!) und diesen kurzen Kontakten zum Vater baut sich bestimmt keine Bindung auf - sorry, wenn ich das so brutal sage. Wenn der Vater des Kindes sich wirklich einigermaßen gleichberechtigt kümmern will, werdet ihr Euch eine andere Lösung überlegen müssen. Oder ihr müsst beide akzeptieren, daß es eben JETZT keine enge Bindung geben wird. Ein Säugling braucht Nähe...es geht um das tägliche "sich kümmern", nicht um sporadische Besuche - und wenn sie noch so innig sind. Das kommt vielleicht später mal, wenn Deine Tochter größer ist. Aber ich bin ehrlich: das dauert! Kinder fremdeln ja oft schon, wenn Papa den ganzen Tag fort ist und immer nur am Abend nach Hause kommt - da wird man "abgestraft". Das kann man nun nicht immer ändern.....aber bei Euch ist's ja noch ne Ecke schwieriger, weil ihr nicht zusammenlebt. Ich kann mir vostellen daß Euer Kind später (etwa im Kindergartenalter) besser mit der Situation umgehen kann - aber momentan? Schwierig. Für Deine Kleine ist das wahrscheinlich kein Beinbruch, sie kennt es ja nicht anders. Aber für Euch? Auf jeden Fall solltet ihr das thematisieren und Euch ganz offen austauschen über Eure Gefühle, Eure Befürchtungen und Eure Hoffnungen. So wie Du schreibst klingt es ja so, als ob ihr ganz gut mit der Trennung klar kämt. DAS ist auf jeden Fall schon mal ein Riesenpluspunkt! Ich wünsche Euch alles Gute!

Babs

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Hallo,

als ich noch mit dem Vater meines Sohnes zusammengewohnt habe, war er LKW-Fahrer im Fernverkehr....und hat seinen Sohn somit auch nur an den Wochenenden gesehen.
Manchmal war er auch nur alle 14 Tage zu Hause.
Und auch dann ....naja....ich könnte mich nicht daran erinnern, dass er ihn mal ins Bett gebracht hätte, gewickelt hätte oder großartig mit ihm gespielt hätte.

Trotzdem hat der Kleinen seinen Papa lieb und hat, soweit es der Vater zulässt, einen guten Kontakt zu ihm.

Klar ist ein wöchentlicher Abstand viel und lange für so ein kleines Baby, aber es geht eben bei euch nicht anders.

Ich würde dann eher Wert auf die "Qualität" dieser Zeit legen.
Du sagst es sind nur ein paar Stunden?
Wäre es z.b. möglich dass er die Kleine Sa und So für je ein paar Stunden sieht/hat?

Gibt es die Möglichkeit, dass er sie auch mal ins Bett bringen kann?
Stillst du oder kriegt sie die Flasche?

LG

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Guten Morgen

Ich danke euch für eure Beiträge. Momentan ist es wie gesagt schwierig, den Kontakt zu erweitern, da der Kv unter der Woche in einer anderen Stadt arbeitet. Wir hoffen allerdings, dass sich das beim nächsten Projekt (Juni/Juli) wieder ändern wird. Bis dahin müssen wir das wohl wie bisher so weiterführen.

Die Idee, dass er sie an beiden tagen je ein paar Stunden sieht ist gut, wird zum Teil auch schon gemacht, ist nur leider nicht immer möglich.

Was die Qualität der kurzen Zeit angeht, kann ich mich eigentlich nicht beschweren. Aktuell braucht sie zwar anfangs immer mehr Zeit und warm zu werden aber dann macht er alles was ein Vater so tut. Schmusen, wickeln ins Bett bringen, wenn er bei uns ist. Zwischendurch schickt er auch mich schon mal ins Bett und kümmert sich mal 2h komplett allein um sie, damit ich mal etwas Schlaf nachholen kann ;-). Länger allein geht wegen des Stillens noch nicht aber das ist ja auch eine Frage der Zeit.

Da werden wir wohl einfach am Ball bleiben müssen und viel und lange Geduld haben. Er ist uns nämlich sehr wichtig, dass er trotz unserer Situation eine Rolle in ihrem Leben spielt.

Gruß leann

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meine kinder sehen die grosseltern (beide paare) seltener und trotzdem wissen sie genau, wer sie sind. alleine auf die kleinen aufgepasst haben die grosseltern schon früh, das erste mal über nacht bei den grosseltern waren sie glaube ich so mit 10 monaten. das hat problemlos geklappt. ob sie die grosseltern da schon "erkannt" haben und sich an sie erinnern konnten, weiss ich nicht. ich weiss aber mit bestimmtheit, dass sie sich nach einer anfänglichen annäherungsphase immer wohl gefühlt haben bei den grosseltern. mit meinen eltern skypen wir zudem regelmässig, schon seit die kinder sehr klein sind.

grüsse, ks

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Hallo,
natürlich wird sich eine gute bindung aufbauen, wenn ihr so weitermacht! ich sehe da absolut keine probleme. viele männer sehen ihre kinder ganz selten - auch, wenn die beziehung intakt ist. und sie sind trotzdem gute papas und werden von den kindern geliebt.

mein bruder ist sowas wie ein "ersatzpapa" für meinen sohn. täglich haben sie sich auch noch nie gesehen. die beziehung von ihnen ist jedoch supereng und ich bin jedesmal abgeschrieben, wenn er da ist ;-). das war schon von anfang an so... (klar, mit dort schlafen hat es eine zeitlang gedauert, aber wir haben da auch keinen druck gemacht).

also keine sorge! das wird schon!

LG

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Danke für eure Erfahrungsberichte. Das stimmt mich doch sehr optimistisch, auch wenn klar ist, dass es länger dauert, als wenn der Papa präsenter wäre.