Kein Interesse am Kind!...Aber Umgangsrecht fordern! JA informieren?

Hallo liebe Forumsgemeinde,

ich möchte mich heute mit einer Frage an euch richten, die mir seit Tagen Kopfzerbrechen bereitet.
Kurz zur Vorgeschichte:
Mein Ex und ich haben eine gemeinsame Tochter, 6 Monate alt. Getrennt haben wir uns schon ca 2 Monate vor der Geburt.
Anfangs wollte er nach eigener Aussage unbedingt Kontakt. Nach einem Streit kurz nach der Geburt reagierte er aber wochenlang weder auf Anrufe, noch auf SMS, ich bot ihm etliche Termine zum Umgang an, worauf ich nie eine Antwort bekam.
Nach 6 Wochen sprachen wir uns aus und einigten uns auf 1 Vormittag pro Woche.
Auch da erschien er regelmäßig zu spät oder ging früher als vereinbart und auch der Besuch an sich verlief absolut unbefriedigend.
Er beschäftigte sich kaum mit der Kleinen, trotz zahlreicher Angebote und Aufforderungen (z.b Spazieren gehen ect), stattdessen nutzte er die Situation dazu, mich zu anzugraben, gegen meinen neuen Partner zu hetzen (dabei hatte er mich wegen einer anderen verlassen!) oder die Treffen verliefen in einem Streit wegen Unterhalt und Geld.
Er wohnt 140 km weg, ist nicht mobil.
Weil er unsere Tochter angeblich gern öfter sehen wollte, bot ich ihm dauernd an, die Kleine vorbei zu bringen. Die Termine sagte er jedoch immer kurzfristig ab.
1 Treffen kam zustande. Ich kam Vormittag zu ihm, angeblich müsse er kurzfristig arbeiten, bekam dann aber doch frei, weil er ja Besuch von der Tochter hatte. Aber anstatt den Tag mit seiner Tochter zu verbringen, ging er nach 1 Stunde einfach nach Hause, weil er „noch was zu erledigen hatte“ und lies uns einfach stehen, obwohl er wusste, dass wir bis 17.00h bleiben wollten.
So lief das dauernd. Erst forderte er Treffen, dann lies er sie sausen oder interessierte sich nicht für die Kleine.

Obwohl ich ständig versucht habe zu einem ordentlichen Vater-Kind-Verhältnis beizutragen, machte er was er wollte. Machtspiele, Schikane, Manipulation...Im Umfeld stellt er sich mit Vorliebe als Opfer da, ich bin die Böse!
Irgendwann sagte ich ihm, er solle sich entweder „ordentlich“ kümmern oder gar nicht.
Wieder tagelang keine Reaktion, sei es auf Fotos der Kleinen, Nachrichten, oder Anrufe, Besuche saß er quasi ab, ohne jegliche Beteiligung an unserer Tochter...

Hab dann ein Ultimatum gestellt (weiß, das macht man nicht, aber irgendwie muss ich ihn ja mal zur Vernunft bringen), wenn er sich die nächsten Tage net mal Gedanken über den Umgang macht und sein Interesse, stell ich den Kontakt ein. Gab ihm 3 neue Termine im August und wartete ab. Trotzdem wieder das selbe...keine Reaktion usw.

Dann hab ICH mich nimmer gemeldet und plötzlich kommen nur noch wüste Beschimpfungen, Drohungen, Erpressung mit Jugendamt und Anwalt.
Dann fast 2 Monate nix, bis ich vom Jugendamt eingeladen wurde. War dort bei einer netten Dame, habe ihr auch die ganze Sachlage geschildert. Mal hat er Lust, dann wieder nicht, total sprunghaft und unzuverlässig. Außerdem kommt er immer nur mit „seine Rechte“, aber nach dem Kind und deren Entwicklung fragt er nie.
Hab mich für ein gemeinsames Gespräch mit dem KV beim Jugendamt bereit erklärt.
Der ist in 2 Wochen.

So, nun zum eigentlichen Punkt:
Meine Tochter wurde letzte Woche mit Verdacht auf Keuchhusten in KH eingeliefert.
Dies hat sich dann tags drauf auch bestätigt. (Anm: Der KV war strikt gegen die Impfung!)
Am nächsten Tag teilte ich meinem Ex mit, dass die Kleine im KH ist und bis auf weiteres dort bleiben muss, da Pertussis für Säuglinge lebensbedrohlich sein kann, wg Erstickungsgefahr und Sauerstoffunterversorgung. Sagte ihm, dass sie via Monitor überwacht wird, Herzaktivität, Puls und Sauerstoffsättigung und dass sie Infusionen bekommt, weil sie schlecht trinkt.
Er unterstellte mir dann, ihn nur unter einem Vorwand her locken zu wollen...Dann wieder Drohungen und Beleidigungen, weil ich ihn erst jetzt darüber informiere usw

Trotzdem stand er 2 Tage später im KH.
Um 9.00h sind wir zusammen ins Krankenzimmer zur Kleinen rein.
Erster Kommentar nach 2 Monaten ohne Kontakt „Sie ist ja ganz schön fett geworden, kommt wohl nach deiner Mutter“, dann: „was hat die denn für ne Augenfarbe? Da muss ich wohl doch mal nen Gentest machen“ und zu guter letzt: „Ich habs mir schlimmer vorgestellt, is ja nur husten“
Dann ist er um 9.30 raus aus dem Zimmer, mit den Worten ich solle ja nicht den Termin auf dem JA vergessen, sonst höre ich von seinen Anwälten!

Ich find das unter aller Sau! Der hat sich gar nicht für ihren Zustand interessiert und hat seitdem auch nicht mehr nachgefragt, wie es ihr geht!

Daran sieht man doch wieder mal, dass ihn die Kleine NULL interessiert und seine Forderungen mit Umgangsrecht nur darauf beruhen, mir auf den Nerv zu gehen und eins reinzuwürgen, sei es über Jugendamt oder Gericht...

Jetzt würde ich gerne das JA über diesen Vorfall informieren, damit die noch vor dem Termin darüber Bescheid wissen, weiß aber nicht so recht, ob ich soll oder nicht.
Schließlich will ich mich nicht auf sein Niveau begeben und ihn irgendwo schlecht machen. Andererseits finde ich, dass die das wissen sollten, wie ekelhaft er sich der Kleinen gegenüber benimmt...oder was meint ihr?

Danke für eure Antworten!

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Ich würde einen Antrag auf alleiniges Sorgerecht stellen. Bitte geh zum Anwalt, das ist ja eine Katastrophe.

Ich glaube, ich hätte überhaupt nicht gefragt, ob er mit Impfungen einverstanden wäre.

Gute Besserung für die Kleine und dass sie wieder ganz gesund wird!

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Ich an deiner Stelle würde es aufschreiben, mit Datum und Uhrzeit und ohne jegliche Wertung, lediglich die Fakten erfassen. Sollte es bei euch zu einer gerichtlichen Umgangsregelung kommen, ist das doch gut! Er hat sich dann daran zu halten und nicht ständig nach Belieben zu agieren. Ich sehe den Jugendamtstermin als Möglichkeit, ihm endlich klar zu machen, dass in ein Leben mit Kind auch Verlässlichkeit reingehört. Dafür musst du nicht vorweg "petzen". Das kannst du sachlich beim gemeinsamen Termin ansprechen.

Ein bisschen hängt es auch vom Mitarbeiter ab. Meine Beraterin beim Jugendamt meinte zu mir ganz locker: "Soll er doch klagen." Weil sie den Schlag von Männern kennt.

Lass dich nicht so unterbuttern von dem Typen. Und erst recht nicht einschüchtern, wenn er mit rechtlichen Sachen droht. Wie gesagt: Am Ende steht ne Regelung, die er gefälligst einzuhalten hat.

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Ich habe deinen Text gelesen und sofort an meinen Ex Freund gedacht. Wirklich ähnlich doofes Verhalten. Ich habe selbst die Wut in mir aufsteigen gespürt. Wie kann er nur so abwertend und respektlos von seinem eigenen Kind reden?! Furchtbar, traurig und einfach erbärmlich von ihm. Ich weiß genau wie du dich fühlst. Mir selbst fehlt auch noch das letzte bisschen Überzeugung zum Anwalt zu gehen, endlich Regelungen zu treffen und Unterhalt zu fordern. Vielleicht hilft euch das Gespräch beim JA, aber ich bezweifle, dass dein Ex sich ändert und sich plötzlich dann an die Absprachen hält. So meine Einschätzung aus der Ferne. Wahrscheinlich hilft auCh dir nur der Weg zum Anwalt. So weh das tut und so traurig es ist. Jedenfalls ist es unglaublich gemein, was er sagt und wie er sich verhält. Lass dir das nicht gefallen!!!

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Werde passiv in Umgang mit dem Vater und Aktien in Zusammenarbeit mit dem Jugendamt.

Bedeutet: den Vater nicht mehr wegen jedem pups kontaktieren, sondern den Kontakt auf Antwort seiner Anfrage reduzieren. Fragt er wie es der kleinen geht, antwortest du selbstverständlich. Bittet er um Bilder, so schickst du sie ihm. So würde ich es machen, am besten mit einer (schriftlichen) Ansage, dass du dich über sein Interesse freien würdest und er selbstverständlich auch Informationen bekommt wenn er sie möchte. Am besten sehr freundlich geschrieben.

Mit dem Jugendamt würde ich versuchen auf feste Besuchszeiten zu bestehen, am besten von bis. Damit sie auch sehen dass DU dich bemühst und ER die Termine nicht einhält. Ach ja, ich würde auch auf gemeinsame Termine beim Jugendamt bestehen, am besten mehrere, da geht Männern oft die Luft aus, wenn sie kein ernstes Interesse an dem Kind haben ;-)

K

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Danke #blume

ja so hatte ich mir das auch vorgestellt.
Ich kann mir jetzt schon denken, wie das ausgeht, denn, biete ich ihm Termine an z.b 2x wöchentlich für je 2 Stunden, wird er sicherlich aufschreien "wie stellst du dir das eigentlich vor, ich muss arbeiten und auch mal schlafen und den Samstag brauch ich zum ausruhen" (den Sonntag nutzt er im Übrigen regelmäßig zur Schwarzarbeit ;-) )

Dann ist das ja noch die Entfernung und der Geldfaktor!
Für den Besuch sitzt er 3 Stunden in der Bahn und die kostet halt auch Geld...

Im Grunde findet er immer Argumente, die GEGEN einen Umgang sprechen, zumindest wenn ER dafür etwas tun müsste.

Er wird darauf bestehen, den Umgang auf 1x wöchentlich für den gesamten Tag festzulegen, damit es sich "für ihn lohnt".

Jedoch denke ich, dass das anhand der vergangenen Vorkommnisse, was Unreife und Verantwortungslosigkeit betrifft und seinem lieblosen Verhalten der Kleinen gegenüber, überhaupt nicht zur Debatte steht!!
Und: WO will er überhaupt diesen EINEN GANZEN Tag mit reinquetschen, in sein ach so stressiges Leben??? #aerger

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"Und: WO will er überhaupt diesen EINEN GANZEN Tag mit reinquetschen, in sein ach so stressiges Leben???"

Das ist sein Bier. Vielleicht merkt er ja dann selber, dass er seine Forderungen vorher erstmal bezüglich der Realisierbarkeit überdenken sollte.

DU bietest gar nichts an! Soll er ein Angebot machen, schließlich will er Umgang (dazu hat er das Recht). Und auf der Basis wird dann gesprochen.

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Na hoffentlich hast Du alles, was Du bisher so getan hast ( finde ich sehr viel) protokolliert,

Ich denke fast, gegen das Umgangsrecht wirst Du nicht viel machen können. Da nützt Dir alleiniges Sorgerecht auch nicht viel.

Was will er überhaupt auf dem Jugendamt? Denen mitteilen, wie doof Du zu ihm bist ?(entschuldige die Wortwahl, denk Dir einfach eine kindliche Stimme dazu)

Argumentiere doch, dass er gegen diese Impfung war. Und frag ihn mal trocken vor der Dame, ob er glaubt das Jugendamt würde ihn vertreten?

Zu guter letzt: "...höre ich von seinen Anwälten..." HAHA ! Wie viele hat er denn?

Alles Gute.

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Habe bisher kein Protokoll geführt, lässt sich aber nachholen, da ich das meiste anhand der sms mit Datum usw zurückverfolgen kann.

Da kommt auch einiges zusammen!
Darum überlege ich eben, das der SB beim Jugendamt schon vorher zukommen zu lassen, damit sie gleich Bescheid weiß und sich darauf einstellen kann.
Ich weiß jetzt schon, dass er mich sonst beim Termin kaum zu Wort kommen ließe und mir all das was bisher vorgefallen ist, nicht mehr einfällt....
Sie würde zumindest sehen, dass er sich bisher nicht besonders reif und fürsorglich verhalten hat!
Schließlich wird er vorm Jugendamt versuchen sich genau so darzustellen:
Als liebevoller Vater, dem der Umgang zu seiner Tochter verweigert wird!

Ja, ich denke genau das:
ER will dem Jugendamt zeigen, dass ich doof bin und er das Opfer!

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Nein, vorher 'petzen' lässt Dich auch nicht besser dastehen. Es wurde Dir ja nun schon einmal davon abgeraten, solche Aktionen zu unternehmen. Er hat die größte Wahrscheinlichkeit auf Erfolg, wenn Du Dich auf seine Stufe stellst und genauso agierst wie er.

Verinnerliche bitte eins:
1. Das JUGENDamt heißt aus guten Grund nicht ERWACHSENENamt.
2. Eure Beziehung und wer jetzt wie doof ist interessiert das Jugendamt einen feuchten.
3. (!) Das Jugendamt vertritt die Interessen des Kindes. (!)

Ihr seid nicht der einzige Fall für die Sachbearbeiterin.
Glaub nicht, dass die dasitzt und nur auf euren Termin wartet.
Trag Deine Sachen ordentlich zusammen und halte sie bereit. Gib der Sachbearbeiterin auch Zeit, sich das alles ruhig anzuschauen. Wenn das euer erster Termin ist, muss auch sie sich erstmal ein Bild machen.

Ihr beide seid erwachsen und dürft euch für euren Streit gerne (wahrscheinlich kostenpflichtig) einen Mediator dazu holen.

Zum erwachsen sein gehört für mich dazu, seine Streitigkeiten zielführend, nicht auf dem Rücken anderer, auszutragen.

Und noch was: Termine kann man auch verschieben! Wenn Du das ordentlich machst, dann kann er ja mal mit seiner Armada von Anwälten drohen.

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Lass dir keine Angst machen und lass dich nicht provozieren! Der plustert sich nur auf und das kannst du locker aussitzen!
Notiere alles, wie schon geraten. Über "unmögliche Gespräche" schreibe ein kurzes Gedächtnisprotokoll.

Du bist bestimmt in Elternheit, oder? Wenn du nicht allzu viel Geld bekommst hole dir einen Beratungsschein beim Amtsgericht und lass dich anwaltlich beraten! Das gibt dir Sicherheit und setzt seinem Gebaren Grenzen.

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Ich bin in Ausbildung und bekomme ergänzend ALG2

Danke fürs Aufbauen! :)

LG

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Hallo nofretete84,

es ist immer wieder schlimm, wie sich manche benehmen (egal ob abwesender Vater oder Mutter).

Natürlich hat er Umgangsrecht, aber auch Umgangspflicht, das übersehen leider viele.

Die normal übliche Empfehlung lautet: je jünger das Kind, desto häufiger und kürzer sollen die Umgangskontakte ausfallen. Einzige Ausnahme ist eine feste Bindung zum abwesenden Elternteil.
In deinem Fall heißt das also: Umgang zwei- bis dreimal pro Woche für 1-2 Stunden, damit eine Bindung aufgebaut werden kann.

Das Jugendamt wird nur Empfehlungen aussprechen, denn Umgang sollen die Eltern alleine regeln, so will es auch das Gesetz. Rechtsverbindlich geht es nur über das Familiengericht.

Wie schon mehrfach gesagt, führe ein Umgangsprotokoll, sachlich und niemals negativ wertend, einfach die Tatsachen aufschreiben. Nehme das mit zu eurem Termin und lege es dort dann vor, fertig. Vorher solltest du nichts unternehmen, kommt negativ rüber.
Aufgrund seines bisherigen Verhaltens bitte beim Jugendamt um betreuten Umgang, dann sieht ein Außenstehender wie der Umgang abläuft und meist geht solch unwilligen Menschen, wie dem Vater deines Kindes, dann schnell die Puste aus, wenn sie immer pünktlich beim Amt erscheinen sollen.

Wenn ihr euch über Unterhalt streitet: Im Internet auf der Seite deiner Stadt findest du Vordrucke um Unterhaltsvorschuss zu beantragen. Zeitgleich beantrage eine Beistandschaft für dein Kind beim Jugendamt, das geht formlos, Adresse findest du auf der für dich zuständigen Jugendamtseite. Dieser kümmert sich dann im Namen des Kindes um Prüfung ob er zahlen kann oder nicht und lässt das auch titulieren, wenn du das möchtest. Dieser Beistand tritt als Vertreter deines Kindes auch vor Gericht auf, auch wenn es um eine Umgangsregelung geht und kostet dich nichts. Dein Kind bekommt immer Prozeßkostenhilfe, da es das Recht des Kindes auf Umgang mit beiden Elternteilen betrifft. Diese Beistandschaft kannst du jederzeit anders beauftragen oder aufkündigen. Wir haben das auch laufen, er macht wirklich nur was wir zum Wohle des Kindes brauchen und möchten. Nicht mehr, also keine Angst.

Liebe Grüße und viel Kraft für deine kleine Familie,

omamufu

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"In deinem Fall heißt das also: Umgang zwei- bis dreimal pro Woche für 1-2 Stunden, damit eine Bindung aufgebaut werden kann."

In ihrem Fall ist das absolut unrealistisch, da der Vater Vollzeit arbeitet und ohne Auto 140 km weit entfernt wohnt....

Gruß,
W

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der Unterhalt an sich ist nicht das Problem, den zahlt er (inzwischen) pünktlich und regelmäßig.
Allerdings hat das Jobcenter auch festgelegt, dass er aufgrund seines Gehalts auch Betreuungsunterhalt an mich bezahlen muss und DAS passt ihm mal so gar nicht!

Er wollte dann, dass ich ihm das Geld monatlich zurück bezahle.
Außerdem forderte er, den Unterhalt für die Kleine auf ein Sparbuch einzuzahlen.
In voller Höhe natürlich, weil ich seiner Ansicht nach das Geld gar nicht benötige! "bekomme ja schließlich Hartz #aerger"

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